Wann muss man aktie kaufen um dividende zu erhalten

Wann muss man aktie kaufen um dividende zu erhalten

Wer eine Cash-Dividende einstreichen will, muss vor dem Ex-Tag kaufen. Sollte man die betroffenen Aktien deshalb noch schnell vorher ins Depot buchen? Wie funktionieren Ex-Tage und Stichtage, und ist das „Dividenden-Hopping“ überhaupt eine sinnvolle Strategie? CAPinside-Experte Lukas Hofer bringt Licht ins Dunkel.

Dividenden sind angeblich die neuen Zinsen. Die beiden wichtigsten Termine für Dividendenjäger sind der Ex-Tag und der Stichtag. Den Unterschied sollten Dividendenanleger kennen – sowohl bei deutschen als auch bei internationalen Aktien.

Der Stichtag ist der letzte Tag für die Dividendenberechtigung. Das heißt, wer am Stichtag die Aktie besitzt, hat ein Recht auf die Dividendenzahlung. Für Dividenden gibt es keine Haltefristen, es ist also gleichgültig, wie lange man die Aktie vorher gehalten hat, oder ob man sie anschließend wieder verkauft.

Der Ex-Tag ist der Handelstag, an dem der Kurs einer Aktie um die Dividende oder das Bezugsrecht gekürzt wird. Die Aktie wird dann „ex Dividende“ gehandelt. Wird auf eine Aktie im Wert von 100 Euro eine Dividende von drei Euro ausgeschüttet, liegt der ex Dividende-Kurs also bei 97 Euro. Einen Verlust fährt der Anleger dabei nicht ein, denn er bekommt schließlich die Dividende ausbezahlt.

Internationale Unterschiede

Stichtage und Ex-Tage werden international unterschiedlich gehandhabt. In Deutschland ist der Stichtag der Tag der Hauptversammlung. Wer an diesem Tag die Aktie im Depot hat, ist zur Dividende berechtigt. Der Ex-Tag ist dann der erste Börsentag nach der Hauptversammlung.

Der Ex-Tag ist also nicht der Tag, an dem die Dividende beschlossen oder ausgezahlt wird, sondern der Tag, ab dem der Anleger keinen Anspruch mehr auf die Dividenden der Vergangenheit hat. Die Fälligkeit der Dividende tritt in Deutschland dann frühestens am dritten Geschäftstag nach dem Hauptversammlungsbeschluss ein. Die tatsächliche Auszahlung kann jedoch länger dauern.

International werden Ex-Tage und Stichtage anders gehandhabt: In den USA legt der Vorstand ein sogenanntes „Record Date“ für die Dividendenberechtigung fest. Ein Unternehmen kann zum Beispiel eine Dividendenzahlung für den 15. November beschließen, und das Record Date auf den 01. November legen. Das heißt, alle am 01. November eingetragenen Aktionäre sind für die Dividendenausschüttung berechtigt. Der Ex-Tag wird dann von der Börse für den letzten Geschäftstag vor dem Record Date vorgeschrieben. Somit wäre im obigen Beispiel der 29. Oktober der Ex-Tag, also der letzte Geschäftstag vor dem Record Date.

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Dividenden-Hopping

Zurück zur Ausgangsfrage: Sollte man vor oder nach dem Ex-Tag kaufen? Beim sogenannten „Dividenden-Hopping“ kaufen Dividendenjäger Aktien vor dem Ex-Tag und verkaufen sie anschließend wieder. Für die meisten Anleger ist das jedoch keine sinnvolle Strategie, denn die Dividendenzahlung ist aus Anlegersicht lediglich eine Umschichtung von Aktien- zu Cashbestand.

Das Dividenden-Hopping hat außerdem zwei Nachteile: Erstens beeinträchtigt der Verlauf der Hauptversammlung den Kurs der Aktie auch abseits von der Dividende. Gerade in der Hauptversammlungssaison spekulieren Marktteilnehmer auf dividendenstarke Aktien. Das kann zu Kursverlusten jenseits des Dividendenabschlags führen. Zweitens verursacht Dividenden-Hopping Transaktionskosten, die vor allem bei kleinen Vermögen im Vergleich zur Ausschüttung hoch ausfallen können.

Steuerfragen

Relevant sind Ex-Tage unter Umständen aus steuerlicher Sicht: Die Dividende fällt in Deutschland unter die Abgeltungssteuer. Kursgewinne müssen hingegen erst beim Verkauf der Aktien versteuert werden. Dieses unterschiedliche Steuer-Timing kann bei großen Portfolios ins Gewicht fallen. Außerdem werden Dividenden aus dem Ausland in der Regel mit einer Quellensteuer belegt. Diese lassen sich zwar oft mit der deutschen Abgeltungssteuer verrechnen, je nach Herkunftsland kann jedoch ein hoher bürokratischer Aufwand entstehen. Gerade bei ausländischen Aktien mit hohen Quellensteuern und aufwendigen Rückerstattungsverfahren bietet sich deshalb eher der Kauf nach dem Ex-Tag an, um die Bürokratie zu umgehen.

Letztendlich kommt es aber weniger auf Stichtage und Ex-Tage an, als auf ein gesundes Unternehmen. Dividende ist gut, Rendite ist besser! Die Dividenden-Betrachtung sollte deshalb ein Nebenschauplatz sein. Vor allem langfristige Anleger können die Ex-Tage, abgesehen von potenziellen Steuerfragen, in den meisten Fällen ignorieren.

Wann muss man aktie kaufen um dividende zu erhalten

Wann muss man aktie kaufen um dividende zu erhalten

Der Betrag wird entweder auf die Konten der Aktionäre ausgezahlt oder, in eher seltenen Fällen, in Form von Aktien ausgeschüttet. Diese werden dann dem Wertpapierdepot des Aktionärs gutgeschrieben. Die Dividende wird in der Regel als fester Geldbetrag pro Aktie berechnet. Der Wert der Aktie hat dabei keine Relevanz für die Höhe der Dividende. Entscheidend ist der Geschäftserfolg und die Anzahl der ausgegebenen Aktien.

Die Dividendenrendite wird vorrangig als Bewertungsgröße von verschiedenen Aktien genutzt. Denn hier wird die Dividende prozentual zum Aktienkurs berechnet. Bei dem Beispiel von eben haben wir also eine Dividende von 2 Euro je Aktie geteilt durch den aktuellen Aktienkurs von 20 Euro mal 100. Daraus ergibt sich eine Dividendenrendite von 10%. Durch die Relativierung der Dividende mit dem Aktienkurs wird der Vergleich zwischen verschiedenen Aktien ermöglicht.

Wann hat man Anspruch auf eine Dividende

Prinzipiell reicht es für einen Anspruch auf die Dividende, am Tag der Hauptversammlung die Aktien im Depot eingebucht zu haben. Die Aktie muss keinen bestimmten Zeitraum lang gehalten werden, damit ein Anspruch auf die Dividende besteht. So wird Ihnen beispielsweise nicht nur die Hälfte der Aktie ausgezahlt, wenn die Aktie erst seit einem halben Jahr in Ihrem Depot eingebucht ist. Der Investor ist auch nicht verpflichtet, die Aktie nach dem Kauf und der Dividendenzahlung noch ein ganzes Jahr zu halten.

Je nach Aktie und Hauptsitz des Unternehmens kann es jedoch zu abweichenden Dividendenzahlungsregelungen kommen. In Deutschland wird die Dividende oft erst am dritten Geschäftstag nach der Hauptversammlung ausgezahlt. Bei ausländischen Aktien können weitere Abweichungen auftreten. Häufig werden Gewinnbeteiligungen dort mehrmals pro Jahr ausgeschüttet, beispielsweise halbjährlich oder sogar je Quartal. Insofern kann es sich lohnen, die Informationen bei den Unternehmen nachzulesen. Diese findet man meistens auf den Webseiten der Unternehmen unter dem Punkt “Investor Relations”.

Kann man Aktien am Tag der Hauptversammlung kaufen

Am Tag der Hauptversammlung findet weiterhin ein regulärer Handel mit den Aktien statt. Die Einbuchung von Aktien erfolgt dabei immer zum Kauftag. In den meisten Fällen ist es also möglich, auch am Tag der Hauptversammlung noch zu investieren.

Dabei kann es sich lohnen, sich über aktuelle Infos zu den Dividendenzahlungen und den Hauptversammlungen zu erkundigen. So hatte beispielsweise Volkswagen im Jahr 2020 ein bestimmtes Datum festgelegt, bis zu welchem die Aktionäre ihre Anteile verbucht haben mussten, um einen Anspruch auf die Dividendenzahlung zu haben.

Was ist ein Dividendenabschlag?

An dem Tag, an dem die Dividende ausgezahlt wird, kommt es zum sogenannten Dividendenabschlag. Dabei handelt es sich um eine automatische, kurzzeitige Senkung des Aktienkurses. Der Kursverlust an diesem Tag entspricht nicht immer der exakten Dividende, da die Aktie weiterhin vom normalen Marktgeschehen beeinflusst wird.

Dieser Tag wird auch als Ex-Tag bezeichnet, da an diesem Tag die Aktie ohne Dividende gehandelt wird. Symbolisiert wird das auch durch den Kurszusatz “exD” (= Ex-Dividende). Dadurch kommt es zum Kursverlust, denn ohne die bevorstehende Dividendenzahlung ist die Aktie weniger wert. In den meisten Fällen erholt sich der Kurswert in kurzer Zeit wieder, da das Börsengeschehen sehr schnelllebig ist und Aktionäre die zukünftige Dividende wieder im Kurs berücksichtigen werden.

Aktien lieber vor der Dividendenausschüttung kaufen oder danach?

Der Tag nach der Hauptversammlung wird auch als Ex-Tag bezeichnet. An diesem Tag kommt es zum Dividendenabschlag, bei dem der Aktienkurs gesenkt wird. Die Meinungen spalten sich dahingehend, ob man Aktien am besten kurz vor oder nach diesem Tag kaufen sollte. Im Folgenden finde Sie einige Vor- und Nachteile der beiden Optionen.

Vor Ex-Dividenden-Tag

Wenn Sie sich dafür entscheiden, eine Aktie kurz vor der Hauptversammlung zu kaufen, dann können Sie sich in kurzer Zeit über Ihre Dividende freuen. Der Kauf kurz vor der Dividendenzahlung birgt sowohl Vor- und Nachteile.

  • Die Dividende wird mitgenommen: Sie erhalten direkt eine Dividendenzahlung pro erworbener Aktie. Je mehr Aktien Sie halten, desto höher fällt die Dividende aus.

  • Die Preise steigen stark an: Wenn die Auszahlung der Dividende einer Aktie kurz bevorsteht, steigen häufig nochmal viele Anleger in diese Wertpapiere ein, um die Dividende zu erhalten. Dadurch kommt es zum Kursanstieg. Wer also kurz vor dem Ex-Dividenden-Tag noch Aktien erwerben möchte, sollte sich auf hohe Preise einstellen.

  • Dividendenabschlag: Anleger, welche die Aktien nur kurz halten möchten, um die Dividendenzahlung zu bekommen, sollten den Dividendenabschlag bedenken. Denn durch diesen fällt der Betrag der Aktie am Tag der Auszahlung um den Dividendenbetrag ab. Kurzzeitig kommt es hier also zum Nullsummenspiel, es wird weder Gewinn noch Verlust erzielt. Der Preis der Aktie kann sich in den nächsten Tagen wieder normalisieren. Dennoch bleibt das Risiko, dass trotz der Dividende kurzfristig für den Anleger kein Gewinn beim Verkauf erzielt werden kann.

Der Aktienerwerb nach Auszahlung der Dividendenrendite mag im ersten Moment nachteilig erscheinen, da Sie den vermeintlichen Geldsegen gerade verpasst haben. Und dennoch bietet auch diese Variante bei genauerem hinschauen einige Vorteile.

  • Niedrige Kurse: Nachdem die Dividende ausgezahlt wurde, fallen die Kurse. Dies liegt am Dividendenabschlag. Für interessierte Anleger kann es zum Vorteil sein, in diesem Moment zu investieren. Denn sie können die Aktien kurzfristig zu einem günstigeren Kurs erwerben.

  • Schneller Kursanstieg: Zusätzlich zu den niedrigen Kursen gibt es zu diesem Zeitpunkt die Wahrscheinlichkeit, dass der Preis der Aktie relativ schnell wieder auf den Wert vor der Dividendenzahlung ansteigt.

  • Nächste Dividende ist lange hin: Wer sich jedoch gerne an den Dividendenzahlungen erfreut, wird mit dieser Option weniger glücklich. Denn die nächste Dividende wird, in der Regel, erst wieder in einem Jahr ausgezahlt werden.

Fazit

Schlussendlich hängt es von Ihrer Anlagestrategie ab, für welche der beiden Optionen Sie sich entscheiden. In beiden Fällen bieten sich Ihnen sowohl Vor- als auch Nachteile, welche gründlich abgewogen werden sollten.

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