Was ist der unterschied zwichen fachkarriere und führungskarriere

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Was ist der unterschied zwichen fachkarriere und führungskarriere


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Guter Beitrag, aber das ist noch nicht alles.

Auch Führung kann man lernen. Aus "unserer" Perspektive (-5 bis 5
Jahre Berufserfahrung bei den Teilnehmern hier im Forum) scheint es OK zu sein, diese "Führungsqualitäten" nicht zu haben und sich deshalb ggf. für eine Fachkarriere zu entscheiden.

Aber wenn man erstmal 20 Jahre Berufserfahrung hat, dann hat man mit Sicherheit keine Lust mehr, sich von jemandem, der locker 15 Jahre jünger ist, etwas sagen zu lassen. Klar ist es gut, wenn man von Natur aus ein "Anführertyp" ist, aber viel kann man auch lernen. Und nach 10 Jahren im Beruf sollte jeder aus eigener Erfahrung wissen, wie man mit den Mitarbeitern umzugehen hat. Wer das nicht hinbekommt, dem spreche ich jetzt einfach auch mal die mentale Fähigkeit für eine Fachkarriere ab.

So gerne ich eine reine Fachkarriere machen würde - in meinem Bereich (Banken und Versicherungen) führt kein Weg an der Führungskarriere vorbei.

Vertriebsmensch schrieb:

Da stellt sich doch überhaupt die Frage, ob man eine Führungspersönlichkeit ist. Kenne z.B. eine solche, die als Vertriebsmitarbeiter rausgeflogen ist, weil er sich nicht

unterordnen konnte.

Danach spielt es doch keine Rolle, wenn ich nicht das Durchsetzungsvermögen einer Führungskraft habe (und ich habe das definitiv nicht !) ob ich dann als Fachkraft schlechtere Chancen habe. Auch da kann man "Karriere" machen,

halt im kleineren Stil.

antworten

Wer im Job aufsteigen will, kann eine Führungsposition anstreben oder sich für die Fachkarriere entscheiden. Manager genießen meist mehr Prestige, doch Führung liegt nicht jedem. Letzten Endes werden Sie nur glücklich und erfolgreich, wenn Sie Ihren Fähigkeiten und Neigungen entsprechend wählen – und auch bei der Wahl des Unternehmens aufpassen.

Die Führungsposition ist beliebter als die Fachkarriere

Noch vor Kurzem machten unsere Berater mit karrierebewussten Nachwuchskräften diese Erfahrung: Die Young Professionals träumten vom Chefsessel, von einem großen Schreibtisch und Entscheidugnsbefugnis. Kurz gesagt: von einer Führungsposition. Kaum einer konnte sich vorstellen, dass eine erfolgreiche Karriere auch anders aussehen kann.

Zunehmend wird nun aber die Fachkarriere interessant. Was heißt das? Die Fachkarriere verläuft parallel zum Konzept der Führungslaufbahn. Sie bietet Experten und Spezialisten im Betrieb eine alternative Aufstiegsmöglichkeit, ein höheres Gehalt und mehr Verantwortung. Nur eben kaum bis gar keine Führungsaufgaben. Ein Spezialist in der entsprechenden Position leitet beispielsweise abteilungsübergreifende Data-Analytics-Projekte, optimiert Geschäftsprozesse oder ist Experte für IT-Architektur. 

Sind Sie Manager oder Experte?

Bevor Sie den ersten Schritt Richtung Führungsposition machen, sollten Sie sich fragen: Habe ich das Zeug zum Manager? Heutzutage müssen Manager nicht nur soziale Kompetenzen und Business-Fähigkeiten wie analytisches Denken mitbringen, sondern auch souverän im Umgang mit sich selbst sein – sich beispielsweise gut selbst motivieren können. Auch wenn viele Fähigkeiten erlernbar sind und Sie Fehlendes kompensieren können, sollten Sie wissen, worauf Sie sich einlassen, bevor Sie eine Führungsposition anstreben. Wollen Sie die tägliche Arbeit eines Managers oder nur das Gehalt und den Titel?

Mit der Fachkarriere halten sich Experten alle Optionen offen

Wenn Sie sich stattdessen lieber fachlichen Fragestellungen stellen und Führungsaufgaben als lästige Pflicht ansehen, die Sie von der eigentlichen Arbeit abhalten, sollten Sie sich für eine Fachkarriere entscheiden. Während Sie sich voll auf Ihre Arbeit konzentrieren können, übernimmt die Führungsaufgaben jemand anders – und hält Ihnen den Rücken frei.

Der große Vorteil einer Fachkarriere: Sie können sich später immer noch für eine Führungsposition bewerben. Mit dem zuvor erworbenen Fachwissen sind Sie sehr wertvoll für Ihr Unternehmen und haben eine hervorragende Verhandlungsposition. Der umgekehrte Schwenk von der Führungsposition zur Fachkarriere ist hingegen viel schwieriger.

Egal, ob Sie sich für eine Führungsposition oder die Fachkarriere entscheiden: Schauen Sie sich die Karriere-Modelle Ihres Unternehmens in jedem Fall gut an. Viele große Arbeitgeber haben mittlerweile sowohl Modelle für Manager als auch für Experten. Denn schließlich wollen Sie eine Position, die Herausforderungen sowie Aufstiegsmöglichkeiten bietet und inhaltlich interessant ist – und nicht einen faden Job mit wohlklingendem Titel.

Unsere Berater klären gerne in einem persönlichen Gespräch mit ihnen, welche Karriere die passende für Sie ist und vermitteln Sie an ein entsprechendes Unternehmen.

Im Interview: Franz Biehal, Experte für Personalentwicklung bei der Trigon Entwicklungsberatung regGenmbH.

Herr Biehal, warum setzen Unternehmen verstärkt auf die Fachkarriere, um ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Karriere machen zu lassen?

Mitarbeiterbindung, Employer Branding, gezieltes Talent Management und Motivation sind die Hauptmotive. Als attraktiv gilt ein Arbeitgeber dann, wenn er viele Karrieremöglichkeiten bietet.

Kann sich das Konzept der Fachkarriere mittlerweile gegenüber dem der Führungskarriere mit Personalverantwortung gleichberechtigt behaupten?

Die Fachkarriere spricht Menschen mit anderen Talenten und Karrierevorstellungen an – und sie bringt dem Unternehmen einen zusätzlichen Nutzen. Daher ist sie die ideale Ergänzung zur Führungskarriere und für die einzelne Person eine attraktive Alternative.

Es gibt ja nach wie vor Einkommens- und Statusunterschiede zwischen beiden Laufbahnen.

Gute Fachkarrierekonzepte beachten eine stimmige Relation zwischen Fach- und Führungslaufbahn. Wenn die Stufen einer Fachkarriere sorgfältig an Hierarchiestufen angeglichen werden, umfasst das auch eine Gleichstellung in der Bezahlung und in den Formen der Anerkennung wie zum Beispiel freiwillige Zuwendungen an die Beschäftigten und Einbeziehung in Informationen und Veranstaltungen.

Die Fachlaufbahn galt für einige Experten als eine Art abgespeckte Version der Führungslaufbahn. Als ein Auffangbecken für die, die nicht zur Führungspersönlichkeit taugen. Wie sehen Sie das?

Wenn dieses Bild in einem Unternehmen entsteht, ist bei der Einführung der Fachkarriere eindeutig etwas schief gegangen. Es muss klar gelebt und kommuniziert werden, dass die Expertenkarriere eine wichtige und wertvolle Variante ist – für die einzelne Person und für das Unternehmen.

Was müssten Unternehmen tun, um das Image der Expertenlaufbahn gegenüber dem der Führungslaufbahn zu verbessern?

Es braucht ein klares Konzept mit definierten „Job Families“ und Karrierestufen, Aufstiegsregeln, Gehaltsbandbreiten und flankierenden Maßnahmen. Eine professionell unterstützte Einführung oder Überarbeitung einer existierenden Fachlaufbahn lohnt sich in jedem Fall.

Welche Vorteile können Unternehmen aus der Etablierung der Fachkarriere konkret ziehen?

Ihre Attraktivität als Arbeitgeber wird erhöht und sie können Experten besser ans Unternehmen binden, indem sie ihnen gezielte Karrieremöglichkeiten bieten. Sie können ein professionelles Talent Management verwirklichen und die definierten Rollen und Erwartungen an Experten bringen einen punktgenauen Leistungseinsatz. Außerdem lassen sich Qualifizierungsmaßnahmen und Aufstiegsentscheidungen gut steuern.

Gibt es auch Nachteile?

Realistischerweise muss man mit höheren Gehaltskosten insgesamt rechnen – unserer Erfahrung nach mit ein bis drei Prozent, je nach Flächendeckung des Konzepts. Wir haben allerdings auch schon Aufträge mit der Vorgabe von Kostenneutralität umgesetzt. Und leicht erhöhte Gehaltskosten haben sich noch überall gerechnet, allein durch geringere Fluktuation und höhere Motivation.

Welche Rolle werden Fachkarrieren künftig spielen und wovon hängt das ab?

Je kleiner das Angebot von qualifizierten Fachkräften am Arbeitsmarkt wird, desto schneller wird es gehen. Die Fachkarriere wird ein selbstverständlicher Bestandteil jedes Talent Managements in Unternehmen, Verwaltung und Non-Profit-Organisation sein.

Herr Biehal, wir danken Ihnen für das Gespräch.

Mit Franz Biehal sprach business-wissen.de-Redakteur David Wolf.

Was ist der unterschied zwichen fachkarriere und führungskarriere

Quelle: freeimages.com, sylmac

Als Berufseinsteiger wirst du von Unternehmen oft mit Trainee-Programmen umworben, die auf eine Führungslaufbahn vorbereiten – doch nicht jeder gute Mitarbeiter wird ein guter Chef. Warum fachliche Exzellenz nicht immer ausreicht, und wann eine Karriere als Experte die bessere Wahl ist.

Viele Berufseinsteiger betrachten Führungspositionen als einzige Möglichkeit, um Karriere zu machen: Zu Unrecht, denn auch andere berufliche Entwicklungen - beispielsweise zum Fachexperten - ermöglichen wiederkehrende Erfolgserlebnisse und eine vielfältige Laufbahn. Ob du dich für eine Führungs- oder Expertenkarriere entscheidest, solltest du deshalb allein von deinen Kompetenzen und Interessen abhängig machen.

Der Fachexperte: hochgeschätzt und doch unsichtbar

Als Fachexperte hast du während deiner Ausbildung oder im Studium bereits Wissen erworben, das dich als Spezialist für ein Thema qualifiziert. Für deinen Arbeitgeber hat das den Vorteil, dass du mit deinen Kompetenzen komplexe Sachverhalte analysieren und ihren Nutzen für das Unternehmen bewerten kannst. Im Lauf deiner Karriere musst du als Experte immer auf dem neusten Stand deines Fachgebiets bleiben und dein Wissen kontinuierlich erweitern: Eine Expertenkarriere eignet sich also besonders für neugierige Menschen, denen es nichts ausmacht, nie ausgelernt zu haben.

Das Unternehmen erwartet von seinen Experten außerdem, dass sie Probleme schneller lösen als andere Mitarbeiter und ihr Wissen gerne teilen. Das bedeutet, dass du als Fachexperte auch Management-Entscheidungen vorbereitest und Empfehlungen aussprichst: Entsprechend sind Kommunikationsgeschick und Durchsetzungsvermögen auch für eine Fachkarriere von Bedeutung.

Experten arbeiten hauptsächlich in ihrer eigenen Abteilung statt teamübergreifend, denn aufgrund ihres Spezialwissens sind sie nur in einem begrenzten Bereich einsetzbar. Wenn du bei deinem zukünftigen Job Wert auf Sichtbarkeit und Networking-Optionen legst, solltest du diesen Punkt gut bedenken.

Die Führungskraft: gut bezahlt, aber immer unter Druck

Eine kompetente Führungskraft versteht sich als Spezialist für Menschen, genauer gesagt: für Mitarbeiter. Um Verantwortung für Budget und Personal zu übernehmen, musst du neben Fachkenntnissen auch eine hohe Belastbarkeit und kommunikative Kompetenzen mitbringen. Wer sich für eine Führungskarriere entscheidet, muss zudem ehrgeizig, empathisch und entscheidungsfreudig sein - was oft schon schon bei der Urlaubsplanung anfängt.

Gute Gehaltsaussichten und schnelle Aufstiegschancen machen Führungskarrieren für viele attraktiv. Die Sandwichposition zwischen Geschäftsführung und Mitarbeitern bringt allerdings auch mit sich, dass du viel Verantwortung tragen musst und einer höheren Belastung ausgesetzt bist als Fachkräfte.

Karriere mit Wohlfühlfaktor

Für eine Führungskarriere qualifiziert also weit mehr als nur fachliche Expertise: Es kommt sogar in erster Linie auf völlig andere Kompetenzen an. Wider besseres Wissen wird in der Unternehmenspraxis trotzdem oft die beste Fachkraft zur Führungskraft gewählt. Aus organisationspsychologischer Sicht ist das nicht sinnvoll, denn nicht jeder fachlich hervorragende Mitarbeiter will automatisch führen und verfügt noch dazu über das notwenige Kommunikationstalent. Fachkräfte haben im Gegenteil oft gar kein Interesse, Verantwortung und Kontrolle zu übernehmen und sich mit Konflikten auseinanderzusetzen. Doch nur in der richtigen Position können Menschen ihr Potenzial voll entfalten und ihre Motivation aufrechterhalten: Deshalb solltest du dich auf keinen Fall von deinem Unternehmen in die eine oder andere Position drängen lassen.

Was kannst du und wohin willst du?

Gerade in jungen Jahren ist deine Selbsteinschätzung oft noch nicht gefestigt genug, um ad hoc und mit Sicherheit entscheiden zu können, welche Position besser zu deiner Person und deinen Fähigkeiten passt. Viele Eigenschaften oder Talente entwickeln sich erst noch oder konnten noch nicht in Erscheinung treten. Wenn du trotzdem schon zu Beginn deiner Karriereplanung nach dem passenden Berufsweg suchen möchtest, könntest du folgende Fragen hilfreich finden:

  1. Was treibt dich an, und was möchtest du im Leben erreichen? Wie sehr schätzt und brauchst du regelmäßige berufliche Auszeiten, beispielsweise mit der Familie? Oder würdest du dich als Workaholic beschreiben, der auch nach Feierabend viel und gerne über betriebliche Aufgaben nachdenkt?
  2. Bist du ein neugieriger und detailfokussierter Mensch, der gerne dazulernt und unzufrieden ist, wenn er einmal dem aktuellen Stand seines Fachs hinterherhinkt? Oder interessieren dich neben der fachlichen Seite deines Jobs auch kommunikative Aufgaben? Siehst du dich im Vorstand eines Unternehmens oder in der Entwicklungsabteilung?
  3. Empfindest du Verantwortung als Last oder als Herausforderung?
  4. Welche fachliche Qualifikation bringst du mit? Welchen Uniabschluss hast du, und welche Fächer haben dir während deines Studiums besonders Spaß gemacht? Überlege auch, welche Aufgaben dich in deinen Praktika besonders interessiert haben.
  5. Welche Soft Skills würdest du dir zuschreiben?

Wenn du Probleme hast, diese Fragen für dich zu beantworten, kannst du in deinen Arbeitszeugnissen nachsehen oder ehemalige Kollegen und Kommilitonen fragen, wie sie dich einschätzen.

Übrigens: Wer beiden Laufbahnen viel Gutes abgewinnen kann, ist möglicherweise der ideale Projektleiter! Als solcher koordinierst du Mitarbeiter mit deiner fachlichen Expertise, ohne disziplinarisch für sie verantwortlich zu sein.

Fazit: Wer sucht, der findet

In der Praxis hat die Fachkarriere aufgrund schwächerer Gehaltsaussichten sowie geringeren Prestiges im Unternehmen gegenüber Führungskarrieren oft noch das Nachsehen. Viele Unternehmen arbeiten allerdings daran, beide Laufbahnen gleichzustellen, und entwickeln für die Fachlaufbahn neue Aufstiegsmodelle und bessere interne Kommunikationsmaßnahmen.

Prestigedenken oder die Erwartungen von Freunden und Verwandten sollten dich bei deiner Entscheidung für die eine oder die andere Laufbahn ohnehin nicht beeinflussen. Wenn du merkst, dass eine Karriere als Fachexperte besser zu dir passt, dann steh zu deinen Talenten und investiere deine Zeit nicht in Spekulationen über mögliche Nachteile, sondern in die Suche nach einer Arbeitsstelle, die dir gerecht wird: Denn nur dann kannst du deinem Job wirklich gerecht werden.