Muss man gefirmt sein um taufpate zu werden

Eltern sollten sich bereits vor der Taufe überlegen, wie sie das Kind am Taufbecken am besten halten. Foto: Thinkstock

Von Sandra Arens

Wo melde ich mein Kind zur Taufe an? Was erwartet uns im Taufgespräch? Und wie lange dauert überhaupt der Gottesdienst? Zehn Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um die Taufe.

Welcher Zeitpunkt ist der richtige? Die Taufe ist in jedem Lebensalter möglich. Die meisten Eltern lassen ihre Kinder jedoch im ersten Lebensjahr taufen - sowohl in der evangelischen als auch in der katholischen Kirche.

Müssen beide Eltern Kirchenmitglieder sein? Sowohl in der katholischen als auch evangelischen Kirche müssen nicht beide Elternteile Kirchenmitglieder sein. "Wichtig ist aber, dass jemand da ist, der dem Kind den Glauben auch vermitteln kann", betont Pfarrer Sebastian Keller vom evangelischen Kirchenbezirk Leipzig.

Wo melde ich mein Kind zur Taufe an? Eltern können ihre Kinder in jeder beliebigen Gemeinde taufen lassen. "Empfehlenswert ist aber, die Heimatgemeinde zu wählen", sagt Tanja Flentje vom katholischen Bistum Hildesheim. Zu dieser habe das Kind den größten Bezug. "Die evangelische Kirche benötigt die Geburtsurkunde des Kindes und eine Taufanmeldung", erklärt Keller. Die katholische Kirche benötigt zusätzlich das Familienstammbuch.

Wer kann Pate werden? Sowohl in der evangelischen Kirche als auch in der katholischen Kirche sind zwei Taufpaten üblich. Dabei gilt: Ein Pate sollte Mitglied der jeweiligen Kirche sein. Dann kann der zweite Taufpate auch zu einer anderen christlichen Kirche gehören. Paten brauchen eine Mitgliedschaftsbestätigung ihrer Kirche. Wer nicht getauft ist und keiner christlichen Kirche angehört, kann nicht Taufpate werden.

Was passiert im Taufgespräch? "Nach der Anmeldung im Pfarramt findet ein Taufgespräch statt", erklärt Thies Gundlach, Vizepräsident des Kirchenamtes der Evangelischen Kirche Deutschland. "Eltern können den Taufspruch mitteilen, Liedwünsche äußern und Fragen stellen." Tanja Flentje: "In der katholischen Kirche gibt es als Alternative zum Taufgespräch häufig Gruppentreffen mit mehreren Eltern."

Wie finde ich den passenden Taufspruch? "Der Taufspruch ist ein Spruch aus der Bibel, der das Kind durchs Leben begleiten soll", erklärt Pfarrer Keller. Ein Taufspruch ist für eine katholische Taufe nicht erforderlich.

Was muss ich für den Gottesdienst vorbereiten? "Taufeltern können eine eigene Taufkerze mitbringen", sagt Gundlach. Keller ergänzt: "Eltern sollten sich im Vorfeld überlegen, wie das Kind am Taufstein gehalten wird. Manche Kinder fühlen sich wohler, wenn sie ihre Eltern anschauen und manche, wenn sie Richtung Taufbecken sehen, was geschieht."

Wie wichtig ist das Taufkleid? In der katholischen Kirche hat das Taufkleid eine große Bedeutung. "Es wird dem Täufling erst nach der eigentlichen Taufhandlung angelegt", erklärt Flentje. "Als Zeichen, dass das Kind mit Jesus ein neues Gewand angezogen bekommt." In der evangelischen Kirche ist ein Taufkleid nicht zwingend.

Wie läuft ein Taufgottesdienst ab? Sowohl in der evangelischen als auch in der katholischen Kirche dauert der Gottesdienst etwa eine Stunde.

Wie gestalte ich den Tag nach der Feier? In beiden Kirchen ist es Tradition, die Taufe nach dem Gottesdienst mit der Familie zu feiern. Dabei ist es üblich, dass die Gäste dem Täufling Geschenke machen.

1. Wie verhalte ich mich als Elternteil, wenn mein Kind nicht zur Firmung will?

Manche Jugendliche reizt die Beschäftigung mit dem christlichen Glauben oder der Kirche wenig. Erfahrungsgemäß wird für Einige die Vorbereitungszeit dennoch zu einer überraschend positiven Erfahrung und es entsteht neues Interesse am Glauben oder an der kirchlichen Jugendarbeit. Machen Sie Ihrem Kind also Mut, es einfach auszuprobieren. Werben Sie dafür, der Sache eine Chance zu geben. Und wenn Ihr Kind dann letztlich doch nicht zur Firmung gehen will: das Sakrament kann jederzeit auch später empfangen werden, ist es doch vor allem für Erwachsene gedacht.

2. Stimmt es, dass ich nicht kirchlich heiraten darf, wenn ich nicht gefirmt bin?

Nein! Das Kirchenrecht spricht von einer "Soll - Regel", d.h. es ist erwünscht, aber nicht zwingend. In Deutschland wird vor der Trauung kein Nachweis der Firmung verlangt. In anderen Ländern, z.B. Italien, kann jedoch danach gefragt werden.

3. Stimmt es, dass ich nicht Taufpate/-patin sein darf, wenn ich nicht gefirmt bin?

Ja und Nein! Tatsächlich sieht das Kirchenrecht vor, dass nur ein gefirmter Christ Taufpate sein kann. In der Praxis wird jedoch zwar nach der Taufe, aber in der Regel nicht nach der Firmung gefragt. Hier gilt: Wer selbst getauft ist, kann auch für jemand anderen das Taufpatenamt übernehmen.

4. Wozu brauche ich die Firmung?

Die Firmung ist zunächst ein Ausdruck der Beziehung zu Jesus Christus. Nach dem Zweck der Firmung zu fragen trifft also nicht so recht den Kern. Dennoch macht es ja Sinn zu fragen, wofür "brauchen ich die Firmung" im Sinne von "wofür ist sie Vorraussetzung"? Wer gefirmt ist, ist voll in die Gemeinschaft der Kirche aufgenommen mit allen Rechten und Pflichten. Für kirchliche Ämter ist diese volle Mitgliedschaft Voraussetzung. Wer Mitglied im Pfarrgemeinderat werden will, muss gefirmt sein, selbstredend auch wer eine Weihe (Diakon, Priester) empfangen will. Evt. wird bei einem beruflichen Anstellungsverhältnis bei einem kirchlichen Träger Wert auf die Firmung gelegt, z.B. bei der Anstellung als Erzieher/-in.

5. Kostet die Vorbereitung auf die Firmung etwas?

Nein. Weder die Vorbereitung, noch die Firmung selbst kostet Geld (über die Kirchensteuer hinaus, die Sie schon bezahlen). Eine Kostenbeteiligung wird allerdings erbeten, bei Fahrten und Freizeiten im Rahmen der Vorbereitung. Am Geld soll es dabei aber nicht scheitern. Zuschüsse sind nach Absprache möglich.

6. Wen wähle ich als Firmpaten/-patin?

Zunächst ist es sinnvoll, die/den Taufpatin/-paten zu fragen. Ist dies nicht möglich oder erwünscht, kann jeder andere selbst gefirmte Christ Firmpate/-in sein. Ein/e Pate/-in begleitet und unterstützt den Firmbewerber auf seinem Lebens- und Glaubensweg zusätzlich zu den Eltern. Die Eltern können deshalb nicht selbst die Patenschaft übernehmen. Um Wegbegleiter sein zu können ist eine intakte Beziehung das Wesentliche und daher auch das entscheidende Kriterium für die Auswahl des Paten / der Patin.

7. Kann ein evangelischer Christ Firmpate/-patin sein?

Ja, auch ein evangelischer Christ kann Firmpate/-patin sein, allerdings nicht allein. Zusätzlich braucht es einen katholischen und selbst gefirmten Paten.

8. Ich bin zwar getauft, habe jedoch keine Taufurkunde?

Zum Empfang der Firmung ist der Nachweis der Taufe notwendig. In der Regel ist die Taufe im Stammbuch der Familie vermerkt. Eine Taufe kann aber auch gespendet worden sein, ohne dass sie amtlich bestätigt ist, z.B. weil sie heimlich geschehen musste oder als sogenannte "Nottaufe" durch ein Familienmitglied selbst geschah. In diesem Fall muss die Taufe durch eine eidesstattliche Erklärung mit Nennung von Zeugen bestätigt werden.

9. Ich bin konvertiert. Muss ich nochmals getauft werden?

Nein. Es gibt nur eine Taufe. Die Taufe verbindet evangelische und katholische Christen.

10. Muss ich vor der Firmung beichten?

Durch die Firmung wird die Aufnahme der Gläubigen in die Gemeinschaft mit Christus und der Kirche abgeschlossen. Eine Gemeinschaft ist aber immer auch bedroht durch das Verhalten ihrer Mitglieder, wenn es geprägt ist von einer "Angst um das eigene Ich", von Neid und Egozentrik. Die Sakramentale Lossprechung von Sünde und Schuld sagt dem Einzelnen: So wie Du bist will Gott mit Dir Gemeinschaft und so wie Du bist, bist Du in der Gemeinschaft der Kirche gern gesehen. (Siehe auch Sakrament der Versöhnung.) Aus diesem Grund empfiehlt die Kirche die Beichte an wichtigen Lebenspunkten; so auch bei der Firmung.

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Muss man gefirmt sein um taufpate zu werden

Hier in Deutschland mußt du es nicht umbedingt. Aber an sich ist der Sinn, daß man eine Taufpatenschaft übernimmt, ja auch der, daß du das Kind im christlichen Glauben stärken und führen willst. Und dazu sollte man sich selber eigentlich auch für diesen Glauben entschieden haben. Und wenn man sich nicht hat firmen lassen, gehe ich davon aus, daß man sich schon einmal dagegen entschieden hat. Daher sollte sich der angehende Taufpate duchaus mal in Ruhe überlegen, ob er überhaupt Pate sein will. Aber wenn er es will, hat eigentlich kein Pfarrer etwas dagegen, zumindest hier in Deutschland nicht. In manch anderen Ländern, die mehr religiös geprägt sind, kann das aber anders aussehen.

Muss man gefirmt sein um taufpate zu werden

Nein nicht unbedingt, mein Taufpate ist nicht mal katholisch, man muss es beim Pfarrer begründen wieso genau du das sein sollst und er entscheidet dann ob es eine Ausnahme gibt.

Taufpatin ohne Firmung werden?

Hey, ich bin katholisch, würde getauft und hatte Kommunion. Mein Neffe ist schon 7 Jahre alt, aber wurde bis jetzt noch nicht getauft. Er möchte aber gerne getauft werden und schon seit langer Zeit stand für uns fest, dass ich seine Patin werde. Ich glaube, sogar schon, als meine Schwester noch mit ihm schwanger war. Ich habe mich natürlich sehr geehrt gefühlt und war auch die ganze Zeit über glücklich darüber, aber jetzt habe ich gelesen, dass man dafür gefirmt sein muss. Ich habe mich so sehr gefreut, Patentante zu werden und vor kurzem habe ich auch noch einen anderen Neffen bekommen, wovon ich auch so gerne Patentante wäre. Meine Schwester möchte es auch so gerne, dass ich die Patin von ihrem Sohn werde und ich denke, dass er das auch toll fände, weil wir uns auch sehr gut verstehen. Gibt es wirklich keine Möglichkeit, dass ich doch Patin werde? Reicht es vielleicht auch, wenn nur ein Pate gefirmt wurde? Bei katholischen Kinder muss ja auch nur ein Pate katholisch sein.

Danke im Voraus

Muss man gefirmt sein um taufpate zu werden