Sommerurlaube am Strand, die Sonne strahlt vom Himmel, Cocktails am Meer und Bademode wo man hinschaut – das ist nichts für Sie? Ein starkes Kontrastprogramm bieten dafür die zehn kältesten Orte der Erde – die allerdings nicht unbedingt für einen Urlaub, oder auch nur für den Aufenthalt von Menschen, geeignet sein dürften: Show 1. Das Plateau der Ostantarktis – Der kälteste Ort der Erde Noch gar nicht so lange steht es fest: an diesem Ort wurde die kälteste je auf der Erde gemessene Temperatur festgestellt. Immerhin Minus 93,2° C. Minus. Für Menschen ist es unmöglich hier zu leben, sich hier auch nur ohne Schutzanzug und Atemgerät aufzuhalten. Die Temperaturmessung wurde per Satellit vorgenommen. 2. Wostok-Wetterstation, Antarktis An dieser russischen Wetterstation finden wir die kälteste je mit einem Thermometer gemessene Temperatur: Minus 89,2°C. Und zwar im Hochsommer 1983. 3. Amundsen-Scott-Südpolstation, Antarktis Zu den zehn kältesten Orten der Erde gehört auch diese Forschungsstation, an der schon minus 82,8°C gemessen werden konnten. Im Hochsommer finden sich hier über 100 Südpol-Forscher – nur die wenigsten von ihnen bleiben auch den Winter über. 4. Oimjakon in Sibirien
Der kälteste Ort der Erde liegt in der Antarktis. Im dortigen Winter fällt das Thermometer regelmäßig unter minus 50 Grad, nahezu jedes Jahr gibt es Werte unter minus 80 Grad. Auch woanders kann es sehr kalt werden. Die kältesten bewohnten Orte sind Oimjakon und Werchojansk in Sibirien. Hier die Rekorde der WMO (World Meteorological Organization):
Wostok/Antarktis – Der Kältepol der ErdeDie Forschungsstation Wostok befindet sich in der Ostantarktis mehr als 1000 Kilometer von der Küste entfernt. Bild: NasaDie Messung von minus 89,2 Grad an der russischen Forschungsstation Wostok gilt als die kälteste je gemessene. Die Station befindet sich auf etwa 3500 Meter Höhe auf dem Eis über dem Wostoksee. Im Winter werden dort immer wieder mal unter minus 80 Grad gemessen, im Sommer sind es an „warmen“ Tagen auch mal minus 30 Grad. Die Daten der Station gibt es unter “Aktuell” bei wetteronline.de. Das Foto zeigt die Forschungsstation auf dem Wostoksee. Mit einem Pfeil ist die Wetterstation gekennzeichnet. Bild: NasaDort wird es immer dann besonders kalt, wenn der Himmel klar und die Luft sehr trocken ist. Jedes Gramm Wasserdampf in der Luft wirkt wie eine Art schützende Decke und mindert die Abkühlung. Laut Satelliten: Sogar -98°C in der AntarktisMit Sicherheit gibt es in der Antarktis Gebiete, wo es noch kälter ist als an der Wetterstation in Wostok. Um das herauszufinden, hat ein Forscherteam Satellitendaten von 2004 bis 2016 analysiert. Demnach erreichen viele Orte rund um die Station regelmäßig minus 98 Grad. Am kältesten wird es in kleinen Senken auf dem Hochplateau, da sich dort die kalte Luft sammelt. Allerdings können Satelliten nur die Bodentemperatur messen. Die Wetterstation misst dagegen die Temperatur in zwei Meter Höhe. Dort ist es immer etwas wärmer als unmittelbar am Erdboden, sodass die minus 98 Grad nicht offiziell anerkannt sind. Oimjakon und Werchojansk – Die kältesten bewohnten Orte der ErdeDie ungefähre Lage von Oimjakon (weiter südwestlich) und Werchojansk.Beide Orte befinden sich in Sibirien in der Teilrebublik Jakutien etwa 650 Kilometer Luftlinie voneinander entfernt. Bei beiden wurden exakt minus 67,8 Grad gemessen. Beide Orte nehmen den Kälterekord für sich in Anspruch, vor allem Oimjakon bietet mittlerweile sogar organisierte Touren zum kältesten Ort der Erde an. An einem Kältepol-Denkmal in Oimjakon werden minus 71,2 Grad aus dem Jahre 1926 als Kälterekord angegeben, doch dieser Wert ist nicht offiziell anerkannt. Es gab damals wohl keine offizielle Temperaturmessung vor Ort und der Wert wurde geschätzt. Nach Berichten von Einheimischen sind die umliegenden Dörfer sogar noch kälter, hier fehlt jedoch eine Wetterstation. Im Sommer wird es in der Region übrigens sogar bis 30 Grad heiß, damit sind Temperaturdifferenzen von mehr als 100 Grad in einem Jahr möglich. Reinhardt Wurzel hat Oimjakon vor vielen Jahren bereist und berichtet auf seiner Website bilder-der-welt.com vom Leben dort. Milch wird in Blöcken geliefert, Sektflaschen explodieren zu Eiswolken. Der Film “– 60 Grad. Das bizarre Leben am Kältepol Sibirien” von seinem wochenlangen Aufenthalt ist absolut sehenswert. Weitere Eindrücke vom Leben am kältesten Ort der Welt bekommt man auch in diesem Video von Sebastian Balders, der Oimjakon im Jahre 2015 bereist hat:
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