Werden die schulen in baden württemberg geschlossen 2022

Werden die schulen in baden württemberg geschlossen 2022

30.07.2020 Vom 17. März bis zum 29. Mai 2020 waren als Maßnahme zur Eindämmung der Corona-Pandemie die Schulen in Baden-Württemberg für die meisten Kinder geschlossen. Trotz der sukzessiven Rücknahme der Beschränkungen nach den Pfingstferien gibt es bis heute noch keinen Regelbetrieb an Schulen.Je nach Schulart und Fach haben die Kinder und Jugendlichen somit 10 bis 15 Wochen an Unterricht versäumt, was 25% bis 40% eines Schuljahres entspricht. Der in diesen Wochen durchgeführte „Fernlernunterricht“ ist – selbst bei guter digitaler Ausstattung – kein Ersatz für den Präsenzunterricht. Vielmehr hat sich gezeigt, dass es vielen Kinder und Jugendlichen nicht gelang, die für das Fernlernen notwendige Selbstregulation aufzubringen. Auch viele Eltern taten sich schwer, ihre Kinder zuhause zum Lernen zu motivieren bzw. zu unterstützen.Dieses Phänomen war in allen sozialen Milieus zu beobachten. Die Liga geht davon aus, dass sich die Divergenz zwischen sozial benachteiligten und privilegierten Schüler*innen durch die Coronabedingte Schließung der Schulen vergrößert hat. Die Lernbrücken in den Sommerferien können hier nur bedingt Abhilfe schaffen, da insbesondere bildungsbenachteiligte Schüler*innen nicht erreicht werden.Kultusministerin Dr. Eisenmann sagt zutreffend, Schule sei nicht nur Wissensvermittlung. Kinder und Jugendliche hatten in diesen Wochen fast keine Gelegenheit, mit Gleichaltrigen zusammen zu sein. Dabei ist der Kontakt unter Gleichen für eine gesunde soziale und emotionale Entwicklung im Kinder- und Jugendalter eine unabdingbare Voraussetzung. Kinder und Jugendliche mussten daher in den letzten Monaten einen gesellschaftlich deutlich überproportionalen Solidarbeitrag leisten. Darüber hinaus wurden die Kinder und Jugendlichen in die sie betreffenden Entscheidungen zumeist nicht einbezogen – ein Recht, dass ihnen nach Artikel 12 der UN-Kinderrechtskonvention zusteht.

Für einen kind- und jugendgerechten Einstieg in den Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen im nächsten Schuljahr fordert die Liga der freien Wohlfahrtspflege daher:

  • Vorrang für Kinder und Jugendliche vor Lockerungen an anderer Stelle.
  • Bei Entscheidungen müssen Belange und Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen Berücksichtigung finden.
  • Zusätzliche differenzierte Bildungsangebote im kommenden Schuljahr für alle Kinder entsprechend ihres individuellen Lernstands. Diese müssen deutlich über die für das Ferienende geplanten Lernbrücken hinausreichen.
  • Beteiligung von Kindern, Jugendlichen und Eltern an den Entscheidungen, die die Organisation des schulischen Betriebs in der Corona-Zeit betreffen, sowohl in informellen als auch in institutionalisierten Formen (z.B. SMV, Landesschülerbeirat) der Interessenvertretung.

Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf Bildung, soziale Teilhabe und auf Partizipation in den sie betreffenden Angelegenheiten.

Pressekontakt

Matthias Reuting
Stv. Vorsitzender des Ausschusses Kinder, Jugend, FamilieLiga der freien Wohlfahrtspflege in Baden-Württemberg e.V.0711 1656-216

Foto: @5byseven via Twenty20

Werden die schulen in baden württemberg geschlossen 2022

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Die baden-württembergische Landesregierung will unbedingt am Präsenzunterricht in den Schulen festhalten. Distanzunterricht sei nicht auszuschließen, kritisiert der Lehrerverband.

Am kommenden Montag startet nach den Weihnachtsferien für Tausende Schülerinnen und Schüler in Baden-Württemberg wieder der Unterricht - vor Ort im Klassenzimmer. Trotz steigender Infektionszahlen und Omikron-Variante. Denn die Pandemie habe deutlich gezeigt, wie wichtig Präsenz an den Schulen sei, so der Sprecher von Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) gegenüber dem SWR. Man appelliere an alle Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler, sich bereits vor Schulstart zu testen, um das Infektionsrisiko weiter zu reduzieren.

BW-Kultusministerin teilt mit: Schulen dürfen nicht zuerst schließen

Im Fall einer Zuspitzung der Corona-Lage müssten "auch andere Bereiche der Gesellschaft deutlich zurückgefahren" werden, so Schoppers Sprecher. Schulen sollten nicht als erste Einrichtung geschlossen werden. Dafür soll mehr getestet und an der Maskenpflicht festhalten werden.

Elternverband für offene Schulen

"Es gibt momentan gar keinen Grund, warum das Land anders entscheiden sollte", sagte der Vorsitzende des Landeselternbeirats (LEB), Michael Mittelstaedt - Unterricht solle in Präsenz an den Schulen stattfinden. Denn: Die Lage im Gesundheitsbereich, die stets als tragendes Argument herangezogen werde, sei entspannter als vor den Ferien.

Schließen sollten Schulen nach Mittelstaedts Auffassung erst, wenn nachweislich die Gesundheit für Kinder und Jugendliche gefährdet sei. Dies sei zum Beispiel der Fall bei Virusvarianten, die in der jüngeren Gruppe größeren Schaden anrichten könnten, so Mittelstaedt. Gäbe es doch wieder Unterricht auf Distanz, müsse berufstätigen Eltern ohne bürokratische Hürden eine Notbetreuung für ihre Kinder angeboten werden.

Präsenz- und möglicher Fernunterricht in BW besser vorbereitet

Falls die Ministerpräsidentenkonferenz am Freitag neue Quarantäne-Regeln beschließt, sei das von besonderer Bedeutung für die Schulen. Für eventuell vermehrt stattfindenden Fernunterricht seien die Schulen in Baden-Württemberg aber inzwischen besser vorbereitet als noch vor einem Jahr, so der Sprecher weiter. Man habe nun mehr Geräte zur Verfügung und die Lehrkräfte seien besser ausgebildet.

Wie sich die Schulschließungen in Baden-Württemberg vor einem Jahr ausgewirkt haben (Artikel vom 8. Februar 2021):

Forderung wegen Omikron: Schulen sollen flexibel reagieren können

Als Schule flexibel auf das lokale Infektionsgeschehen reagieren zu können, entspricht auch Wünschen aus verschiedenen Bildungs-, Erziehungs- und Lehrergewerkschaften: So fordert der Verband Bildung und Erziehung (VBE) Schulen müssten vor allem mit Blick auf die neue Omikron-Variante und die unterschiedlichen Infektionszahlen in den Regionen so selbstständig wie möglich über Maßnahmen entscheiden. "Das Land sollte keine rote Linie für landesweite Schulschließungen vorgeben, sondern einen Rahmen oder Fahrplan", sagte der VBE-Landesvorsitzende Gerhard Brand. Innerhalb dieses Rahmens könnten Schulen dann in Absprache mit dem staatliche Schulamt flexibel entscheiden, was am besten zu tun sei.

Ähnlich äußerte sich der Vorsitzende der Interessenvertreter der beruflichen Schulleiter in Baden-Württemberg, Roland Plehn, im SWR.

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PCR-Tests für sicheren Präsenzunterricht

Auch die Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Monika Stein, erwartet nicht unbedingt eine landesweit einheitliche Lösung. Allerdings dürfe eine Lösung auch nicht zu kleinteilig ausfallen. "Das sollten nach Möglichkeit die Regierungspräsidien entscheiden", sagte sie. Es werde aber erwartet, dass überall FFP2-Masken und Tests vorrätig seien.

Stein: "Es muss weiter Impfangebote an Schulen geben. Und warum sind immer noch nicht alle Schulen mit Luftreinigern ausgestattet? Investitionen in bessere Luft in den Klassenzimmern lohnen sich auch dann, wenn nach der Pandemie mit frischer Luft besser gelernt werden kann.“ 3/3 https://t.co/zlyoRJlQmt

Die GEW-Bundesvorsitzende Maike Finnern fordert, am grundsätzlichen Vorhaben, die Schulen für den Präsenzunterricht zu öffnen, erst einmal festzuhalten: "Es kann nicht sein, dass Kinder und Jugendliche wieder wochenlang von zu Hause aus unterrichtet werden." Um den Präsenzunterricht sicher möglich zu machen, sollten an Schulen deshalb regelmäßig PCR-Tests durchgeführt werden.

"Alle sollten zu Beginn am besten täglich getestet werden, auch genesene und geimpfte Schüler."

Zudem sei es wichtig, dass die Maskenpflicht im Klassenraum bestehen bleibe. In Einzelfällen und je nach Infektionslage auch regional lasse sich aber auch Distanzunterricht nicht ausschließen.

Lehrerverband: Schulschließungen nicht ausschließen

Nicht alle wollen jedoch am Präsenzunterricht festhalten, es gibt auch Kritik. Angesichts der hohen Corona-Infektionszahlen dürfen etwa nach Auffassung des Deutschen Lehrerverbands (DL) auch erneute Schulschließungen kein Tabu sein. Die Schulen sollten zwar so lange wie möglich offen gehalten werden, Distanz- und Wechselunterricht sollten jedoch nicht ausgeschlossen werden, sagte der DL-Präsident, Hans-Peter Meidinger, den Zeitungen der "Funke Mediengruppe" am vergangenen Freitag.

Der Kultusministerkonferenz sei es bislang nicht gelungen, "einheitliche Kriterien und einen gemeinsamen Orientierungsrahmen für Gesundheitsschutzmaßnahmen an Schulen zu entwickeln, an den sich dann auch alle gehalten haben", kritisierte Meidinger. Er setze seine Hoffnung nicht auf die Kultusministerkonferenz am 5. Januar, sondern auf die Bund-Länder-Runde zwei Tage später.

Kultusminister kommen für Corona-Schalte zusammen

Angesichts der aktuellen Corona-Lage wollen die Kultusminister- und ministerinnen der Länder am Mittwoch (5.1.) kurzfristig in einer Videokonferenz über die Lage an den Schulen beraten.

Auch die baden-württembergische FDP unterstützt den Kurs der Landesregierung, die Schulen trotz verschärfter Infektionslage nicht erneut zu schließen. "Präsenzunterricht ist eine Frage der Chancengerechtigkeit", twitterte die neue Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) am Montag. Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke sagte am Dienstagvormittag in Stuttgart, vieles spreche dafür, eben keine harten Maßnahmen wie Schulschließungen zu ergreifen. "Wir halten es für richtig, auch angesichts von Omikron, dass die Schulen offenbleiben", so Rülke. Es sei eine gute Entscheidung gewesen, das Infektionsschutzgesetz im Bund derart umzugestalten, dass flächendeckende Schulschließungen nicht mehr möglich seien.

Zuletzt hatten Bundesregierung und Bundesbildungsministerium ihr Ziel bekräftigt, Schulen und Kitas offen zu halten. Während die Kinder und Jugendlichen in Baden-Württemberg erst von Beginn kommender Woche an in den Schulen zurückerwartet werden, hat der Unterricht in mehreren anderen Bundesländern bereits am Montag begonnen. Am Dienstag folgte das Saarland, am Mittwoch ist Hamburg an der Reihe und - je nach Entscheidung der Schulen - auch Thüringen.