Ich will nichts mehr essen wie schaffe ich das

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    Es gibt einen Unterschied zwischen Hunger aus emotionalen und körperlichen Gründen. Manchmal essen wir spätabends, weil wir wirklich hungrig sind, besonders wenn wir tagsüber viele Kalorien verbraucht haben. Manchmal essen wir spätabends aus emotionalem Hunger. Es ist ein wichtiger Schritt zur Lösung des Problems, wenn du herausfindest, ob du aus körperlichen oder emotionalen Gründen isst.

    • Kommt dein Hunger plötzlich oder schrittweise? Emotionaler Hunger zeigt sich durch plötzliches Verlangen. Körperlicher Hunger kommt schrittweise. [1] X Forschungsquelle Weiter zur Quelle
    • Worauf hast du Appetit? Bei emotionalem Hunger hast du Appetit auf süße oder salzige Komfortnahrung, statt auf etwas Nahrhaftes. [2] X Forschungsquelle Weiter zur Quelle
    • Nimmst du tagsüber genug Kalorien zu dir? Wenn du eine Diät machst oder Mahlzeiten auslässt, dann hast du abends körperlichen Hunger. Wenn du erst eine vollwertige Mahlzeit hattest, dann ist dein Hunger wahrscheinlich emotional begründet. [3] X Forschungsquelle Weiter zur Quelle

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    Achte auf deine tägliche Routine. Um zu verstehen, wo und warum du spätabends zu viel isst, solltest du deine Routine tagsüber und nachts beobachten. Du kannst Faktoren erkennen, die dich dazu bringen, spätabends zu essen.

    • Nimmst du weniger Kalorien zu dir oder lässt Mahlzeiten aus? Wenn das der Fall ist, dann denkst du den ganzen Tag lang an Essen. Das bringt dich dazu, mitten in der Nacht zu essen. Nicht zu frühstücken trägt besonders dazu bei. [4] X Forschungsquelle Weiter zur Quelle
    • Planst du dein Abendessen vorher? Oft essen Leute ein ungesundes Abendessen in Eile, weshalb sie später hungrig sind. Leute naschen während der Zubereitung des Abendessens auch oft, weshalb sie weniger von der gekochten Mahlzeit essen und leere Kalorien zu sich nehmen. Das führt später zu Heißhunger. [5] X Forschungsquelle Weiter zur Quelle
    • Welche Routine hast du nach dem Abendessen? Oft ziehen Leute ihren Pyjama an und legen sich mit dem Laptop auf die Couch oder sehen fern, bevor sie ins Bett gehen. Ein bisschen Ruhe und Entspannung nach einem langen Tag ist nicht verkehrt, währenddessen isst man aber oft gedankenlos. Leute naschen, während sie fernsehen oder im Internet surfen und achten nicht darauf, was sie essen. [6] X Forschungsquelle Weiter zur Quelle

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    Kontrolliere die Hormone, die dich hungrig machen. Vier Hormone sind dafür verantwortlich, dass man spätabends isst. Zu viel oder zu wenig Insulin, Leptin, Ghrelin, Peptid YY oder Cortisol lassen uns spätabends naschen. Welche Verhaltensweisen beeinflussen deinen Hormonspiegel? Wie kannst du deinem Körper helfen, die hungerverursachenden Hormone zu regulieren?

    • Insulin hilft dem Körper, Zucker zu verarbeiten. Der Insulinspiegel steigt, wenn wir leere Kalorien in Form von verarbeiteten Zuckern und verarbeitetem Weizen zu uns nehmen. Dieser Anstieg geht vorbei und der darauf folgende Insulinabfall macht dich hungrig. Meide zuckerhaltige Lebensmittel und weißes Brot und Pasta, besonders abends. Das hilft dir, den Insulinspiegel konstant zu halten und du wirst nicht ungewollt hungrig. [7] X Forschungsquelle Weiter zur Quelle
    • Leptin ist ein Hormon, das deinem Gehirn sagt, wenn dein Körper voll ist. Wenn du viel Zucker, Mehl und verarbeitete Lebensmittel zu dir nimmst, dann kann es das Völlegefühl nicht mehr weitergeben. Iss tagsüber keine zuckerhaltigen, verarbeiteten Lebensmittel, damit das Leptin dafür sorgt, dass du dich nicht überfrisst. [8] X Forschungsquelle Weiter zur Quelle
    • Ghrelin ist das Hungerhormon und reguliert den Appetit. Es sagt uns, wann wir essen müssen. Wie die vorigen Hormone auch können unregelmäßige Essgewohnheiten und qualitativ minderwertiges Essen dazu führen, dass es nicht ausreichend produziert wird. Iss regelmäßig und nimm jeden Tag genug Kalorien in Form von Vollkornprodukten, Obst und Gemüse sowie mageren Proteinen zu dir. [9] X Forschungsquelle Weiter zur Quelle
    • Peptid YY ist ein Hormon im Darm, das dem Körper, ähnlich wie Leptin, sagt, wenn er genug gegessen hat. Wenn dein Darm keine qualitativ hochwertigen Kalorien bekommt, dann signalisiert das Peptid YY, dass du mehr essen sollst, selbst wenn du bereits genug Kalorien zu dir genommen hast. Iss nahrhafte Lebensmittel, statt leerer Kohlenhydrate und Süßigkeiten. [10] X Forschungsquelle Weiter zur Quelle
    • Cortisol ist das Stresshormon. Es hat nicht so direkt mit dem Hunger zu tun wie die anderen Hormone, aber ein Anstieg des Cortisolspiegels führt zu einem Anstieg des Insulins und Blutzuckerspiegels. Das macht uns hungrig. Stress kann, anders ausgedrückt, dazu führen, dass wir uns überfressen. Suche nach Wegen, um deinen Stress zu reduzieren, wie Sport oder Meditation. Dein Cortisolspiegel bleibt so unter Kontrolle und du hast nicht zu viel Hunger. [11] X Forschungsquelle Weiter zur Quelle

  • Unsere Zähne sind tatsächlich so etwas wie eingebaute Kalorien-Sparhelfer, wenn wir sie richtig einsetzen: nämlich zum ausgiebigen Kauen. Dadurch werden über den Speichel Enzyme ausgeschüttet, die die Kohlenhydrat- und sogar die Fettaufspaltung in Gang setzen.

    Sehr praktisch, denn sobald die ersten Zucker- und Fettmoleküle im Blut auf­tauchen, werden „Ich bin satt“-Signale ausgesendet.

    Unser Sättigungsgefühl setzt in der Regel erst nach ca. 15 Minuten ein. Viele große, hektisch verschlungene Bissen in kurzer Zeit bedeuten viele Kalorien.

    Hat man durch sorgfältiges Kauen der vorher klein portionierten Bissen vor Ablauf dieser 15 Minuten dementsprechend weniger gegessen, kann man auch hier sagenhafte 30 Prozent Kalorien dieser Mahlzeit einsparen.

    Zusätzlich bewirkt ordentliches Kauen die Freisetzung bestimmter Hormone im Darm, etwa von GLP1 oder Peptid YY (PYY). Beide wirken wie hausgemachte Appetitzügler.
     

    Lebensmitteldurchschnittliche Kalorien
    Großer Caffè Latte 170 kcal
    Großer O-Saft (0,4 )190 kcal
    Große Cola (0,5l)210 kcal
    Croissant260 kcal
    Chips (50g)278 kcal
    Pizzastange (Bäcker)230 kcal
    Brownie370 kcal

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    Stress untergräbt die Selbst­kontrolle, wie eine Studie von Züricher Forschern zeigt. Statt in Stresssituationen automatisch zum Schokoriegel zu greifen, den Stress also lieber ordentlich wegatmen. 

    Etwa mit dieser einfachen Atemmethode: 
    Augen schließen, möglichst lang ausatmen und die Atemzüge ­zählen, etwa bis zehn. Wichtig: Beim Einatmen sollte sich der Unterbauch nach vorn wölben.

    Schon allein diese natürliche Bauchatmung wirkt entspannend, die bewusste Konzentration auf die Atmung verstärkt den Effekt. Meist ist der Heißhunger dann schon weg und das Essverhalten lässt sich bewusster steuern.

    Wer weiß, dass das Essverhalten bei Anspannung leicht außer Kontrolle gerät oder das Mittagessen aus Termindruck gern mal ausfällt, sollte vorsorgen: Morgens ein Vollkornbrot mit Käse einpacken und möglichst eine Tüte mit Nüssen bereit legen. Die enthalten viel Magnesium, was die Stress­toleranz erhöht.
     

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    Bei allen Essbehältnissen gilt tatsächlich: Die Größe bestimmt die Ess- und Trinkmenge, das zeigten verschiedene Studien des amerikanischen Konsumforschers Brian Wansink.

    Von einem kleinen Teller essen wir deutlich ­weniger. Auch aus einem hohen, schmalen Glas trinkt man weniger als aus einem großen, breiten. Satt und zufrieden sind wir trotzdem, so die Untersuchungen, denn Glas und Teller waren ja voll.

    Perfide wird es, wenn es um Packungsgrößen geht: Egal ob Popcorn-Bowl im Kino oder der XXL-Cerealienkarton zu Hause – je größer die ­Packung, desto mehr essen wir daraus.

    Das bestätigt eine Übersichtsarbeit der University of Cambridge. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler errechneten, dass sich mit kleineren Portionen rund 16 Prozent der täglichen Kalorien einsparen ließen.

    Die Devise heißt also: Geschirr in kleinen Größen verwenden – und zusätzlich Kalorien sparen, ­indem man Riesenpackungen und XXL-Menüs ignoriert.
     

    Manchmal sind große Veränderungen einfacher als viele kleine: Wie wäre es mal mit einer Umstellung auf komplett naturbelassene Nahrungsmittel und einem Totalverzicht auf Zusatzstoffe, Weißmehl und Zucker?

    Die Vorteile des sogenannten Clean Eatings:
    Fast alle Fertigprodukte, Snacks und Süßigkeiten fallen automatisch weg wegen der Zusatzstoffe. Stattdessen steht auf dem Speiseplan viel Frisches, Selbstgekochtes und viel Vollkorn, was schön satt macht. Alles Faktoren, die beim Kalorien sparen helfen.

    Keine Sorge: Honig oder Ahornsirup sind erlaubt und auch der Apfel-Vollkornkuchen. Die Grundregel lautet: Zutatenliste lesen – wenn etwas draufsteht, was man nicht einzeln kaufen könnte, etwa „modifizierte Stärke“ oder „Emulgator“, bleibt das Produkt im Regal.
     

    Kleine Veränderungen in der Produktwahl können helfen, im Alltag Kalorien zu sparen, ohne komplett auf das gewünschte Produkt verzichten zu müssen. Verzichtet man beim Salat beispielsweise auf das fettige French-Dressing und wählt ein leichteres Dressing auf Essig- oder Sesammus-Basis, spart man sich Kalorien.

    Auch beim Anbraten sollte man auf Butter oder Schmalz verzichten und zu gesunden, pflanzlichen Ölen greifen – diese dennoch auf ein Minimum reduzieren. Um ordentlich Geschmack in Speisen zu bekommen, kann man stattdessen kräftig mit getrockneten oder frischen Kräutern würzen.

    Generell gilt: Selbst gemacht schmeckt’s nicht nur besser, sondern spart meistens auch Kalorien. So kann man in selbstgemachtem Granola ganz einfach Zucker sparen, bei Smoothies den Gemüseanteil erhöhen oder auf das Weißmehl im Kuchen verzichten und auf mehlfreie Kuchenrezepte setzen.

    Bildergalerie: 20 gesunde Snacks zum Abnehmen

    Nicht nur die Mahlzeit-Planung, sondern auch die Einkaufsplanung hilft auf unnötige Kalorien zu verzichten. Denn eine klare Einkaufsliste verhindert spontane, ungesunde Kaufentscheidungen.

    Doch nicht nur eine durchdachte Liste, sondern auch ein gesättigter Appetit verhindern spontane, ungesunde Kaufentscheidungen.

    Wer mit Hunger einkaufen geht, trifft unbewusstere Kaufentscheidungen und greift schneller mal zu den leckeren Snacks, um sich eventuell auch unterwegs schon etwas davon genehmigen zu können.

    Gestillter Hunger hilft also, einen klaren Kopf beim Einkaufen zu bewahren und sich nicht vom großen Angebot überwältigen und verlocken zu lassen.
     

    Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an guten Kalorienzähler-Apps auf dem Markt, die umsonst oder sehr kostengünstig erhältlich sind. Dabei geht es nicht darum, sein Essen akribisch genau aufzuzeichnen und jedes Gramm zu berechnen.

    Vielmehr geht es darum, ein Gefühl für das eigene Essverhalten und die in Nahrungsmitteln enthaltenen Kalorien zu bekommen. Man kann so lernen, seine tatsächlich benötigten Mengen besser einzuschätzen und entdeckt vielleicht die ein oder andere bisher unbemerkte Kalorienbombe.

    Auch wenn man die App nur für ein oder zwei Woche verwendet, kann man ziemlich schnell lernen, welche Lebensmittel viele Kohlenhydrate, viel Fett und welche viel Zucker enthalten.