Auf welcher Seite liegt das Baby im Bauch

Meistens weist der Hinterkopf in Richtung Muttermund und bahnt bei der Geburt den Weg für den restlichen Körper.

Bis zur 36. Woche ist es normal, wenn das Kind mit dem Kopf nach oben liegt. Danach sollte es sich aber mit dem Kopf nach unten drehen. Kurz vor der Geburt ist es bereits zu groß, um sich im Bauch der Mutter noch zu drehen.

Mit der sogenannten "Indischen Brücke" lässt sich die Drehung des Kindes unterstützen: Dabei legt sich die Mutter ein- bis zweimal am Tag für fünf bis zehn Minuten mit dem Rücken auf ein dickes Kissen, sodass sich ihr Bauch hochwölbt und der Rücken ein starkes Hohlkreuz bildet.

Schultern und Beine lässt sie dabei locker hängen und atmet möglichst ruhig. Diese Lage ist nicht nur den meisten Schwangeren, sondern auch den Kindern unbequem, sodass sie sich im Bauch drehen.

Bei der Beckenendlage (Steißlage) liegt das Kind mit dem Gesäß in Richtung Geburtskanal. Diese untypische Lage tritt in circa fünf Prozent der Schwangerschaften auf. Die Diagnose einer Beckenendlage wird bei der gynäkologischen und geburtshilflichen Untersuchung gestellt und durch den Ultraschall bestätigt.

Eine Beckenendlagenentbindung ist riskant, weil das Gesäß oder auch die Füße weniger geeignet sind, den Geburtsweg aufzudehnen, als der Kopf. Wenn der Steiß geboren ist, kommt der gefährliche Zeitpunkt, in dem die Nabelschnur abgedrückt wird, der Kopf aber noch in der Gebärmutter ist. Druck und Zug auf das Köpfchen und die Wirbelsäule sind hoch. Bei einer Steißlage des Kindes wird daher heutzutage eher zu einem Kaiserschnitt geraten.

Das Risiko einer Beckenendlagenentbindung ist kalkulierbar, wenn

  • das geburtshilfliche Team damit vertraut ist,
  • das erwartete Gewicht des Kindes unter 3.500 Gramm liegt,
  • Fehlbildungen in der Steißregion ausgeschlossen werden können,
  • kein Missverhältnis zwischen Kopf und kleinem Becken der Mutter vorliegt.

Eine Beckenendlagengeburt muss besonders sorgfältig vorbereitet werden. Die Schwangere sollte über die Risiken der Geburt und das Management im Notfall informiert werden. Eine schriftliche Einwilligung in einen Notfall-Kaiserschnitt sollte vorliegen.

Einige Kliniken empfehlen eine Schmerztherapie (PDA), weil die Entbindung bei Beckenendlagen meistens länger dauert. Ein Venenzugang für die Gabe von Medikamenten und laufende CTG-Kontrollen gehören zum Standard. Durch die Gabe von Oxytocin in der Austreibungsphase wird das Köpfchen schneller entbunden. Ein Dammschnitt ist fast immer erforderlich. 

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Immer wieder faszinierend: Die Verwandlung von der kleinen Erbse zum großen Säugling, der sich für die weite Welt bereit macht. Wie viele andere fragst du dich sicherlich auch, wie dein Baby in deinem Bauch überhaupt Platz findet. Wir haben eine fesselnde Animation zur Organverschiebung während der Schwangerschaft gefunden – und verraten dir, was dein Baby während der neun Monate mit deinen Organen anstellt.

Wie um Himmels Willen soll ein Baby in meinen Bauch passen? Welche Frau hat sich das nicht schon gefragt? Denn logistisch gesehen ist doch eigentlich gar kein Platz für den Nachwuchs, oder? Magen, Leber, Herz – die Organe sind alle vorschriftsmäßig an ihrer Stelle und brauchen ja schließlich ihren Platz – wo soll da noch ein Baby reinpassen? Keine Sorge, dein Kind versteht es, sich während der Schwangerschaft zwischen den Organen Platz zu verschaffen, wie diese Animation auf anschauliche Weise zeigt. Eine ausführlichere Version der Animation gibt es auf der Seite des Museum of Science and Industry in Chicago.

Die Organe in der Schwangerschaft: Das passiert bei der Organverschiebung

Wie die Animation anschaulich verdeutlicht, verschieben sich die Organe während der Schwangerschaft ein ganzes Stück. Ab etwa der 27. SSW legt das heranwachsende Baby immer mehr zu und die Organe von Mama müssen den Weg frei machen. Das geht leider mit lästigen Schwangerschaftsbeschwerden, wie Sodbrennen, Verdauungsproblemen oder Kurzatmigkeit einher. Was genau mit den einzelnen Organen einer werdenden Mama geschieht, haben wir uns einmal angeschaut:

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➤ Der Magen
Der arme Magen hat die denkbar schlechteste Position. Da er am höchsten Punkt des Uterus liegt, bekommt er im Laufe der Schwangerschaft immer mehr Druck von unten. Ab der 34. SSW hat er kaum noch die Hälfte des ursprünglichen Fassungsvermögens. Außerdem geht durch den Druck der Schließmuskel des Magens nach oben hin leichter auf. So kann Magensäure in die Speiseröhre gelangen. Die Folge: Sodbrennen.
Was lässt sich tun? Am besten fünf kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu sich nehmen, statt drei große. Beim Schlafen solltest du darauf achten, den Oberkörper etwas höher zu lagern, das hilft, damit die Säure eher unten bleibt. Hier haben wir noch mehr Tipps gegen Sodbrennen in der Schwangerschaft.

➤ Die Lunge
Auch die Lunge verliert an Fassungsvermögen: Sie bekommt während der Schwangerschaft 25 Prozent weniger Luft. Denn Magen und Leber werden von unten gegen die Lunge gedrückt und verschieben die Lunge so nach oben. Die Folgen sind Kurzatmigkeit und das Gefühl, nie genug Luft zu bekommen.
Was lässt sich tun? Die gute Nachricht: Ab etwa der 36. SSW lässt der Druck meist plötzlich nach. Denn dann senkt sich das Köpfchen deines Nachwuchses ins Becken und die Lungen haben wieder mehr Platz zum Atmen – das ist vor allem in Hinblick auf die Strapazen der Geburt extrem wichtig.

➤ Das Herz
Das Herz liegt relativ geschützt im Brustkorb – da kommt die Gebärmutter selbst ganz am Ende der Schwangerschaft nicht hin. Trotzdem zeigt auch dein Herz während deiner Schwangerschaft Auffälligkeiten: Es muss nun etwa eineinhalb Liter mehr Blut pumpen, um dich und deinen Nachwuchs ausreichend zu versorgen, deshalb wird es während der Schwangerschaft auch größer – was wir für eine schöne Metapher für das Mamawerden halten. Zusätzlich beginnt das Herz schneller zu schlagen. Bei dir macht sich das durch verstärktes Herzklopfen und ein enges Gefühl in der Brust bemerkbar.
Was lässt sich tun? Bei starkem Herzklopfen solltest du dich erst einmal kurz hinlegen – mit erhöhtem Oberkörper und Beinen. Das hilft der Durchblutung der Plazenta und dein Herz kann sich wieder etwas beruhigen.

➤ Die Blase
Die Blase reagiert besonders empfindlich auf eine Schwangerschaft: Auch schon in den frühen Schwangerschaftsmonaten hast du das Gefühl, einfach immer auf die Toilette zu müssen. Anfangs ist daran noch nicht der Druck durch das Baby schuld, sondern das Gelbkörperhormon Progesteron. Das bewirkt, dass der Blasenschließmuskeln seine Aufgabe nicht mehr richtig erledigen kann. Später wird die Blase dazu noch immer weiter nach unten gedrückt – der Harndrang verstärkt sich noch zusätzlich.
Was lässt sich tun? Ein alter Hebammentrick hilft zumindest, dass die Blase vollständig leer wird: Beim Wasserlassen den Bauch etwas anheben, damit die Blase Raum hat, sich zu entleeren. Und: Trotzdem viel trinken – auch wenn du gefühlt immer auf die Toilette musst.

Life Hacks für die Schwangerschaft

➤ Der Darm
Darm mit Charme – außer er bekommt das Progesteron zu spüren. Denn auch der Darm reagiert besonders empfindlich auf das Gelbkörperhormon: Er wird träge und langsam. Noch dazu wird er von der Gebärmutter sehr in die Enge getrieben und nach hinten gedrückt, so kann er sich nicht richtig entfalten – Völlegefühl und Verstopfung sind die Folge. Da auch die Venen aus der Region des Dickdarms zusammengedrückt werden, kann dies einen Stau in den Blutgefäßen und damit Hämorrhoiden verursachen.
Was lässt sich tun? Natürliche Mittel gegen Verstopfung sind beispielsweise eingeweichte Backpflaumen oder Sauerkraut. Außerdem: Viel trinken und viele Ballaststoffe zu sich nehmen. Gegen Hämorrhoiden helfen Cremes oder Zäpfchen.

➤ Die Leber
Die Leber besteht aus relativ nachgiebigem Gewebe, deswegen kann sie leicht „auf Wanderung“ gehen und gelangt so in den Oberbauch. Fühlst du einen intensiven Juckreiz, ohne dass ein Hautausschlag o.ä. zu sehen ist, kann es sich in (seltenen) Fällen um eine Schwangerschafts-Cholestase handeln, einem Schwangerschaftsleiden, das die Leber befällt. Hier solltest du einen Arzt aufsuchen, denn die sogenannte intrahepatische Schwangerschafts-Cholestase erhöht das Risiko für eine Frühgeburt.
Was lässt sich tun? Wenn du deiner Leber etwas Gutes tun willst, iss am besten wenig Fett.

Die meisten Mamas spüren diese Organverschiebung während der Schwangerschaft nicht. Nur der Druck auf die Organe kann in den höheren Schwangerschaftswochen Schmerzen oder auch Übelkeit verursachen. Und: Nach der Geburt kehren die Organe auch wieder brav an ihren Platz zurück.

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Bildquelle: Getty Images/Chayene Rafaela