Wo kann man gold kaufen

Da bar bezahlt wird, ist anonymer Goldkauf grundsätzlich bei jedem Edelmetallhändler möglich, der ein Ladengeschäft hat.
Am besten natürlich bei Edelmetallhändlern, die das "GOLD.DE-zertifiziert" Gütesiegel führen.
Diese Händler finden Sie hier über die GOLD.DE Umkreissuche:

GOLD.DE-zertifizierte Edelmetallhändler in der Nähe finden:

Ratgeber anonymer Goldkauf

Das Wichtigste in Kürze

  • Bis 1.999,99 EUR kann man Gold anonym kaufen
  • Gilt auch für Silber und andere Edelmetalle
  • Ware gegen Bargeld, kein Ausweis nötig
  • GOLD.DE-zertifizierte Händler empfehlenswert
  • Anonymer Goldkauf hat auch Nachteile

Lies hier:

Ganz einfach: Cash gegen Ware. Onlinekauf entfällt, denn das hinterlässt Spuren. Genauso wie Bezahlung per Kreditkarte oder eine Überweisung niemals anonym ist. Bis zur Obergrenze von 1.999,99 Euro ist der Händler nicht verpflichtet, die Identität des Käufers festzustellen.

Damit keine Missverständnisse entstehen: Gold kann hierzulande in beliebiger Menge gekauft werden. Wer für mehr als 1999,99 EUR Gold kaufen will, kann das natürlich tun, allerdings ist der Händler dann zur Identitätsüberprüfung verpflichtet.

Käufer müssen also in diesem Fall einen Ausweis vorlegen. Oder man bezahlt per Kreditkarte oder Banküberweisung, was ebenfalls als Identitätsnachweis gilt.

Der Begriff Tafelgeschäft kommt übrigens aus dem Bankwesen. Früher, als extra Kassenschalter noch nicht verbreitet waren, wurden Geldgeschäfte über einen großen Tisch hinweg (= die Tafel) getätigt. An diesem "Tafelschalter" wurde also Bargeld gegen Finanzprodukte getauscht.

Man zahlt bar am Kassenschalter, dann übergibt der Händler die gewünschten Münzen und Barren. Es wird keine Identität geprüft, es gibt keine Registrierung oder Ähnliches. Bei größeren Beträgen empfiehlt es sich, den Edelmetallhändler vorher zu kontaktieren und einen konkreten Termin zu vereinbaren. Ganz Vorsichtige achten darauf, auch hier auf email oder Telefon zu verzichten, da dies ebenfalls Spuren hinterlässt. In diesem Fall also alles persönlich, keine Namens- oder Adressnennungen.

Natürlich gibt es trotzdem eine ordnungsgemäße Abrechnung mit Datum, Ware und Kaufbetrag, den so genannten Barbeleg. Der Name steht aber nicht auf der Quittung.

Doch für manche Edelmetallhändler steht das anonyme Tafelgeschäft auf dem Prüfstand. Zunächst führten die aufwändigen Bestimmungen des aktualisierten Geldwäschegesetzes zu einem erheblichen Mehraufwand beim Barverkauf, den nicht jeder leisten will. Ein Übriges machte die Corona-Krise mit Einschränkungen für Ladengeschäfte und umfangreichen Hygienebestimmungen. Einige Edelmetallhändler haben diesen Service gar ganz eingestellt.
Mehr: Stirbt der anonyme Goldkauf?

Aktuell gilt in Deutschland für anonymen Barkauf die Obergrenze von 1.999,99 EUR. Ab 2.000 EUR sind Händler gemäß Geldwäschegesetz verpflichtet, die Identität des Käufers festzustellen. Wer mehr Gold bar kaufen will, der braucht also Personalausweis oder Reisepass. Diese Obergrenze gilt auch für Silber und andere Edelmetalle.

Bis zum 31.12.2019 galt in Deutschland noch die alte Obergrenze von 9.999,99 Euro.

Tipp: Das Gesetz untersagt nicht explizit, eine weitere Vertrauensperson oder einen Familienangehörigen zum Goldkauf mitzunehmen, solange jede Person selber Gold kauft bis zur erlaubten Obergrenze.

In Österreich ist die Regelung für anonymen Goldkauf großzügiger als in Deutschland. Dort gilt aktuell noch die Obergrenze von 9.999,99 Euro. Bezüglich der Einreisebestimmungen von Österreich nach Deutschland haben wir bei der Generalzolldirektion angefragt und im Januar 2020 folgende Aussage bekommen - Zitat:

"Goldbarren als gleichgestelltes Zahlungsmittel sind ab einem Wert von 10.000 EUR oder mehr beim Grenzübertritt lediglich auf Befragen des Zolls mündlich anzuzeigen"

Laut Auskunft des Zolls gilt das auch für Anlage- und Sammler-/Gedenkmünzen (z.B. Krügerrand, Wiener Philharmoniker). Sie gelten zwar als "Barmittel" mit der Eigenschaft "Zahlungsmittel", aber da Österreich zur EU gehört, gilt hier dasselbe:

"Für Anlage- und Sammler-/Gedenkmünzen, die Barmittel sind (....) gilt: Für Einreisen aus einem Mitgliedstaat der EU (hier: Österreich) gilt ab einem Wert von 10.000 EUR oder mehr eine mündliche Anzeigepflicht auf Befragen der Kontrollbeamten des Zolls."

In der Schweiz kann man bis 15.000 CHF Gold anonym kaufen, also Barzahlung ohne Identitätsüberprüfung. Bezüglich der Einreisebestimmungen nach Deutschland haben wir auch hier bei der Generalzolldirektion angefragt und im Januar 2020 folgende Aussage bekommen - Zitat:

"Goldbarren als gleichgestelltes Zahlungsmittel sind ab einem Wert von 10.000 EUR oder mehr (...) beim Grenzübertritt aus der Schweiz lediglich auf Befragen des Zolls mündlich anzuzeigen (...) Im Fall von Anlage- und Sammler-/Gedenkmünzen (z.B. Krügerrand, Wiener Philharmoniker) ist das entscheidende Kriterium für die Einordnung als Barmittel, die Eigenschaft „Zahlungsmittel“. Sie sind in der Regel als Zahlungsmittel einzuordnen. Anlage- und Sammler-/Gedenkmünzen, die Barmittel sind und einen Wert von 10.000 EUR oder mehr haben, sind bei der Einreise aus einem Drittland (hier: Schweiz) schriftlich mit dem Vordruck 0400 bei der zuständigen Zollstelle anzumelden."

Hier hilft nur der private Haustresor, oder man versteckt Gold. Ein Bankschließfach ist nicht wirklich anonym, da bei der Anmietung in der Regel ein Ausweis verlangt wird. Außerdem müssen Banken in Deutschland in bestimmten Fällen den Behörden Zugriff auf die Schließfächer erlauben.

Viele wollen einfach nicht, dass jemand Kenntnis hat vom Goldbesitz. Sei es aus Furcht vor Diebstahl, sei es aus Angst vor Goldverboten, also Phasen, wo der Staat versucht hat, privaten Goldbesitz zu konfiszieren. Auch die Diskussionen um eine mögliche Bargeldabschaffung mögen manche veranlassen, über einen anonymen Goldkauf nachzudenken. Diese Szenarien sind allerdings gegenwärtig nicht wahrscheinlich.

Wo kann man gold kaufen
Anonymes Tafelgeschäft: Bezahlung in bar bis zur gesetzlich erlaubten Grenze

Wenn ein personalisierter Besitznachweis für Gold fehlt, kann dies bei Einbruch oder Diebstahl zu Problemen führen bei der Hausratversicherung. So wie es generell hilfreich ist, einen personalisierten Eigentumsnachweis zu haben, wenn Nachfragen seitens der Behörden kommen. Hier sind durchaus einige Szenarien denkbar.

Weiterer Nachteil: Der Zeitfaktor. Meist ist es so, dass man erst einen Termin beim Edelmetallhändler ausmacht, aber erst einige Tage später das Geschäft tätigt. Beim Onlinekauf dagegen kann der Zeitfaktor direkt genutzt werden. Man kann sofort auf Kursbewegungen reagieren und zum angezeigten Preis kaufen.

Auch ein Preisvergleich, wie er beim Onlinekauf schnell und bequem per Mausklick gemacht werden kann, ist im Ladengeschäft so nicht möglich. Der Barkauf im Ladengeschäft kommt daher unterm Strich manchmal etwas teurer.

Last, but not least: Bei großen Investitionen ist die knapp bemessene Obergrenze von 1.999,99 eher hinderlich. Bereits mit dem Kauf von zwei Krügerrand Gold 1 oz ist diese Obergrenze weit überschritten. Und auch der Sicherheitsaspekt sollte nicht vernachlässigt werden. Man geht mit viel Bargeld in ein Geschäft und verlässt es hinterher mit wertvollem Gold in der Tasche.

Es gelten grundsätzlich dieselben Steuerregelungen wie bei jedem Edelmetallkauf. In Kürze: Der Kauf von Anlagegold ist grundsätzlich mehrwertsteuerfrei, bei allen anderen Edelmetallen fällt Mehrwertsteuer an oder es kommt die Differenzbesteuerung zur Anwendung.

Auch wenn bar bezahlt wird, so ändert sich nichts an der Tatsache, dass der Käufer vom Händler eine Abrechnung erhält, auf der gegebenenfalls die Mehrwertsteuer ausgewiesen ist oder ein Hinweis auf Differenzbesteuerung.

Weitere Details hier: Steuern und Edelmetalle

Die Obergrenze von 1.999,99 EUR gilt absolut und pro Person. Das Gesetz gibt aber keine Vorgaben, wie viele Vertrauenspersonen erlaubt sind, wenn diese ebenfalls Gold kaufen. Es ist also nicht verboten, wenn etwa volljährige Familienangehörige selber ebenfalls bis zu 1.999,99 EUR Gold anonym erwerben. Das ist gängige Praxis.

Bei Kindern bis 18 Jahren ist zu beachten, dass diese nur als "beschränkt geschäftsfähig" gelten. Das heißt, Rechtsgeschäfte - wozu jeder größerere Kauf gehört - sind grundsätzlich nur mit Einwilligung oder nachträglicher Genehmigung der Eltern möglich.

Grundsätzlich gilt also: Nicht übertreiben. Wer glaubt, diese Obergrenze umgehen zu können, indem er gleich eine ganze Busladung voll mit "Cousins" zum nächsten Ladengeschäft karrt, der muss wissen, dass er nicht im Sinne des Gesetzes handelt.

Angesichts der knappen Obergrenze könnten jetzt viele auf die Idee kommen, öfters ein anonymes Tafelgeschäft zu tätigen. Jeden Tag ein Goldkauf bis maximal 1.999,99 Euro, sozusagen. Wie oft also ist ein anonymes Tafelgeschäft möglich?

Nach uns vorliegenden Händlerinformationen gelten mehrere Käufe, die innerhalb kurzer Zeit getätigt werden, als ein (=1) Geschäftsvorfall, was durch die Händler auch so erfasst werden muss. Das Gesetz macht aber keine expliziten Vorgaben, was "innerhalb kurzer Zeit" bedeutet. Ein Dutzend Goldkäufe innerhalb eines Jahres dürften aber nicht dem Sinn des Gesetz entsprechen.

Grundsätzlich ist anonymer Goldkauf überhaupt nichts Anrüchiges. Wer ein TV-Gerät in bar bezahlt, ist ja auch nicht automatisch ein Krimineller. Geldwäsche bedeutet, dass Geld, welches durch illegale Tätigkeiten verdient wurde, wie etwa Drogengeschäfte, Prostitution oder Schwarzgeld, so behandelt wird, dass die Herkunft nicht mehr nachvollzogen werden kann. Dann wird es in den legalen Finanzkreislauf zurückgeführt. Genau dem beugt der Gesetzgeber mit dem Geldwäschegesetz vor. Dies wird immer wieder neu angepasst. So war es etwa noch bis Juni 2017 möglich, bis zu 14.999,99 EUR Gold anonym kaufen zu können.

Im Unterschied dazu heißt Steuerhinterziehung, dass jemand legal verdientes Geld der Besteuerung vorenthält. Aber auch dieses Geld muss gewaschen werden, wenn es dem regulären Finanzkreislauf wieder zugeführt werden soll.

Händler sind verpflichtet, bei jeder Form von Goldankauf (Goldmünzen, Goldbarren, Altgold) die Identität des Anlieferers zu erfassen. Dies geschieht per Ausweis oder die Angabe einer Bankverbindung. Hintergrund: Damit wird sichergestellt, dass keine Hehlerware angekauft wird.

Wer also Gold anonym verkaufen möchte, kann das nur mit einer Privatperson tun, die das Gold gegen Cash abkauft. Mit etwas Fantasie gibt es aber auch hier keine Grenzen. Im Sinne des Wortes: Gold ist klein, mobil, und auf der ganzen Welt begehrt.