Wie weit entfernt sich der Mond jedes Jahr von der Erde

Durchschnittlicher Abstand Erde-Mond: 384.000 Km

Die durchschnittliche Entfernung zwischen den beiden Sternen beträgt 384.000 km. Für diejenigen, die vielleicht Schwierigkeiten haben, sich vorzustellen, was dieses Intervall wirklich darstellt (besonders in diesem Maßstab), reihen Sie 30 erdgroße Planeten nebeneinander auf. Dies ist der Abstand Erde-Mond.

Das gemeine Volk glaubt fälschlicherweise, dass die Entfernung zwischen Erde und Mond zu jeder Jahreszeit gleich ist. Nein! Sie variiert je nach der Position des Mondes in seiner Umlaufbahn. Wir sprechen nicht von einer Abweichung von einigen zehn Kilometern, sondern von mehr als 49.000 km (49.090 km, um genau zu sein) zwischen der minimalen und der maximalen Entfernung zwischen Erde und Mond. Das ist mehr als der Erdumfang! Diese Präzision bei der Messung der Monddistanz wurde durch Licht ermöglicht. Die seit Mai 1962 auf der Erdoberfläche installierten LIDAR-Stationen (Light detection and ranging) ermöglichen die Analyse der Gesamtheit eines Lichtstrahls, der von den auf dem Mond installierten Retro-Reflektoren ausgesendet wird.

Wie weit entfernt sich der Mond jedes Jahr von der Erde
Minimaler (Perigäum) und maximaler (Apogäum) Abstand zwischen der Erde und dem Mond

Wussten Sie, dass sich der Mond jedes Jahr ein wenig weiter von der Erde entfernt? Nach demselben LIDAR-Messsystem entfernen sich die beiden Sterne aufgrund der Wechselwirkung der Gezeiten zwischen Erde und Mond durchschnittlich 3,8 cm pro Jahr. Einfach ausgedrückt, übt die Schwerkraft des Mondes einen Luftwiderstand auf die Erde aus, der ihre Rotation verlangsamt, und umgekehrt übt die Schwerkraft der Erde eine Anziehungskraft auf den Mond aus, die seine Umlaufbahn erweitert.

Wie weit entfernt sich der Mond jedes Jahr von der Erde
Position von Mondreflektoren auf der Mondoberfläche, die den Laserstrahl von Observatorien auf der Erde reflektieren (siehe Bild unten)
Wie weit entfernt sich der Mond jedes Jahr von der Erde
Observatorien zur Messung der Erde-Mond-Entfernung mit einem Laserstrahl (LLR)
Wie weit entfernt sich der Mond jedes Jahr von der Erde
Goddard Geophysical and Astronomical Observatory, das die Erde-Mond-Entfernung genau berechnen kann / NASA-Credit

Nun, sagen Sie mir nicht, 3,8 cm / Jahr ist ein Wassertropfen in einem 384.000 km langen Ozean, der die Erde vom Mond trennt. Laut einer Studie der NASA, die 1999 von zwei bedeutenden Wissenschaftlern, Bruce G. Bills und Richard D. Ray, durchgeführt wurde, ist diese Trenngeschwindigkeit “ungewöhnlich hoch”. Dies würde darauf hindeuten, dass das Alter des Mondes nicht 4 Milliarden Jahre beträgt, wie die meisten Wissenschaftler glauben, sondern “nur” 1,5 Milliarden Jahre. Der Abstand zwischen Erde und Mond würde also weiter zunehmen, bis sich die Rotationen der beiden Sterne “synchronisieren”. Ein solcher Prozess könnte nach den derzeitigen Modellen 50 Milliarden Jahre dauern. Leider werden wir das nicht erleben, es sei denn, Google findet das Rezept, das uns ewiges Leben schenkt ;).

N.B.: Wenn Sie mit dem Mond spielen wollen, bietet die NASA eine 3D-Visualisierung des Sterns an. Genießen Sie 🙂

Quellen:

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Ohne den Mond hätten wir keine verlässlichen Jahreszeiten. Denn der Mond stabilisiert die Erdachse. Gäbe es ihn nicht, geriete die Erdachse alle paar Millionen Jahre kräftig ins Trudeln. Mit verheerenden Auswirkungen auf das Klima. Forscher haben ausgerechnet: Ohne Mond könnte die Erdachse zwischendurch auch mal um fast 90 Grad kippen. Dann könnte ganz schnell mal der Nordpol in den Tropen liegen. Das würde bedeuten: Jede Erdhälfte hätte ein halbes Jahr lang pralle Sonne und anschließend ein halbes Jahr lang kalte finsterste Nacht. Der Mond dagegen hält die Erdachse einigermaßen in Position, sodass es solche extremen Verhältnisse nicht geben kann.

Wichtige Rolle bei der Evolution

Ohne den Mond wären die Kontinente vielleicht noch immer unbelebt und alles Leben würde sich im Meer abspielen. Denn der Mond bringt uns Ebbe und Flut, und somit auch die Überschwemmungsgebiete an der Küste, im Übergang zwischen Wasser und Land. Große Flächen, die zweimal am Tag geflutet werden und zwischendurch trocken fallen. Diese Übergangsbereiche spielten in der Evolution eine wichtige Rolle: Hier entwickelten sich die Amphibien, die später immer weiter an Land krochen und aus denen sich schließlich Echsen, Saurier und Säugetiere entwickelten. Ohne Mond wären Ebbe und Flut viel schwächer, und diese ganzen Überschwemmungsgebiete hätte es in der Form nicht gegeben.

Ohne den Mond wären die Tage kürzer

Heute braucht die Erde 24 Stunden, um sich einmal um sich selbst zu drehen. In der Frühzeit der Erde drehte sie sich viermal so schnell. Ein Tag dauerte entsprechend nur 6 Stunden. Es war der Mond, der die Erde gebremst hat: Durch die Gezeiten, die er auslöst, durch Ebbe und Flut und dieses ganze Hin- und Hergeschwappe auf der Erde verliert die Erde ständig an Dreh-Energie und dreht sich infolge dessen immer langsamer.

Ohne den Mond wäre es nachts nicht nur dunkel, sondern stockdunkel, und zwar jede Nacht. Nur die Sterne könnten uns noch den Weg leuchten.

Ohne den Mond wäre die Erde einsamer – so ohne Begleiter. Das Traurige an der Geschichte: Der Mond entfernt sich von uns: Jedes Jahr driftet er 4 cm weiter hinaus ins Weltall. Eines fernen Tages wird er soweit weg sein, dass es keine totale Mondfinsternis mehr geben wird.

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Der Mond ist der Erde manchmal nah und manchmal fern, je nach Phase. Doch der Himmelskörper distanziert sich immer mehr.

Wie weit entfernt sich der Mond jedes Jahr von der Erde
Der Mond. (Symbolbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Mond entfernt sich rund vier Zentimeter pro Jahr von der Erde
  • Grund dafür sind die verschiedenen Rotationsgeschwindigkeiten der Himmelskörper.
  • Für den Menschen hat dies in den nächsten sechshundert Millionen Jahren keinen Einfluss.

Vor über vier Milliarden Jahren war der Mond noch nah, flüssig und heiss. Seither entfernt er sich Jahr für Jahr und erkaltet dabei. Gemessen wird die Distanz durch Laserstrahlen, die von Spiegeln auf dem Mond reflektiert werden. Diese platzierten Astronauten dort bei den Apollo-Missionen.

Durch Zeitmessung des Lichtsignals kann die Distanz berechnet werden, wie der «Tagesanzeiger» berichtet. Im Durchschnitt entfernt sich der Mond 3,8 Zentimeter pro Jahr. Dies hat zur Folge, dass pro Jahrhundert ein Tag auf der Erde etwa zwei Millisekunden länger wird. In 600 Millionen Jahren wird es so weit sein: Die Grösse des sichtbaren Mondes reicht nicht für eine totale Sonnenfinsternis.

Die Fliehkraft des Mondes wächst

Genauso wie die Erde dreht sich der Mond einmal um sich selbst. Und zwar in der Zeit, in der er die Erde umkreist. Der Trabant hat, trotz seiner geringeren Grösse, erheblichen Einfluss auf die Erde. Ebbe und Flut sind der sichtbarste Effekt, doch die sogenannte Gezeitenreibung hat noch weitere Folgen.

Wie weit entfernt sich der Mond jedes Jahr von der Erde
Das computeranimierte Bild zeigt die Erde. - Pixabay

Es ist das Phänomen, bei dem die Erdrotation mit dem Mondumlauf gekoppelt wird. «Die Erde dreht sich ungefähr dreissig mal schneller um sich selbst als der Mond um die Erde. Daher läuft der Gezweitenwulst dem Mond immer ein bisschen voraus», zitiert der «Tagesanzeiger» den Wissenschaftler Robert Heinkelmann. Doch dabei sei die Anziehung besonders stark und der Mond bremse die Erde ab.

Dadurch wird die Rotationsgeschwindigkeit des Mondes erhöht. Und somit auch seine Fliehkraft: der Mond entfernt sich von unserem Himmelskörper. Doch laut Heinkelmann sei das für den Menschen kein Grund zur Sorge. Die Schwankung der Sonnenaktivität und der Klimawandel sind laut «Tagesanzeiger» relevantere Faktoren.