Das Wichtigste im Überblick Show
Ein Lkw-Führerschein (Klasse C/CE) ist teurer als ein Führerschein der Klasse B. Machen Sie den Schein jedoch nicht nur, weil Sie privat große Fahrzeuge wie zum Beispiel ein Wohnmobil fahren möchten, sondern um sich beruflich weiterzuentwickeln, können Sie gegebenenfalls von finanziellen Förderungen profitieren. Für den Erwerb des Führerscheins der Klasse C/CE müssen Sie mindestens 3.500,- Euro einplanen. Für die gewerbliche Nutzung des LKW-Scheins benötigen Sie außerdem eine Zusatzqualifikation. Dadurch steigen die Gesamtausgaben nochmals erheblich. Eine Voraussetzung für den Erwerb der LKW-Fahrerlaubnis ist ein Führerschein der Klasse B (mehr Informationen zu den Führerschein Kosten für den PKW finden Sie in unserem Ratgeber). Die Ausbildungsdauer zum LKW-Fahrer beträgt in der Regel rund zwei bis drei Monate. Kostenfaktoren des Lkw-FührerscheinsGenau wie beim „normalen“ Auto-Führerschein müssen Sie auch für die LKW-Fahrerlaubnis Ausgaben für Theorie- und Praxisunterricht, sowie verschiedene Anmeldegebühren einplanen. Bevor die einzelnen Kostenpunkte genauer betrachtet werden, hier schon mal ein Kostenüberblick mit den wichtigsten Kostenfaktoren. Überblick über Kostenzusammensetzung des LKW-Führerscheins
Ausgaben für notwendige Unterlagen für den LKW-FührerscheinBevor Sie den LKW-Führerschein erwerben können, sind ähnlich wie beim PKW-Führerschein einige Atteste und Dokumente einzuholen. Allerdings müssen Sie in einigen Punkten höhere Auflagen erfüllen als für den Erwerb der Fahrerlaubnis Klasse B. Hintergrund sind die enorme Größe und Gesamtmaße von Fahrzeugen der Klasse C/CE, die verschärfte Sicherheitsvorkehrungen erfordern. Notwendig sind folgende Unterlagen:
Die ärztliche Gesundheitsgutachten kostet abhängig von Arzt und Region 50,- bis 100,- Euro. Bei der Untersuchungwerden Sie verschiedenen Tests unterzogen, um zu gewährleisten, dass Sie im Straßenverkehr kein potenzielles Sicherheitsrisiko darstellen. Dazu zählen unter anderem:
Außerdem wird geprüft:
Siehe dazu weiter unten den Punkt „Voraussetzungen für den Lkw-Führerschein“. Der Sehtest inklusive augenärztlichem Gutachten kostet rund 50,- Euro. Anders als beim Sehtest für den Führerschein der Klasse B, bei dem es nur um die Sehkraft geht, überprüft man hier unter anderem:
Möchten Sie den Lkw-Führerschein erwerben, benötigen Sie auf jedem Auge mindestens 80 Prozent Sehkraft. Bei einer Sehschwäche bis zu 8,0 Dioptrien dürfen Sie eine Brille tragen. Ist Ihre Dioptrienzahl jedoch höher, benötigen Sie Kontaktlinsen. Wer an einer Farbfehlsichtigkeit wie zum Beispiel einer Rot-Grün-Schwäche leidet, wird für den LKW-Führerschein nicht zugelassen. Für die obligatorische Teilnahme an einem Erste-Hilfe-Kurs zahlen Sie durchschnittlich zwischen 50,- und 100,- Euro. Weitere Ausgaben haben Sie für den Antrag auf Erweiterung Ihres Führerscheins (50,- bis 80,- Euro) und für biometrische Passfotos (10,- bis 20,- Euro). Übersicht über Kosten für notwendige Unterlagen
Fahrschulkosten beim Erwerb des LKW-ScheinsDie meisten Fahrschulen berechnen Ihnen eine Anmeldegebühr in Höhe von 100,- bis 500,- Euro. Zunächst müssen Sie die Theorieausbildung absolvieren, wofür circa 400,- Euro anfallen. Denken Sie auch an die Ausgaben für Bücher und anderes Lehrmaterial. In der Theorieausbildung sind insgesamt 16 Doppelstunden vorgeschrieben (6 Doppelstunden Grundinhalte, 10 Doppelstunden Zusatzinhalte). Erweitern Sie auf Anhänger (Klassen CE und C1E), müssen Sie 10 weitere Theoriestunden absolvieren (6 Doppelstunden Grundinhalte, 4 Doppelstunden Zusatzstoff). Viele Fahrschulen bieten den Theorieteil auch als Intensivkurs an. Die weitaus größte Ausgabe sind wenig überraschend die Übungs- und Pflichtfahrten. Abhängig von der Führerscheinklasse müssen Sie folgende Pflichtstunden absolvieren:
Der Preis für die Übungsstunden und Sonderfahrten beträgt durchschnittlich 60,- bis 100,- Euro pro Einheit. Das ergibt für die Sonderfahrten Kosten von 800,- Euro aufwärts. Addiert man dazu 20 bis 30 Übungseinheiten, beträgt die Gesamtsumme für Fahrstunden zwischen 1.200,- und 3.000,- Euro. Allerdings können Sie die Höhe dieser Ausgaben durchaus beeinflussen, denn wie beim Pkw-Führerschein hängt es von Ihren Fähigkeiten und Lernfortschritten ab, wie viele Übungsfahrten Sie benötigen. Eine vergleichsweise kleine Ausgabe sind die Prüfungsgebühren. Die Theorieprüfung kostet aktuell rund 21,- Euro, die Praxisprüfung rund 140,- Euro. Übersicht über Kosten der Fahrschule für LKW
Zusätzliche Kosten für die Berufskraftfahrer-Qualifikation (Grundqualifikation)Da der Lkw-Führerschein an sich nur privat genutzt werden darf, müssen Sie zusätzlich die Berufskraftfahrer-Qualifikation erwerben, wenn Sie gewerblich Fahrzeuge von über 3,5 Tonnen Gesamtgewicht führen möchten. Die Berufskraftfahrer-Qualifikation wird auch als Grundqualifikation bezeichnet und mit der Schlüsselnummer 95 im Führerschein vermerkt. In einer Ausbildung zum Berufskraftfahrer ist diese Grundqualifikation enthalten, sodass Sie den Vermerk bei Erwerb des LKW-Führerscheins unter diesen Umständen automatisch erhalten. Eine andere Möglichkeit zum Erwerb der Berufskraftfahrer-Qualifikation ist, eine Prüfung an der IHK abzulegen. Diese kostet zwischen 1.500,- und 3.000,- Euro. Verschiedene Ausbildungsstätten und teilweise auch Fahrschulen bieten Kurse beziehungsweise Lehrgänge an, die Sie auf diese Prüfung vorbereiten. Dieses Verfahren nennt sich „beschleunigte Grundqualifikation“. Übrigens: Weder für die normale Grundqualifikation noch die beschleunigte Grundqualifikation müssen Sie die LKW-Fahrerlaubnis bereits abgeschlossen haben. Kostenüberblick für die Berufskraftfahrer-Qualifikation
Für die Berufskraftfahrer-Qualifikation ergeben sich somit Gesamtkosten von 1.500,- bis 5.000,- Euro. Welche Folgekosten muss man für den Lkw-Führerschein einplanen?Die Fahrerlaubnis für Lastkraftwagen ist auf 5 Jahre befristet und muss nach Ablauf verlängert werden. Ausnahme: Führerscheine der Klasse C1 und C1E sind grundsätzlich bis zum 50. Lebensjahr gültig. Erst danach müssen sie alle fünf Jahre verlängert werden. Die Verlängerung der Fahrerlaubnis zieht Kosten von circa 150,- bis 250,- Euro nach sich. Neben dem Betrag für die Bearbeitungsgebühr benötigen Sie zur Verlängerung desLKW-Führerscheins außerdem:
Verlängern Sie auf jeden Fall rechtzeitig, um zeitliche Lücken in der Fahrerlaubnis zu vermeiden. Sie können die Verlängerung bis zu sechs Monate vor Fristende beantragen, ohne dass sich das Ablaufdatum der neuen 5-Jahres-Frist nach vorn verschiebt. Verlängern Sie den Führerschein mehr als sechs Monate im Voraus, beginnt die 5-Jahres-Frist bereits ab Antragsdatum. Möglichkeiten der Förderung des LKW-FührerscheinsEs gibt verschiedene Möglichkeiten der finanziellen Förderung für den LKW-Führerschein beziehungsweise für die Ausbildung zum Kraftfahrer. Voraussetzung ist in jedem Fall die gewerbliche Nutzung des Scheins. Förderer sind beispielsweise die Agentur für Arbeit, Jobcenter oder der Bund. Hier einige Fördermöglichkeiten im Überblick: BildungsprämieDie Bildungsprämie ist ein Förderprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Sie dient der Förderung von Weiterbildungen von Berufstätigen. Übernommen werden bis zu 50 Prozent der Weiterbildungskosten, maximal 500,- Euro. Berufskraftfahrer können sie beispielsweise zur Weiterbildung in speziellen “Modulen” verwenden. BildungsgutscheinDer Bildungsgutschein wird von der Bundesagentur für Arbeit vergeben. Ob Sie ein Anrecht darauf haben, entscheidet Ihr Sachbearbeiter. Vor allem Langzeitarbeitslose profitieren von dieser Maßnahme. Was Sie beachten müssen, wenn Sie Arbeitslosengeld beantragen* und Interesse an einem Bildungsgutschein haben, erfahren Sie im verlinkten Ratgeber (Punkt 13). Die Kosten der Weiterbildung werden zu 100 Prozent übernommen. Das betrifft nicht nur die Kosten für den LKW-Führerschein, sondern auch alle weiteren Kosten der Kraftfahrerausbildung. Dazu zählen unter anderem Kosten für Arbeitsmittel, Seminare, Unterbringung und Kinderbetreuung. WeGebAu-FörderungDieses Programm der Agentur für Arbeit richtet sich an Arbeitnehmer mit geringer Qualifikation. Übernommen werden 50 bis 100 Prozent der Kosten für die Weiterbildung, Arbeitsentgelt und Kinderbetreuung. Eine hundertprozentige Kostenübernahme ist möglich, wenn Sie einen Berufsabschluss nachholen möchten oder schon seit vier Jahren nicht mehr in Ihrem eigentlichen Beruf tätig sind. Sind Sie über 45 Jahre alt und arbeiten in einem Betrieb mit weniger als 250 Mitarbeitern, beträgt die Kostenübernahme 75 Prozent. Den Rest müssen Sie entweder aus eigener Tasche zahlen oder aber Ihr Arbeitgeber kommt dafür auf. Personen unter 45 Jahren, die in einem Betrieb mit weniger als 250 Mitarbeitern tätig sind, haben Anspruch auf eine 50 prozentige Kostenübernahme. Bedingung ist allerdings, dass der Arbeitgeber bereit ist, für die andere Hälfte der Kosten aufzukommen. BAG-FörderungDas Bundesamt für Güterverkehr fördert unter anderem Weiterbildungen und die Ausbildung von Kraftfahrern. Die Höhe des Förderbetrags richtet sich nach der Größe des Unternehmens in dem der Kraftfahrer tätig ist, beziehungsweise seine Ausbildung absolviert. Die Höhe des Förderbetrags bei Weiterbildungen liegt demgemäß bei 70, 60 oder 50 Prozent der Gesamtsumme, mit Maximalbeträgen von 1.050,-, 900,- oder 750,- Euro. Bei Ausbildungen beträgt die Fördersumme ebenfalls 70, 60 oder 50 Prozent des Maximalbetrags. Der Maximalbetrag ist natürlich erheblich höher und liegt bei 50.000,- Euro. ESF-FörderungFörderungen des Europäischen Sozialfonds werden vom Bund oder den Ländern vergeben. Die maximale Förderhöhe einer Ausbildung zum Kraftfahrer beträgt 50 Prozent der Gesamtsumme. Wenn Sie von einem der genannten Förderprogramme profitieren, dann achten Sie darauf eine Fahrschule zu wählen, die diesen Weg der Finanzierung akzeptiert. Besonders wichtig ist auch die Einhaltung der entsprechenden Fristen. Beginnen Sie also schon frühzeitig mit der Beantragung von Fördergeldern! Übrigens: Benötigen Sie den LKW-Führerschein für gewerbliche Zwecke, können die Kosten als Werbungskosten von der Steuer abgesetzt werden. Welche Führerscheinklassen gibt es beim Lkw-Führerschein?Führerscheinklassen für Lastkraftwagen werden mit dem Kürzel C bezeichnet. Die Klassen unterscheiden sich zum einen hinsichtlich des zulässigen Gesamtgewichts des LKWs. Außerdem ist ersichtlich, ob Sie mit Anhänger fahren dürfen. Übersicht über LKW-Führerscheinklassen
Welche Voraussetzungen muss man für den Lkw-Führerschein erfüllen?Um einen Lkw-Führerschein zu erwerben, müssen Sie folgende Kriterien erfüllen:
Letzteres bedeutet unter anderem, dass Sie eine gewisse Sehkraft und -leistung vorweisen können und keine Anzeichen für eine Suchterkrankung wie zum Beispiel Alkoholismus aufweisen. Mit anderen Worten: Ihr Gesundheitszustand sollte Sie nicht zu einer Gefahr im Straßenverkehr machen. Achtung! Wer einen Schlaganfall erlitten hat, darf den LKW-Führerschein nicht machen. Besitzt der Schlaganfallpatient bereits einen LKW-Führerschein, muss ihm dieser normalerweise entzogen werden. Übrigens: Auch mit Diabetes darf man grundsätzlich den LKW-Führerschein machen. Dafür muss nachgewiesen werden, dass der Stoffwechsel über die letzten 12 Monate hinweg stabil war, es also nicht zu Unterzuckerung kam. Außerdem muss der Diabetiker gegebenenfalls regelmäßig seine Blutzuckerwerte dokumentieren beziehungsweise vor Fahrtantritt messen. Er muss zudem in der Lage sein, Anzeichen für Hypoglykämie (Unterzuckerung) selbstständig und rechtzeitig zu erkennen und dem entgegenzuwirken. Sie wollen Autofahren zum Beruf machen? Was ein Personenbeförderungsschein kostet, erfahren Sie hier. Hat Ihnen dieser Artikel weitergeholfen? Wenn ja, freuen wir uns über Ihre positive Bewertung! Damit helfen Sie uns dabei, kostenblick.de bekannter zu machen! |