Wie oft zahlt die Krankenkasse ein großes Blutbild?

Fünf bis sechs Liter Blut fließen durch einen erwachsenen Körper und versorgen alle Zellen und Organe mit lebenswichtigen Nährstoffen. Das Blut ist die Grundlage des Lebens und gleichzeitig ein Spiegel unserer Gesundheit. Denn: Die Analyse des Blutes zeigt, wie gut es um die persönliche Gesundheit bestellt ist. "Deshalb ist es so wichtig, dass spätestens ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre ein Kontrollblutbild gemacht wird", sagt Thomas Assmann vom Deutschen Hausärzteverband. Die zweijährige Vorsorgeuntersuchung ist eine Kassenleistung.

In einem standardisierten Blutbild wird nach wichtigen Risikofaktoren gesucht: "Das übliche Vorsorgeblutbild prüft die Cholesterinwerte und den Blutzucker", erklärt der niedergelassene Hausarzt aus Lindlar. "In Kombination mit einer Blutdruckmessung und der Untersuchung des Urins können so frühzeitig Herz-Kreislauferkrankungen oder Diabetes festgestellt werden."

Bei bestehenden Problemen oder einem Erkrankungsverdacht werde das Blutbild natürlich weitergehend untersucht. Ob langanhaltende Müdigkeit, Gewichtsverlust oder Hautbildveränderungen: "Es gibt viele Anhaltspunkte, die es erforderlich machen, das Blut auf weitere Besonderheiten zu analysieren." Im Blutbild könnten zum Beispiel Mangelerscheinungen, wie zum Beispiel ein Eisenmangel, oder auch Entzündungszeichen festgestellt werden.

"Beim sogenannten kleinen Blutbild werden die im Blut enthaltenen Zellen und Zellbestandteile überprüft", sagt Assmann. Dazu gehören die weißen und roten Blutkörperchen und auch der rote Blutfarbstoff Hämoglobin. Bei einem großen Blutbild wird das Blut noch differenzierter betrachtet: "Die dabei abgefragten Parameter geben Aufschluss über Organe oder auch bösartige Veränderungen."

Welches Blutbild erforderlich ist, entscheidet der zuständige Hausarzt. Viele Patienten wünschen aber regelmäßig genauere Analysen - auch ohne Befund. "Wer ohne ärztliche Diagnose eine Untersuchung des Blutes wünscht, muss diese allerdings privat bezahlen", sagt Assmann. dapd

Das zahlt Ihre Krankenkasse

Typ 2-Diabetes, Nierenerkrankungen oder Herzprobleme – all diese Erkrankungen können bekämpft werden, wenn man sie frühzeitig erkennt. Gesetzlich Versicherte haben deshalb Anspruch auf eine regelmäßige Gesundheitsuntersuchung, die von der Krankenkasse bezahlt wird.

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Ein Gesundheits-Check im Rahmen der allgemeinen Vorsorge beinhaltet ein Blutbild. Man unterscheidet zwischen einem kleinen und großen Blutbild. Es ist wichtig zu wissen, wann das kleine oder große Blutbild erstellt werden sollte. Die Kosten für das kleine Blutbild werden in der Regel von allen Krankenkassen übernommen, egal ob gesetzlich oder privat. Bei dem großen Blutbild gestaltet sich die Kostenübernahme etwas anders.

  • Das kleine Blutbild wird im Rahmen der allgemeinen Vorsorge erstellt und sowohl von den Krankenkassen als auch von der privaten Krankenversicherung bezahlt.
  • Eine Kostenübernahme für das große Blutbild erfolgt nur nach Rücksprache.
  • Die Kosten für das große und kleine Blutbild sind fast identisch.

Das kleine Blutbild dient dazu, genauere Informationen im Zusammenhang mit einer Erkrankung zu erhalten. In diesem Fall wird es auch von den privaten Krankenversicherern erstattet. Die Krankenversicherungen zeigen sich hier kulanter. Sie verstehen das kleine Blutbild als Routineuntersuchung und erstatten die Kosten dafür alle zwei Jahre.

Anders verhält es sich mit dem großen Blutbild. Dieses kommt zum Einsatz, wenn ganz gezielt ein Erkrankungsrisiko untersucht werden soll, beispielsweise bei Rheuma. Unterstellt der behandelnde Mediziner, dass ein großes Blutbild unausweichlich ist, werden die Kosten sowohl von der Krankenkasse als auch von der privaten Krankenversicherung übernommen.

Allerdings sollten die Patientinnen und Patienten immer erst Rücksprache mit dem Krankenversicherer halten, gegebenenfalls auch die Begründung des Arztes vorlegen. Wird dies unterlassen, können die Versicherer die Zahlung verweigern.

Was kosten Blutbilder?

Die wenigsten Patienten wissen, um welche Beträge es sich bei einem kleinen oder großen Blutbild handelt. Mitglieder einer gesetzlichen Krankenkasse erfahren es auch nicht ohne Weiteres, da Kasse und Arzt direkt miteinander abrechnen. Privatversicherte erfahren es, wenn sie die Rechnung des Arztes in den Händen halten.

Das kleine Blutbild

Für die Abnahme des Blutes fallen zunächst 4,20 Euro an. Je nachdem, wie lange die Besprechung der Werte dauert, stellt der Arzt zwischen 10 und 20 Euro in Rechnung. Bei einer sehr umfänglichen Erörterung und je nachdem welche Werte im Labor untersucht werden, können auch Kosten bis zu 100 Euro anfallen.

Das große Blutbild

Einziger Unterschied zum kleinen Blutbild ist der „Grundpreis“. Für die Entnahme des Blutes berechnen die Mediziner bei einem großen Blutbild 5,38 Euro.

Was wird bei einem Blutbild untersucht?

Das kleine Blutbild umfasst:

  • Rote (Erythrozyten) und weiße Blutkörperchen (Leukozyten)
  • Blutplättchen (Thrombozyten)
  • Hämoglobin und Hb-Wert (Roter Blutfarbstoff)
  • Zellenanteile im Blut (Hämatokrit)
  • Mittlere Zellvolumen von roten Blutkörperchen (MCV = mean cellular volume)
  • Mittlere Konzentration von Hämoglobin von einzelnen roten Blutkörperchen (MCH = mean corpuscular haemoglobin)

Das große Blutbild betrachtet die verschiedenen Leukozytentypen noch genauer:

  • Stab- und segmentkernige Granulozyten (neutrophile Granulozyten)
  • Eosinophile und basophile Granulozyten
  • Monozyten und Lymphozyten

Wann sollte man ein Blutbild machen lassen?

Mediziner raten zu einem Blutbild, wenn folgende Symptome verstärkt auftreten:

  • Müdigkeit
  • Allgemeine Erschöpfung
  • Wiederkehrenden Infektionen
  • Verdacht auf bestimmte Erkrankungen oder bei Mangelzustand

Erschöpfung und Müdigkeit können ihre Ursache in Eisenmangel haben. Mit der Analyse der Blutfette lässt sich feststellen, ob eine erhöhte Infarktgefahr besteht. Infarktpatienten müssen regelmäßig ihren Cholesterinspiegel prüfen lassen.

Um ein genaues Bild der Blutzusammensetzung zu erhalten, ist es notwendig, dass die zu behandelnden Personen nüchtern zur Blutabnahme kommen. Die Ergebnisse liegen üblicherweise am nächsten Tag vor.

Wird beim Blutspenden automatisch ein Blutbild gemacht?

Ein kleines oder großes Blutbild wie im Rahmen einer ärztlichen Untersuchung gibt es bei einer Blutspende nicht. Allerdings wird das entnommene Blut aus Sicherheitsgründen auf Hepatitis A-, B- und C-Viren, HIV und auf Antikörper gegen den Erreger der Syphilis getestet. Gibt es positive Ergebnisse, wird der Spender informiert.

Das Blutbild kann auch einen ersten Hinweis auf eine mögliche Krebserkrankung geben. Treten sogenannte Krebsmarker in erhöhter Anzahl im Blut auf, ist eine eingehende Untersuchung notwendig. Diese Eiweiße finden sich allerdings in geringer Menge auch bei gesunden Menschen.

Dein Blut verrät alles über dich! Es transportiert Sauerstoff und Nährstoffe durch den gesamten Körper. Zudem steuert es lebenswichtige Prozesse und ist Träger zahlreicher Informationen. Von den großen Arterien bis hin zu haarfeinen Äderchen kommt dein Blut überall hin. Dadurch ist es stets bestens informiert über alles, was in deinem Körper passiert. Mithilfe eines großen oder kleinen Blutbilds kann dein Arzt diese Infos lesen und so wichtige Erkenntnisse für eine Diagnose gewinnen.

Was genau ist ein Blutbild?

Dein Blut besteht zu etwa 55 Prozent aus einer Flüssigkeit, die wir Blutplasma nennen. Die übrigen 45 Prozent sind die Blutzellen. Das sind feste Bestandteile wie etwa die roten und weißen Blutkörperchen. Mithilfe einer Zentrifuge werden bei einer Blutuntersuchung Blutplasma und Blutzellen voneinander getrennt und können so im Detail untersucht werden. Aus dem Blutplasma werden die sogenannten Serumwerte bestimmt. Diese geben unter anderem Aufschluss über Mineralstoffe, Vitamine oder Fette in deinem Blut. Von einem Blutbild ist in der Regel dann die Rede, wenn nur die Blutzellen untersucht werden, also die anderen 45 Prozent.

Das kleine Blutbild – das Blut spricht über sich selbst

Das kleine Blutbild sagt viel darüber aus, wie sich das Blut in deinem Körper zusammensetzt. Hier geht es in erster Linie um die Erythrozyten. Das sind die roten Blutkörperchen, die 95 Prozent deiner Blutzellen ausmachen. Sie transportieren Sauerstoff von der Lunge in deinen gesamten Körper. Den verbrauchten Sauerstoff bringen sie in Form von Kohlendioxid zurück zur Lunge, wo du ihn ausatmest. Auch die Konzentration von Hämoglobin, dem Blutfarbstoff, wird beim kleinen Blutbild gemessen. Das kleine Blutbild kann zum Beispiel Hinweise auf Infektionen oder Entzündungen geben.

Das große Blutbild – die weißen Blutkörperchen unter der Lupe

Ein großes Blutbild wird meist dann angefertigt, wenn das kleine Blutbild auffällig war oder ein konkreter Verdacht auf eine Erkrankung besteht. Beim großen Blutbild kommen noch weitere Werte hinzu, die das kleine Blutbild nicht miterfasst. Diese werden auch Differenzialblutbild genannt, weil hier die Leukozyten differenzierter betrachtet werden. Das sind die weißen Blutkörperchen. Sie sind wesentlicher Teil deines Immunsystems und schützen Blut und Gewebe vor Bakterien und Viren. Mithilfe des großen Blutbilds kann ein Arzt einen Verdacht bestätigen und zum Beispiel Rheuma oder eine Allergie genau diagnostizieren.

Werte wie Cholesterin, Mineralstoffe, Vitamine oder Hormone gehören zum großen Blutbild in der Regel nicht dazu. Sie sind Bestandteil einer umfangreicheren Untersuchung des Blut-Serums, das aus dem Blutplasma gewonnen wird. Diese kann der Arzt ebenfalls anfordern.

Wie umfangreich das große Blutbild ist, hängt von der speziellen Fragestellung deines Arztes ab.

Blutwerte auswerten – eine Sache für Profis

Blutwerte, die im Vergleich zu deinem Normalwert zu hoch oder zu niedrig liegen, können ein Hinweis für Fehlfunktionen im Körper sein. Doch nicht hinter jedem abweichenden Wert steckt immer auch gleich ein Problem. Denn auch die Blutwerte sind lediglich Teil eines größeren Ganzen. Für eine Diagnose bringt der Arzt die verschiedenen Werte miteinander in Verbindung und bezieht auch deine Symptome und Erkenntnisse aus eurem Vorgespräch mit ein. Erst dann kann er eine vollständige Diagnose stellen. Die Auswertung verlangt Kenntnis, daher sollte immer ein Arzt deine Werte beurteilen.

Kosten eines Blutbilds – was zahlt die Kasse?

Ordnet dein Arzt im Rahmen einer Untersuchung oder eines begründeten Verdachts ein Blutbild an, trägt die Kosten hierfür deine Krankenkasse. Hast du jedoch keinerlei Beschwerden, ist eine Blutuntersuchung aus medizinischer Sicht nicht notwendig und du trägst die Kosten dafür selbst. Versicherte können ab 18 bis 34 Jahren einmalig und ab 35 Jahren alle 3 Jahre einen kostenlosen Gesundheitscheck beim Arzt wahrnehmen. Neben einer Anamnese und einer ganzkörperlichen Untersuchung gehört hier auch eine Blutuntersuchung dazu.

Mit dem AOK-Gesundheitskonto können Versicherte den Check-up schon mit 18 Jahren alle 3 Jahre in Anspruch nehmen.

Gute Gesundheit wünscht dir deine AOK Hessen.