Cuvier-Schnabelwale sind Weltmeister im Tauchen. Forscher haben nachgewiesen, dass die Tiere den Tief- und auch den Zeittauchrekord unter den Meeressäugern halten. Der Zahnwal erreicht bei seinen Tauchgängen eine Tiefe von bis zu 3000 Metern. Show
New York - Ein Cuvier-Schnabelwal war Wissenschaftlern zufolge vor der US-Ostküste drei Stunden und 42 Minuten unter Wasser und hat damit den längsten bislang dokumentierten Tauchgang eines Wals hingelegt. Das schreiben die Forscher von der Duke University im US-Bundesstaat North Carolina und der Fundación Oceanogràfic de la Comunitat Valencia im Fachmagazin „Journal of Experimental Biology“. Über mehrere Jahre hinweg beobachteten die Wissenschaftler Cuvier-Schnabelwale, die rund sieben Meter lang und drei Tonnen schwer werden können, im Atlantik vor der Küste von North Carolina und dokumentierten Tausende Tauchgänge. Die Tiere können demnach bis zu 3000 Meter tief tauchen und bleiben dazwischen durchschnittlich nur rund zwei Minuten an der Oberfläche. Lesen sie hier: Hawaii – Taucher streicheln riesigen Weißen Hai Und: Narwale – Der Mensch bedrängt das Einhorn der Meere Mehr als Stunden unter WasserDie meisten der Tauchgänge waren zwischen 33 Minuten sowie zwei Stunden und 13 Minuten lang – einer aber auch fast drei Stunden und der längste drei Stunden und 42 Minuten. „Möglicherweise gab es eine besonders produktive Nahrungsquelle, oder etwas wurde als Gefahr wahrgenommen, oder es gab ein Geräusch, dass diese Tauchgänge beeinflusst hat“, sagt Wissenschaftlerin Nicola Quick. Sehen Sie auch hier: Wer taucht wie tief? Grundsätzlich nehmen die Forscher an, dass die Cuvier-Schnabelwale wohl unter anderem außergewöhnlich langsame Stoffwechsel und größere Sauerstoff-Aufbewahrungskapazitäten als andere Tiere haben müssen, um so lange tauchen zu können. Nach 77,7 Minuten unter Wasser – so die Wissenschaftler – schalten die Tiere auf sogenannten anaeroben Stoffwechsel um. Wie tief einige Tierarten tauchen können, zeigen wir Ihnen in unserer Bildergalerie.
Welche Tiere können am längsten unter Wasser bleiben, ohne Luft zu holen? Fische natürlich! Aber nein, die waren nicht gemeint. Schließlich haben sie Kiemen und brauchen zum Atmen nicht an die Wasseroberfläche. Es geht bei diesen Rekorden um Tiere, die hauptsächlich im Wasser leben und eine Lunge besitzen, also Meeressäuger, Vögel und Reptilien. Sie können den Sauerstoff nicht aus dem Wasser filtern und müssen zum Ein- und Ausatmen immer wieder auftauchen. Mehr zur Lungenatmung. Welche Tiere können unter Wasser am längsten die Luft anhalten?
Der Cuvier-Schnabelwal kann von allen Tieren am längsten unter Wasser bleiben. Auch Reptilien wie die Meerechse oder Vögel wie der Kaiserpinguin schaffen beachtliche Zeiten.
Wie können Meeressäuger so lange unter Wasser bleiben?
Zum Vergleich: Der Weltrekord im Apnoetauchen liegt bei 11 Minuten und 35 Sekunden (beim Apnoetauchen nehmen die Taucher keine Sauerstoffflasche mit ins Wasser). Dieser Rekorde wurde 2009 von Stéphane Mifsud aufgestellt. Der Franzose tauchte also fast 12 Minuten mit nur einem Atemzug! Seine Lungenkapazität beträgt 10,5 Liter. Das ist fast doppelt so viel wie bei einem normalen Menschen und schafft man natürlich nur mit langjährigem Training. Lungenkapazität
Warum tauchen Tiere?Warum bleiben die Tiere eigentlich so lange unter Wasser? Eigentlich klar: Sie gehen unter Wasser auf Beutefang. Fun FactsEs gibt auch Insekten, die unter Wasser eine ganze Weile überleben können. Sie besitzen eine Tracheenatmung und müssten eigentlich wie die Lungenatmer auftauchen. Doch die Wasserspinne hat einen erstaunlichen Trick: Sie baut sich eine Taucherglocke!
Um zu atmen, müssen Wale und Delfine an die Meeresoberfläche schwimmen und ihre Blaslöcher an die Luft zu bringen. Nach jedem Atemzug schließen sich die Blaslöcher mit Hilfe von starken Muskeln, damit kein Wasser in die Lungen gelangt. Wenn ein Delfin auftaucht, atmet er zuerst aus, bevor er frische Luft einatmen kann. Wenn beim Whale Watching ein Delfin in der Nähe auftaucht, kann man manchmal den Blas sogar zuerst hören, bevor man den Delfin sieht.
Wale und Delfine können übrigens nicht durch den Mund einatmen, sondern ausschließlich durch das Blasloch. So können sie gleichzeitig atmen und fressen, ohne das Wasser in ihre Lungen gelangt. Delfine können mehrere Minuten lang die Luft anhalten, in der Regel atmen sie etwa vier bis fünf Mal pro Minute. Manche Wale wie zum Beispiel der Pottwal oder die Schnabelwale können die Luft sogar ein bis zwei Stunden anhalten und somit auf ihren Beutezügen bis in die Tiefsee tauchen.
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Natur & Umwelt Unter Wasser Veröffentlicht am 26.03.2014
Quelle: WILDLIFE/D.L.Buerkel
Will sich der Cuvier-Schnabelwal mal so richtig gut den Bauch vollschlagen, fängt er Tintenfische. Dafür taucht er so tief und lange, dass er den bisherigen Rekordhalter in den Schatten stellt.
Cuvier-Schnabelwale sind nach Forscherangaben die neuen Weltmeister im Tauchen. Sie tauchten bis in eine Tiefe von 2992 Metern, der längste registrierte Tauchgang habe 140 Minuten gedauert, berichten US-Forscher im Fachmagazin „PLOS ONE“. Damit schlage die Walart den bisherigen Rekordhalter unter den Säugern, den Südlichen See-Elefanten, von dem eine Tauchtiefe von 2388 Metern und eine Tauchdauer von 120 Minuten bekannt seien. Die Forscher um Gregory Schorr vom Cascadia Research Collective in Olympia hatten die Daten von acht Cuvier-Schnabelwalen (Ziphius cavirostris) bei mehr als 6000 Tauchgängen vor der Küste Kaliforniens erfasst. Die dabei gemessenen Werte überträfen die bisher bekannte Tauchtiefe und -dauer der bis zu sieben Meter langen und drei Tonnen schweren Tiere um fast das Doppelte. Die Wale ernähren sich hauptsächlich von Tintenfischen, die oft in großen Wassertiefen leben. Besonders erstaunlich sei die kurze Auftauchzeit der Schnabelwale zwischen den einzelnen Tauchgängen, schreiben die Forscher. Im Schnitt verbrachten die Wale demnach weniger als zwei Minuten an der Wasseroberfläche, bei besonders tiefen Tauchgängen etwas mehr. See-Elefanten und Pottwale legen lange Erholungspausen zwischen einzelnen Tauchgängen ein. Schorr und seine Kollegen weisen darauf hin, dass das Tauchverhalten in der vorliegenden Studie vom Menschen beeinflusst sein könnte: Zwei Drittel aller infolge militärischen Sonareinsatzes gestrandeten Wale seien Cuvier-Schnabelwale. Die beobachteten Tiere hielten sich zumindest zeitweise in einem militärischen Übungsgebiet vor der kalifornischen Küste auf. |