Wie lange braucht man für 100 m zu Fuß


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eiferne Ofenmantel ist ganz cylindrisch bei 4/2 Fuß eisen, in deren Mitte eine Deffnung von 10 Zoll DurchDurchmesser und verengt sich am obern Ende der Effe meffer zur Abführung der Feuchtigkeit. b gußeiserne, biß auf 2%Fuß. e Aufgebeöffnung.

8/4 Zou starfe Platten, bon 2 Fuß 3 Zoll Breite , zu Beim Betriebe des Dreng wirft man glühende Koh

Fig. 716. len auf den Boden, stürzt darüber 7 Ctnr. Kohfs, darauf eine Tonne Roheisen möglichst parallel mit der Richtung des Windes, dann eine Rohkeschicht von 2 Ctnr., dann eine Tonne Roheisen und die nächsten

P Schichten bis zum Vollenden des Ofens, aus 1/2 Stnr. Kohks und 1 Tonne Roheisen bestehend. Der volle Dfen enthält 6 Tonnen Roheisen und 15 Etnr. Rohks, oder 2/2 Otnr. der leşteren auf eine Sonne Roheisen. Bei der zweiten und fünften Eisengicht giebt man einen Zuschlag von 2 Etnr. Flußspath. Nachdem das erste Schmelzen von Morgens bie Nachmittags vollendet ist, wird der Dfen von Neuem gefüllt, wobei man weniger Rohks braucht, etwa 243 Ctnr. auf 1 Tonne oder 20 Ctnr. Roheisen, und bei jeder spätern dritten Eisengicht Flußspath zuschlägt. Es sind immer zwei Defen im Gange, weil jeder Dren, nachdem er einen Tag im Betriebe gewesen ist, wieder reparirt werden muß. Der Rohksverbrauch beträgt nur die Hälfte von dem frühern. Die größeren Leistungen diese Diens haben ihren

b

h Grund in der innern Form, der Höhe und in dem regelmäßigen Befeßen. Beim ältern Verfahren ist der Ofen zum Anblasen fertig, nachdem zwei oder drei Gichten aufgegeben sind, wodurch viel Wärme verloren geht. Beim Irelandofen bläft man erst nach der völligen Besegung des Dfens an.

Zintgraff hat einen Zugcupoloofen in Vorschlag gebracht.

Die Holzkohlencupoloofen erfordern pro Minute 250 einem achtseitigen Prisma zusammengefügt, durch schmiedes bis 400 Cubiffuß, die Rohkøcupoloöfen 500 bis 600 eiserne Reife zusammengehalten, auf der Bodenplatte in Cubiffuß Wind von minderer Pressung, als beim Ei

Falzen ruhend und fenbohofen, damit derselbe nicht im Dfenschacht in die

Fig. 717.

oben durch eine mit Höhe steigt und eine Verbrennung der Kohlen in den

Falzen bersebene oberen Schachttheilen herbeiführt. Es sind deshalb die

Deckplatte c verbunDüsen gewöhnlich bei Cupoloöfen weiter als bei Eisens

den. Leştere, aus

P hohöfen. Die Gebläse für legtere eignen sich auch

zwei Theilen bes für erstere, doch reichen auch aus dem oben angeführten

stehend, hat eine 14 Grunde schwächere Gebläse, z. B. Ventilatoren, Schnes

Zoll weite Deffcfengebläse, Rettengebläse u. a. aus.

nung zum Aufges

k Grhite Luft hat, wie beim Eisenhohofenbetrieb,

ben. Durchmesser eine Brennmaterialersparung (8 bis gegen früher),

k

des Mantels im eine vermehrte Production, einen geringern Schmelz

Lichten 5 Fuß 4 abgang (etwa 5 Proc., statt früher 9 bis 10 Proc.) und

Zou.

d Masse, einen bessern Schmelzgang herbeigeführt. Eifen und

aus 1 Th. frischem Schlacke sind hißiger und es bilden sich weniger leicht

und 2 Th. gebrannAnfäße als bei kaltem Wind. Man erhißt den Wind

tem Thon bestehend, meist nicht höher, als bis 200° C. Bei Koykøcupolo

schichtenweise um öfen zieht man zuweilen kalten Wind dem warmen vor,

ein Model festgewenn das Eisen z. B. behuf der Gießerei nicht zu grau

stampft. e Vorherd werden darf.

aus Masse gestampft Die meist über oder neben der Gicht gelegenen und

Ъ

und mit Eisenplatvon der Gichtflamme erhißten Winderhiß unge ap

į ten umgeben, 1 Fuß parate bestehen entweder aus einem System communi

tief, 1 Fuß 3 Zou cirender horizontaler (Fig. 716 u. 717) oder verticaler

breit und 3 Fuß Röhren (Fig. 719). Die Fig. 716 bis 718 stellen einen

1 zou lang mit Harzer Holzkohlencu poloofen dar. a Gemauer

4 Zoll weiter Abtes Fundament von 1 Fuß Höhe mit einem Kreuzab

stichöffnung. f der zug q und aufgelegter achtseitiger Bodenplatte aus Guß

Ofenschacht, in der


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Kohlenorydgas durch Reduction der Kohlensäure' eine kann, und welche große Dichtigkeit, Härte und Festigkeit Bindung latenter Wärme und somit ein Brennmaterial- verlangen. Auch beim Hohofenguß ac. mißrathene Ges verluft erfolgt. Da nun Holzkohlen wegen ihrer grö- genstände, welche man wegen ihrer Größe nicht in den Bern Porosität die Kohlensäure leichter zu Kohlenoryda Tupoloofen bringen kann, lassen fich im Flammofen gas reduciren als Rohks, so erklärt sich daraus der Umstand, daß man zum Umschmelzen derselben Menge

Fig 721. Robeifen mehr Holzfohlen verbraucht als Robfe, während dies beim Eisenhobofen der umgekehrte Fall ist. Fers ner geht hieraus hervor, daß die Cupoloofengase bei

k Holkoblen mehr Roblenoryogas enthalten müssen, als die Gase aus Kohkøcupoloofen. Bei Holzkohlencupoloöfen wird die Temperatur auf die ganze Schachthöhe des Cupoloofens geringer, die Wärmemenge jedoch, welche in den Gasen latent fortgeführt wird, weit beträchtlicher sein. Ebelmen berechnet die latente Wärme in den Gasen auf 46 Proc. derjenigen, welche das Brennmaterial bei vollständiger Verbrennung entwickelt. Dazu kommt noch die bis 6000 und darüber steigende freie Wärme der Gase bei ihrem Austritt im Betrage von etwa 18 Proc., so daß der Gesammtverlust demnach 64 Proc. der durch das Brennmaterial erzeugten Wärmie betragen kann.

Die Anwendung der Cupoloofeng ase zum Erhißen anderer Körper geschieht weniger durch Verbrennung des darin enthaltenen Kohlenorydgases, als durch die freie Wärme, mit welcher die Gase aus der Gicht treten. Man hat versucht, die Gase aus einem Kohkscupolo

oh ofen zum Umschnelzen von Roheisen in einem Flamımofen zu benußen; der Versuch gab aber kein günstiges Resultat wegen des geringen Gehalts an brennbaren Gasen und zu variabler Zusammenseßung der Gichtgase.

Man bedient sich derselben meist zur Erhißung der umschmelzen. Dieser Betrieb ist am vortheilhaftesten, Gebläseluft über der Gicht der Cupoloöfen und zur wenn man ihn ununterbrochen fortgehen lassen kann. Dampfkesselheizung. Versuche, die Gase wieder in den Seitdem man, wie z. B. in Schlesien, Cupoloöfen mit Cupoloofen zu führen und die darin enthaltene Hiße

größeren Dimensionen nußbar zu machen, ergaben allerdings eine Brennma

hergestellt hat, ist eine terialersparung, aber das Eisen wurde bicflüssig. Den

Beschränkung des foftGrund von diesem Verhalten hat man darin gesucht,

spieligern Flammofendaß vor der Form eine größere Menge Kohlensäure ges

betriebes möglich gebildet wurde, als bei festem Brennmaterial allein.

worden. Diese wirfte beim Niedergange des flüssigen Roheisens

Für das Umschmelentfohlend auf dasselbe ein.

zen in Flammöfen eignet Zuweilen schmilzt man das auf den Hüttenwerken

P

sich am besten das bei resultirende Abfalleisen in Eisenho böfen, ohne Ver

strengflüssiger Beschiänderung des Erzsape8, in Quantitäten von 10 bis 20

dung in engen hohen Pfund pro Gicht mit durch. Es möge hier die Abbil

Gestellen erblasene Gis dung eines Eisenbobofens (Fig. 721 u. 722) noch Plaß

sen, wenn es nicht auf finden, welcher bereits S. 141 beschrieben ist. a Kern

große Festigkeit anschächte; b Füllung; c gußeiserner Mantel; d gußeiser- fommt. Ist diese erforderlich), z. B. bei Kanonen, Walner Kranz, auf welchem die Kernschächte und der Man- zen, Kolbenröhren 2c., so wird besser ein bei leichttel ruhen; e Säulen, welche den Kranz tragen; f frei- flüssigerer Beschickung in hohen engen Gestellen erblasenes stehenden Gestel, durch den Wallstein g geschlossen; und ein- bis zweimal im Flammofen umgeschmolzenes h Formöffnungen; i Vorherd; k Gichtthurm; 1 Gicht- Eisen verwandt. Halbirtes und graues Eisen, bei leichtgalerie; m Aufgebeöffnungen; n Consolen, worauf die flüssiger Beschickung in weitem Gestell erblasen, wird Galerie ruht; o Formgewölbe; p Arbeitsgewölbe. beim Umschmelzen im Flammofen leicht weiß.

3) Das Umschmelzen des Hoheisen & in Die Flammöfen müssen solche Dimensionen haben, Flammöfen, auch wohl Reinen, Feinen ges daß sich darin in kürzester Zeit eine sehr hohe Temperatur nannt. Diese Schmelzmethode wird besonders zum Ab- hervorbringen lüßt, weil sich das Eisen bei längerem guß sehr schwerer und großer Gegenstände gewählt, Verweilen im glühenden aber ungeschmolzenen Zustande welche mehr Eisen erfordern, als ein Cupoloofen halten verändert, fich leicht orydirt und unschmelzbare Maffen


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daß die fremden Beimengungen um so fester an das nulirt man das Eisen oder bringt in das Gestell des Eifen gebunden sind, als dieselben mit dem Eisen einer Eisenhohofens reine Eisensteine, durch deren Sauerstoffhöhern Tenperatur ausgeseßt waren, und diese Stoffe gehalt der Rohlenstoffgehalt theilweise abgeschieden und auch nur wieder bei einer höhern Temperatur abge- das Eisen weiß wird (Füttern des Dfens). Häuschieden werden können. Dadurch entsteht aber Roh- figer nimmt man behuf des Puddelfristens ein Umgang, indem durch die erhöhte Temperatur mehr Eisen schmelzen des grauen, siliciumreichen Rohferoheisens bei orydirt und vers.tlackt wird, sich also viel leichtflüssige kräftigem Gebläse in einem Herd (Feine isenbeSolace beim Einstmelzen erzeugt. Diese Sdlade ist reitung, Raffiniren) oder mit gaarenden Schlacken um so dünnflüssiger, je mehr Metalloide (Robichlade), in einem Flammofen (Weiß- oder Reinmachen) vor. und um so dickflüsitger (Gaardlade), je weniger Metalloide das Robeisen enthält. Grbißte Gebläseluft Frisch methoden. Je nachdem man das Rohund harte Kohlen, welche eine höhere Temperatur ge- eisen, seiner Natur entsprechend, entweder gar nicht ben, wirken auf Robgang hin.

oder im Frischherde selbst oder durch einen besondern Von Natur zum Roligange geneigt, wirkt man bei Proceß einer Vorbereitung unterwirft, lassen sich die reiner Beschaffenheit des Roheisens durch Zuschläge Frischmethoden in nachstehende Abtheilungen bringen: von sauerstoffreichen Körpern (gearenden 3 uschl as

A. Frischen mit einmaligem Einsd melzen gen , z. B. Gaarschlacken, Hammerschlag u. vom Ei

des Roheisens, und zwar : senfrischen) auf Gaargang hin. Bei Vorbandensein von

1) Mit ein- oder mehrmaligem Aufbrechen, Phosphor und Schwefel darf das Gaaren nicht zu rasch betrieben werden, damit diese Substanzen Zeit gewinnen,

deutsche, meist nur für graues oder halbirtes Robeisen

angewandte Friscmethode mit ihren Varietäten, ale : fich zu orydiren. Ralfzusáläge und das Sd afhäutl'sche Pulver bewähren sich in solchem Falle günstig, des

Klumpfrischen, Durchbrech frischen, combis gleichen ein Gießen von Wasser auf die Kohlen, wodurch

nirte 8 Klump- und Durchbredfrischen, An

Tauffrischen, Buts oder schwedisches Rlumps man theils deren zu rascher Verbrennung entgegenwirkt, theils eine Drydation des Kohlenstoffs berbeiführt.

frischen, Suluschmiede, Halb wallonschmiede, Das balbirte Robeifen nähert sich in seinem

Bergmann schmiede, France-Comtéchmiede Verhalten dem weißen Eisen und giebt bei hinreichender

2. Den Unterschied dieser Methoden bedingt die mehr oder Reinheit ohne zu bedeutenden Gisenverlust ein gutes weniger gutartige Beschaffenheit des Moheisen, die Product. Der Gisenverlust entsteht dadurch, daß das

Größe des Einsaßes, die Art und Weise, das erzeugte im Roheisen enthaltene Silicium sich in Kieselsäure ver

Frisbeisen auszuschmieden, und andere oft unwesentliche, wandelt, welche gleichzeitig orydirtes Eisen verschlackt.

auf Gewohnheit begründete Umstände. Wesentlich für Jedes Procent Silicium erfordert etwa 11 Proc. Eisen

diesen Proceß ist, daß man während des Einschmelzens aus dem Roheisen zur Bildung einer aus 9FeO, SiOz

des Robeisens, feltener während des Frischeno felbst bestehenden Schlade. Zwar wird ein Theil des orys (Franche-Comtéfeuer) das beim vorigen Schmelzen erdirten Eisene wieder durch die anwesende Kohle reducirt,

zeugte Frischeisen (Mafiel, Schirbel, Luppenstück, es findet jedoch immer noch ein bedeutender Eisenverlust

Zagge!) ausheizt und ausschweißt. Leşterer Proceß von mindestens dem Vier- bis Sechsfachen des Silicium

wird dadurch gestört und es resultiren bessere Stabeisengebalte Statt. Je länger der Frischproceß dauert, desto

sorten, wenn man den Ausheizproceß vom Frischproceß größer ist der Eisenverlust, indem die schon mit Eisen

trennt, wie bei der Wallonschmiede, theilweise

bei der Lancasterschmiede sc. orybul gesättigte Rieselsäure freies Eisenoryduloryd aufnimmt und dadurch in Gaarschlacke übergeht.

Bei der ununterbrochenen Arbeit des deutschen FrischZuweilen verwandelt man daß rohschmelzige graue

processes wird zwar an Kohlen gespart, aber es verNoheisen vor dem Verfrischen in weißes, gaarschmelziges

mehrt sich der Eifenabgang bei gleichzeitiger Verringerung Eisen durch einen besondern Proceß (Vorbereiten,

der Production. Weißmachen, Feinen) oder man nimmt diesen Pros 2) Mit Vorbereitung, indem man weißes, meist ceß im Frischherd selbst vor, indem man das Roheisen aus Blauöfen erhaltenes Robeisen zwischen glühenden tropfenweise vor der Forn niederschmilzt und dabei gleich- Kohlen bei Luftzutritt glüht (Bratfrischschmiede), zeitig reinigt. Auf dem von unten abgefühlten Frisch.

wodurch dasselbe einen Theil seines Kohlenstoffs verliert, boden erstarrt eß plößlich, wird weiß und zeigt nun im und dann nach der später zu erwähnenden ste y erschen Wesentlichen das Verhalten des weißen Roheisens, Einmalschmelzere i verfrischt. d. h. eß wird, wieder vor die Form gebracht, teigartig 3) Dhne alle Vorbereitung, die sogenannten und verliert seinen Rohlenstoffgehalt rasch.

Einmalschmelzereien, wobei man stark halbirtes oder Die Vorbereitung des grauen Roheisens weißes, gaarschmelziges Roheisen verfrischt, welches keidurch einen besondern Proceß kann dadurch geschehen, ner besondern Vorbereitung bedarf. Die hierher gedaß man dasselbe aus dem Gisenhubofen in eiserne For:

börigen Frischmethoden (Wallonschmiede, Lana men leitet und mit Wasser ablöscht, auch wohl die ab- casterschmiede, die steyersde und färnthner Löschs gelöschten Scheiben sc. noch bei Luftzutritt glüht (Schei- feuerschmiede, Steneriche und Siegensche Ginbenreißen, Blattibeben verbunden mit dem Bra- malschmelzerei, Frisch arbeit am Schwallten) oder das Roheisen in eigenen Herden (Zerrenn- boden, Ose mundschmiede zc.) unterscheiden sich das berden) einschmilzt, mit oder ohne gaarende Zuschläge, durd), daß man je nach der Beschaffenheit des NonScheiben reißt und diese rajd abfübit. Seltener gru

eisens Zuschläge giebt oder nicht, Apparate und Eins


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(hem. geb. Mech. geb. Silicium. Schwefel. Phospbor. Mangan. Kupfer.

Koblenstoff Koblenjioff. 1 0,26 0,03

0,05 2 0,293 Spur

0,077
3 0,24 0,025

Spur 4

0,387 5 0,380 0,20 0,014

0,303

0,320, 6 0,354 Spur 0,024

0,240

0,446 7 0,238 0,080 0,024

0,384

0,240 8 0,237 0,260 Spur

0,294

0,112 9 0,10+ 0,220 0,067

0,317

0,048 10 0,660 Srur Spur

0,288

0,018 11 0,144 0,07

0,51 12 0,073

0,006 13 0,092

0,026 0,00675 14 0,0876

0,0769 0,00715 0,0265

Spur 0,00244 16 0,0223

0,0178 0,0006 17 0,01-0,1569

Spur 0,0169

0,1298

Spur 19 0,066 Spur Spur

0,231 1) Beste Danemoraeifen nach Ihompson. 2) und 16 von Kreuzburger Hütte, 17 und 18 von Malapane, 3) Sdwedisches Gifen nad; a)-Luffac und Wil- versdiedene Proben. 19) Stabeisen aus Eisenerzer fon. 4) Desgleichen, sehr hart, beste Sorte nach Rar- großlucigem Hoheisen, am Schwallboden gefrischt, nach ften. 5-10) Stabeisen von Mägdesprung am Harz Widtermann. nac Bromeis, und zwar: 5—7 nadh schwäbischer

2) Eisenfrischioladen und zwar rohe und Methode gefrischt, 8-10 nach Mägdesprunger Mes thode, wobei 8 etwas härter als die vorigen Sorten,

gaare von den oben angegebenen Eigenschaften. 9 sehr gut und weich, 10 härter und sehr dicht ist. Die rohen Schlafen vom Anfange des Frisch11) Kaltbrüchiges Stabeisen aus dem Mofeldepartes proceffes haben häufig die Zusammenseßung und Kryment. 12) Gewöhnliches Siegensches Stabeisen nach stallform des Chrysoliths, 3 FeO,SiO3. Bei kiefelerdeKarsten. 13—18) Solesische Eisensorten nach Rar- reichem Roheisen bestehen sie wohl aus 3 FeO, 2 SiOg + sten, und zwar 13 und 14 aus Rybnik, 15 und 2 (3 FeO,Si03). Analysen: Kieselsäure. Gisenorydul. Mangan: Magnesia. Kalferde. Thonerde. Rali. Phosphor: oryoul.

jäure. 1 32,4 60,2 2,4

1,0 0,9

2,0 2 32,35 62,04 1,41

0,29 3 32,4 57,3

2,8

3,0 32,15 65,81 1,67 0,59 0,56

Spur 38,55 44,48 11,05

3,13 3,15 31,2 67,3

0,7 7 31,16 67,24 8 28,0

61,2 6,7 2,4 0,9 0,2

Spur 17,2

0,5 0,1 2,7 0,2

16,5 1 -- 4) Salade aus Harzer Frischfeuern; 1 von nik in Schlesien nach Karsten. 9) Schlacke von Silbernaaler Hütte nach Meßger, 2 von Gittelde nach Torgelow in Pommern, vom Verfrisdien eines phoßWalch ner, 3 von Mägdesprung nach Wiegand, 4 phorhaltigen Roheisens, nach Berthier. von Rönigshütte nach Welkner. 5—7) Sdwedische Die Gaarschladen haben die Zusammensepung Schlacken; 5 von Skebo, sehr roh, nady Karsten, m (3 FeO,Si03)+n(6 FeO,Si03) mit mechanisch eins 6 und 7 nad) Mitsch erlig. 8) Schlacke von Ryb- gemengtem Magneteisen, FeO,Fe, Oz. Analysen : Kieselerde. Gisenorydul. Mangan: Magnesia. Kalferde. Ibonerde. Rali. Gijenoryd. Phosphor: Natron. orydul.

säure. 1 21,0 73,5

3,5 10,5 84,8 1,7

3,0 19,15 65,12 3,75

1,25

10,03 11,10 84,30 2,80 1,05 0,13

Spur 18,1 61,2 6,7 2,4

0,9 0,2 5,6 85,5

2,4 0,1 7 13,9 82,9 8 8,12 67,76 5,47 2,65 4,51 0,13 0,47

9,13 0,11 0,43 9 9,86 69,48 5,49 2,54 5,05 0,22 0,64 5,74 0,17 10

0,57 17,52 58,34 6,92 3,50 7,36 0,23

5,12 0,11 11 11,33 54,00 9,23 1,24 6,45

0,11

0,62 16,18 0,29 0,53 1-3) arzer Gaarschlacken nach Metger, lam thier. 7) Von der schwedischen Wallonsdmiede padius und Wiegand. 4) und 5) Schlacke von nach Winkler. 8—11) Vom Frischen am Schwall Rybnik in Schlesten nach Karsten. 6) Schlace von boden zu Reichenau nad Widtermann; 8 gute Torgelow, von phosphorhaltigem Roheisen, nach Ber- Schlacke, 9 Sdwallboden, 10 zu gaar, 11 vom Rohgang.


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rohen, weniger strengflüssigen Partien ausgesatgert horizontal gestellter "Erhaustor von nahe gleichen Dis

, und sofort dem Frischproceß wieder unterzogen werden. mensionen mit nur 300 Umgängen für einen zum Nach dem Gaarwerden wird behuf des Niederschmel- Trocknen des Torfes eingerichteten Ofen, für welzens der ganzen Eisenmasse zur Luppe der Herd an den den die Verbrennungsproducte von einem Lancashires Seiten gereinigt, der Wind Anfangs in Pressung und herde gesaugt werden. Temperatur verstärkt, gegen das Ende aber wieder ge- Ein soldier zu Lesjöfors bei den Soweißöfen bes schwächt. Alle 1, Stunden erfolgt eine Luppe. Die findlicher Trockenofen (Fig. 729 u. 730) enthält 8 Luppen werden unter einem schweren Hammer gezängt,

Kammern a, jede 8 Fuß das gedrückte Stück unter Walzen zu einem ungefähr

Fig. 729.

im Quadrat, 7 und 9 21/2 Zoll im Quadrat starken Stabe ausgerecht und

Fuß hoch, an der Seite mittelst einer Scheere in Zaggeln von gesvůnschtem Ge

und Mitte des Gewölwicht geschnitten. Bei Mangel an Luppenwalzen theilt

bes, nur zwei mittlere, man die gezängte Luppe der Länge nad in 3 bis 4

durch weldie der Gaskleinere Stücke und schmiedet jedes einzelne in derselben

zuführungscanal b geht, Hiße zu einem Querschnitt von etwa 3 Zoll Seiten

sind etwas schmäler. länge aus. Auf dem Bruche zeigt ein gut bearbeitetes

Nachbein die beißen Eisen eine gleichmäßige förnige Tertur von lichter

Gase aus der SchweißFarbe und starkem Glanze.

bütte nöthigenfalls eine Funkenkammer paffirt haben, Beim Frischen beträgt der Eisenverbrand 6 bis 9 gelangen sie durcb sofort nach der Mitte in c, wo Proc. und der Koblenverbrauch 12 bis 13 Cubiffuß ste zu oberst in einen horizontalen Canal d treten. pro Centner Eisen. Gin Herd producirt wöchentlid)

Aus diesen führen 115 bis 125 Ctnr. Luppeneisen.

Fig. 730.

in die 8 Rammern Das Schweißen der Luppen geschieht in Schwe

je 2 Fuchsöffnunden entweder in Schweißherden oder in Schweißöfen,

gen. Jede Kaimer welche erstere unvollkommener arbeiten und bei 9 bis

hat eine Deffnung 11 Proc. Eisenverlust 12 bis 14 Cubiffuß Kohlen pro

182 Gentner Stabeisen consumiren.

tragen e. Der BoVortheilhafter geschieht das Schweißen in Schweiß

den derselben f beöfen; bei fast demselben oder etwas höherem Eisenver

steht aus Latten, brand erfordern sie kaum die Hälfte Brennmaterial.

der Zug geht zwiDie Schweißöfen werden mit Holz-, Torf- oder Holz

sten diesen nach foblengasen geheizt. Bei den mit Holzgasen betriebe

unten, wo sich der nen spart man gegen jene mit Holzkohlengafen geheiz

Gasabführungecaten bei jedem Centner mindestens 1 Cubikfuß Kohlen. nal g befindet, in welchen aus jeder Rammer zwei Der pecuniäre Vortheil der einen oder andern Methode mit Klappen versehene Deffnungen führen. Mittelst hängt jedoch von den Localpreisen des Holzes und der nach außen reichender Zugstangen können diese KlapHolzkohlen ab.

pen regulirt werden. Was den Betrieb der Schwe i ßöfen mit Torf- Der Edmann'sche Schweiß ofen mit Holzoder Holzfeuerung betrifft, so hängt der Erfolg oder Torfgasfeuerung (Fig. 731 bis 734) ist ein Ges hauptsächlich davon ab, daß das Brennmaterial gehörig bläsegasofen. Fig. 731 Vorderansicht. Fig.: 732 Hogetrocknet ist. Dazu hat man in Schweden, nac Iun- rizontaldurchschnitt nach CDEF. Fig. 733 Länner, die zweckmäßigsten Einrichtungen. Man leitet die genprofil nach AB. Fig. 734 Duerprofil nach heißen aus den Schweißöfen abgebenden Gase zunächst GHIK. Die kalte Gebläseluft tritt durch die 1 Fuß in eine etwa 12 Fuß hobe, 22 Fuß lange und 7 Fuß weite und 1 Fuß hohe Lade a in den glockenförmigen Hreite Funkenkammer, um sie von Staub, Funken und Lufterhipungsapparat b, von 1 Fuß 5 Zoll Durchübermäßiger Hiße zu befreien, welche leßtere sonst den messer und 4 Fuß Höhe, circulirt in demselben auf und Inhalt der Dörrkammer entzünden könnte.

nieder, streicht durch den Canal C, theilt sich am Ende Ueber dem Eintritt der heißen Gase an der schina- desselben in zwei Stränge dd, gelangt zu dem Reserlen Seite ist die Funkenkammer mit einer Deffnung voir e von 3 Fuß 2 Zoll Breite, 11 Zoll Höhe und nach außen versehen, welche in dem offen zu lassenden 7 Zoll Tiefe und tritt durch das mit Löchern versehene Theile durch einen Schieber beliebig zu reguliren ist. "zöllige schmiedeeiserne Düsenblech f in den Verbren

Die auf diese Weise gereinigten und abgekühlten nungsraum g von 1 Fuß 7 Zoll Weite, 4 Fuß Höhe Gase treten in die Dörrkammer, wo ste anstatt wie und 1 Fuß 7 Zoll Tiefe. Das 4 Zoll hohe und 1 Fuß früher von unten nach oben das auf einem Latten- 9 Zoll breite Düsenblech hat 3 Reihen kreisrunder lörost befindliche Brennmaterial von oben nach unten cher, zu unterst 12 von je 7s Zoll, in der Mitte 11 durchdringen, wobei eine bessere, gleichförmigere Trock- zu 6/5 Zoll und zu oberst 12, wovon die 4 zu beiden nung erfolgt. Die Bewegung der Gase nach unten er- Seiten 5/s, die mittleren 4 aber % Zoll Durchmesser reicht man durch einen saugenden Ventilator, einen haben. Aus dem Windreservoir é tritt ein Theil der Grhaustor. In lesjöfors genügt ein solcher von 60 erhigten Luft durch das 6 Zoll weite Rohr h in den Zoll Durchmesser, 16 Zoll Breite, mit 400 Umdrehun- Schürkasteri i. Durch die stets offen bleibende 31/2 gen in der Minute für 2 Schweißöfen und ein zweiter zou weite und 1 Fuß hobe Thür i wird das Holz in


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Die im Puddelofen verbleibende Salade enthielt: Mit diesen chemischen Vorgängen steht das phyfiKieselsäure

kalische Verhalten der genommenen Proben in

16,53 Gifenorybul

66,13

enger Verbindung. Das ursprünglich weiche, graue Sdwefelsaures Giscnorydul

6,80

Eisen geht in weißes, sprödes über, welches sich von Manganorydul.

4,90

der Solace rubig fondert. Beim Aufschäumen mengen Thonerde

1,04

sich Eisen- und Schlackentheile energisch, das Eisen Ralf ..

0,70 Phosphorsäure ...

3,80

nimmt in Folge seiner Schwere dem Geseße der Tro

pfenbildung gemäß die Gestalt kleiner Kugeln an, Aus der Zusammensegung der Schlacke lassen sich welche gegen das Ende des Aufschäumens immer kleiner weitere Schlüsse nicht ziehen, weil eine Analyse der ur- werden, da die Bewegung in der Maffe ftete wächst sprünglich im Herb befindlichen Solace nicht gegeben und dadurch der Zusammenhang der einzelnen Theilchen ist und die Veränderungen nicht nachgewiesen sind, fortwährend verringert wird. Während des Aufschäuwelche die Schlacke während des Processes in ihrer ches mens sind die Körner noch spröbe, roheisenartig und mischen Constitution erlitten hat.

die eigentliche Stabeisenbildung beginnt erst in der dritAus obiger Zusammenstellung ergiebt sich, daß in ten Periode, wo das Eisen mit dem Luppenhaken zuder ersten Periode des Buddelprocesses, wo das

sammengebracht wird, das Eifen wird schwammig und geschmolzene Eisen der Einwirkung des größtentheils nimmt die Gigenschaften des Stabeisene an. orýdirend wirkenden Luftstromeß ausgeseßt ist, eine nicht

Die Güte des Pubbeleisens hängt, die Verwendung unbeträchtliche Menge Kohlenstoff von demselben aufs

eines an fich gutartigen Materiale vorausgesett, fast genommen wird, während das Silicium bedeutend abnimmt und beim Beginne des Aufschäumens im We

allein davon ab, daß die Entkohlung des Eisens in sentlichen abgeschieden ist. Schwefel und Phos

allen Theilen der Masse möglichst gleichmäßig fortphor, welche theils als Gase berflüchtigt, theils in

schreitet. Obgleich es kaum gelingt, wegen der an

jeder Stelle des Puddelherdes verschieden wirkenden orydirtem Zustande in die Schlace übergeführt worden, verhalten sich wahrscheinlich wie Silicium.

Einflüsse ein ganz gleichartiges Product zu erhalten und Der Rohlenstoffgehalt des Eisens hat eine zweifache selbst die beste Luppe viele mehr oder weniger vollstän

dig 'gefrischte Partien enthält, so steigert sich diese Veränderung erlitten, der Graphit ist in chemisch gebundenen Kohlenstoff übergegangen nnd dessen Menge

Schwierigkeit bei ungleichartigem Eisen. Ein ungleich

mäßiges Gaaren der Maffe erschwert die Grzielung eines hat sich über den ursprünglichen Gehalt hinaus vermehrt, indem wahrscheinlich ein Theil des Rohlenstoffe

guten Products sehr und selbst im günstigsten Fall ist fich orybirt hat und nachher aus dem vorhandenen Koh

damit ein größerer Eisenverlust verbunden. Man verlenorydgas wieder Kohlenstoff unter außerordentlicher sucht zuweilen, eine Eisensorte durch eine andere zur · Vergrößerung des Volume aufgenommen ist. Nach

Gaare zu treiben, und erhält dabei wohl ein in öfonoStammer's Untersuchungen scheint auf dieselbe Weise mischer Hinsicht gutes Resultat

, sowie eine für gewöhndie Kohlung des Eisens im Eisenhohofen theilweise vor

liche Zwede taugliche Eisensorte, allein vor Eintritt fich zu geben (S. 167).

eines gewissen Zeitpunktes ist eine directe Disponirung Beim Aufschäumen der Schmelzmasse ist der

des noch rohen Eisens zum Gaaren durch die GaarRohlenstoffgehalt des Eisens höher als ursprünglich im

fohlade nicht möglich, und äußerlich gaar aussehende Roheisen, dasselbe verliert erst am Ende dieser Periode

Stücke sind innen noch mehr oder weniger roh. Das 28 Proc. davon, indem die energische Abscheidung Gisen muß durch seine innere Beschaffenheit geeignet Desselben erst kurz nach der Periode des Aufschäumens

sein, ein möglichst gleichförmiges Product zu liefern. stattfindet und das Eisen, während es zu Luppenstücken

Die Vorbereitung des Roheisens durch Feinen wirkt in zusammengebracht wird, keine wesentliche Aenderung in

dieser Hinsicht sehr günstig. chemischer Hinsicht mehr erleidet. Durch das Zängen, Grundmann hat eine neuere Theorie über die Erhißen bis zur Weißgluth und Verwalzen berliert das Wirkungsweise und Veränderung der beim Pubbelproceß Stabeisen nach seiner eigentlichen Bildung noch viel in Rücksicht kommenden Schladen aufgestellt. Roblenstoff. In den verschiedenen Perioden des Pro

Als Zuschlag wendet man meist Eisengaarcesses stellen sich die Kohlenstoffgehalte des Eisens durch schladen an oder schmilzt das Roheisen auf einer folgende Werthe dar:

Sohle davon ein. Diese Schlace ist in der Weißglüh

hige sehr zähe, schmilzt schwerer al8 Roheisen und Num:

stoffge:

mengt fich deshalb mit demselben nicht. - Gegen Ende Zeitdauer des Processes.

Periode Eisens.

des Puddelprocesses hat sich auf der Oberfläche des

größtentheils entfohlten Eisens eine Kruste von EisenI. Graues Roheisen....

100

oryduloryd gebildet, welches nach Grundmann leicht II. 40 Min. nach Beginn der Charge 120 des Einschmel:

im Eisen bleiben und dessen Zusammenhang vermindern III.

1285 zens IV. 65

107

würde, wenn man nicht durch Zuschlagen von RohV. 80

des Aufschäus 101

fchlade dasselbe beseitigt. Durch lektere wird das

mens VI. 95

Eiseno rydul aufgenommen, während das Eisenoryd zur VII. (105

301 der Stabeisen:

weitern Entfohlung des noch vorhandenen Kohleneisens VIII. |110

34; bildung IX. (Luppenstüde.

dient. 12

Die basischer werdende Rohschlace bleibt aber X. Walzeisen daraus

noch hinreichend flüssig, um, nachdem das fchon er


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starrte Eisen auf die eine Seite des Dfens transportirt Die reinen, weißen Eisensorten, wie sie z. B. in ist, nach der Mitte des Herdes zu fließen und das noch Steyermark und Kärnthen verarbeitet werden, geben ein flüssige fohlehaltige Eisen zu bedecken. Bei fortgeseptem febr hobes Ausbringen (bis 96 Proc.) und erfordern bei Puddeln wird diese Schlacke immer basischer und did ihrer Eigenschaft, leicht zu frischen, wenig Brennmaflüssiger und überzieht die am Boden schon vorhandene terial. Gaarschlacke und die Wände des Dfens. Zur vollstän- d) Graues Roheisen schmilzt bei höherer Tem= digen Entkohlung des in der Mitte des Herdes mit peratur dünnflüsjig ein, frischt meist schwer und gaart leichtflüssiger Schlacke noch vorhandenen flüssigen Rob langsamer als die weißen Eisensorten. Durch einen lenstoffeisens bringt man das zur Seite gelegte mit Ei- Gebalt an Schwefel, Phosphor 2c. wird der Frisdyprosenoryduloryd überzogene Eisen in kleinert Stücken da: ceß noch erschwert und erfordert besondere Sorgfalt. mit in Berührung: die leichtflüssige Schlace nimit Die reineren, balbirten und grauen, mebr graphits ale aber wieder Eiseno rydul auf, wird strengflüssig und an filiciumhaltigen Sorten, welche bei nicht zu strengflüfden Wänden und der Sohle des Diens zum Absaß ge- siger Beschickung meist in Holzkohlenöfen erfolgen, lassen bracht. Das durch Wiederholung dieser Operation ge- sich mit gaarenden Zustylagen direct verfrischen, wenn bildete geschmeidige Eisen muß unter Quetschen, Wal- nicht zu viel Schnefel und Phosphor darin enthalzen oder Hämmern von der eingemengten flüßigen Roh- ten ist. 3st lepteris der Fall oder hat man ein aus strengschlacke entfernt werden. Hat man anfangs nicht ge- flüssiger Beschickung erblasenes graues filiciumreinug Robrilacke zugeseßt, so bleibt leicht Gaarschlacke ces Roheisen zu verarbeiten, so nimmt man damit im Eisen zurück, welche sich wegen ihrer Strengflüssig- vor dem Puddeln einen Reinigungsproceß, ein Feis Feit auf mechanischem Wege nid;t daraus entfernen läßt. nen oder Raffiniren in Herden oder Flammöfen Aehnliches tritt ein, wenn dem Roheisen Eisenhohofen- vor, wodurch die schädlichen Bestandtheile (namentlich schlacke oder Sand von den Formen anhaftet. Es bil- Silicium, Schwefel, Phosphor, Mangan) theilweise det sich dann beim Puddeln eine Fieselerdereiche Sælacke, abgeschieden und das graue Eisen weiß, also zur Entwelche, wenn sie in der lebten Periode des Puddelns kohlung geeigneter wird (Das weiße Rohferobeifen), inbei Mangel an Rohlenstoff mit Eisenorydul in Berührung

dem sich der Graphit in chemisch gebundenen Kohlerikommt, einen Theil ihrer Kieselerde an dasselbe abgiebt. stoff umändert, ohne daß ein bedeutender KohlenstoffDadurch erzeugt sich an den Wänden und der Sohle verlust entsteht. des Ofens fict) anseßende zähe Gaarschlacke und eine

Reines Feinmetall, welches didilisits einschmilzt, bafische, strengflüssige Hobofensdlacke, welche, durch die

veranlaßt schwere Arbeit beim Puddeln. ganze Eisenmasse gleichförmig vertheilt, mit dem Eisen gemengt bleibt und sich nicht ausquetschen läßt. We Feinen des Roheisens. Zum Feinen des niger schädlich ist die Gaarschlade; welche sich nur in Robeifend in Herden (Feineifenfeuer) wird einzelnen Partien mit dem Eisen zusammengebäuft dasselbe durch Ilmsdmelzen bei viel Wind von fremdfindet und weniger Adhäsionskraft für dasselbe be- artigen Bestandtbeilen befreit und dann durch rasche fißt als die Hobofen dlace.

Abkühlung weiß gemacht. Der aus Eisenplatten zu

= Nach Parry befördert überhißter Waffer: sammengesepte Herd a (Fig. 735 und 736) ist an drei dampf, in der Frischperiode durd, Düsen auf die Ober

b

Seiten zur Abfühlung mit Wassertrögen b umgeben. fläche des Metallbades geleitet, die Abscheidung der

Die Seitenplatten c baben jede drei Deffnungen für die fremden Beimengungen.

Wasserformen d, für welche der Trog e das Wasser

liefert. In der Vorderplatte f befindet sich die StichoffBeim Puddelproceß kommen, wie bereits berührt, nachstehende Materialien und Apparate in An

nung g, durch welche das Eisen in Gingüsse abgelassen werwendung:

den kann. h Wassertröge zum Abfühlen des Gezäles.

Die Esse k ruht auf Platten 1, welche den Herd um= Roheisen. Von wesentlichem Einflusse auf den schließen. n Windstellung. Man schmilzt in einem Gang und Erfolg des Processes ist die Qualität des solchen, etwa 3!!, Fuß breiten, 6'/2 Fuß langen und Roheisens, ob dasselbe grau oder weiß, reiner oder

1 Fuß hohen Herd auf einer Sohle von Sand oder unreiner ist. Im Allgemeinen verhalten sich die ver- Schlacken 20 bis 30 Ctnr. Eisen unter öfterem Ums schiedenen Roheisensorten beim Puddeln ähnlich wie

rühren der geschmolzenen Mafie mit Robes oder Holzbeim Herdfrischen (S. 227) und kommen dabei auchy koblen ein und führt bei Holzkohlenroheisen pro Minute dieselben Zuschlåge (S. 229) zur Anwendung. 150 biên 180, bei Kobksroheisen 220 bis 240. Subik

a) Spiegeleisen schmilzt dünnflüssig ein, frischt fuß und mehr (bis 400 Cubiffuß) Luft zu. Die Düsen mittelmäßig rasch, aber gleichmäßig, gaart gut und giebt haben 25 bis 30° Neigung. meist ein weiche8, fadiges, zähes Gifen. b) Weißes Gifen vom Gaargange schmilzt

Vor dem Beseßen des Herbes reinigt man denselmehr oder wenig teigartig und langsamer ein als das

ben jedesmal von Ansaßen, füllt ihn mit Rohks bis zur Spiegeleisen und gaart rascher, was aber bei einem Ge

gehörigen Höhe und fest darauf 6 Stüd Gänze in der Weise, halte an Unreinigkeiten nicht immer erwünscht ist.

daß 4 den Seiten des Diens parallel und 2 darüber liegen. c) Ludige und blumige Floffen schmelzen Etwa '/4 Stunde nach dem Einseßen schmilzt das teigartig ein, gaaren wegen ihres geringen Kohlenstoff- Eisen tropfenweise vor den Formen nieder, reinigt fich gehalts schnell und eignen sich bei ihrer Reinheit sehr dabei und sammelt sich, von Schlacken bedeckt, auf dem zuin Frischen.

Herde an. Die Schlace wird gebildet durch die Asche


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Ersparung an Arbeitslohn, andererseits führt man 2) Puodelofen mit Gasfeuerung. Man bedagegen an, daß wegen Anwendung zweier Thüren eine greift unter Gasfeuerung diejenige Feuerungsart, bei Abkühlung des Ofens herbeigeführt wird, ein Umstand, welcher man den Brennstoff in dem untern Theil eines der aber im Vergleich mit den obigen Vortheilen an mehr hohen als weiten Ofenraumes (Gasgenerator) Wichtigkeit verliert.

durd; Zugluft oder mit kalter Gebläseluft (Unterwind)

verbrennt, und die Verbrennungsproducte, hauptsächlich Gin Uebelstand bei den Doppelöfen bleibt der, daß

Koblensäure, durch eine Schicht Brennmaterial von 21/2 längere Zeit gebraucht wird, um die größere Zahl Lups

bis 4 Fuß Dicke je nach der Qualität und Größe der pen zu zängen, als die kleinere Zahl eines einfachen,

Brennmaterialstücke steigen läßt. Dabei verwandelt daß also der Abbrand der fertigen Puppen im Ofen größer sich die Kohlensäure durch Aufnahme von Kohlenstoff ist. Derselbe Uebelstand kann aber auch auf einem grö

in brennbares Roblenorydgas, welches gemeinschaftlich ßern Werke mit einfachen Defen vorkommen, wo die

mit den Producten der trodnen Destillation, welche sich Defen doch auf einander warten müssen, bis ihr Inhalt zum

im obern Theil des Generators bilden, über und vor Zängen kommen kann. Ein weiteres Moment gegen die

der Feuerbrücke im Herde durch erbigte Gebläseluft Anwendung der Doppelöfen besteht darin, daß bei Grzeu (Ober- oder Ueberwind) verbrannt und zur Heizung begung eines schlechten Products der eine Arbeiter die Sdyuld

nußt wird. Während man den Unterwind zur Schos auf den andern schieben kann und es muß dann die Frage

nung des Rostes und der Wandungen nicht erhißt, näher erörtert werden, welcher Nachtheil für das Werk

wendet man oben einen Windstrom mit großer Gjes pecuniär größer ist, derjenige, welcher bei Doppelöfen schwindigkeit und hohe Temperatur (bis 400° C.), durch Verschlechterung der Producte entsteht, oder derjenige , welcher durch erforderliche Vermehrung des Auf- b. h. unter Verhältnissen an, welche zu einer starken

und augenblicklichen Verbrennung am geeignetsten sind. sichtspersonals erwächst. Nach Tunner gestatten die

Die Theilung der ganzen zuzuführenden Luftmenge hängt Doppelöfen, zufolge den im Desterreichischen gemachten

von den Umständen der Gasificirung ab. Je höher die Erfahrungen, zwar eine nicht unbedeutende Ersparung an Brennmaterial, führen aber einige Nachtheile mit

Temperatur im Feuerungsraume, um so mehr Gase ent

wickeln sich. Bei den Kärnthner Holzgasöfen (Fig. sich und sind nur bei gutem Roheisen und theurem

748 und 749) verbraucht man auf 1 Th. gedarrtes Holz Brennmaterial zweckmäßig.

6,19 Th. Luft, wovon etwa 1/10 unten in den GeneAuf Ebbw Vale Eisenwerk in Südwales haben rator strömt, während das Uebrige zur Verbrennung Puddels und Schweißöfen eine Arbeitsöffnung in der der Gase benußt wird. Nähe der Feuerbrücke und eine zweite an der andern Der Verbrennungswind wird entweder durch eine Seite in der Nähe der Effe. Die Chargen werden beim schlißförmige Düse (Kärnthner Holzgasöfen) oder durch Puddeln abwechselnd an die beiden Deffnungen gebracht, mehrere gewöhnliche Düsen, mit demselben oder mit so daß die eine in der Vorbereitung begriffen ist, während theilweise verschiedenem Stechen (Krems) eingeführt.

) die andere bearbeitet wird. Der Engländer Caddid Der Wind strömt entweder von oben durchs Gewölbe auf dem genannten Werke hat noch mehrere Ver- ein, oder kommt aus einem Reservoir im Feuerungsbesserungen an Puddelöfen vorgeschlagen.

Auf diese Weise lassen sich Brennmaterialien und c) Effe D. Dieselbe wird durch den Fuchs C deren Abfälle, welche im rohen Zustande die für bes mit dem Herdraume in Communication geseßt. Höhe stimmte Zwecke erforderlichen Temperaturen nicht geben, des Gewölbes m über der 1 Fuß 3 Zoll breiten Fuchs- für dieselben verwenden, wenn man sie in Gase verbrücke 10 Zoll. Bis zur Effe verringert sich die Fuchs- wandelt. Aber auch gute Brennmaterialien können breite auf 1 Fuß 1, Zoll und die Deffnung, welche auf diese Weise oft am vortheilhaftesten ausgenußt beim Zusammentreffen von Fuchs und Effe entsteht, ist werden, indem sich daraus bei guter Vorbereitung 1 Fuß 10 Zoll hoch. Die Esse hat im Lichten 1 Fuß Wärmemengen erzeugen lassen, die den theoretisch be2 Zou Breite und Tiefe bei 51 Fuß Höhe und erhält rechneten nahe kommen. Während die Steinfohlen durch gußeiserne Säulen y größere Dauerhaftigkeit. mehr zur directen Feuerung als zur Gasfeuerung angeDas quadratische Umfassungsgemäuer der Erse hat bis wandt werden (S. 274), so benußt man häufig die auf 20 Fuß Höhe beinahe 5 Fuß Seitenlänge und ver- aus Holz, Torf und Braunkohlen erzeugten Gase zum jüngt sich von dort bis an das mit einer Deckplatte s Heizen von Bubbel- und Schweißöfen. Das Holz bersebene Ende der Effe auf 3 Fuß. Mittelst einer besteht am besten aus 6 bis 10 Zoll langen Stücken Zugstange a' läßt fich die Essenmündung durch die Deck

mit '/4 Quadratfuß Querschnitt und darüber; zu kleines platte öffnen und schließen. Das Gemäuer der Esse ist Holz giebt zu einem großen Brennmaterialverbrauch durch Einschnitte b' von 1 Fuß 5 Zoll Tiefe und 1 Fuß Veranlassung. Stüdtorf verwendet man in Ziegel

1 2 Zoll Breite geschwächt. cift eine gußeiserne Solas form; Braunfohlen am besten in Gigröße bis zu 20 denplatte von 1 Fuß 101/2 Zoll Länge, 1 Fuß 2 Quadratzou Querschnitt; backende Steinkoblen fons Zo Breite und 21/2 Zoll Dicke, mit einer 1/2 Zoll nen pulverförmig sein, aller anderer Gruß hat am zweittiefen Rinne versehen, durch welche, sowie zuvor durch mäßigsten 1/4 bis 2 Cubitzoll Größe. die Deffnung d Schlacke ausfließen kann, welche durch Eine sorgfältige Vorbereitung der Brennmaterialien, den Fuchs übergegangen ist. Damit die Schlace flüs- obgleich bis zu einem gewissen Grade fortspielig, darf fig bleibt, wird das Blech es mit glühenden Kohlen ge- nicht unterlassen werden, wenn eine gute öfonomische füllt.

Benußung derselben erzielt werden You.


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Diese Defen find bis auf die Vorrichtung des Ein- Stud 5 Linien weiten Deffnungen besteht. Der Raum schürens, wobei Luft mit in den Generator dringt A über dem Nost ist 4 Fuß 6 Zoll lang, am Schür(S. 282), sehr vollkommen.

loch 4 Fuß 5 Zoll breit und 2 Fuß 5 Zoll hoch, an Zu Zorge am Harz hat man derartige Defen mit der Feuerbrücke c 5 Fuß breit und 3 Fuß 5 Zou hoch.

Leßtere liegt 2 Fuß 3 Zoll Fig. 748.

hoch über dem tiefsten Punft des postes und ist 10 Zoll breit und 5 Fuß lang. Sobe des Gewölbes über der Feuerbrücke 1 Fuß 3 Zoll. Zur Verbrennung des Brennmaterials wird durch 4 Düsen d aus dem Windleitungsrohr e Gebläseluft unter den Rost geblasen. Der Raum unter dem Roste ist vorn 1 Fuß

2 Zoll und hinten 4 Zoll der Modification eingeführt, daß man den Oberwind hoch. Die auf demselben gebildete Asche zieht man zur Verbrennung der Gase noch durch die Flanıme des durch die feitwärts gelegenen stets offen bleibenden 5%, Puddelofens in Vorwärmöfen höher erhißt.

Zou hohen Spalten f beraus. Die Gase werden mit

telft der durch 7 Düsen von Fig. 749.

oben durch 9 zutretenden g

beißen Gebläfeluft verbrannt. Die Düsen munden ziemlich in der Verticallinie der Feuerbrücken-Hinterwand durch das

Gewölbe mit einem Stechen k

von 45° in den Ofen, so daß P

der Arbeitsherd 24 Zoll vom Mittel des Kreuzungspunktes getroffen wird, welchen die Läns genare deß Herdes mit seiner

Breite in der Mitte der ArbeitsGine vortheilhafte Abänderung an der Einrichtung thür bildet, gegen die Feuerbrücke zu geniessen. Die des Gasgeneratore der Kärnthner Puddelöfen hat Pressung beträgt etwa 1,5 Linien und die Temperatur Müller zu Buchscheiden in Kärnthen eingeführt. nur 80° R., wenn man sich den Wind durd, Cir:uliren Fig. 750 und 751 ftellen einen Schweißofen dar, in Canälen h der Feuerbrücke erhißen läßt. Durch

eine besondere Vorrichtung kann man Fig. 750.

ihn

auf mindestens 2000 R. hißen. In Bezug auf Quantität, Pref= sung und Erhißung des Windes unterliegen Puddel- und Schweißöfen einer gleichmäßigen Bedienung. Zu Prävali in Kärnthen haben alle Puddel- und Schweißöfen jeder durchschnittlich 200 bis 250 Gubiffuß Oberwind und 4 Defen mit Müller'schem Heizpulte haben jeder zugleich 300 bis 400 Cubiffuß Unterwind mit 3 Linien Quecksilberpressung. Der Wind erhißt sich durch die Temperatur des Heizpultes auf etwa 600.

Diese Drenconstruction gewährt haupts fächlich nachstehende Vortheile: Man kann achenreiches Brennmaterialflein

anwenden, weil sich der Rostohne alle Anwelcher eine den Puddelöfen gleiche Feuerungsvorrichtung, stände durch die Spalten f reinigen läßt und bei den den Müller'schen Heizpust, hat. Durch die 1 Fuß gleichmäßig vertheilten Windöffnungen die Gasentwick7 Zou breite, 1 Fuß 4 Zoll lange und 10 god hohe ung gleichmäßig stattfindet. Der bei gewöhnlichen Deffnung a gelangt das Brennmaterial auf den ges Rosten auf mindestens 5 Proc. anzuschlagende Brenns neigten Nost b, welcher bei 5 Fuß Länge und 4 Fuß materialverlust, weld)er durch das Durchfallen des Brenn6 Zoll Breite aus einein gußeisernem Heizpult mit 45

materiale entsteht, findet hier nicht Statt. Muopratt:Stohmann, Ledn. Chemie. in.


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fich beim Puddeln gut artet. Dasselbe schmilzt dünn- nigt die Gefen von sich etwa anseßendem Eisen gut, woFlüssig ein, frischt langsam und ist zum Gaargange bei die röthlichweiße Masse immer mehr steigt, sich geneigt.

durcheinanderschiebt und in derselben sich kleine dunkelDie von Obernkirchen im Schaumburgischen bezoge- rothe Punkte zeigen, die immer größer werden und endnen, in Gruß- und Staubform angelieferten Stein- lich mit weißen Spißen zur Hälfte aus der Schlace fohlen sind in Sinterkohlen übergehende Bacf- ragen. Man rührt um so sorgsamer, je größer diese fohlen mit unbedeutendem Schwefelgehalt und einem Frischeisenförnchen werden, und fängt an, wenn sie beim mittelmäßigen Gehalt an schladengebenden Bestanda sedisten bis achten Haken an einander styweißen und zu theilen.

Boden geben, mit dem Spette aufzustechen und das Soll der Proceß beginnen, so wärmt man den

Bad zur Erlangung eines möglicist gleichmäßigen ProDfen (Fig. 739 bis 741) bei schwachem Feuer lang

ducts durchzuschlagen. sam, aber vollständig ab, reinigt den Herd von Asche,

Gleictzeitig wird sorgfältig geschürt. Je mehr das verstreicht sämmtliche Fugen, überzieht das Herdeisen Fristeisen zusammengeht, um so mehr senkt sich die mit einer dünnen Lehmschicht, überbaut dasselbe mit

Schlacke mit röthlicher Farbe. Ersteres zertheilt und nußgroßen Stücken recht gaarer Puddelschlacke und

wendet man mit dem Spette so, daß die rohen, dunklen. sohmilzt den Herd während 8 bis 10 Stunden aus

Stellen immer der Flamme ausgeseßt werden. leichtflüssigen Schlacken (Frisch-, Gezäh- oder Külltrog

Nach etwa zweimaligem Wenden zeigt die blendend soladen) 3 bis 4 Zoll dick in dünnen Schichten vor

weiße Farbe die Gaare des Frischeisens an, worauf fictig so ein, daß eine mäßige Mulde entiteht. Ges

man dasselbe in mehrere Stücke theilt und dieselben bei schieht das Einschmelzen nicht vorsichtig, fo dringt starfer Hiße zu Luppen oder Bale ballt. Dieselben demnächst das flüssige Roheisen leicht in den Herd und

werden zwei Mal gedrückt, in der Schlacke gewälzt und veranlaßt neben Unbequemlichkeit Eisenverluste.

aus dem Ofen genommen, wobei geschürt wird.

Je nach dem Ofengange erfolgt ein Product von Nact dem Einschmelzen, wobei man 32 bis 40 Cu

verschiedener Qualität, was bei der, wenn auch nicht biffuß Steinfohlen verbraucht, läßt man den Dfen bis

ausgezeichneten, doch ganz erträglichen Beschaffenheit zur Rothglühhiße abkühlen, feuert ihn dann wieder an

des Rohmaterials nicht allein einem Schwefelgehalte und seßt in den weißwarmen Ofen 4 Ctnr. Roheisen, zugeschrieben werden kann, sondern wahrscheinlich von je nach dem Roheisenvorrathe die einzelnen Sorten in einem Roth- und Robbruch veranlassenden Siliciumgevariabeln Mengen, 1/2 bis 11/2 Ctnr. von jeder Sorte, halt herrührt. an der Hinterwand ein. Ist der Dfen schon im Gange gewesen, so rundet man nach jeder Charge die Ecken

Bei gaarem h ei ßen Gange ist die Flamme blen

Dend weiß und rein, das Robeifen schmilzt gleichmäßig des Herdes mit Glühspan aus, versieht den Ofen mit Gaar- oder Robichlachen nach dem derzeitigen Ofen

und dünn ein, die Hiße gestattet dem halbentfohlten gange und legt das Eisen bei heißem schlactigen Gange Unreinigkeiten Zeit

, sich abzuscheiden.

Eisen nicht, rasch zusammenzugehen, und es haben die in die Mitte des Herden. In diesem Falle richtet man nach etwa 5 Minuten das Roheisen auf, bringt die

Das bei diesem Drengange erzeugte Roheisen zeigt dicksten Stüde in die Nähe der Feuerbrüde und feuert

im Bruche dichtes bis feines Korn mit hellem Glanze, scharf. Nach etwa 20 Minuten fängt das Gisen an zu

geht beim Ausreden zu feineren Dimensionen in helle schmelzen, worauf es vollends mit einem Hafen in den

Fäden über, befißt im falten Zustande große Zähigkeit, Herd gezogen und zerklopft wird, um es möglichst schnell

idyweift gut und wird zu feinem Rundeisen, Bandeisen, unter die schon flüssige Arbeitssdhlacke zu bringen.

Nagel- und Hufschmiedeeisen, Reifen, Aren und Pflug

blättern verwandt. Dann sticht man mit dem Spette auf, reinigt den Boden von anhaftenden Roheisen und bringt dasselbe

Bei beißer dumpfer Flamme oder bei balbirtem durch Röhren ganz zum Fluß.

Drengange omilzt das Eisen dünnflüssig ein, die Die Schlafe übt auf das bei hoher Temperatur Schlace bleibt jedoch roher, orydarm und die Beimeneingeschmolzene dünnflüssige Roheisen wenig Einfluß gungen scheiden sich weniger gut ab, indem das entaus, man bringt jegt aber beide dadurch in Berührung, fohlte Eisen rasch schweißt. daß die Temperatur durch theilweises Schließen der Essen- Nur auf Kosten eines Eisenabbrandes lassen sich die klappe, durch Abkühlen des Metalbades mit Wasser, Beinengungen durch langes Gaaren entfernen, das ProReinigen des Roftes sc. berabgestimmt wird, wo dann, duct ist von mittlerer Güte, im Bruche zeigt sich feinewenn die Masse im Ofen breiig geworden ist, sich Roh- res und mittleres Korn gemengt mit dunklen Fäden. eisen und Schlace mengen und auf einander einwirken. Dieses Eisen. ist in der Kälte sehr haltbar, bricht aber Treibt man die Kühlung des Dfens zu weit, so fept in der Rothglühbiße kurz ab, erhält leicht längsriffe sich theils Roheisen an, theils frischt es zu rapide und und wird zu Reifen, Ankern, starkem Rundeisen und die schädlichen Bestandtheile finden nicht Zeit genug allen solchen Gegenständen gebraucht, welche feiner weizur Abscheidung. Durch das Wasser wird auch eine tern Verfeinerung bedürfen. gaarende Wirkung hervorgebracht. Kennzeichen für Roher und falter Gang tritt bei matter, dumeinen guten Gang find: das Aufsteigen kleiner anfangs pfer Flamme ein, das Roheisen schmilzt unvollfommen, bläulicher, später bei größerer Hiße weißer Flämmchen kleine Stückchen entziehen fich der Einwirkung der und das allmälige Aufblähen des Bades. Man rührt Flamme und Schlacke und zeigen sich später wieder mit einem Hafen fortwährend (das Puddeln) und rei- beim Gaarmacien und Schmieden.


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Der Fuchs hat bei 10 Zoll Gewölbeabstand 24 Zoll resp. 23 und 190, weil die Defen eine größere Länge Breite. Der Fuchsbogen steht 22 Zoll von der Feuer- und eine vom Feuerraum bis zum Fuchs geneigte brücke ab und zwar 3 Zoll unter dem Niveau der 12 Sohle haben. Zol langen Brücke ; die ganze Fuchslänge beträgt also In den Doppelpuddelöfen erzeugt man in 24 Stun34 Zol. Der Raum von der Effe bis zu der Fuchs- den 83,86 Ctnr. gewalztes Luppeneisen mit 63/4 Proc. bogenfante, die Fuchskammer, besigt 22 Zoll Hobe, 2

Metall abbrand und mit 116 Pfd. Rohlen pro Centner; Fuß Breite und 3 Fuß 9 Zoll Länge. Die Esse hat die Schweißöfen liefern in derselben Zeit 66,87 Etnr. 54 Fuß Höhe und 18 Quadratzou Querschnitt. Materialeisen, und zwar pro Etnr. geschweißten Pro

Bei den mit Verbrennungswind und Treppenrösten ducts mit 15,84 Proc. Abbrand und 170 Þfd. Rohbetriebenen Doppelpuddelöfen hat der Rost 4 Fuß 6 lenaufwand. Zou Breite, ein Ansteigen von 400 und eine Länge im Ansteigen von 4 Fuß. Es liegen 51 Roststäbe yon Stahlbereitung. Natur des Stahls. 18 Zoll Länge im Roste. Zwischen der Feuerbrüde Der Stahl theilt mit dem Robeifen die Schmelzbarkeit und dem Treppenroste ruht der sogenannte horizontale und mit dem Stabeisen die Schweißbarkeit, unterscheidet Abstand von 16 Zoll Ofenarenlänge zur Ansammlung sich aber von beiden hauptsächlich durch seinen Koblender Asche und Solace, welche von diesem Abstande an stoffgehalt und die Eigenschaft, im glühenden Zustande beiden Ofenseiten nach jeder Charge ausgezogen werden. rasch abgekühlt, sehr hart zu werden, und zwar um so

Die seit 1856 außer Betrieb gekommenen Defen mehr, je stärker das Erkalten stattfindet. ohne Verbrennungewind haben dieselben Dimensionen, Der Stahl enthält keinen Graphit, sondern nur nur ist die Breite des Fuchses 28 Zoll bei 12 Zoll chemisch gebundenen Kohlenstoff. Bei 0,5 bis Gewolbeabftand.

0,66 Proc. Rohlenstoffgehalt nimmt das Stabeisen schon Der Einsaß beträgt bei der Arbeit mit Verbren- Stahlnatur an, d. h. dasselbe wird nach dem Glühen nungswind 8 Onr., auf 1 Stnr. Luppeneisen verbrauchte und Ablöschen in Wasser bärter; bei 2,3 Proc. Koblenman im Jahre 1855 an 122,3 Pfo. Braunkohle bei stoffgehalt scheidet sich schon Graphit aus und man hat 9,4 Proc. Abbrand; bei der Arbeit ohne diesen Wind es deshalb schon mit Roheisen zu thun. Guter Stahl seßt man 9 Etnr. ein und verbraucht 141,1 Pfd. Braun- enthält bodystens 1,4 bis 1,5 Proc. Kohlenstoff, nach kohle bei 9,8 Proc. Abbrand. Auf 24 Stunden fom- Karsten Roh- und Gußstahl 0,9 bis 1,9 Proc., Semen 12 bis 14 Chargen. Die Braunkohlen sind gut, mentstahl höchstens 1,75 Proc.; nach Wilson Gußenthalten 6,25 Proc. Asche und 1 Cubiffuß wiegt stahl nur 0,62 bis 0,94 Proc. Kohlenstoff. Nach 80,26 Pfd.

Tunner hat der weichste Stahl ungefähr 1 Proc. Kohle. Der Verbrennungswind, 180 Cubiffuß pro Minute,

Mit dem Gehalte an Koblenstoff wächst die Härte und erhißt sich in der Feuerbrücke und in einem mit com- in gleichem Maße nimmt Sdweißbarkeit und Schmelzmunicirenden Abtheilungen versehenen Kastenapparat von 6 Fuß Länge, 30 Zoll Breite und 8 Zoll Höhe Stahlsorten. Je nach der Darstellungsweise unauf 80 bis 1200 R.

terscheidet man nachstehende Stahlsorten: 1) Rohstabl Die Schweißöfen haben entweder horizontale oder oder Schmelzstahl, durc) theilweise Entfohlung des Treppenröfte und werden sämmtlich mit Verbrennungs- Roheisens in Herden erzeugt.

Roheisens in Herden erzeugt. Geschieht das Frifchen wind gespeist. Die Röste liegen wie in den Puddel- im Puddelofen, so erhält man Puddelstahl. Selöfen; Feuerbrücke, Herd und Fuchsbrücke bilden eine tener wird Rohstahl direct aus Erzen erzeugt. Die Ebene, die gegen den Fuchs um 2 Zoll geneigt ist bei verschiedenen Methoden zur Erzeugung des Rohstahls 7 Fuß 6 Zoll bis 8 Fuß Länge. Die Breite des Her- in Herden find theils in der Verschiedenheit der Frischdes beträgt 5 Fuß 6 Zou, der Gewölbeabstand an der manipulationen und des berwandten Roheisens, theils Feuerbrücke 16 Zoll, im Mittel 15 Zoll und an der in der Verschiedenheit der Stahlqualität bei ein und Fuchsbrücke 12 Zoll. Der Fuchs ist 24 Zoll breit und derselben Erzeugungsmethode begründet. 22 Zoll lang. Die Esse hat bei 18 Quadratzol Quer- 2) Cementstabl, Brennstahl, durch anhaltendes fchnitt 54 Fuß Höhe. Zur Bearbeitung eines Cents Glühen von Stabeisen mit kohligen Substanzen Darners Luppeneisen (Materialeisen, rohe Flammen) beim stellbar. Nach der Qualität des angewandten StabSchweißen gingen 126 bis 129 Pfd. Rohlen bei 11,6 eisens und nach dem Grade der erlittenen Veränderung bis 13 Proc. Abbrand.

desselben fält das Product verschieden auß. b) Zu Rrem 8 in Steyermark find Doppelpuddel- 3) Gußstahl wird aus Cementstahl oder Robstahl und Schweißöfen vorhanden, welche bei Anwendung durch Umschmelzen in Tiegeln und darauf erfolgtes Ausvon oberem Verbrennungswind und bei Vertretung des gießen dargesteāt, um ihn homogener zu machen. Der untern Gebläseminded durch eine 90 Fuß hohe Effe mit durch Zusammenschmelzen von Roheisen, Stabeisen, SpathBraunkohlengasen geheizt werden. Jedem der Defen eisen und Braunsteinpulver erzeugte u chatius stahl werden 360 bis 400 Cubiffuß Wind von etwa 9 li- gehört hierher. nien Pressung und 2200 R. Temperatur pro Minute 4) Gårbftahl erfolgt dadurch, daß man Stäbe durch 7 Düsen bei zweierlei Stechen zugeführt, indem von Cement- oder Rohstahl, um sie homogener zu 3 Düsen unter 400 und 4 Düsen unter 350 auf die machen, zu dünnen flachen Stäben ausrect (das PlåtHerdfläche der Puddelöfen gerichtet sind. Die Düsen

Die Düsen ten oder Schienen der Stäbe), mehrere davon zu der Schweißöfen stechen unter geringeren Winkeln von einem Bündel (Garbe, Zarge) zusammenlegt (das Seßen der Garbe), bieses in Schmiedeessen (Raf- grobes, mattes und lichtes Korn, so ist die Beschaffenfinirfeuern) mit Holz, Steinkohlen oder Rohfs zur heit des Stahls ungleich. Bei demselben Stahl" erSchweißhiße bringt und dann außredt. Zur Abhaltung (theint das Korn um so feiner, zu je feineren Dimender Luft wird der Stahl mit gepulvertem Lehm, welcher sionen er ausgereckt ist und bei einer je geringern zur Schlacke schmilzt, bestreut. Durch öftere Wieder- Glühhiße er gehärtet wurde. Adern und Sehnen deuholung dieses Raffinirens wird der Stahl zwar gleich- ten auf vorhandenes Eisen und man nennt solchen Stahl artiger, nimmt aber durch Kohlenstoffverlust immer mehr wohl Mod, worunter man jedoch auch noch einen faseran Härte ab. Das Augrecken kann unter Hämmern freien weichen Stahl begreift, der den Uebergang von oder Walzen geschehen. Die Tertur des gewalzten Stahl zum harten Stabeisen macht. Stahls zeigt eine Annäherung der Moleküle an die Ku- Das spezifische Gewicht des Stahls schwanft gelgestalt; die des gehämmerten ist feiner, gedrängter, von 7,5 bis 7,8 bis 8,0. Gehärteter Stahl ist spezifisch mit winkligen und zerrissenen Krümmungen. Während leichter als weicher Stahl, was auffallend erscheinen gehämmerter Stahl größere Ganzheit, Gleichförmigkeit fönnte, da das Korn feiner wird, während beim Stabund besonders Dichtigkeit, sowie größere Widerstands- eisen mit der Vergrößerung des Korns das spezifische fähigkeit nach allen Richtungen zeigt, besikt gewalzter Gewicht sich vermindert. Dies findet jedoch seinen Stahl große Elasticität, verbunden mit viel Widerstands- Grund darin, daß der Stahl beim Glühen fich ausfähigkeit, wenn der Körper abwechselnden Biegungen dehnt, beim plöblidhen Abkühlen aber sich nicht ganz nach der Richtung seiner Dice unterworfen wird. Der wieder auf sein früheres Volum zurückzieht. Durch Abgang beim Gärben beträgt 7 bis 12 Proc., durch- das plößliche Abschrecken wird die zur frystalinischen schnittlich 8 Proc., und der Brennmaterialverbrauch auf Anordnung der kleinsten Theile erforderliche Zeit so 100 Pfd. raffinirten Stahl 3 bis 3%, Cubiffuß Stein- sehr verkürzt, daß das krystallinische Gefüge fast ganz fohlen oder 30 bis 35 Cubiffuß weiche Holzkohlen. verschwindet.


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Form in die Hobe treibt, so hat der Forinzaden eine zu Frisch methoden. Es lassen sich folgende Rohs geringe Neigung erhalten.

stabifrisch methoden unterscheiben: Der Boden des Herdes liegt gewöhnlich horizontal;

a) Verarbeitung von grauem robh mels bei leichtgaarendem Roheisen giebt man ihm eine geringe Neigung gegen die Gicht, im entgegengeseßten Fall nach

zigen Roheisen. Verfahren in Norddeutschland dem Fornzacken zu. Bei zu langsamem Gaaren läßt (Westphalen, Schlesien, Şarz uc.). man den Formzaden mit dem Hinterzaden einen stumpfen

b) Verarbeitung von weißem robschmelWinkel bilden, bei zu schnellem Gaaren einen spißen Winkel.

zigen Robeifen, Spiegeleisen, im westlichen Weit mehr wirksam zur Regulirung des Feuers

Deutschland, hauptsächlich in Siegenschen, auf einigen als die Neigung der Zacken ist die Entfernung der Form

schwedisiten und französischen Hütten. vom Boden, sowie ihre Lage und Neigung in den Herd.

c) Verarbeitung von weißem gaarschmelMan legt sie bei leicht gaarenden Eisen etwas höher, sigen Roheisen, luckigen und blumigen Flossen, als bei schwerer gaarenden. Ein stärkeres Stechen der welche man entweder ohne Weiteres verfrischt (ft eyerische Form, als das von 2 bis 3 Grad befördert den Gaar

Methode) oder vorber durch Hartzerrennen und Bras

ten vorbereitet (Kärntner und paaler Methode). gang, ein geringeres den Rohgang. Die Düsen er

Das Abweichende in den drei Methoden ist theils halten eine Neigung von geröhnlich 15 bis 200. Man legt sie meist 1/4 bis 1/2 Zoll in der Form,

in der Verschiedenheit des darzustellenden Rohstabls, des meldje 4 bis 5 Zoll in den Herd hineinragt, zurüd; örtlichen Gewohnheiten begründet. Die steherische Mes

zu verfrischenden Roheisens und mehr oder weniger in liegen sie zu weit zurück, so stößt sich der Wind an der

thode ist die einfachste und verbreitetste; die färnthner Form und geht nicht richtig und mit gehöriger Stärke in den Herd, die Form verfeßt sich mit Schlacke und

und paaler Methode sind nahe verwandt, leßtere ist jedoch

viel umständlicher und kostspieliger, deshalb wenig im brennt leicht weg. Die Form erhält eine Neigung nach der Vorderseite des Herdes, um hier, wo am sdwierigsten Gebrauch, liefert aber ein vorzügliches Product. ,

, zu arbeiten ist, die gehörige Hiße zu erhalten. Dadurch,

Producte. Als Producte erhält man beim daß man der Formmündung ein Obernaul giebt, d. b.

Rohstahlfrischen : thren obern Theil um etwa eine Linie über den untern Rand hervorragen läßt, erreicht man, daß der Wind 1) Rohstabl, Kohlenstoffeifen, zuweilen mit ges etwas weniger nach oben in die Kohlen bläst, wodurch ringen Mengen von Silicium, Aluminium, Mangan, an diesen gespart wird.

Silber, Nickel, Robalt, Chrom, Wolfram, Schwefel, So wie beim Stabeisenfrischen, kommen auch bei Phosphor, Arsen; ist nach Fuch 8 eine Verbindung von diefein Processe zwei Zustände während der Arbeit vor, tefferalem geschmeidigen Gifen mit rhomboedrischem Rohwelche man mit Rohgang und Gaargang bezeichnet. eisen. Nach Sudbau & sollen im Stable - was Bei gaarem Gange werden die eingeschmolzenen Heis aber nicht nachgewiesen ist – mehrere verschiedene Ben nicht zu rasch gaar und es wird immer die gehörige Rohlungsstufen des Eisens fich befinden, von denen sich Menge von dem bereits gebildeten Schrei wieder flüssig. die einen bärten lassen, die anderen nicht. Der Frischvogel ist sehr weiß. Bei sehr gaarem Gange werden die Heißen nach dem Einschmelzen zu Zusammenseßung von Rohstahlforten : schnel gaar, wodurch ein zu ungleichartiger Stahl ents

Rohlenstos Silicium. Schwefel. Kupfer. Aluminium. steht. Bei sehr rohem Gange geht das Gaaren sehr langsam, die Heißen fühlen sich nach dem Gaarwerben

1,1290

Spur Spur 1,1308

Spur nicht zähe, sondern bloß weich an und müssen so lange 3 0,9736 0,0589 von Windstrom bestrichen und der Einwirkung der

1,9360

Spur Schlacken ausge et bleiben, bis ste ganz erhärtet sind.

1,6980 0,0383 Spur 0,3789 1,7199

Spur Spur Spur Durch einen solchen Gang wird die Bildung des Schreies

1,4107 Spur Spur

Spur sehr verzögert und es erfolgt ein ungleichartiger Stahl.

0,9851

Spur Die Schlace (Lact) giebt ein sichere Kennzeichen 9 1,3435 Spur Spur eines zu roben Ganges. Zieht man bei solchem Gange

1,5700 0,0200 Spur

0,010 den Spieß aus dem Feuer, so ist derselbe überall mit

1) und 2) Steyerischer Edelstahl nach Karsten. rothglühender Schlacke überzogen, aber dieses Glühen

3) Steyerischer Stahl aus steyerischen Flossen nach Siehört sofort auf, so daß sich zwischen schwarzen Zwischen

gener Methode auf der Lohhütte gefrischt, nach Demräumen nur wenig helle Punkte zeigen. Bald ver

selben. 4) Brescianstahl aus der Paal in Desterreich schwinden auch diese, der Spieß erscheint fchwarz und

nach Karsten. 5 – 7) Edelstahl von Siegen nach läßt die Schlace leicht fahren. Bei gaaren Gange

Karsten. 8 9) Edelstahl von Lohe nach Karerscheint die Schlace am Spieße weißglühend und dies

ften. 10) Frischstahl von Solinger Hütte nach Lams selbe verliert nur allmälig ihre Glühhiße. Der rohe padius. Gang läßt fich allmälig dadurch in den gaaren Gang umändern, wenn man, um die Heiße nicht zu hart zu 2) Robftahlschladen, von ähnlicher Zusammenblasen, die nachfolgende Heiße kleiner macht.

reßung, wie die Eifenfrisch schladen:


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Rieselerde. Gisenorydul. Mangan: Ralferde. Magnesia. Ibonerde. Gisenoryd. Roble.

orydul. 23,0 45,0 29,0 2,0 1,0

1,0 19,0 51,5 10,5 17,0

1,0

1,0 8,0 80,0 3,5 7,0 0,5

0,5 29,3 40,+ 10,0 14,3

1,0 21,0 70,2 3,5 4,3 0,5

0,5 19,0 64,8 12,6 1,8

0,4 19,10 69,92 3,80

1,25 13,30 76,80

1,70 4,90

2,10 9,20 84,40 2,30 1,40

3,0

1,90 1) Von Allevard, beim Einschmelzen erfolgt, nach denen die eine eine fleinkörnige Tertur und geringen Berthier. 2) und 3) Desgleichen während des Fri- Glanz, die andere ein strahlig blättriges, oft spiegelschens gefallen. 4) und 5) von Nives-de-Gier bei St. flächiges, frystallinisches Gefüge mit silberweißer Farbe Etienne nach Berthier. 6) Von Müsen nady Dem- und starkem Glanze hat. Lestere Sorte liefert den selben. 7) Von Sollinger Hütte nach Lampadius. besten Stahl. 8) und 9) Von Schishyttan aus verschiedenen Perioden Das Verfahren beim Frischen besteht darin, daß des Frischens, nach Fellin.

man etwa 25 Pfd. Roheisenstücke (Heißen) an der Sicht 3) Glühipan und Robstahlfeuergase von zwischen Holzkohlen vorwärmt, dann mit etwas Hamgleicher oder ähnlicher Beschaffenheit wie beim Eisen- merschlacke almalig niederschmilzt und den Wind sehr frischen.

tief führt und schnell bläft, so daß die Koblen hoblo

gehen. Nachdem das Eisen flüsiig niedergeschmolzen Erste Methode. Verarbeitung von rob- ist, schwächt man den Wind und rührt das Eisen mit schmelzigem grauen Roheisen.

etwas Hammerschlacke einige Zeit um, bis dasselbe BreiDieses Verfahren wird unter anderem in West consistenz angenommen hat. Auf diese Weise werden phalen, Oberschlesien und am Harze auðgeführt. mehrmals einige 30 Pro. schwere Stüce herunter ge

Ein oberschlesische & Rohst a hlfeuer unter-Schmolzen und bei verstärktem Gebläse das Eisen unter scheidet sich von einem gewöhnlichen Frischfeuer dadurch, Umrühren und Auffochen zur Gaare gebracht. Ist diese daß dasselbe auf allen Seiten von Eisenplatten um- so weit vorgeschritten, daß man die am Boden gebilschlossen ist und statt eines eisernen Bodens einen sol- deten Kuchen nicht mehr mit der Brechstange durchchen aus Sandstein oder aus feuerfesten Steinen herge

stechen kann, so feßt man auf die angegebene Weise stellten Boden hat. Der Formzaden hat bei 11 Zoll noch mehrere Mal Robeifenstücke nach, rührt um und Länge 120 Neigung aus dem Herbe; der Sichtzaden macht zur Erlangung eines gleichmäßigen Stable die (Widerblase) bei 1 Fuß 10 Zoll Höhe 39 Neigung aus

im Herde befindliche Mafie immer wieder fluig. Sos dem Herde, der Hinterjacken debgleichen. Im Vorder- bald die Masse hart wird und sich an die Bredistange zacken befindet fich das 4 Zoll weite Schlackenloch, eine weiße gaare Eisenschaale (Vogel) anfeßt, ist die oberhalb deffen der Formzaden durch 5 gußeiserne Plat

Stahlbildung vollendet, man stellt das Gebläse ab, tenstücke noch 10 Zoll erhöhet wird. Das von den schieht die Rohlen zurück, bricht den Stahlklumpen Platten umschlossene Feuer hat am Boden 2 Fuß 2 Zou, (Schrei) aus, bringt ihn unter den Hammer, zers oben 1 Fuß 11 Zou Länge, 1 Fuß 11 Zoll Breite und schrotet ihn in mehrere Stücke, 6 bis 8 Schirbel, und eine Tiefe von 7 zou von der Form biß zum Boden. schmiedet dieselben zu etwa "szölligen Quadratstäben aus, Die Form hat 7 bis 120 Neigung in den Herd.

indem man sie während des Einschmelzens der Charge Zur Königshütte an Harze besteht die Vor- ausheizt. Unterbricht man den Proceß früher, als oben, derseite des Feuers aus 4 auf einander gelegten, etwa angegeben, und läßt die gaar werdende Masse aus dem 3 bis 4 Quadratzol starfen Eisenstäben, bis zur Höhe

Stichloch ab, so erfolgt ein Product, sogenannter Wils der Essenplatten aufgeführt, während der Hinterzaden ler- oder Wilderstahl, welcher, ohne Gestimeidigkeit nur 3, Zou hoch ist und dessen bis zur Eife fehlende

und Schweißbarkeit, sehr hart ist und sich zu den ZiehGröße durch aufgestürztes Gestübbe gebildet ist. Das

eisen der Drahthütten vorzüglich eignet. Feuer ist 2 Fuß 10 Zoll lang, 2 Fuß 2 Zoll breit und In Steyermark wird das graue Roheisen vor von der Form bis zum Boden 5'/2 Zoll tief. dem Frischen in einem geschlossenen Herd mit VorglühForm ragt bei einein Fallen von 14" an 31/2 Zou raum weiß gemacht und in der Grafschaft Mark feßt weit in solcher Richtung ins Feuer, daß der Wind ge- man zur Beförderung des Gaarens altes Schmiedeeisen nau die Mitte desselben und beim Abprallen mehr die (gaaren Schraat) zu, wobei aber ein ungleichartiger Vorderseite als die übrigen Seiten des Herdes trifft. Stahl resultirt (Schraatschmiederei). Den Wind liefern zwei hölzerne Bälge, deren runde 8/4 In Westphalen und Oberschlefien erfolgen Zoll weite Düse 19/6 Zoll von der Formmündung zu- von 3 Ctnr. ordinairein Noheisen 2 Ctnr., aus 7 Ctnr. rückliegt.

besserem Roheisen 5 Etnr. und bei sehr gutem Hoheisen Während man in Oberschlesien und Westphalen aus 4 Ctnr. 3 Ctnr. Rohstahl. Auf 1 Otnr. davon graues Roheisen verarbeitet, wird nach derselben Me- geben bis 40 Cubiffuß Holzfohlen. thode am Harze weißes, aus Braun- und Spatheisen- Zu König & hútte am Harze schmilzt man zu steinen erblasenes Roheisen mit geringem Schwefelgehalt jedem Schrei 2 bis 2, Ctnr. Roheisen ein. Auf 100

% von Gittelde verfrischt, und zwar in zwei Arten, von Pfd. davon erfolgen gegen 77 Þfd. Robftahl und auf


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Rühren 20, das Luppenmachen 15 und das Zängen des Glühstahls die zweckmäßigste und vortheilhafteste 5 Minuten.

bleiben. Bei der ungleichartigen Beschaffenheit des Man erhält 4 bis 5 Luppen von 180 bis 190 Pfd. Products von diesem neuen Processe, dessen praktischer Gewicht. Der Puddelstahl wird in den Schweißfeuern Werth sich erst noch zu erweisen hat, muß eine genaue (S. 340) bei stetem Bestreuen mit Sdyweißsand erhißt, Sortirung des Stahls vor der Verarbeitung stattfinabgeschmeißt, wieder erhißt und zu Stäben von 11/2 den und der Nachtheil des großen Brennmaterialvers : bis 13/4 Zoll Quadrat que gerect.

brauchs wird sich dadurch beseitigen lassen, daß man In 124 Stunden sind aus 176 Ctnr. Gittelder und die bei anderen Processen entweichende Ueberhişe benußt. 22 Etnr. Königsbütter Robeifen mit einem Aufwande

Nadi Gottlieb batten weißes Roheisen und darvon 600 Cubikfuß Steinkohlen 181 Ctnr. 63 Pfo.

aus gefertigter Glübstahl nachstebende Zusammens Puddelstahl bei 91,73 Proc. Ausbringen dargestellt,

feßung: so daß auf 100 Pfd. Puddelstahl 132,13 Pfd. Roh

Roheijen. Ølühstahl. len bei einer Production von 35,15 Ctnr. in 24 Stun

Eisen den verbraucht wurden. Aus 181 Ctr. 63 Pfd. Pud

Mangan)

10,4470 delstahl erfolgten bei einem Aufwand von 156 Cubik- Kohlenstoff

3,34 0,8552 fuß Steinfoblen 150,29 Ktnr. Robstahl, also bei einem

Silicium

1,01 0,2562 Ausbringen von 82,74 Proc. În 24 Stunden pro

100,00 100,0000 ducirte man 28,84 Ctnr. Robstahl und verbrauchte

Aehnlich wie der Glühstahl wird das hämmerauf 100 Pfb. Robstahl 41,57 Pfd. Rohlen.

bare Gußeisen (Fonte malléable) durch Glühen von

Robeifen in sauerstoffhaltigen Substanzen dargestellt, Glühstahlbereitung durch Trockenfrischen mit

wobei aber das Roheisen mehr Stabeisen- als StahlSauerstoff abgebenden Körpern. Tunner hat

natur annimmt, biegsam, schmiedbar und selbst schweißdurch Glühen von weißem Robeisen mit Sauerstoff bar wird. Gå gestattet dieses Verfahren, mit bedeutend abgebenden Körpern (Braunstein, Rotheisenstein, Spatha ökonomischem Vortheile schmiedeetserne Gegenstände durch eisenstein, Eisenhammerschlag) ein von ihm Glühstahl gegossene zu erseßen, welche adoucirt werden, z. B. genanntes Product dargestellt

, weldies sich für gewisse Schloßbestandtheile zu Percussionsgewehren, Scheeren, Zwede brauchbar erweist, indem dasselbe große Härte Lichtscheeren, Steigbügel, Griffe und Fallenriegel zu mit bedeutender Zähigkeit verbinden kann und billig zu Thürschlössern u. dgl. m. stehen kommt. Der Stahlfabrikant Weber zu Glad

Durch Einsaßhärtung (S. 347) mit Knodenkoble bach hat schon seit mehreren Jahren auf diese Weise

kann man manchen adoucirten Gegenständen stahlartige Stahl gemacht und die Priorität des Verfahrens bean

Beschaffenheit und rechte Politurfähigkeit geben. sprucht; es ist jedoch dasselbe sdon 1846 von Lun:

Die am besten aus weißem, reinem Roheisen gegosner zuerst angeregt. Derselbe hat zu Eibigwald aus

senen Gegenstände werden in gußeisernen cylindrisden Spatheisenstein erzeugte weiße Floffen, welche zu 7 bis

Tiegeln von etwa 12 Zoll Höhe und 6 Zoll Durch9 Linien starken Stäben gegossen wurden, in Quanti- messer mit Pulver von Hammersclag, Roth- oder täten von 100 Centnern in Cementstahlkisten zwischen Spatheisenstein im gerösteten und gepochten Zustande Sauerstoff abgebenden Körpern 15 bis 35 Tage lang geschichtet, obenauf Adoucirpulver gethan, jeder Tiegel geglüht. Ein geringer Zutritt von Luft wurde das

in einen thönernen geseßt, der Raum zwischen beiden mit durch gestattet, daß man Quarzsand von einer gewissen Rohlenklein ausgefült, ein Deckel mit feuerfestem Thon Größe des Kornes mit verwandte. Je gröber das Korn,

auflutirt und etwa 20 solche Tiegel mit 30 bis 40 desto mehr Luft fonnte zutreten. Man erhielt ?/del Pid. Eiseninhalt, jeder in einem Flammofen 90 bis 96 Einsaßes Stahl und hartes Eisen und '/3 nochmals zu

Stunden und zwar in den leßten 36 Stunden gleichglühendes Eisen bei 4 Proc. Abgang und einem Auf- mäßig stark geglüht. Nach sehr langsamem Abkühlen wand von 5 bis 10 Ctnr. Koblenklein. Die chemische während 48 Stunden und nad gänzlichem Erkalten Umänderung war im obern und untern Theile des in

werden die Liegel entleert. die Kisten eingelegten Roheisenquantums größer, ale

Man gießt auch wohl eine Kochsalzlösung in die im mittlern Theile desselben, weshalb es sich empfiehlt,

Siegel, deren Wirkung jedoch räthfelbaft ist. nach oben und unten dickere Roheisenstücke zu nehmen. Miller fand in einem aus Blutstein von Lanca

Beim Ausreden unter Hämmern und Walzen er- shire erblasenen, weißen, sehr barten, spröden Robeifen gab sich 3 Proc. Abgang und 10 Proc. Ausschuß und

mit krystallinischem Bruche, sowie in dem daraus darbeim Sdweißen des roben Stahls ein Abgang von

gestellten hämmerbaren Gußeisen: 12 bis 24 Proc.

Robeisen. Hammerbares Das Schweißen geht schwieriger als beim Rohstahl,

Gufeisen. wahrscheinlich in Folge der größern Reinheit und Dich

Graphit.

0,583 0,434 Chemisch gebundenen Kohlenstoff 2,217

0,446 tigkeit, sowie der öftern Ungleichartigkeit des Glüh

Schwefel

0,015 products. Durch das Pacetiren gewinnt die auffal- Silicium

0,951 0,409 lende Feinheit des Kornes nicht, öfter wird daran ein- Phosphor

Spur Spur gebüßt. Unmittelbar in der Glühhiße ausgerecft, giebt

Aluminium

Spur Spur Sand

0,502 der Olühstahl sehr schöne Stäbe, als Hauptproduct von großer Güte; er ist schlackenfrei und reiner wie beim Das spez. Gewicht des Roheisens = 7,684 hatte Frischproceß. Es wird deshalb die directe Verwendung sid nach dem Abouciren auf 7,718 erhöht.


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zur Verminderung der Abfühlung noch mit flach geleg- 0,6 bis 0,8 Proc. dem eingesegten Stabeisen gegenüber ten 2/2 Zoll dicken Backsteinen belegt. Die Einsaß- an Gewicht zugenommen. öffnungen an den kurzen Seiten des Dfens sind während des Betriebes mit doppelter verlorener Mauerung Bereitung von Gußstahl. Unter Gußstahl verseßt.

bersteht man gewöhnlich umgeschmolzenen Rohs, PudSoll das Gefäß, welches 50 bis 60 Ctnr. Eisen

del - oder Cementstahl. Man rechnet dahin aber auch faßt, befeßt werden, so streicht man zunächst alle etwa den durch Zusammenschmelzen von Gußeisen und Stabvorhandenen Riffe sorgfältig mit magerem Thon aus, eisen dargestellten u chatius stahl, sowie den ostina bringt auf den Boden eine 1 Zoll dicke Schicht von

bilden Woodstahl oder Damast ft abl, welder geflößtem Quarzsand und darauf eine 1/2 Zoll starke durch Schmelzen von Stabeisen mit Pflanzensubstanzen Schicht von mit Lehmwasser angemachter Koblenlösche, erzeugt wird. welche durch ein Sieb mit 2 Linien Maschenweite gedlagen ist.

Darstellung von gewöhnlichem Gußstahl.

Zur Bereitung des zuerst von funt& mann im Jahre Eine solche Schicht wird 1/2 Zoll dich auch an

1740 fabricirten Gußstable in England, Frankreich und den Wänden des Gefäßes fest eingedämmt. Dann

Sdreden wendet man ganz allgemein Cementstahl an, sekt man die Eisenstäbe flach in 4 bis 5 Linien starke

in Desterreich und an mehreren anderen Orten DeutschSchichten von reiner gepochter Laubholzkohlenlösche, welche mit holzashehaltigem Wasser angemacht wird.

lands Rohstahl und Puddelstahl, besonders in den

westphälischen Gußstablfabriken. Die Kiste wird mit abwechselnden Schichten von beiden

Das Verfahren der Gußstahlbereitung ist überall bis auf 6 Zoll unter dem Rande gefüllt, dann eine etwa 1'/, Zou dicke Schicht von der mit Lehm ange

dasselbe, bestehend im Schmelzen in einem oder inehremachten Lösche festgestampft, darauf eine 1 Zou starke

ren geschlossenen Tiegeln, im Ausgießen des geschmolLage eines dicken Lehmbreies aufgetragen, diese wieder

zenen Stahls in eiserne Formen und in der weitern mit einer 1 Zou starfen Schicht geflößtem Sand über

mechanischen Bearbeitung der Stahlbarren. Die Duas deckt, darauf eine Lage alter Ziegel- oder Barnstein

lität der verschiedenen Gußstahlsorten hängt fast ausstücke, deren Fugen man mit magerem Lehm ausgießt

, schließlich von der Beschaffenheit des angewandten Robund zu oberst eine Sandhaube gegeben.

materials ab und es besteht die Hauptkunst darin, für

jede Sorte des zu erzeugenden Gußstahls den Einsaß Nachdem die Einsaßöffnungen geschlossen, Feuert richtig zu wählen. Cementstahl aus schwedischem und man langsam an, verstärkt nach Ablauf eines Tages rusiijchem Stabeisen ist das vorzüglichste Material zur allmälig die Gasmenge, bis ste nach Ablauf des zwei- Darstellung des Instrumentengußstahls; auch eignet ten Tages die volle Höhe erreicht hat, worauf der Ofen sich ein guter, genau sortirter Rohstahl trefflich zu feibald auf die Temperatur des schmelzenden Kupfers,

neren Gußstablsorten. Dagegen wird der Puddelstahl 1173° C., kommt. Nach 8- bis 10tägigem Glüben, hauptsächlich in Westphalen (Krupp in Essen und je nachdem man weichen oder harten Stahl haben will,

Meyer in Bochum) zur Darstellung von Massenist der Brand vollendet. Man schließt alsdann die zur oder Maschinengu ßstabl (z. B. zu Gezäbestücken, Effe führenden Züge, sowie alle Deffnungen am Ofen Maschinentheilen, Aren, Federn und Bandagen für sorgfältig, stellt die Hohofengase ab, macht nach 3 Ta- Eisenbahnen, Walzen, Gloden, Flinten- und Geschüßgen eine kleine Deffnung in die verlorene Mauerung, röhren u. dgl.) verwandt. zieht die Thonpfropfen aus den Pußöffnungen für die

Bei diesem Stahl, welcher nicht in Stäben von geZüge, sowie aus den Spähelöchern, beseitigt am vier

wöhnlichen Dimensionen, sondern in Maffen von vielen ten Tage die verlorene Mauerung ganz und beginnt Centnern Gewicht hergestellt werden muß, kommt es am sechsten Tage mit dem Auftragen der Riste, so daß nicht auf eine vorzügliche Härte, auch nicht immer auf also ein Brand im Ganzen 151/2 bis 1792 Tage die größte Gleichförmigkeit, wohl aber auf vollkommene dauert.

Dichtigkeit und möglichst große Zähigkeit an. Der resultirende Stahl zeigt bei richtigem Härtegrad Die Zusammenseßung versihiedener Gußstahlsorten kleine Blasen, ist nach dem Erkalten spröde und hat ergiebt sich aus nachstehenden Analysen:

Chemisch gebundener Kohlenstoff.. 0,95 Gravhit

0,22 1,7581 1,5776 1,33

1,33 0,625 0,65 0,65 0,94 1,428 1,18 Silicium.

0,05 Nidel.

0,04 0,08 0,52

0,33 Kobalt

} 0,12 Kupfer Mangan.. Phosphor.

1,92 Spur Arsen ..

0,03 0,08 0,07 0,11

0,02 Antimon

0,93 Stickstoff

0,12 Sdwefel

0,18

1,00 a) Bester englischer Gußstahl von Sheffield nach sten. c) Derselbe raffinirt. d) und e) Englischer Brome is. . b) Guter englischer Gußstahl nach Rar: Huntsmannstahl. f) Englischer Gußstahl. g) Fran


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Die Beschidungen werden in Graphittiegeln und als zusammenhängende größere Maffe im Gebirge eins Windöfen geschmolzen und der gebildete Stahl in einen geschlossen zu Canada in Nordamerika. Noch interEinguß gegossen. Man schleift dann von den Zainen essanter ist das Vorkommen von gediegen Eisen in die Bärte ab und redt fie nach wiederholtem Ausglühen Massen, über deren Ursprung wir uns keine Rechenschaft in einem Flammofen oder einer Schniedeesse unter einem geben fönnen, die verhältnismäßig felten gefunden werHanmer oder unter Walzen aus.

den, und von denen wir nur wissen, daß sie aus dent Solcher geschmiedete Stahl ist im Brudie hellgrau, Weltal auf unsere Erde geschleudert werden. Gewöhnjedoch etwas dunkler als andere Stahlsorten, feinkörnig, lich übersteigt das Gewidit dieser Massen wenige Pfunde dict und gleichartig, aber nach den zeitherigen Erfah- nicht, nur einige wenige Blöcke von mehr als 100 Pfd. • rungen nur schwierig oder gar nicht schweißbar.

Gewicht find bis jeßt entdeckt worden. Diese Gisens Das für und wider die Braudbarkeit des Ucha- massen, die man Meteoreisen nennt, zeichnen sich tiusstable ist zur Zeit noch nicht geschlossen. Die in dadurch aus, daß fie als einen steten Gemengtheil verschiedenen Ländern in Entstehung begriffenen großen Nickel enthalten, und die Gegenwart dieses Metalls Werfe zur Erzeugung von Uchatiusstahl werden dar- ist ein Kriterion für die Echtheit eines Meteoriten. über baldigst entscheiden. Das ursprüngliche Verfahren .

Nur an zwei Punkten der Erde ist bis jeßt ein wirkwird nicht wohlfeiler als die Bereitung von Puddel-, liches Meteoreisen entdeckt, in welchem kein Nickel wachSchmelz- und Gementstahl sein, weil Tiegel und Brenn- gewiesen werden kann, es ist das Eisen von Scriba und material viel Kosten verursachen. Besonders vortheil- in dem von Alabama in Walker County; alle übrigen haft wird der Proceß für die Bereitung von Massen- Meteoreisen enthalten dieses Metall, und zwar in sehr stahl für das Maschinenwesen sein, indem derselbe ficherer abweichenden Mengen, wie auß nachstehenden Analysen von Ungänzen darzustellen sein wird, als durch den

zu ersehen ist: Soweiß- und Gärbeproceß. Auf den Gbbw-Vales

I. II.

III. IV. V. VI. VII. Works sind bereits wohlgelungene Versuche angestellt,

Gisen den Stahl oline Anwendung von Schmelztiegeln tonnen

.92,35 93,223 90,153 89,752 80,594 66,56 88,04

Nickel 6,711 weise auf ein Mal zu erzeugen, wodurch bei fernerem

Kobalt ... 0,25/ 0,2362 6,563 8,897 17,101 24,71 10,73

0,502 0,625 2,037 0,46 guten Erfolge die Schmelzarbeit um 50 Proc. wohl- Mangan..

0,145

0,13 feiler werden wird. Man gedenkt dann auch den Stahl

Chrom

3,24

Kupfer seiner Billigkeit wegen für viele Zwecke anstatt Sdimiede

Zinn
1 0,082

= } 0,07 eisens zu verwenden.

Schwefel.. 0,543 0,482

4,00 Nach den Gutachten einer französischen Commission

Chlor Phosphor. 0,35

1,48 ist es nicht wahrscheinlich, daß der U chatiusstahl zu

Phosphorden besonderen Zweden verwandt werden kann, für niceleisen 0,37

1,226 0,703 0,124 welche der beste Gußstahl wegen seiner Gleichartigkeit

Silicium.. 0,501 so gesucht ist. 3m Falle des vollständigen Gelingens

Graphit.

4,765 des Processes wird derselbe als eine Reform in der

I. Von Rasgata bei Bogota nach Wöhler; II. Stablerzeugung anzusehen sein. Es ist aber bereits

von Hommoney Creek, Nord - Carolina, nach Clark; der Methode von U dha tius der Vorzug vor allen neue

III. von Lenarto in Ungarn nach Clark; IV. von ren ähnlichen Methoden der Stahlbereitung zuerkannt,

Burlington im Staate New-Yorf nach Clark; V. von welche von Chenot, Bessemer, Julien, Teffie

Babb's Mühle in Tennessee; VI. von Clariborne inn du Mollay, Fontaine, Price, Nicolson,

Districte Alabama nach Jadson; VII. aus Sibirien Stirling u. A. angegeben worden sind. Stir

(Pallas 'sche Maste) nad Berzeliu 6. ling's sogenanntes verstärkte & Gußeisen besteht

Das Meteoreisen zeigt ein ganz eigenthümliches Veraus Gemischen von Guß- und Schmiedeeisen; werden

halten. Polirt man eine Fläche desselben und übergießt dieselben mit Eisenoryd geschmolzen, so resultirt Guß

diese mit Salpetersäure, so erscheinen an dieser Stelle stahl *).

eigenthümliche Zeichnungen, die Widmanstädt'schen Figuren, die davon herrühren, daß Verbindungen von

Eisen mit Nickel und zum Theil auch mit Phosphor, Zur Darstellung des Eisens für die verschiedenen

welche von Säuren nicht oder nur schwer zerseßt werVerwendungen des täglichen Lebens dienen die vielen

den, in krystalinischem Zustande in der übrigen Masse oben benannten und beschriebenen natürlich vorkommen

des Eisens eingelagert sind. Leftere wird von der den Verbindungen des Eisens, die Eisenerze; außerdem

Säure rasch gelöst, rährend erstere lange Zeit dem Anfindet sich das Eisen noch in einer andern Form, die

griff der Säure widerstehen. zwar für den Hüttenbetrieb fein, für den Naturforscher aber großes Interesse bietet. Es ist das Eisen im me

Ein absolut reines Eisen findet sich in der Natur tallischen Zustande, nicht orydirt und nicht vererzt, das

nie und wird auch in den Gewerben nie dargestellt. Es gediegen Eisen. Es findet sich in kleinen Körnern entspricht wegen seiner Eigenschaften den Zwecken des in dem platinführenden Sande Sibiriens und außerdem praktischen Lebens nicht, denn nur durch die Verbin

dung mit dem Kohlenstoff, wie wir es im Schmiede) Die Bearbeitung des vorstehenden Artifele verda:fe ich

eisen, im Stahl und im Roheisen sehen, erlangt es die ter Güte des Herrn Bergamts-Afsessor Bruno Kerl in

Härte und Festigkeit, durch welche eß so unschäßbar Glausthal.

St. ift. Man glaubte das Eisen im chemisch reinen Zus


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feßen die Eisenorydsalze vollständig schon in der Kälte. Eisenorņdhydrat bildet fich stets, wenn Eisen mit Enthält eine Lösung 2. P. Gifenorydul neben Eisen- feuchter Luft in Berührung ist, es ist der Rost, der oryd, so kann man beide von einander trennen, indem alle eisernen Gefäße und Utensilien bedeckt, sobald sie man sie mit fohlensaurem Baryt sermisetyt; nach weni- längere Zeit der Luft ausgeseßt sind. In vollkommen gen Minuten ist alles Eisenoryd gefällt, während das trockner Luft findet keine Rosbildung Statt, ebenso Eisenorydul in Lösung bleibt. Das Eisenoryduloryd wenig im Wasser, wenn der Zutritt der Luft gänzlich zerfält bei der Behandlung mit Säuren in ein Dryd- verhindert wird. Sobald aber beide zusainmen auf das und in ein Drydulsalz, es hat daher als solches keine Eisen einwirken und namentlich, wenn noch eine Spur basischen Eigenschaften. Die höchste Orydationsslufe einer Säure zugegen ist, rostet das Eisen sofort und endlich ist eine schwache Säure, deren Isolirung noch geht aumälig davon zu Grunde. Wir finden daher nicht gelungen ist, weil fie, sobald man sie von den eiserne Geräthe und Waffen, die lange im Boden geBasen abscheidet, zerseßt wird.

ruht haben, oft vollständig in Gelb- oder Brauneisenstein

verwandelt; war die Berührung nicht so lange dauernd, Eisenorydul. In reinen Zustande ist das Eisen

so bleibt noch ein Kern von metallischem Eisen zurück. ordul nicht darstellbar, weil es sic im Augenblick

Gin praktisch anrendbares Mittel, das Rosten völlig zu seiner Entstehung mit Sauerstoff vereinigt und zu

verhindern, giebt es nicht. Eines der besten SchußOrnd verbrennt. Man erhält es indessen mit Wasser

mittel ist eine dünne Schicht von metallischem Zink, verbunden, als Hydrat, wenn mian ein vollkommen

ein verzinktes Gifenblech ist mit dem günstigsten Erfolge orydireies Gisenorydulsalz mit Rali fällt. Man wählt

namentlich in England unter dem Namen galvanidazu am besten eine frische Lösung, die man erhält,

firte & Eisen zur Dachbedeckung angewandt, das Eisen wenn man Eisen in Schwefeljäure löst; fobald die

rostet dann nicht ebjer, bis die sctüßende Decke von Gasentwicklung nacigelassen hat, filtrirt man die Flüf

Zink verlegt und die Berührung des Gifeng mit der sigkeit durch ein faltiges Filter, verdünnt sie mit aus

Luft hergestellt ist; fobald dieses aber geschehen ist, gekod;tem Wasser und vermiscyt sie mit so viel Kalily

nüßt die Verzinkung nichts mehr, denn von diesem drat, weldies ebenfalls in luftfreiem ausgekocitem Wasser

Punkte außgebend erfolgt das Rosten dann mit dergelöst ist, bis die Flüssigkeit eine sdywach alkalische Re

selben Energie, wie wenn gar kein Zink zugegen wäre. action zeigt. Es entsteht dadurch ein weißer Nieder

Bringt man Eisen in eine verdünnte Lösung von Kali: schlag, der sich bald zu Boden seßt; die darüber stelende

oder Natron oder in Kalfwasser, so wird das Rosten Flüssigkeit zieht man bis auf eine kleine Menge, die

verhindert, wenn die Flüssigkeit in 2000 Th. nur 1 Th. den Niederschlag vor Berührung mit der Luft dißt,

einer bei 22° gesättigten Lösung von Kali enthält, bei , ab, erset fie durch reines siedendes Wasser und wäsdt größerer Verdünnung hört aber die schüßende Wirauf diese Weise so lange aus, bis das Wasser kein

kung auf. Auch einige Salzlösungen, namentlid Bolösliches Salz mehr aufnimmt. Der breiförmige Nie

rarlösung verhindern das Rosten, aber alle diese Mittel derschlag wird durch gelindes Erwärmen in einer luft

sind nid)t der Art, daß sie sich iin täglichen Leben verleer gemachten Retorte getrodnet. Es bleibt dabei ein

wenden ließen, und haben daher in der Praris kein Infatiwad, grün gefärbtes Pulver, zurück, welches in einer

terefie; die besten Dienste leistet noch ein Ueberzug von Atmosphäre ton Wasserstoffgas verwahrt werden muß,

einem trocknenden Dele oder einen Firniß. Ein vollweil das Eisenorydul sich in Berührung mit der Luft

kommen blankes Eisen rostet langsam, je unebener die sofort höher orydirt, wobei eine so bedeutende Wärme

Oberfläche, je mehr sie mit kleinen Rissen und Spalten entwicklung stattfinden kann, daß die ganze Masse ins

durchzogen ist, desto leichter bildet sich der Rost, indem Glühen geråth.

die Drydation, von diesen Stellen ausgehend, sich nach Eisenoryd. Diese Verbindung ist weit wichtiger und nach über die ganze Oberfläche verbreitet. Am wie die vorhergehende, sie kommt in großen Mengen in leichtesten rostet reines Eisen, nicht so leicht das harte, der Natur vor, als Hämatit mit seinen Abänderungen koblenstoffreiche Stabeifen, noit weniger leicht barter Eisenglanz und Notheisenstein (1. oben S. 90). Stabl, hierauf folgt weicher Stahl, dann weiches und Außer zur Eisengewinnung findet das Eisenoryd man- endlich hartes Gußeisen. cherlei Verwendung in den Künsten und Gewerben. Das Eisenoryd läßt sich nach sehr verschiedenen Ungleich häufiger wie das reine Eisenoryd treffen wir Methoden darstellen. In vollkommenster Reinheit ereß in der Natur mit Wasser zu Eiseno ryd hydrat hält man es, wenn man eine Lösung von Eisenchlorid verbunden an. Dieses ist ebenfalls ein wichtiges Ma- siedend heiß mit Ammoniak vermischt und die Flüssiga terial zur Eisenfabrikation und bildet den Gelbeisen- keit so lange im Kochen erhält, bis der Anfangs gallertstein und Braun eisenstein (1. oben S. 92 u. 93). artige Niederschlag sich in einer Probe der Flüssigkeit, Fast überall in der Natur findet sich das Eisenoryd die man ruhig stehen läßt, rasch zu Boden seßt. Man oder fein Hybrat, es giebt keine Aderfrume, in der es läßt dann erkalten, zieht die über dem Niederschlag benicht vorkommt, jede Pflanzenasde enthält Eisenoryd, findliche Flüssigkeit mit einem Heber ab, gießt mieberin fast allen Gebirgsmassen ist es in größerer oder ge- bolt fiedend beißes Wasser auf und beendigt Auss ringerer Menge enthalten, som Blute ist dag Gisen- waschen endlich auf einem Filter. Beim Trocknen oryd ein fteter Bestandtheil; fobald fein Gehalt darin bleibt Eisenorydbydrat zurüd, welches beim Glühen fich fich auch nur um wenig vermindert, treten sehr ernst- in Eisenoryd verrandelt. hafte Krankheiten ein, die durch eisenhaltige Arzneis Bei der Zersegung eines Eisenorydsalzes durch Ammittel geheilt werden.

moniak oder durd, Kali entsteht zuerst ein rothbrauner


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bis man eine hinreichende Menge Sdwefeleisen gewon- der Schwefelfies in der Alaunfabrikation spielt, haben nen hat oder bis der Tiegel so schadhaft wird, daß die wir früher berichtet (vergl. Bd. I. S. 305 ff.). Operation unterbrochen werden muß. In 12 Stunden

Eisen chloride. lassen sich auf diese Weise leicht 100 Pfo. Schwefel

Mit dem Chlor vereinigt sich eisen darstellen. Das so erhaltene Product ist eine

das Eisen in zwei Verhältnissen und bildet damit harte metallische Masse von der Form des zum Auffan: Salze, die dem Drndul und dem Oryd entsprechen. gen dienenden Löffels, es ist spröde und läßt sid, mit dem Hammer leicht zerslagen. Das Sdwefeleisen Eisenchlorür FeCl, enthält stets eine geringe Menge nicht mit Schwefel Gisenchlorid Fe, Cig. verbundenes Eisen und entwickelt daher außer dem

Gisen chlorür. Man erhält es in wässeriger Lös Schwefelwasserstoff stets eine geringe Menge von reinem Wasserstoff, der aber für die Zwecke, zu denen das

fung, wenn man Eisen (Eisenfeile, Draht, Nägel u. [...) Schwefelmasserstoffgas im Laboratorium verwandt wird,

in Salzsäure löst. E3 bildet sich Eisencilorür, indem nicht im Geringsten schädlict, ist. Um einen gleichmä

das Eisen den Wasserstoff der Clylorwasserstoffsäure verFigen Strom von Schwefelwasserstoff zu entwickeln,

drängt; legterer entweicht dabei, gemischt mit stinzerschlägt man das Schwefeleisen in erbsengroße Körs

kenden Koblema erstoffen, Arsenwasserstoff und Phoss ner, übergießt diese in einem Gasentwicklungsapparate phorwasserstoff

, wenn Arsen und Phosphor im Eisen mit Wasser und fügt dann tropfenweiß Schwefelfäure zugegen find. Eine Lösung von Eisenctylorür, dargehinzu. Verfährt man auf diese Weise, so geht die Opera- stellt durch 24stündige Digestion von 10 Unzen Salztion mit der größten Regelmäßigkeit vor sich, man

säure von 1,120 spez. Gewicht, 5 Unzen Wasser und erreicht mit wenig Sdywefeleifen dasselbe, wozu sonst

2 Unzen Eisen und Filtration, ist der Liquor ferri große Mengen verschwendet werden, und man bemerkt

chlorati der preußischen Pharmakopõe; die Flüssigkeit den so lästigen Geruch des Schwefelwasserstoffs fauin.

wird mit 10 Tropfen Salzsäure vermischt, um die 26

fcheidung eines basischen Drydal; es zu berbüten; das Zweifach - Schwefeleifen. Komit in der Na

spez. Gewicht muß 1,250 bis 1,255 sein. Verdampft tur an manchen Orten in großen Lagermassen als

man die Lösung bis zur richtigen Concentration, so Stwefelkies vor und bildet außerdem einen Bestand scheiden sich nach dem Erkalten schöne, große, blaßgrüne theil mancher Mineralien. Eine Verwendung des

Krystalle von Gisenchlorür mit 4 Aeq. Waffer, Feci Schwefelfiefes zur Abfdheidung des Eisens ist zwar oft +4H0, aus, die, nachdem man die Mutterlauze abgeversucht, man hat sie indeß wieder aufgeben müssen, gossen hat, rasch zwischen Filtrirpapier bei gewöhnlicher weil eine volständige Entschweflung nicht möglich ist Temperatur getrocknet werden müssen, weil sie sonst und weil das daraus dargestellte Eisen aus diesen leicht durch Orydation zerlegt werden und durch WafGrunde schlechte Eigenschaften hat.

seranziehung zerfließen. Das Salz ist sehr leicht in Das natürliche Zweifach-Schwefeleifen hat zwei vers

Wajjer löslich. schiedene Krystallformen. Gewöhnlich krystallisirt es

Auch im trocknen Zustande führt die Pharmakopõe

das Gifend lorür. im regulären System, und die Formn, in der man es

Es soll dargestellt werden, indem am häufigsten trifft, ist der Würfel, der entweder scharf

man die wässerige Lösung unter stetem Umrühren im ausgebildet ist oder an dem die Flächen des Oktaedere, Dampfbade bei einer Temperatur von 40 bis 500 zur Dodekaeders u. s. w. vorhanden sind; eß wird dann

Irockne verdampft, wobei es denn nicht zu vermeiden Samefelkies genannt; auch finden häufig 3mil Mohr (Cominentar I, 425) giebt eine weit zweckmä

ist, daß ein großer Theil des Salzes zerseßt wird. lingsbildungen Statt, der sogenannte Kreuzstein, weldier z. B. bei Vlotho an der Weser vorkommt,

ßigere Vorschrift, die darin besteht, daß man die siedend besteht aus zwei regelmäßig in einander vermadise heiße Flüssigkeit, unmittelbar so wie man sie erhält

, nen Tetraedern. Außerdem findet sich das Zweifach

wenn man Eisen in concentrirtester Salzsäure gelöst Schwefeleisen in geraden rhombischen Säulen, die

hat, in einen Kolben mit kurzem Halse filtrirt und sie dem zwei- und dreigliedrigen Systeme angehören; in

darin unter beftigem Kochen soweit concentrirt, bis sie dieser Forn wird es von den Mineralogen Speers anfängt, Salz auszuscheiden. Sie wird dann in eine fies, Wafierkie 8 oder Strablkies genannt.

Porzellanschale gegossen und bei der vollen Temperatur Beide Formen des Zweifach-Schwefeleisen haben

des siebenden Wasserbades oder auf freiem Feuer vergenau gleiche Zusammenfeßung, ste unterscheiden sich dunstet, bis sie einen dicken Brei bildet. Dann läßt durch nidits als durch ihre äußere Gestalt. Das Zwei

man erkalten und findet nach kurzer Zeit das Ganze fach-Schwefeleisen ist daher dimorph.

zu einer lichtgrünen, festen, zerreiblichen Masse erstarrt. In technischer Beziehung ist der Schwefelfies von Durch bloßes Erhißen läßt sich das Eisenchlorür größter Wichtigkeit, infofern er ein Material zur Ge- nicht wasserfrei erhalten, eß zerseßt sich in entweichende winnung von Schwefel, zur Fabrikation der Schwefels Salzsäure und Eisenorid, ehe es alles Wasser verliert. säure und des Eisenvitriols liefert. Die Quantität des Man kann es aber in wasserfreien Zustande darstellen, Schwefels, welche aus dem Sdiwefelfies abgeschieden wenn man Salzsäuregas über schwach erhißtes Eisen wird, ist verhältnismäßig gering; viel bedeutender ist leitet. Es bildet dann eine weiße (duppige Masse, die Verwendung des Schwefelkieses in der Schwefel- oder kleine, weiße, würfelförmige Krystalle, die sich vom fäurefabrikation, die namentlich in neuerer Zeit sehr Eifen ablösen oder selbft im Salzsäureftrome unzerseßt bedeutend zugenommen hat. Ueber die Rolle, welche bei erhöhter Temperatur sublimiren lassen.


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auf Pußen an der Sierra de Gador in einer dem Ueber- Eifel nach Demselben; VI. desgl. ebendaher nach Bergegangsgebirge untergeordneten Dolomitinasse; in Nord- mann; VII. Schwarzbleierz nach Lampadius. amerifa, besonders in Missouri in einem aufgefdwemmten Gewinnung der Bleierze. Die Gewinnung rothen Thone. Nußbare Bleier:lagerstellen finden sich des Bleiglanzes in den Gruben geschieht meist durch besonders noch in Franfreich (Poullaouen, Huelgoat, Lossprengen mittelft Pulvers, feltener durch KeilbauVillefort, Vialas), in Savoyen (Pezay und Macot), arbeit bei lockerem Gestein (z. B. in der Eifel). Im Belgien (Vedrin), in Schweden (Fablun, Kongs- erstern Falle sind die gebräuchlichsten Gewinnungsberg) u. a.

oder Abbaumethoden der Förstens und Strofiens Der Bleispath, Weißbleierz, PbO,CO, mit bau. Zur Vorrichtung des erstern bringt man auf 83,46 Bleioryd und 16,54 Kohlensäure, und das Ge- Der erzführenden Lagerstätte einen Schadt nieder, treibt menge desselben mit Thon, Eisenoryd 2c., die Bleierde, von dessen Sohle aus in verschiedenen Niveaur horis werden, wo sie in größerer Menge vorkommen, z. B. in zontale Canale (Strecken) im Erze oder im Nebender Eifel, am Altai 11., als Bleierz betrachtet und mit gestein bis an dasselbe heran, verbindet die einzelnen zur Gewinnung des Bleies und zuweilen zugleich mit Streden durch Nebenschächtchen (Absinken) und schießt zum Silberausbringen benußt. Der Bleispath frystal- das Erz von einer Strecke bis zur andern von unten lijirt rhombisch, Bruch mufdhlig ins Unebene, Wachs- nach oben absaß- oder ftrossenweise weg. Beim Strossenbis Demantglanz, weißer Strich, durcisichtig bis durch- bau geschieht das Lossprengen des Erzes von oben nach scheinend, von starker doppelter Strablenbrechung; farb- unten. Schon in der Grube wird das taube Gestein los, schnees, graulich-, gelblich-weiß, gelblich, asdgrau, (Berg) möglichst bou Bleiglanz mit Hämmern gezuweilen bräunlich, felten durch Kupfer grün und blau schieden und zum Verseßen der ausgehauenen Räume gefärbt; zuweilen von bleigrauem metallischen Ansehen; benußt, diese Scheidung aber über Tage sehr sorgfältig etwas spröde, Härte 3,5;spez. Gewicht 6--6,6; berknistert fortgeseßt. auf Rohle stark, färbt sich gelb, giebt ein Bleikorn und Die dem Bleiglanz beigemengten metallischen und einen gelben Bleischlag mit weißem Saum von fohlen- erdigen Substanzen wirken bei der Ausschmelzung des saurem Bleiory; in Salpetersäure leicht auflöslich. Bleies aus denselben theil ungünstig, indem ihre Bes Findet sich frystallifirt, nierenförnig, rindenförmnig, zellig, standtheile das Blei berunreinigen (z. B. Kupfers, Ar

z zerfressen, berb, eingesprengt auf den Lagerstätten des fen-, Antimonverbindungen .), oder den SchmelzPleiglanzes in oberen Teufen und ist ohne Zweifel durch proceß ersdweren (z. B. biel Zinkblende und Erden), Zersegung von Bleiglanz entstanden. Die Rohlensäure und dadurch größern Brennmaterial- und Zeitaufwand dürfte von Kalfspath geliefert sein, welcher wahrschein- bei mehr Bleiverluft veranlassen, theils wirken sie auf lich durch Einwirkung der aus der Zersebung von die Abscheidung des Bleies und die Schmelzung güns Schwefelfies hervorgegangenen Sdywefelsäure zerlegt ftig (3. B. Spatheisenstein), oder fönnen doch behuf wurde. Zuweilen hüllt die auf gleiche Weise entstan- der Sdılackenbildung zur Sdüßung deß ausgeschmolzenen dene Bleierde noch unzerseşte Rerne von Bleiglanz ein. Bleies nicht völlig entbehrt werden (Kiefelerde, ThonMit dem Weißbleierz kommen Kupferfies, Schwefelfies erde und Ralferde in bestimmten Verhältnissen). ES und andere theils geschwefelte, theils orydirte Metalle kommt demnach bei der weitern Reinigung des Bleibor. War dasselbe aus filberhaltigeun Bleiglanz ent- glanzeß auf mechanischem Wege (Aufbereitung der ftanden, so kann es einen geringen Silbergehalt besigen, Grze) darauf an, die das Blei verunreinigenden Subfelten mehr als 0,1 Proc.

stanzen (Antimon-, Kupfer- und Arsenverbindungen), Unter ähnlichen Verhältnissen wie Weißbleierz fins sowie die den Schmelzproceß erschwerenden Mineralien det sich das Schwarzbleierz, ein Gemenge von Fohlen- (Zinkblende) möglichst vollständig zu entfernen, die güns saurem Bleioryd mit etwas Roble. Ein bedeutender stig wirfenden (Spatheisenstein) aber zurückzuhalten Kieselerbegehalt im Fohlensauren Bleioryd erschwert des und von erdigen Mineralien so viel beim Bleiglanz zu sen Verschmelzung.

lassen, als zur Schlackenbildung erforderlich ist. Da

man leşteres nicht völlig in der Gewalt hat, so muß Analysen von Weißbleierz, Bleierde und Schwarz- Demnächst beim Schmelzproceß das richtige Erdenverbleierz:

hältniß zur Schlackenbildung durch passende Zuschläge I. II. III.

V. VI. VII. hergestellt werden. Wegen ihres von dem des BleiBleioryd...84,50 73,50 83,508 66,00 48,25 179,00 glanzes nicht allzusehr abweichenden spezifischen Ges Kohlensäure 15,50 15,00 16,492 12,00 10,00 94,233

118,00

wichtes laffen sich die metallischen Begleiter vom Bleis Rieselsäure.

8,00

10,50 29,00 1,070 I honerde

4,75 5,251

glanz niemals vollkommen trennen, und darin liegt der Gisenoryd . } 2,662

2,200 { 2,25 3,00

Grund, daß bei Verarbeitung eines solchen Erzes unViangaloryd ;

reinis Blei und Nebenproducte fallen, welche die fremden, Kalferde und

oft nugbaren Metalle (z. B. Silber, Kupfer, Antimon) Gifenoryd

0,50 Kohle...n

2,00

enthalten und durch weitere Proceffe auf dieselben zugutes Wasser.

2,25 4,00 2,566 gemacht werden müssen. Das Blei selbst bedarf dann noch

einer weitern Reinigung auf die später anzuführende I. und II. Weißbleierz von Nertschinsk, durchsichtig Art, während ursprünglich reine Erze gleich ein gutes und durchscheinend, nach John; III. desgl. von Grieg- Product liefern. berge in der Eifel nach Bergemann; IV. Bleierde Je weiter man die mechanische Aufbereitung der Grze von Earnoriß nach John; V. deegl. von Kau in der treibt, um so leichter und mit einem um so geringern


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fauren Bleioryds auf nody unzersepteß Schwefelblei tur und bei Luftzutritt so hoch, daß keine Schmelzung metallisches Blei entsteht:

eintritt, wohl aber eine orydirende Einwirkung der Luft PbS + PbO, SO: 2 Pb + 2 802.

auf die Schwefelungen ftatts Läßt man zu lange heiß gehen, so bildet sich zu

Fig. 777.

finden kann, wodurch dieselben viel schwefelsaures Bleioryd im Verhältniß zum Schwe

unter Entwicklung von schwefelblei und durch Einwirkung beider auf einander ents

fliger Säure in Oryde umsteht leicht verschladbares Bleioryd :

gewandelt werden. Damit PbS + 3 (Pb(): 50.3) = 4 PbO + 4 50..

Dieses möglichst vollständig ges Bei zu früher Unterbrechung des Abdampfens er

schieht, dreht man die Röstzeugt fich Untersdwefelblei, welches ebenfalls in der

scherben, auf denen das ProbirSchlace bleibt:

gut flach ausgebreitet sein muß, 2 Pb S + PbO, SO3 = Pb., S + 2 Pb + 2 50g.

öfters um ihre Are, damit die Luft gleichmäßig einwirken Dieses Probirverfahren erfordert im Vergleich mit

kann, nimmt sie nach etwa einer halben Stunde aus dem erstern mehr Uebung und Aufmerksamkeit des

dem Dren, reibt die Proben, wenn sie zusammengeProbirers wegen der richtigen Zeit des Raltgehens

fintert sein sollten, in einer gußeisernen Schale auf, und man bringt danach 2 bis 3 Proc. Blei weniger

röstet wieder etwa /2 Stunde, reibt wieder auf und aus. Man kann aber bei der mindern Größe der Probir

mengt Rohlenstaub oder eine andere fohlehaltige Subgefäße viel Proben auf einmal in den Dfen seßen.

stanz Darunter, z. B. Unschlitt (Abbrennen der Proben), Bei einem mit anderen Schwefelungen, wie Schwefel

und erhikt von Neuem. Es bilden sich nämlich beint antimon, Schwefelfupfer 2. verunreinigten Bleiglanz

Rösten von Schwefelungen auch schwefelsaure Metallwerden diese Schwefelungen durch das Rali allein

oryde, welche man durch einen Zusaß von Roble in weniger zersekt, als bei der erstern Probe, wo gleich

der Weise zerlegen will, daß sich unter Entwicklung

von dwefliger Säure wieder Schwefelungen bilden, zeitig Eisen mitwirkt. Das Bleiforn befindet fich bei einer gut gerathenen

die dann durch den wiederholten Zutritt der Luft wieProbe unter der gut geschmolzenen Solace als ge

der in Dryde und schwefelfaure Salze übergeben. Nur schmeidiger König von bleigrauer Farbe ohne Metall

durch wiederholtes Aufreiben und Glühen des Röstglanz. Ein blankes Korn deutet auf eine zu hohe,

guteß mit Kohle bei allmälig gesteigerter Temperatur von Metallverlust durch Verflüchtigung begleitete Hiße läßt sich der Schwefel entfernen. Die legten Antheile beim leßten Seißthun.

davon, welche als schwefelsaure Salze im Röstpulver Hat man die Probe nicht lange genug abdampfen lassen, so ist das Korn mit

zurückbleiben, dafft man durch Glühen desselben mit einer spröden dunkeln Lage von Interschwefelblei um

fohlensaurem Ammoniak fort, inden fid flüchtiges geben.

fchwefelsaures Ammoniak bildet. Eine gut geröstete Man wägt die Bleiförner auf den Oberharzer

Probe hat ein erdiges Ansehen und entlaßt feinen Ges Kütten bis auf einzelne Pfunde aus und es ist dabei

ruch nach schwefliger Säure mehr. Man nimmt dies eine Differenz bis 5 Pib. gestattet.

selbe aus dem Ofen, läßt fie erfalten und verschmilzt

fie nadı gehörigem Beschicken mit geeigneten Zuschlägen 2) Probirmethoden für geschwefelte Bleis auf Blei. erze, welche viel fremde Schwefel ungen beis gemengt enthalten.

Wird nämlich das im Wesentlichen aus den Dryden Für derartige Bleiverbindungen eignen sich die im

des Bleies, Eisens, Kupfers, Zinks u. bestehende Rösts Vorhergebenden aufgeführten Probirmethoden nicht, gut bei nicht zu hoher Temperatur mit reducirenden weil die fremden Schwefelungen durd, die Alfalien und

Mitteln (schwarzem Fluß) und solvirenden Zuschlägen das Eisen zerlegt werden, ihr Radical in das Bleiforn (Borar, Glas) geschmolzen, so reducirt sich das Bleigeht und eine reichliche Bildung von Schwefelsalzen oryd zu Blei, während die schwieriger reducirbaren stattfindet, welche immer viel Blei in der Schlacke Metalloryde verschladt werden. In zu hoher Tempezurückhalten.

ratur beim Schmelzen reduciren fich leştere auch theilFür solche Substanzen ist die Röstprobe und weise und geben ein unreines Blei. Ein Zuviel oder eine Probe auf theilweise nafsem Wege mit Schwes Zuwenig an solvirenden Zuschlägen veranlaßt eine felsäure geeignet.

Verschlackung von Bleioryd oder eine Reduction der a) Röftprobe. Diese Probe ist am Communion

fremden Dryde, denen es an Verschlackungsmitteln Unterharze für die Bleierze des Rammeløberges in An- fehlt. wendung, deren geringer Bleigehalt von 6 bis 8 Proc. Die Schmelzung wird auf die Weise ausgeführt, durch die Anwesenheit bedeutender Mengen von Schwe- daß man das Röstgut mit dem drei- bis vierfachen schwars felfieß , Rupferkies, Zinfblende, Antimon- und Arsen- zen Fluß und dem gleichen Gewichte Borar und Glas verbindungen sowie erdiger Substanzen herabgedrückt mengt, das Gemenge in einer Bleitute , Fig. 773, mit wird. Man röstet 1 bis 2 Probircentner fein geriebe- Rochsalz bedeckt und die bedecte Tute nach dem Durchnes, im Großen bereits dreimal geröstetes Erz auf schlagen der Flamme etwa ! Stunde in einem Windmehr oder weniger flachen Röstscherben, Fig. 777, ofen erhißt.

ofen erhist. Bei gut gerathener Probe liegt ein ges von etwa 2/2 Zoll Weite und % bis 5/6 Zoll Tiefe, schmeidiger Bleifönig, ohne von spröden Schwefelungen während 6 und mehr Stunden bollständig ab, d. h. umhüllt zu sein, in einem Korn unter der gut geman erhißt das Erz bei allmålig steigender Temperae flossenen Schlace.


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nigten Bleies zur hinreichenden Entfilberung öfters wie: c. Kräßblei, welches in den Handel geht, nach
derholt werden muß. Diese Reinigung besteht ent- Streng (1) und ulffer (2).
weder darin, daß man das Blei in einem Flammofen

Vlei. Antimon. Kupfer. Gijen.

Zinf. bei Luftzutritt längere Zeit flüssig erhält, wobei die auf

1) 99,711 0,236 0,041 0,008 0,004 die Oberfläche gehenden Unreinigkeiten fich nebst Blei 2) 99,607 0,371 0,016 0,006 0,001 orydiren und als Kruste abgezogen werden können

d. Krät frischschl a den. (Stolberg), oder einfacher dadurch, daß man das in den Pattinson'schen Reffeln eingeschmolzene ungereinigte

I.

II. Blei etwas stärker erhißt und durch eingestellte grüne

Kieselerde

33,11

18,45 Bleioryd

29,98 Bolzstangen in sprubelnde Bewegung bringt (Oberharz).

58,74 Eisenorydul. 16,23

4,88 Dabei fommen die Unreinigkeiten bei der rasch sich er

Thonerde.

8,31

7,65 neuernden Dberfläche mit der Luft in Berührung, ory

Kalferde.

9,07

4,63 diren sich mit etwas Blei und geben eine pulverförmige

Magnesia.

1,61

0,83

Zinforyd Kräße, welche abgezogen wird und das meiste Anti

0,64 Antimonoryd. 1,77

1,27 mon und Kupfer enthält, wie Analysen ergeben haben. Kupfer..

Spur Nach Entfernung der Kräße zieht man noch öfters die Schwefel

2,51 sich auf dem Blei bildenden kupferhaltigen Häute ab

I. Schlacke von der ersten Kräße nach Bruns; und bringt, allerdings unter Verweitläufigung des

II. Schlace vom Durchstecen der zweiten Kräße nach cesses, den Antimon- und Kupfergehalt im Armblei auf

Kuhlemann. ein Minimum, während im Reichblei, welches zum Abtreiben kommt, mehr davon vorhanden ist.

e. Abstrich vom Vertreiben der beim Pattinson's Entfernt man den größten Theil des Kupfers und schen Processe erfolgten Reichwerke, nach Ernst. Antimons vor dem Pattinsoniren nicht, so wird nach

Bleioryd .

67,13 den am Oberharze gemachten Erfahrungen das entsilberte

Antimonoryd

31,10 Blei fupferhaltig und das Antimon stört den Krystalli

Zinforyd..

0,38 sationsproceß, indem sich die Bleikrystalle weniger gut

Kupferor yd .

Spur Eisenorydul.

Spur von der Mutterlauge trennen lassen, wodurch dieselben

Schwefel...

2,23 filberreicher ausfallen. Diese Resultate stimmen nicht mit Blade's Angaben, nenach sich das Kupfer im II. Zum Abtreiben des Silbers (f. Silber) Reichblei concentrirt.

gelangen meist silberreichere Bleie, welche von mehr Die Kräßen werden in einem Schachtofen ver- oder weniger fremden Metallen und Schwefelungen verschmolzen, wobei Kräß blei und Schlade resultiren, unreinigt sind. Man schmilzt dabei das Blei auf runwelches erstere dann in einer kleinern Pattinson'schen den oder ovalen Herden eines Gebläseflammofens (TreibBatterie möglichst gereinigt und entsilbert wird.

ofens) auf einer Unterlage von Holzalche und Ralf Die reineren' Abzüge (Bleidred) von den lekten (Aescher), Mergel oder Knochenmehl ohne Zutritt von Kesseln, in denen die Bleikrystalle immer ärmer und Gebläseluft ein, wobei sich auf der Oberfläche des Metallreiner werden, verschmilzt man auf Frisch blei.

bades eine Kruste bildet, welche dem Werkblei beige

mengte Schwefelungen (Pb4S, Pb, S, Cu, S, Fes, Analysen von verschiedenen beim Pattinson'sdien Sb,sz), Oryde (PbO, CuO, Fe,O3, NiO, COO, Processe fallenden Producten :

AgO), Salze (3 PbO,SbOs; 3 PbO,AsOs; PbO,SO3), a. Pattinsonirtes, raffinirtes, doppelt mechanisch eingemengtes Werkblei, Herðmasse und außer: raffinirte Blei.

dem alle Unreinigkeiten enthält, welche beim Auskellen Blei. Antimon. Kupfer. Zinf. Eisen.

der Werke aus dem Stechlerde in dieselben gekommen 1) 99,907 0,053 0,026 0,011 0,003 find. Nachdem diese schwärzlich - graue, dunkelroth, 2) 99,952 0,007 0,026 0,009 0,006 glühende Kruste ( Abzug) vom Metallbade abgezogen 3) 99,955 0,016 0,017 0,009 0,003 4) 99,897 0,040

worden, läßt man Gebläseluft bei gleichzeitiger stär0,020 0,008 0,035 5) 99,935 0,017 0,026 0,009 0,013

kerer Feuerung auf die Oberfläche des Bleies wirken,

worauf sich alsbald auf derselben eine schwärzlich-braune, 1) Gschweiler Doppelt raffinirtes Blei nach Streng; 2) Stolberger doppelt raffinirtes Blei nach Demselben ;

schaumige Masse (Abstrich) bildet, welche immer dich

ter wird und allmälig eine gelb - grünliche Farbe an3) und 4) Oberharzer Pattinsonirtes Blei nach Demfelben; 5) desgleichen nach Eich. (50 Grm. Blei wur

nimmt. Der besonders an Antimon reiche Abstrich beden zur Analyse verwandt.)

steht aus einem Gemenge von Bleioryd mit verschie

denen Substanzen, namentlich mit antimonsaurem, arsenb. Frisch blei.

saurem und schwefelsaurem Bleioryd, Kupferoryd, Nickel- Blei. Zint.

oryd, Eisenoryd, Silberoryb und wenig Schwefelungen, 1) 99,56 0,16 0,04

denen er seine dunkle Färbung verdankt. Man zieht 2) 98,75 0,13

0,70

den immer von Neuem sich bildenden Abstrich so lange 1) Oberharzer Frischblei aus der Glätte vom Ver- vom Metallbade ab, bis er seine schladige Natur vertreiben von Reichwerfen nach Streng; 2) Oberharzer liert und durch die angenommene gelbe Farbe anzeigt, Frischblei aus dem arnen Bleiðred des 11., 12. und daß die fremden Bestandtheile meist entfernt sind und 13. Rejels nach Demselben.

die Bildung von reinem Bleioryd (Glätte) beginnt.


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1) und 2) Abstrich von Pontgibaud nach Rivot; I. und II. Abstrichfrischschladen von Pontgibaud 3) und 4) erster und legter Abstrich von Poullaouen ; nach Berthier. 5) zweiter Abftrich von Holzappel; 6) gewöhnlicher Ulrich fand ein Schladenbartblei voin Vers Abstrich von Villeforte; 7) Abstrich von Freiberg; 8) schmelzen Unterharzer Abstrich frischschladen mit Robf8 und 9) erster und leßter Abstrich von Raßenthal. zusammengeseßt aus: 74,1 Blei, 22,9 Antimon, 2,9

Beim Verfrischen des Abstrichs mit passenden Zu- Kupfer. folågen, wie Schlacken, Sowefelfies zur Concentration 4) Abzug, nur bei sehr unreinen Werkbleien gedes Kupfers in einen Stein u., nach vorheriger Sais bildet, wird entweder bei passenden Bleiarbeiten zugerung erhält man:

geshlagen oder, bei bedeutendem Kupfergehalt, auf a. Hartblei, Abstrichblei, Antimon blei, Werkblei, kupferhaltigen Stein und Schladen verschmols ein Blei, welches oft viel Antimon und Arsen, etwas zen (Communion-Unterharz). Kupfer, Eisen und Zink, bisweilen auch Silber und Analysen von Abzug: Sdiwefel enthält; hart klingend, mit glänzendem filbers

I.

II. weißen Bruche und körnigem Gefüge. Wird ohne Wei

Bleioryd

35,1

53,1

Antimonoryd. teres oder nach vorheriger Saigerung oder Haffination

4,8

0,5 Kupferorid

1,1 in einem Flammofen zur Darstellung von Buchdrucker- Eisenoryd

5,4

5,4 lettern, zu Zapfenlagern, zur Schrotgießerei 20. ver

Zinforyd

5,0

4,6 wandt und ist wie folgt zusammengeseßt:

Arsensäure.

3,0 Kieselsäure.

5,8 Blei. Antimon. Arsen. Rupjer. Gisen. Zink. Sowefel.

Thonerde

0,8 1) 91,51 5,32 1,02

0,90 0,62 0,20

Ralferde.

0,7 2) 93,10 3,12

1,21 1,02 0,45

Blei..

32,4

23,0 3) 81,27 16,40 2,29

Sdwefel

6,8 4) 91,40 8,20 0,40

Kohle..

5,6 5) 95,60 2,40

Spur 6) 93,00 7,00 Spur

I. Abzug von Poullaouen nach Berthier; II. Desgl. 7) 98,90 0,10 1,00

Spur von Bontgibaud nach Rivot. 8) 85,34 14,06 0,50 0,10

5) Herd, mit Bleioryd imprägnirte Herdmasse, 9) 83,91 16,01 0,04 0,04

wird meist bei den Bleiarbeiten zugeschlagen, feltener 10) 80,67 19,21

0,06 11) 79,36 20,67

für sich mit passenden Zuschlägen, Eisenfrischschladen, 0,04 0,03 12) 88,84 8,16 2,04 0,28

Shon sc. auf Blei verschmolzen. 13) 81,01 17,00 0,13 0,22

Eine Schlace vom Verímelzen des Herbes mit 14) 83,65 16,00

0,13

0,30 15) 77,75 21,27 Spur 0,16

Eisenfrischschlacken zu Pontgibaud enthielt nach Bers

0,42 16) 84,72 10,32 2,00 1,68 0,88

thier: 38,7 Kieselerde, 7,4 Bleioryd, 28,4 Gisens 17) 82,40 10,04 3,00 2,28

1,08

orybul, 2,4 Manganorydul, 8,7 Thonerde, 12,8 Ralf18) 84,10 14,60 1,20

erde, 0,6 Magnesia. 19) 78,60 19,50 1,30

6) Treibofenrauch, durch Verflüchtigung des 1) und 2) von Freiberg nach Kersten und Lams Bleies und seiner Verunreinigungen in hoher Tempes padius; 3) von Holzappel nach Bischoff; 4) bon ratur entstanden, enthält hauptsächlich Bleioryb und Raßenthal; 5) von Villefort; 6) von Bezey; 7) von kohlensaures Bleioryd, öfters aber auch antimon-, arsenPontgibaud; 8) bis 15) von den Oberharzer Hütten, und fchwefelsaures Bleieryd, Aschentheile 2c., wie aus und zwar 8) von Clausthaler Hütte; 9) bis 13) von nachstehenden Analysen hervorgeht: Altenauer Hütte nach Biewend, Müller und Streng;

I. II. III. IV. 14) von Lautenthaler Hütte nach Streng; 15) von

Pleioryd

88,2 40,0 71,2 48,3 Andreasberger Hütte nach Oberbedf; 16) und 17) Schwefelsaures Bleioryd. 9,0 20,0) von Julius- und Dkerhütte am Unterharze nach Müla Arsensäure

0,3 3,0

17,8 14,4 ler; 18) und 19) von Okerhütte nach Ulrich, ersteres

Antimonsäure

3,9 Zinforyd

25,7 mit Holzkohlen, lekteres mit Rohfs erfrischt.

Wismuthoryd

0,5 b. Stein, welcher je nach seinem Kupfer-, Blei- Kohlensaurer Ralf

3,7 17,0 und Silbergehalt bei passenden Arbeiten mit zugute- Kohlensäure ..

4,5 gemacht wird.

Kieselerde und Thon. 3,4 20,0

4,6 c. Abstrich frischfohladen, welche entweder bei

I. Von Pontgibaud vom Gewölbe bei der Glättanderen Schmelzarbeiten zugeschlagen oder für sich auf

gasse ; II. deøgl. aus dem Innern des Dfens ; III. von Schlackenhartblei, oder bei gleichzeitigem Zuschlag von

Villeforte ; IV. von Freiberg nadı Lampadiu 8. Schwefelfies auf Schlackenbartblei, kupferhaltigen Bleis

Der Treibrauch wird entweder in Condensationsftein und Schladen umgeschmolzen (verändert) werden.

vorrichtungen theilweise aufgefangen und auf Blei verAnalysen von Abstrichfrischschladen:

arbeitet, auch als Bleiweiß benugt, oder unbenußt in I.

II.

die Effe entlassen, weil er sich wegen seiner hohen Tems Kieselerde

20,0

38,7 Bleioryd

Spur

16,0

peratur und großen Zertheiltheit nur schwierig conden= Gisenorydul.

37,9

23,7

firen läßt. Thonerde.

10,0

11,6 Ralferde.

9,0 Magnesia.

C. Bleisteine, Bleile che find Schwefelsalze,

1,0 Baryterde 17,5

durch Verbindung von elektro - positiven Schwefelungen Sowefelzint 10,2 mit elektro - negativen entstanden, und Schwefelungen


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cirt, in Folge dessen auch ftrengflüssiger und nach ihrer Zusammenfeßung die Oberharzer Bleisteinschladen Plattner Gemenge von Tri- und Bisilicaten von ähnlich. der Formel: m(FeO, CaO,MgO,PbO)SiO3+n(3 FeO, Man verwendet die Bleischlacken a) als Zuschlag 2 SiO3) + Al, 03.

bei Schmelzprocessen, um ihren Metallgehalt noch theilDie Freiberger Bleierzichladen vom Ver

weise zugutezumachen, oder als Auflösungsmittel für schmelzen gerösteter Erze find theils Singulosilicate, Bafen oder Kieselsäure zu dienen, oder das Schmelzen theile Gemenge von Singulo- und Bisilicaten, nach

zu befördern, wenn sie leichtflüssig sind, das DurchlauPlattner von folgender allgemeiner Zusammenseßung: fen der Schlieche im Ofen zu verhindern, daß ausge

brachte Metal vor Orydation zu schüßen u. dgl. m.; m (FeO, CaO, MgO, PbO, MnO),, SiO3 + Al, O3, SiO3,

b) zu Bausteinen, und zwar eignen sich hierzu nur öfters mit mehr oder weniger 3 (FeO, CaO, PbO, MnO), die glagartigen Fieselerdereichen Schlacken, z. B. die Obers 2 SiOg verbunden, auch mit geringen Mengen von harzer Schliechischlacken. Bafische Schlacken zerspringen Zinkoryd, Kupferorydul und Schwefelmetalen, sowie leicht. Solche Steine hat man auch wohl zum Aubvon Kali und Natron bei Anwendung von Holzkohlen mauern der Schmelzöfen verwandt (Oberharz). zum Schmelzen. Dieselben schmelzen nach Plattner Die Zusammenseßung verschiedener Bleischladen erbei 13200 6. Den Freiberger Erzschlacken find in giebt sich aus den folgenden Tabellen:

a. Schladen von ungerösteten Erzen. Kieselerde. Thonerbe. Kalferde. Magnesia. Giren: Mangan: Bleioryd. Natron. Kali. Orsenige Antimon: Schwefel: Schwe: Schwe: vrybul., orydul.

Säure.

eisen. jelzint. fel. 1) 53,14 2,20 5,67 0,33 33,01

4,31

Baryterbe. 2) 58,10 3,70 11,03 1,15 21,27 0,80 2,06 1,09

Baryterde. 3) 59,86 2,51 10,22 0,62 21,22 0,65

0,94 4) 57,98 3,59 10,38

0,18 25,94

2,46 5) 54,48

6,60 16,16 19,42

1,62 6) 48,80 4,62 3,26 1,24 36,00

5,30 7) 53,90 4,40 5,60 1,30 32,00

4,20 8) 43,13

4,76 5,77 0,78 37,72 0,30 6,32 9) 45,00 4,62 6,31 0,75 35,83

7,80 0,50 10) 57,57 · 3,22 5,26 0,58 32,28 1,35 3,99 0,22

1,71

1,50 11) 53,82 3,82 5,37 1,09 25,90 2,74 4,79

3,16 Zinturyb. 12) 41,90 4,09

11,64 1,36 34,82 2,40 2,40

0,60 13) 41,00 2,55 6,82

33,73 1,26 7,25

1,58

3,60 14) 41,52 10,37 5,22 0,16 35,28

6,59 0,049

2,13 Kuperoryd. 15) 34,82 9,77 11,72 1,21 24,61 0,33 12,31 0,54 2,34 0,26 0,21

Kupferoryd. 16) 30,04 7,96 15,93 0,97 22,66 0,34 14,13 0,68

3,80 0,30 0,27

Zinforyb. 17) 37,68 10,23 18,72 0,65 21,33 2,11 5,19

Zinforyb. 18) 47,81 7,35 12,25 1,81 23,62 2,13 6,85

Binforo. 19) 42,93 6,29 10,98 0,23 24,11 1,54 7,27

5,79 1) bis 5) Rastofenschlacken bon Clausthaler Hütte Hütte nach Ulrich und Streng; 13) und 14) desnach Bodemann; 6) bis 10) Schliechfolacken von gleichen von Lautenthaler Hütte nach Ulrich und Clausthaler Hütte nach Bodemann, Rammelsberg Streng; 15) biß 19) desgleichen von Andreasberger und Ulrich; 11) und 12) desgleichen von Altenauer Hütte nach Raft und Streng.

b. Schladen von gerösteten Erzen. Kieselerde. Thonerde. Eisen: Mangan: Ralferde. Baryterde. Magne: Bleioryb. Zink Kupferorud. Rali. Sowejel- Same: Sámefel: 'orydul. orvoul. fia.

säure. fel. eisen. 1) 28,54 5,40 46,10

8,31 1,00

Spur

4,12 3,00 Spur

2,43 1,00 2) 28,00

4,50 49,89

2,00 6,05

6,74

2,25 3) 30,50 5,10 55,74 2,20

4,00 0,85 4) 37,30

40,92

2,66

3,00

7,17 Gisenoryd. 5) 43,26 46,95 5,62

0,45 2,00 1,91 0,25

1,26 6) 30,70 3,7 45,0

5,3 1,00

6,3 4,0 7) 28,50 5,4 46,1

8,3 1,00

4,1 3,1

2,5 8) 39,39 6,23 17,18

17,77

19,13 9) 27,66 6,00 50,30

7,72

1,90 2,13 3,5

2,23 10) 39,0 1,5

21,2 11,0 26,0

2,1 18,2 1,7

1,0 11) 40,0 1,7

18,7 15,0 3,2 13,1 1,5

2,3 12) 38,0 1,4 19,2

24,1 3,3 2,9 6,0

1,6

2,1 13) 27,0 7,6 32,0

13,0

18,6 14) 48,8 14,0 10,0

15,3

9,3 15) 28,5

25,0 24,0

3,0

10,6 16) 23,2 34,8 7,0 6,6


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Während dieser Vorgänge findet aber bei dem steten Fuß 6 Zoll Breite und 28 Zoll Höhe bis zum HerdWenden des Röstgutes eine fortgesepte Einwirkung der gewölbe, welcher aus drei Lagen besteht, zu unterst Luft Statt, welche den noch unzerseßten Bleiglanz

Schladen, darauf

Fig. 778. immer mehr in Bleioryd und schwefelsaures Bleioryd

Lehm und zu oberst umwandelt, während das Aussaigern des Bleies nach

Bleischlacken. 6 Ars läßt. Tritt nån gegen Ende der Periode ein Punkt

beitsöffnung, zum ein, wo sich auf 1 Aeq. Schwefelblei 3 Aeq. schwefel

Einbringen der saures Pleioryd gebildet haben, und beide wirken in

Schlieche, zum Mas erhöhter Temperatur auf einander ein, so entsteht da

nipuliren, zum Abs bei nicht mehr metallisches Blei, sondern Bleioryd :

fluß des Bleies und Pbs +3(PbO, SO3) = 4 Pb0+4 SOZ.

zum Ausziehen der

Rückstände. c Züge, Durch Einmengen von Holzkohlen oder Holz in

Fig. 779.

welche zur Efse d die stark erbißte Masse (das Bleiprefsen) erhält

führen und als Cons man aus dem Bleioryd noch einen Theil Blei (Preß

densationsraum für blei), welches, weil bei höherer Temperatur dar

den Bleirauch dies gestellt, unreiner ist als das Jungfernblei, wenn in

nen. e Roft, 18 Zoll dem Erze überall fremde Metalle vorhanden waren.

breit. f Feuerbrücke Diese werden bei der nicht hohen Temperatur in der

10 Zoll breit. 9 ersten Periode, beim Bleirühren, eher orydirt und ver

Schürloch. Man flüchtigt als reducirt.

vertheilt durch die Dieser Schmelzproceß, welcher der kär nthner und Deffnung b eine Post von 207 Kilogr. Schliech gleichnordamerikanischen Bleigewinnungs methode zum mäßig über den Herd, röstet unter öfterem Umwenden Grunde liegt, gelingt nur dann in der oben angegebe- des Röstgutes etwa 3 Stunden lang gelinde, feuert nen Weise, wenn man geringere Quantitäten (4 bis

dann stärker, worauf die etwa 4 Stunden dauernde 5 Ctnr.) möglichst reinen Bleiglanz in einem kleinen

Periode des Bleirührens beginnt, während welcher das Flammofen verarbeitet, weil man dann nur die Tempe- sehr reine Jungfernblei aus dem Ofen in einen Kessel ratur und die ganze Bebandlung leichter in der Ges

fließt. Dann beginnt das Bleiprefien durch Einmens walt hat. In Folge folder kleinen Einfahrten sind

gen von Holzkohlen oder Holz. Zwei Posten erfors bei geringer Production Arbeitslöhne und Zeitaufwand dern zur Verarbeitung etwa 23 Stunden Zeit und man hoch. Der Arbeiter muß eine genaue Kenntniß von

erhält von 414 Kilogr. Schliech bei einem Aufwand der Somelzbarkeit des Grzes und der Heizkraft des

von 4, Klafter Holz 270 bis 280 Kilogr. Blei und Ofens 'besißen, fommt aber in Verlegenheit, sobald

56 Kilogr. Schlacken mit 8 bis 9 Proc. Blei. Das fremde Beimengungen im Schmelzgute eine gewisse Jungfernblei ist sofort Handelswaare, das Preßblei Grenze übersteigen.

wird nochmals auf den Herd gefeßt, gesaigert und durch Der Hauptfeind dabei ist die Kieselerde, welche Umrühren mit Holzgenist gereinigt. Die Rückstände schon in geringer Menge, bei 1/4 bis 1/2 Proc. Quarz, oder Schlacken werden zur Ausziehung des darin entund bei beginnender Röstung leichtflüssiges fieselsaures haltenen metallischen Bleies einer Poch- und Seßarbeit Bleioryd bildet, welches, wenn auch nur in ganz ge- unterworfen. ringer Menge vorhanden, die ganze Erzpost firnißartig

Durch Anwendung von Flammöfen mit dops überzieht, dadurch den röstenden Einfluß der Luft be

pelter Sohle, auf deren oberster das Röften und schränkt und einen Verlust an Metall, Zeit und Brenn

auf deren unterer das Bleirühren und Pressen ges material herbeiführt. Durch einen Zuschlag von Kalk, schieht, hat man Brennmaterial gespart und den Bleider etwa das Zehnfache von dem des Quarzes ausmaden berlust vermindert. Derselbe beträgt von 100 Pfd. in muß, läßt sich dann noch ein erträgliches Resultat er

den Schliechen enthaltenen Bleies, bei einfachen Flamnlangen. Nach 3emlinefy's Versuchen im Kleinen

öfen 7,5 und bei Doppelöfen 6,9 Pfb., der Holzverläßt sich reiner, von Kieselerde ganz freier Bleiglanz brauc pro Centner verschmolzenes Erz resp. 8,35 und ohne einen Kalkzuschlag schwieriger verarbeiten als mit

5,68 Cubiffuß. Kalf. Im Allgemeinen vermehren aber fremde erdige

Das in Kärnthen auf diese Art gewonnene sehr wie metallische Beimengungen den Bleiverlust, indem

reine Blei geht unter dem Namen Villacher Blei fie durch Solacenbildung Blei aufnehmen und das

von der Stadt Villach aus in den Handel. Herabrollen der Bleitropfen auf dem geneigten Herde

Auf dieselben chemischen Vorgänge, wie der kärnthverzögern, wodurch dasselbe leichter orydirt und ver

ner Flammofenproceß, gründet sich die Arbeit im flüchtigt wird.

nordamerikanischen Bleiberd (auch Rosies Zu Bleiberg und Raibl in Kärnthen verarbei- ofen genannt nady Rosie im Staate New - York, wo tet man nach diesem Verfahren aufbereiteten Bleiglanz dieser Schmelzproceß schon längere Zeit im Gange ges in Gestalt von Kernschliechen und Schlammschliechen, wesen und von da nach Kärnthen, Pribram und anwelche meist nur 8 bis 13 Proc. Bergarten, hauptsäch- derwärts verpflanzt ist). Der Bleiherd besteht aus lich Kalk enthalten.

einem 24 Zoll langen, 20 Zoll breiten und 10 Zoll Der Flammofen (Fig. 778 und 779) hat einen 9 tiefen gußeisernen Kasten , über welchem an drei Seibis 100 geneigten Herd a von 9 Fuß Länge und 4 ten, so daß die vordere Seite offen bleibt, ein aus


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lungen beigemengt enthalten, durch die Niederschlags. Das Ofengemauer zerfällt in zwei Theile, einen arbeit, die Köstreductionsarbeit und die vers innern, aus mehr feuerfesten Material dargestellten einigte Bolts und Niederschlag & arbeit.

(Kerndacht, Futter) und einen äußern, weniger

feuerfesten (Raub gem å uer, Mantel). Zwischen Vergleichung des Schadtofen- und Framn

beiden läßt man wohl einen Zwischenraum (die Füls ofenbetriebes. Während Flammöfen ihr? Haupt

lung), welcher mit soledten Wärmeleitern gefüllt wird. dimension nach der Sänge haben, erstreden sie sich bei

Dadurch wird die Wärme zusammengehalten und das Schachtöfen nach der Höhe.

Raubgemäuer durch die Ausdehnung des Kernschachtes Erstere haben vor letteren eine größere Uebersicht

nid)t arscirt. Durch Verankerung giebt man dem Ges lichkeit des Betriebes, die Anwendbarkeit rohen Brenn

mäuer die erforderliche Festigkeit. materials und die Entbehrlictykeit eines Gebläses vor

Den Theil des Schadites unter der Form nennt aus, gestatten auch ein größeres Durdsaquantum,

man Schmelzraum, Herd, den weitesten Theil des geben aber eine nidit so große Hiße als die Sdyadit

Schachtes Koblenfad oder Bauch, und die obere öfen, in denen meist verfohlte Prennmaterialien mit

Deffnung des Ofens Aufgebeöffnung oder ich t. hoben pyrometrischen Wärmeeffecte in einem kleinern

Nach ihrer Höhe theilt man die Sdachtöfen in Raume bei Zutritt von gepreßter Luft verbrennen.

Hohofen von 14 bis 50 Fuß, Halbhohöfen von In Flammöfen wird das Brennmaterial weniger

7 bis 14 Fuß und in firumm öfer von 4 bis 7 juß bollständig ausgemust als in Sdachtofen, in welchen

Hobe. leßteren die vor der Form erzeugten beißen Gase das

Hohe Defen geben eine bölere Temperatur als nies zu verschmelzende Grz vorwärmen.

drigere , weil die im Sdymelzraume vor der Form erConstruction der S d adytöfen. Die Sch a d) t- zeugte Hiße durch die aufsteigenden Gase vollständiger ofen sind von vier Mauern eingeldloffen, der Bors an die Schmelzmaterialien abgegeben wird und diese mand (Vorder: oder Stirn wand), Der Hinter, dadurct besser vorbereitet vor die Form gelangen als in wand (form w and, Brandmauer) und den beiden niedrigen Defen. Strengflüssige Erze erfordern desSeitenwänden (Ulment, Wangen). Die Sohle halb höhere Defen als leichtfüjjige. Wollte man für des Ofens bildet der Sohlstein, welcher zum Sdıuß leßtere zu holye Defen anwenden, so würde in Folge gegen die auflösende Wirkung der Schmelzmassen mit der gesteigerten Temperatur die Bleiverflüchtigung größer einer Lage Sdíladen, darauf Lehm und zu oberst Ges werden und es können sich außer Bleioryd Metalloryde stübbe, einem Gemenge von Koblengestübbe und Lebm reduciren, deren Nadicale ins Blei geben oder durch oder Thonschiefermehl überkleidet ist.

Bildung von Anfäßen (Sauen, Bühnen) auf der Von den genannten vier Wänden bleibt die Vor- Her joble den Schmelzgang stören. So wendet man wand bis zum Beginn des Schmelzens theilweise offen, . B. zum Schmelzen des ungerösteten, von Quarz, um durc diese Deffnung Schladen, Lehm und Gestübbe Kalfspath, Zinkblende ze. begleiteten Bleiglanzes (Oberzur Bildung der Schmelzrohle (Das 3 uma chen, 3 u- harz) höhere Defen an als beim Verschmelzen von gestellen) einbringen zu können. Den unter der untern röstetem Bleiglanz, welcher durch einen Gehalt an oryRante der Vorwand liegenden Drentheil nennt man dirtem Eisen leiditflüssiger und von Kupferoryd, AntiBrust, und zwar hat man Oefen mit geschlossener monoryd 2. begleitet ist (Unterharz). Wollte man und offener Brust. je nachdem die Vorwand bis Grze von leşterer Veschaffenheit in höheren Defen verganz ins Geitübbe hineingeht oder zwischen Gestübbe, schmelzen, so würden sich neben Bleioryd aud die anSohle und Vorwandkante eine Deffnung (Spur, Deren Dryde theilweise reduciren und ins Blei gehen Auge) bleibt, durch welche die geschmolzenen Mailen (Kupfer, Antimon), theils aber Eisensauen sich bilden. ausfließen können.

Bleiglanz in Schlie dy form erfordert böhere Defen Die Hinterwand enthält gewöhnlich in einiger Ents als in kleinen Stücken (Graupen, Knörpern), fernung über dem Soblstein eine oder mehrere Deff- weil der Schliech Dichte Sdicten bildet, weldie von den nungen (Formöffnungen) zur Aufnahme der eisernen aufiteigenden heißen Garen weniger leicht durcdrungen oder kupfernen Formen, in welchen die gewöhnlich durch werden. Die Schlieche backen bei ihrem Niedergange einen Ledersdlauch beweglich gemachte Düse liegt. Diese im Ofen leicht zusammen, incrustiren das Brennmatesteht mit dem Gebläse in Verbindung und führt den rial, erschweren dessen Verbrennung und geben VeranWind durch die Form in den Ofen. Die Lage der lassung zur Bildung von viel Flugstaub. Form ist auf den Schmelzgang von großem Einfluß, Es ist deshalb meist vortheilhafter, die Erze in ob sie in den Ofen hineinrngt oder mit der Hinterwand Rnörperform ale in Soliechform 311 verschmelzen; egal, ob sie horizontal, ansteigend oder geneigt (stechend) strengflüssige Begleiter bei geringem Metallgehalt fönnen liegt. Gewöhnlich ist sie bei Bleiöfen horizontal oder aber ein Schliedschmelzen erfordern, sowie der Umstand, nur wenig geneigt.

daß man das Erz in Solied form aus den AufbereitungsMan unterscheidet je nach der Anzahl der Formen werkstätten erhält. Durch Einbinden mit Kalk oder ein- und zwei förmige Bleiöfen, nennt leştere durch vorheriges Erbigen bis zum Zusammensintern auch wohl Doppelöfen, wenn der Dfenschacht durch wird der Schliechzustand beseitigt. einen bis über die Form reichenden Schachtscheider in Eine wichtige Eintheilung der Defen ist noch die zwei Abtheilungen getheilt ist. Zweiforniige Defen ges nach ihrem Zumachen oder Zustellen, worunter währen meist bei Brennmaterialersparung eine erhöhte man die Arbeit versteht, durd, welche dem Herde durch Production.

Einbringen der Sdlacken-, Lehm- und Gestübbesohle die beim Schmelzen erforderliche Gestalt gegeben wird. cirenden Safe mehr zusammengehalten werden. Es Zuweilen fehlt eine der beiden ersteren Lagen.