Wie lange braucht ein Huhn um ein Ei zu produzieren

Hühner legen Eier, das ist ganz natürlich. Warum sollten wir diese dann nicht auch einfach essen?
Das Eierlegen liegt tatsächlich in der Natur des Huhnes, wie auch jeder anderen Vogelart. Ist es für viele selbstverständlich, dass Hühner für den Menschen Eier legen, damit dieser sie essen kann, kämen bei einem Spatz oder einer Amsel weniger Leute auf die Idee, wie selbstverständlich das Nest zu plündern und die Eier zum Frühstück zu braten.

1. Von wegen „natürlich“

Die Hühnerhaltung hat bereits eine sehr lange Tradition und ist für uns damit fast selbstverständlich geworden. Im Gegenteil zu der Annahme, ein Huhn lege jeden Tag ein Ei, ist das aber alles andere als natürlich. Das Bankivahuhn (Urhuhn) legt zwei bis dreimal im Jahr ein bis zwölf Eier. Ein heutiges Legehuhn „produziert“ ca. 300 Eier im Jahr. Um die Legeleistung möglichst hochzuhalten, muss ein Huhn so einiges über sich ergehen lassen, was nichts mit einem glücklichen Hühnerleben oder einem natürlichen Ei zu tun hat. Das andauernde Eierlegen ist sehr auslaugend. Nach ein bis zwei Jahren geht die Legeleistung der Hennen zurück, weshalb sie nicht mehr ertragreich sind und geschlachtet werden. Das natürliche Alter von Hühnern liegt bei ca. 18 Jahren.

2. Sexen bzw. der Hahn muss sterben

Bei der Hühnermast ist es üblich, die Küken gleich nach dem Schlüpfen zu sortieren. Die Weiblichen werden als Legehennen aufgezogen, die Männlichen vergast oder geschreddert. (Wer sich bildlich davon überzeugen will, kann sich dieses Video ansehen.) Männliche Küken bzw. Hähne legen keine Eier und sind deshalb für die Ei-Industrie unrentabel. Sie aufzuziehen würde zusätzliche Kosten verursachen, denn auch als Masthähnchen eignen sie sich nicht. Dazu dient eine eigens gezüchtete Hühnerart, die nach ca. vier Wochen geschlachtet wird. Durch dieses Aussortieren sterben bis zu 50 Millionen Küken jedes Jahr bereits an ihrem ersten Lebenstag. Eine Alternative zu dieser Praxis ist u.a. die Initiative Bruderhahn. Hier werden die männlichen Küken nicht getötet, sondern ebenfalls aufgezogen. Steht bei diesen Tieren angeblich das „Tierwohl im Mittelpunkt“, handelt es sich nach wie vor um Masthühner. Die einen sind dazu bestimmt täglich Eier zu legen, die anderen landen nach spätestens drei Monaten beim Schlachter.

3. Käfig-, Boden-, Freilandhaltung

Es gibt verschiedenen Arten der Hühnerhaltung. Allen haben gemeinsam, dass möglichst viele Hühner nach „artgerechten“ Verhältnissen gehalten werden, um eine möglichst gute Ei-Ertrags-Rate zu erreichen. Welche Haltung als artgerecht gilt, entscheiden oft die Verbraucher*innen und die Hersteller*innen.

Käfighaltung ist seit 2009 in Österreich und seit 2012 europaweit verboten. In Österreich wurde sie jedoch in vielen Fällen zur Haltung in „ausgestalteten Käfigen“ und in Deutschland und den Niederlanden zur „Kleingruppenhaltung“. Hört sich das nach gemütlichem Zusammensein in kleinen Gruppen an, ist es jedoch nur mit einem Zuwachs von 50 cm² pro Huhn in den Käfigen verbunden (ausgestaltete Käfighaltung: 750 cm²/Kleingruppenhaltung: 800 cm² pro Huhn). Auch hier haben die Tiere, wie bei der mittlerweile verbotenen Käfighaltung keine Möglichkeit ihr arteigenes Verhalten, wie Flügelschlagen und Sandbaden auszuleben. Auch wenn viele Leute denken, dass sie Eier aus so einer Tierhaltung nie kaufen, tun sie es doch öfter als gedacht, denn die Eier in vielen Fertigwaren wie Keksen, Mayonnaise, Nudeln oder Eis sind aus Legebatterien.
Bei der Bodenhaltung werden bis zu 6.000 Tiere in einer Halle zusammengesperrt. Leben die Hühner in diesen unnatürlichen Verhältnissen, kommt es oft zu Verhaltensstörungen wie Kannibalismus oder Federpicken. Hört sich eine Freilandhaltung, alleine schon wegen des Namens, wie fröhliche Hühner auf einer Wiese an, ist es das leider nicht. Auch hier leben die Tiere in einer Halle, allerdings muss ihnen tagsüber ein Auslauf von 8 m² pro Tier zur Verfügung stehen.

4. Bio ist nicht gleich besser

Auch, das immer wieder schön geredete Bio-Ei, ist leider nicht wirklich der Garant für ein glückliches Hühnerleben. Anstatt neun teilen sich hier sechs Tiere einen Quadratmeter im Stall, legen ihre Eier aufs Förderband und werden nach spätestens eineinhalb Jahren zum Suppenhuhn oder zu Katzenfutter.

5. Die Moral beim Eierklau

Sicher ist es besser, die Hühner unabhängig von ihrem Geschlecht aufzuziehen. Wenn sie dabei noch die Sonne sehen und ab und zu über grüne Wiesen spazieren können, finden viele Menschen, ist dem Essen von Hühnereiern nichts entgegenzusetzen. Dass diese Hühner lediglich so viele Eier legen, weil wir ihnen diese regelrecht klauen vergessen Viele. Das ständige Eierlegen ist demnach nicht natürlich und geschieht aus einer, durch den Menschen geschaffenen, Not heraus. Wir klauen den Hennen ihre Jungen bereits, bevor diese überhaupt geboren wurden. Auch wenn die Eier unbefruchtet sind und demnach keine Küken daraus schlüpfen würden, heißt dies, dass wir dem Tier etwas wegnehmen, was ihm selbst gehört und es damit permanent zwingen weitere Eier zu legen. Eier zu kaufen bedeutet gleichzeitig, damit leben zu können, dass die gestressten Hühner früher sterben. Entweder, weil die Weiblichen nach eineinhalb Jahren unrentabel sind, oder weil die Männlichen nach höchstens drei Monaten geschlachtet werden. Dabei kommt es nicht darauf an, um welche Tierhaltung es sich handelt und auch nicht, ob das Bruderküken weiter leben darf.

Alternativen zum Ei

Es gibt so viele Gründe, auf Eier zu verzichten. Nicht nur aus ethischer, sondern auch aus gesundheitlicher Sicht sagen wir nein zum Ei. Aber auf unser Rühr-„Ei“, Spiegel-„Ei“ oder unsere Biskuitrolle verzichten wir trotzdem nicht. Vegan zu leben, heißt nicht, auf etwas verzichten zu müssen, sondern etwas nicht essen zu wollen und dafür nach besseren Alternativen zu suchen.Wir haben hier ein paar Ei-Alternativen für Euch, egal ob zum Backen, als Pulver oder für das Osterei.

Weitere Infos findet Ihr unter anderem bei PETA.

Und hier seht Ihr noch, wie veganes Rührei gemacht wird:

– JL

Bei guter Haltung und angepasster Legeleistung können Hühner mitunter steinalt werden. Einige Fachbücher beziffern das maximale Hühneralter gar mit bis zu 50 Jahren. Das „normale“ Alter für Hühner liegt allerdings bei rund 5 bis 9 Jahren, vorausgesetzt, sie erleben dieses gesegnete Alter und landen nicht schon vorher auf dem Teller. Doch wie lange legen Hühner Eier?

Angesichts dieses doch recht kurzen Hühnerlebens ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Legeleistung der Hühner schon im zarten Alter von zwei Jahren merklich zurückgeht. Dann gibt es nicht mehr (fast) jeden Tag ein Ei! Doch was passiert mit dem Huhn, wenn es in die Jahre kommt?

Wie lange braucht ein Huhn um ein Ei zu produzieren

Wie lange legen Hühner Eier?

Wie viele Eier und wie lange Hühner legen, das hängt zum größten Teil von der Hühnerrasse ab. Eine geringere Rolle, als häufig angenommen, spielt hierbei das Futter.

  • Hybridhühner: Hybridrassen, die auf die reine Legeleistung gezüchtet wurden, bringen das ganze Jahr über gute Erträge, stellen dafür aber die Eiproduktion im Alter von zwei Jahren fast gänzlich ein.
  • Rassehühner: Anders sieht es bei den so genannten „alten Rassen“ aus. Sie bringen es zwar nicht auf eine so hohe Eiproduktion, wie ihre Hybrid-Pendants, dafür legen sie aber deutlich länger als sie – mitunter sogar länger als drei Jahre.

Wie lange braucht ein Huhn um ein Ei zu produzieren

Um das Problem des plötzlichen Eiermangels in der Hobbyhühnerhaltung zu umgehen, ist es daher ratsam zum einen unterschiedliche Rassen zu halten und zum anderen die Alterklasse der Hühner sinnvoll zu verteilen.

Ab wann legen Hühner Eier?

Ab wann Hühner Eier legen hängt sowohl von der Rasse, vom Futter, als auch von der Jahreszeit ab. Unter idealen Bedingungen legen junge Hühner ab einem Alter von 20 bis 22 Wochen Eier.

Wie lange braucht ein Huhn um ein Ei zu produzieren

  • Hühnerrasse: Frühreife Hühnerrassen, wie beispielsweise Bresse und Araukaner legen bereits mit einem Alter von 20 Wochen ihr erstes Ei. Brahma Hennen legen hingegen meist erst mit einem Alter von 6-9 Monaten.
  • Jahreszeit: Erfolgt die Brut erst spät im Jahresverlauf, wie es bei einer Naturbrut häufig der Fall ist, fällt der errechnete Legebeginn teilweise in den Spätherbst. Gerade wenn die Temperaturen bereits deutlich gefallen sind und die Tage kürzer werden, beginnen einige Hühner erst im daurauffolgenden Frühjahr mit dem Legen.
  • Futter: Hochwertiges Kükenfutter in den ersten Tagen machen hier den Unterschied. Wenn die Küken in den ersten 1-2 Wochen optimal ernährt werden und schnell heranwachsen, dann wirkt sich dies auch auf den Legebeginn aus.

Die durchschnittliche Legeleistung der Hühner?

Hybridhühner, die in klimatisierten Hühnerställen zur Eiproduktion gehalten werden, legen im Jahr bis zu 300 Eier. Es kann daher fast täglich mit einem Hühnerei gerechnet werden.

Wie lange braucht ein Huhn um ein Ei zu produzieren

Rassehühner in Hobbyhaltung sind größeren Widrigkeiten ausgesetzt. Hitze im Sommer, eisige Kälte im Winter, Regenwetter und kurze Tage während der Wintermonate. In der privaten Hobbyhaltung sind ist daher eine durchschnittliche Legeleistung von 140 bis 180 Eier im Jahr üblich. Während die Hühner im Sommer fast täglich ein Ei legen lässt die Legeleistung im Winter deutlich nach oder erlischt vollständig. Im Frühjahr beginnen die Hühner dann wieder und können dann eine gute Legeleistung vorweisen.

Aber was passiert nun mit dem Huhn, wenn es in die Jahre kommt und das Eierlegen einstellt?

Was kommt nach dem Ei?

Gehöhren Hühner zum „alten Eisen“ und legen nicht mehr, so sind sie dennoch keineswegs nutzlos. Sicherlich ist es nicht im Bestreben des Hühnerhaltes ein Altenheim für Hühner zu eröffnen und somit kommt für ein Huhn irgendwann die Zeit, in der es sich von dieser Welt verabschieden muss. In der Regel ist das im Alter von etwa zwei bis drei Jahren, eben dann, wenn die Legeleistung einbricht. Allerdings eignen sich Hühner in diesem gesetzten Alter nurmehr für die Suppe, ein zart-knuspriges Hähnchen geben sie dann nicht mehr ab.

Hühner schlachten

Hühnerhalter, die ihren Hühnern das Glucken erlauben, müssen nicht lange auf Nachwuchs warten. Auch die Angst um die zukünftige Versorgung mit frischen Frühstückseiern, kommen die Hühner erst einmal in die Jahre, entfällt damit. Die künftigen Ei-Lieferanten kann man schließlich problemlos selbst produzieren.

Wie lange braucht ein Huhn um ein Ei zu produzieren

Problematisch ist dabei nur, dass eine Glucke nicht nur die Eier ausbrütet, aus denen später Hennen schlüpfen. Tatsächlich enthält das Gelege eines Huhns etwa eine Hälfte an männlicher Nachzucht und eine Hälfte weiblicher Küken.

In der industriellen Legehennenzucht werden die männlichen Küken, anders als in der Hobbyhühnerhaltung, nicht verwertet und direkt nach dem Schlupf getötet. Sie sind nutzlos, denn Eier legen sie nicht und für die Fleischproduktion sind sie ebenfalls unbrauchbar, da es hier bereits spezielle Züchtungen gibt, die auf schnelles Wachstum und hohen Fleischanteil angelegt sind.

Ein Hobbyhühnerhalter wird es allerdings kaum übers Herz bringen, den piepsenden männlichen Flaumbällchen direkt nach dem Schlupf den Garaus zu machen. Muss er auch nicht, denn für den Einsatz als Knusperhähnchen eigenen sie sich bestens.

Im Alter von etwa 6 bis 9 Monaten sind sie schlachtreif und genießen – im Gegensatz zu ihren industriellen Brüdern, die im zarten Alter von 4 Wochen geschlachtet werden – bis dahin ein langes Leben. Selber schlachten muss dabei heutzutage übrigens niemand mehr! Hierfür gibt es, besonders in ländlichen Gegenden, zahlreiche Anlaufstellen, die diesen todbringenden Job zu moderaten Preisen erledigen.

Wie alt werden Hühner?

Wie alt Hühner tatsächlich werden können, darüber streiten sich die Gelehrten bis heute. In Fachbüchern ist oftmals von bis zu 50 Jahre alten Hühnern zu lesen. Für Haushühner liegt das „gängige“ Alter jedoch bei etwa 5 bis 9 Jahren. Je nachdem, wie sie gehalten werden und welche Legeleistung sie erbringen müssen. Es ist also völlig normal und kein Grund zur Sorge, dass die Legeleistung ab einem Alter von etwa zwei Jahren merklich nachlässt. Schließlich gehört das Huhn dann schon zum „alten Eisen“.