Werden die Augen schlechter wenn man im Dunkeln liest

Schon von klein auf wurde uns eingetrichtert, nicht bei Dunkelheit oder schlechtem Licht zu lesen. Die Augen sollen wir uns dadurch verderben. Doch was steckt wirklich dahinter, schadet das Lesen eines Buches oder das Arbeiten am PC bei schlechten Lichtbedingungen den Augen? Wir bringen Licht ins Dunkel.

Lesen im Dunkeln

Vor dem Schlafengehen noch beim Dämmerlicht der Nachttischlampe ein paar Seiten im Buch lesen, das gehört für viele von uns zur Routine. Dabei wurde uns doch schon von klein auf eingetrichtert, dass eben dieses Lesen bei Dunkelheit schlecht für die Augen sein soll. Aber stimmt das überhaupt?

Die Antwortet lautet: Nein!

Die Augen nehmen keinen Schaden, wenn man bei gedimmtem Licht liest. Zwar ist das Lesen bei schlechtem Licht anstrengender und fordert mehr Konzentration, weil sich die Pupillen vergrößern und die Tiefenschärfe dadurch schlechter wird, Schaden nehmen die Augen davon aber nicht – sie ermüden nur schneller.

Werden die Augen schlechter wenn man im Dunkeln liest

Wer im Dämmerlicht liest, schadet seinen Augen nicht.

Das ideale Leselicht

Perfekt zum Lesen eignet sich natürlich Tageslicht, weswegen wir allen Leseratten auch Tageslichtlampen wie beispielsweise von Beurer oder von Medisana empfehlen. Diese simulieren das Tageslicht ideal und erlauben dir so, nicht bereits nach zwei Seiten die Motivation und Konzentration zu verlieren. Bestenfalls sind die Lampen so platziert, dass sich das Licht nicht auf der Oberfläche des Buches reflektieren, denn auch diese Reflektion wäre ein Reiz, durch den die Augen schneller ermüden.

Arbeiten am PC im Dunkeln

Ebenso haben wir schon in Kindheitstagen gelernt, dass das Fernsehen oder Arbeiten am PC bei Dunkelheit schädlich für die Augen ist und langfristig die Sehfähigkeit beeinflusst. Wie sieht es mit dieser Behauptung aus, Mythos oder Wahrheit?

Auch hier lautet die Antwort: Mythos!

Werden die Augen schlechter wenn man im Dunkeln liest

PC-Arbeit bei schlechtem Licht soll enorm den Augen schaden, tut es aber gar nicht.

Vor allem das Blaulicht von LCD (liquid crystal display) -Computermonitoren und -Fernsehern steht seit Jahren in Verdacht, den Augen zu schaden. Tatsächlich tut es dem Auge nicht gut, wenn zu lange zu viel blaues Licht auf die Netzhaut gelangt. Allerdings ist der Blaulichtanteil von Fernsehern und Computermonitoren so gering, dass er den Augen keinen langfristigen Schaden zuführt. Eine Sonnenfinsternis ist jedoch ein Beispiel dafür, dass die Augen ohne ausreichenden Sonnenschutz einen Schaden der Netzhaut davontragen.

Eine Untersuchung der späten 80er-Jahre hat jedoch ergeben, dass Blaulicht die Produktion von Melatonin (Schlafhormon) unterdrückt. Deswegen kann einem das Einschlafen durchaus schwerer fallen, wenn man vorher TV schaut oder noch mit seinem Handy spielt. Aufgrund dieses Effekts kommt Blaulicht allerdings auch oft in Tunneln oder Fabriken zum Einsatz.

Werden die Augen schlechter wenn man im Dunkeln liest

Wir alle haben diese Aussage schon einmal gehört: Lesen, bei schlechtem Licht, schadet den Augen. Doch aufgepasst, denn jetzt gibt es Entwarnung! Aktuelle Studien der Augenheilkunde haben bewiesen, dass die Sehkraft beim Lesen unter schlechtem Licht, z.B. durch eine Taschenlampe, nicht beeinträchtigt wird.

Fast jeder hat bereits bei schwachem Licht ein spannendes Buch gelesen. Vor allem Kinder verbergen sich, wenn die Lektüre noch nicht beendet ist, gerne unter der Bettdecke. Eine Brille wird deswegen aber keines von ihnen brauchen.

Was passiert in unserem Auge überhaupt? Tatsächlich ist es so, dass das Auge wirklich mehr Licht für gutes Arbeiten braucht. Damit dieses bei Dämmerung oder im Dunkeln durch die Pupille fallen kann, muss sich unser Augenmuskel besonders anstrengen, er muss die Pupille offen halten. Das Licht fällt durch die Pupille auf lichtempfindliche Zellen, die "Sehrezeptoren". Diese Zellen enthalten einen Farbstoff, der mit Licht reagiert und Nervensignale auslöst, welche schließlich im Gehirn verarbeitet werden. Natürlich ist dieser Prozess für den Augenmuskel sehr anstrengend und ermüdend. Kopfschmerzen oder rote Augen können die Folge sein. Die Sehkraft wird hierbei jedoch nicht beeinflusst, denn die Augen erholen sich im geschlossenen Zustand ziemlich schnell.Auch wenn das Lesen bei schummrigen Licht anstrengt, kann der Augenmuskel dadurch trainiert werden. Wer seine Augen regelmäßig in dieser Form beansprucht, wird auf Dauer nichts Negatives bemerken. Trotzdem sollte man dem Muskel hin und wieder etwas Gutes tun. Am meisten freuen sich Ihre Augen über eine kleine Pause. Schließen Sie sie einfach kurz oder nutzen Sie spezielle Augentropfen aus Ihrer Apotheke.

Sollte es jedoch nötig sein, das Buch beim Lesen plötzlich etwas weiter weg halten zu müssen, sollten Sie den Optiker Ihres Vertrauens aufsuchen. Wahrscheinlich handelt es sich um einen altersbedingten Effekt. Eine Lesebrille kann notwendig werden.

Werden die Augen schlechter wenn man im Dunkeln liest

Irgendwie haben wir kein gutes Gefühl dabei, im Halbdunkeln zu lesen. Immer noch hören wir die mahnenden Worte unserer Eltern und Großeltern im Hinterkopf, wenn man bei schlechter Beleuchtung im Bett im aktuellen Schmöker versinken möchte. Früher war es das heimliche Lesen mit der Taschenlampe unter der Bettdecke, als man eigentlich schon längst schlafen sollte. Aber auch im Erwachsenenalter greift manch einer, der sich mit den eigenen Kindern oder einem Partner mit leichtem Schlaf das Bett teilt, abends noch mit Taschenlampenlicht zum Lieblingsroman. Doch ist Lesen im Dunkeln für die Augen tatsächlich schädlich? Schaden wir unserem Sehvermögen durch schlechte Lichtverhältnisse wirklich oder ist es einfach „nur anstrengend“?

Leider hatte in diesem Fall unsere Elterngeneration wirklich Recht. Lesen bei schlechter Beleuchtung schadet der Gesundheit unserer Augen.

Kann lesen im Dunkeln die Augen abnutzen?

Lesen funktioniert auch bei schlechten Lichtverhältnissen. Durch die Pupillenfunktion kann das Auge je nach Helligkeit mehr oder weniger Licht auf die Netzhaut durchlassen, um ein scharfes Bild zu erzielen. Halten wir uns bei Sonnenschein draußen auf, zieht sich unsere Pupille stark zusammen, um unsere Netzhaut zu schützen. Im Dunkeln weiten sich die Pupillen so stark, dass kaum mehr als nur ein Rand der Iris zu sehen ist, um auch bei wenig verfügbarem Licht ein scharfes Bild erzeugen zu können. Selbstverständlich auch beim Lesen im Dunkeln – allerdings strengt dies die Augen mehr an als das Lesen bei geeigneter Beleuchtung. Das ist zunächst nicht schlimm, denn schließlich können sich die Augen wieder in der nächsten Schlafphase erholen. Dennoch schadet es auf die Dauer der Gesundheit unserer Augen.

Problematisch wird es jedoch auch dann, wenn wir aufgrund der schlechten Beleuchtung das Buch sehr nah an uns heranziehen. Denn das bedeutet eine höhere Anstrengung für den Ziliarmuskel, also den das Auge umgebenden Muskel. Strengt man diesen dauerhaft an, regt dies das Wachstum des Augapfels an. So weit nicht schlimm? Leider doch. Denn ein zu langer Augapfel ist mit Ursache für eine Kurzsichtigkeit.

Doch noch eine weitere Komponente gilt es zu beachten: Bei einem zu geringen Leseabstand vollzieht das Auge nicht vollständig die nötige Naheinstellung. Dann trifft das gesehene Bild nicht auf der Netzhaut, sondern ein Stückchen dahinter auf und wir sehen leicht unscharf. Davon merken wir unter Umständen nicht einmal etwas. Passiert dies jedoch sehr häufig, möchte das Auge dagegen mit Längenwachstum ankämpfen. Und dem leider nicht genug. Ist das Licht schlecht, reagiert das Auge umso sensibler auf das unscharfe Bild und möchte umso stärker dagegen ankämpfen. Das Dämmerlicht verstärkt also noch zusätzlich den Wachstumseffekt des Auges.

Solange ein Kind nicht täglich unter der Bettdecke bei schlechter Beleuchtung liest, wird dies kaum einen Einfluss auf das Wachstum des Augapfels haben – sofern das Kind gesunde Augen hat. Liegt bereits eine Sehschwäche vor, sollten Eltern dem Nachwuchs frühzeitig die hohe Bedeutung ausreichender Beleuchtung und dem Einhalten eines richtigen Leseabstandes nahelegen.

Zahlreiche unabhängige Studien haben in den letzten Jahren gute Nachrichten für Eltern gebracht. Denn sie haben ergeben, dass Eltern mit ganz einfachen Mitteln einen zumindest kleinen Beitrag gegen eine sich entwickelnde Kurzsichtigkeit bei ihren Kindern leisten können: rausgehen, rausgehen und nochmals rausgehen. Denn Tageslicht unterstützt den Körper in der Freisetzung von Dopamin. Dieser Botenstoff wirkt dem Längenwachstum des Augapfels bei Kindern entgegen.

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