Wer spielt die weibliche Hauptrolle in 10 Dinge die ich an dir hasse?

10 Dinge die ich an dir hasse fühlt sich manchmal an wie ein Film über die 90er Jahre – gegelte Haarsträhnen umrahmen alle Gesichter, komisch übergroße Anzugjacken und drei (drei!) Briefe an Cleo Kameen. Aber es hält auch 20 Jahre später total: Ich möchte immer noch Julia Stiles’ grüblerische, sarkastische Kat Stratford sein, und ich bin immer noch in Heath Ledger als den zärtlichen Bad Boy Patrick Verona verliebt.

Ein Grund dafür, dass es sich immer noch so relevant anfühlt, ist, dass es sich den Konventionen der Rom-Com widersetzt, indem es einer Außenseiter-Hauptrolle ein Happy End gibt, ohne dass sie sich in eine konventionelle Form drängen muss. Im Jahr 2019, wenn es in vielen kulturellen Gesprächen darum geht, Menschen so zu akzeptieren, wie sie sind – von Körperpositivität über die Entstigmatisierung von psychischen Erkrankungen bis hin zu einer Vielzahl von geschlechtlichen Ausdrücken – fühlt sich die Botschaft sehr aktuell an.

Die meisten Rom-Coms vor dieser verlassen sich auf die Idee, dass das Mädchen alles an sich selbst ändern muss, um Liebe zu verdienen, von Sandys Bad-Girl-Neuerfindung in Fett zu problematischen Favoriten Hübsche Frau 's Retter 'repariert' die Handlung der Sexarbeiterin. 90er-Filme liebten besonders ein erlösendes Makeover: In Ahnungslos , als Tai traurig ist, weil ein Junge sie nicht mag, muntert Cher sie mit einem Makeover auf, was sie in die Popularität katapultiert. Drew Barrymores Charakter in Ungeküsst geht undercover als High-School-Studentin – aber mit all der Ausgeglichenheit und Politur einer erwachsenen Frau – und bekommt den Kerl, den sie als unbeholfener Teenager mit Zahnspange nie könnte. (Der Typ ist übrigens auch ihr Lehrer, und damit sollen wir cool sein). Die ganze Handlung von Sie ist das alles, ein extremes Beispiel für diese Trope, die im Januar 1999 herauskam, nur zwei Monate zuvor 10 Dinge die ich an dir hasse , handelt von einem beliebten Jungen, der ein nerdiges Mädchen in eine Ballkönigin verwandelt und sich dabei in sie verliebt.

matt dylon

Es ist erwähnenswert, dass alle diese Schauspielerinnen dünne, weiße Frauen sind, also sind die Grenzen, die diese Geschichten setzen, wer als schlicht angesehen wird oder sogar die Erlösung erlaubt hat, sich für die Liebe zu ändern, ein ganz anderes Problem. Ich liebe all diese Filme, versteh mich nicht falsch, aber die Botschaft – den Typen zu bekommen, indem man sich in die Art von Mädchen verwandelt, die er mag – lässt nicht nur viel zu wünschen übrig, sondern lässt sie sich auf eine Weise veraltet fühlen 10 Dinge die ich an dir hasse nicht.

Mögen Sie ist das alles , 10 Dinge beginnt mit der weiblichen Hauptrolle, die als unerwünschter Außenseiter dargestellt wird. Aber dieses Mal muss sich die Perspektive des Mannes ändern – nicht das Aussehen des Mädchens. Patrick wird zunächst dafür bezahlt, die mürrische, unbeliebte Kat als Teil einer verworrenen Verschwörung mit ihrer Schwester zu fragen, aber am Ende verliebt er sich in sie – und nicht in eine Version mit heruntergedrückter Brille, die in ein Minikleid gequetscht wurde von ihr, aber die gleiche zähe, bissige, intellektuelle Kat, die sie die ganze Zeit war.

Kat ändert sich für Patrick nicht, aber er hört auf zu rauchen, weil Sie mag es nicht. Zu Beginn des Films nennt er die Musik, die sie mag, Küken, die ihre Instrumente nicht spielen können, aber am Ende kauft er ihr eine Gitarre. Dies ist sowohl deshalb von Bedeutung, weil es sein Wachstum und seine Unterstützung ihrer kreativen Bestrebungen zeigt, als auch weil er das Geld, das er ursprünglich für Kat erhielt, verwendet, um einen Akt der Sühne für seine Täuschung zu ermöglichen. Auch wichtig für den Charme von 10 Dinge ist, dass Patrick auch ein Außenseiter ist. Er ist nicht der charmante Prinz, der das unantastbare Mädchen mitreißt und erlöst – er ist ein Neuling in ihrer Schule, dessen Klassenkameraden ihn entweder fürchten, ausgefallene Gerüchte über ihn verbreiten oder beides.

Dies ist ein unverfroren feministischer Film, was man nicht über eine Menge romantischer Komödien (oder vieles andere) aus seiner Zeit sagen kann. Es ist auch besonders beeindruckend, weil es eine Adaption von Der Widerspenstigen Zähmung , eines der wenigen Shakespeare-Stücke, das aufgrund seiner frauenhassenden Handlung unglaublich schlecht altert (obwohl einige Wissenschaftler spekulieren, dass es Satire war, und wenn das wahr ist, war es vielleicht die ursprüngliche feministische Rom-Com).

Dieser Film hat so vielen Menschen so viel bedeutet, als er vor 20 Jahren herauskam, weil er im Kern – abgesehen von ausgefallenen Regeln, Plänen und Stunts – eine Geschichte über zwei Außenseiter ist, die Liebe finden, ohne opfern oder ändern zu müssen, wer sie sind. Und was ist zeitloser?

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Inhalt

Die Stratford Schwestern könnten unterschiedlicher kaum sein: hier die hübsche und beliebte Bianca, die noch nie ein Date hatte, da Kat, ein übelgelauntes, aber sehr gut aussehendes Biest, deren bösartiger Zynismus nur noch von ihrer unerschütterlichen Fähigkeit übertroffen wird, noch jeden in die Flucht zu schlagen, der auf die Idee kommt, eventuell Interesse an ihr zu zeigen.

Unglücklicherweise verbieten es die strengen Regeln im Hause Stratford, dass Bianca einen Freund mit nach Hause bringt, bevor ihre abscheuliche Schwester liiert ist – angesichts Kats abschreckenden Verhaltens eine ziemlich unwahrscheinliche Möglichkeit. Biancas Sehnsucht nach Romantik mündet in einen Plan: Sie will Kat mit deren männlichen Äquivalent verkuppeln, einem Typen, der so verrufen ist, dass es Kat geradezu herausfordern müsste, ihn von ihrem versteckten Charme zu überzeugen.

Das Chaos ist komplett, als Biancas („Ich-möchte-gerne-Dein-Liebhaber-sein“-) Freund Patrick Verona besticht – einen mürrischen Typen mit mysteriöser Vergangenheit. Patrick soll Kat den Hof machen und sie erobern …

Was zu sagen wäre

Die Komödie ist eine Variation des klassischen Shakespeare-Stücks "Der Widerspenstigen Zähmung – The Taming of the Shrew" – nicht zufällig heißen die Schwestern Stratford mit Nachnamen. Shakespeare lebte in Stratford-upon-Avon.

Die Umsetzung der Geschichte an eine High-School funktioniert sehr gut. Statt der klassischen Shakespeare-Figuren tauchen die üblichen High-School-Figuren auf – der Footbaal-Star, der Dicke, der Nerd, die Schüchterne und der gutherzige Rüpel. Es macht Spaß, Heath Ledger ("P.C. – Ein Genie auf vier Pfoten" – 1997; "Blackrock" – 1997) und Julia Stiles ("Wide Awake" – 1998; "Bad Girl – Mord ist keine Lösung" – 1998; Vertrauter Feind – 1997) bei ihrem Balztanz zuzuschauen. Und mehr kann ich auf dieser Ebene nicht erwarten.

Es gab in den Nuller-Jahren noch einen Versuch in diese Richtung – da wurde Shakespeares "Othello" an die High-School geholt – genauer gesagt, aufs Basketballfeld. Auch in "O – Vertrauen, Verführung, Verrat" (2001) spielte Julia Stiles die weibliche Hauptrolle.

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