Wenn man nicht weiß, was man will Beziehung

Das ist mein Zweitnick.

Ich überlege seit Tagen, ob ich einen Thread eröffnen soll. Ach, eigentlich schon seit Monaten. Das kommt und geht. Irgendwie wird es dadurch, dass ich hier poste, sehr real - und das macht mir Angst. Ich will aber nicht mehr den Kopf in den Sand stecken und so tun, als wäre alles okay.

Ich glaube nicht, dass ich heute Nacht aber alles aufschreiben kann. Die Geschichte ist sehr lang und hat viele Details und Aspekte. Aber ich wollte beginnen, sie aufzuschreiben und eure ersten Eindrücke zu sammeln. Ich hoffe, dass ich euch mit der Zeit die ganze(n) Dimension(en) klarmachen kann.

Ich bin mit meinem Freund fast 6 Jahre zusammen. Seit über 4 Jahre leben wir zusammen.

Bottomline: Ich weiß nicht, ob ich ihn noch liebe. Zumindest, ob ich ihn so liebe, wie man einen Freund, einen Partner, lieben sollte. Seit Jahren (!) läuft es sexuell sehr schlecht. Das letzte Mal haben wir vor ein paar Wochen (?) miteinander geschlafen. Es war ganz schön. Das Gefühl war schön. Aber Kribbeln war keines dabei. Davor gab es eine Pause, die sicher 6 Monate angedauert hat. Das Thema ist kompliziert. Anfangs haben wir viel darüber gesprochen, beide keine wirklichen Gründe gefunden, viel probiert, wieder drüber gesprochen. Mit der Zeit hatten wir das Thema so zerredet, dass wir beide schon so ausgelaugt und resigniert waren, und es am liebsten vermieden haben. Ignoriert. Getan, als ob nichts wäre. Ich habe den Sex mit ihm nicht vermisst und tue das auch jetzt nicht.

Ich vermisse allerdings Sex allgemein. Das Gefühl, begehrt zu werden und jemanden zu begehren. Ich habe Träume, Fantasien, Wünsche, Bedürfnisse - nur eben nicht mit ihm. Optisch ist er mein Traummann. Ich sehe ihn an und denke mir: Wow, so ein attraktiver Mann. Doch ich spüre nichts. Kein Kribbeln, keine Sehnsucht. Nichts. Das geht schon lange so. Wir küssen uns, aber richtig geknutscht haben wir… oh Gott, ich weiß gar nicht. Das ist ewig her.

Ich will das ganze nicht nur auf den Sex herunterbrechen. Wie gesagt - damit habe ich mich ganz gut arrangiert / haben wir uns arrangiert. Trotzdem weiß und spüre ich natürlich, dass das nicht normal ist. Und ich denke mir auch: so will ich nicht alt werden. Ich bin Mitte 20. Ich will einen Mann auch körperlich lieben (wollen).

Ich weiß einerseits: er tut mir wahnsinnig gut. Er ist lieb, nett, alles, was man sich wünschen kann. Ich kann mir vorstellen, mit ihm alt zu werden und eine Familie zu gründen. Er wäre ein toller Vater - und ich weiß, er würde immer zu mir stehen. Aber wäre er ein Partner, der mich ganz erfüllt?

Es gibt noch mehr Gedanken, die ich mir mache, aber die alle zu erklären, dazu fehlt mir momentan die Energie. Später vielleicht. Ich glaube, ich musste es mir jetzt nur mal von der Seele schreiben. Mein Gefühl drängt mich immer mehr und sagt: Du musst dich entscheiden. Diese Ungewissheit habe ich seit Monaten. Sporadisch auch schon seit Jahren, doch sie wird immer stärker und ich kann das nicht mehr ignorieren. Das macht mich kaputt und ich fühle mich, als stehle ich mir und ihm unnötige Zeit dadurch, dass ich vielleicht an etwas festhalte, dass uns beide nicht glücklich macht.

Ich weiß, wir sollten wieder einmal Klartext reden. Das ist schwer. Wir reden nicht viel und schon lange nicht mehr über unsere Beziehung. Die vielen ermüdenden Gespräche über unser Sexleben haben uns da sehr davon abgebracht. Die letzte Aussprache gab es nach einem großen Streit vor Jahren. Seitdem meiden wir beide (unbewusst?) das Thema. Ich glaub, ich weiß gar nicht, wie ich sowas anschneiden soll. Wir leben in den Tag hinein, immer die gleiche Routine, derselbe Rhythmus - und halten uns so eine heile Scheinwelt aufrecht.

Ach Scheiße.
Sorry, dass es so lang wurde. Ich schreib morgen mehr. Erstmal: danke für’s Seele ausschütten lassen. Puh.

Wenn man nicht weiß, was man will Beziehung
freckletone:

Das ist mein Zweitnick.

Ich überlege seit Tagen, ob ich einen Thread eröffnen soll. Ach, eigentlich schon seit Monaten. Das kommt und geht. Irgendwie wird es dadurch, dass ich hier poste, sehr real - und das macht mir Angst. Ich will aber nicht mehr den Kopf in den Sand stecken und so tun, als wäre alles okay.

Ich glaube nicht, dass ich heute Nacht aber alles aufschreiben kann. Die Geschichte ist sehr lang und hat viele Details und Aspekte. Aber ich wollte beginnen, sie aufzuschreiben und eure ersten Eindrücke zu sammeln. Ich hoffe, dass ich euch mit der Zeit die ganze(n) Dimension(en) klarmachen kann.

Ich bin mit meinem Freund fast 6 Jahre zusammen. Seit über 4 Jahre leben wir zusammen.

Bottomline: Ich weiß nicht, ob ich ihn noch liebe. Zumindest, ob ich ihn so liebe, wie man einen Freund, einen Partner, lieben sollte. Seit Jahren (!) läuft es sexuell sehr schlecht. Das letzte Mal haben wir vor ein paar Wochen (?) miteinander geschlafen. Es war ganz schön. Das Gefühl war schön. Aber Kribbeln war keines dabei. Davor gab es eine Pause, die sicher 6 Monate angedauert hat. Das Thema ist kompliziert. Anfangs haben wir viel darüber gesprochen, beide keine wirklichen Gründe gefunden, viel probiert, wieder drüber gesprochen. Mit der Zeit hatten wir das Thema so zerredet, dass wir beide schon so ausgelaugt und resigniert waren, und es am liebsten vermieden haben. Ignoriert. Getan, als ob nichts wäre. Ich habe den Sex mit ihm nicht vermisst und tue das auch jetzt nicht.

Ich vermisse allerdings Sex allgemein. Das Gefühl, begehrt zu werden und jemanden zu begehren. Ich habe Träume, Fantasien, Wünsche, Bedürfnisse - nur eben nicht mit ihm. Optisch ist er mein Traummann. Ich sehe ihn an und denke mir: Wow, so ein attraktiver Mann. Doch ich spüre nichts. Kein Kribbeln, keine Sehnsucht. Nichts. Das geht schon lange so. Wir küssen uns, aber richtig geknutscht haben wir… oh Gott, ich weiß gar nicht. Das ist ewig her.

Ich will das ganze nicht nur auf den Sex herunterbrechen. Wie gesagt - damit habe ich mich ganz gut arrangiert / haben wir uns arrangiert. Trotzdem weiß und spüre ich natürlich, dass das nicht normal ist. Und ich denke mir auch: so will ich nicht alt werden. Ich bin Mitte 20. Ich will einen Mann auch körperlich lieben (wollen).

Ich weiß einerseits: er tut mir wahnsinnig gut. Er ist lieb, nett, alles, was man sich wünschen kann. Ich kann mir vorstellen, mit ihm alt zu werden und eine Familie zu gründen. Er wäre ein toller Vater - und ich weiß, er würde immer zu mir stehen. Aber wäre er ein Partner, der mich ganz erfüllt?

Es gibt noch mehr Gedanken, die ich mir mache, aber die alle zu erklären, dazu fehlt mir momentan die Energie. Später vielleicht. Ich glaube, ich musste es mir jetzt nur mal von der Seele schreiben. Mein Gefühl drängt mich immer mehr und sagt: Du musst dich entscheiden. Diese Ungewissheit habe ich seit Monaten. Sporadisch auch schon seit Jahren, doch sie wird immer stärker und ich kann das nicht mehr ignorieren. Das macht mich kaputt und ich fühle mich, als stehle ich mir und ihm unnötige Zeit dadurch, dass ich vielleicht an etwas festhalte, dass uns beide nicht glücklich macht.

Ich weiß, wir sollten wieder einmal Klartext reden. Das ist schwer. Wir reden nicht viel und schon lange nicht mehr über unsere Beziehung. Die vielen ermüdenden Gespräche über unser Sexleben haben uns da sehr davon abgebracht. Die letzte Aussprache gab es nach einem großen Streit vor Jahren. Seitdem meiden wir beide (unbewusst?) das Thema. Ich glaub, ich weiß gar nicht, wie ich sowas anschneiden soll. Wir leben in den Tag hinein, immer die gleiche Routine, derselbe Rhythmus - und halten uns so eine heile Scheinwelt aufrecht.

Ach Scheiße.
Sorry, dass es so lang wurde. Ich schreib morgen mehr. Erstmal: danke für’s Seele ausschütten lassen. Puh.

Oh man…fühl dich erstmal gedrückt!

Das was du beschreibst klingt sehr beklemmend, so als wüsstest du weder aus noch ein…

Einerseits möchtest du ihn nicht verlieren, andererseits merkst du, so kann es nicht weitergehen…eine Teufelskreis…

Die Zentrale Frage, dich ich dir stelle ist:

Liebst du deinen Freund?

Oder liebst du die Wunschvorstellung, die du von ihm hast: Es könnte alles so perfekt sein…

Ist es die gemeinsame und lange Vergangenheit, die Routine, das aufeinander eingespielt sein, die euch verbindet oder ist es (noch) die Liebe?

Wenn es die Liebe ist, reicht diese noch aus, um die fehlende (oder zumindest mangelnde, seltene) Sexualität abzuwägen?

Was unterscheidet eure Beziehung von einer Freundschaft, einer WG mit einem vertrauten Menschen?

Manchmal, auch wenn man liebt, es aber andere eklatante „Schwierigkeiten“ gibt, die unüberwindbar sind…da reicht selbst die Liebe zu einem Menschen dafür nicht aus, sodass man sich früher oder später trennt…an welcher Stelle seid ihr?

Ist deinem Freund bewusst, wie unglücklich du eigentlich mit eurer „arrangierten“ Situation bzgl. Sexualität bist? Hast du es ihm schonmal gesagt? Wenn ja, was sagt er dazu?

Das sind meine Gedanken und Fragen, die mir in den Sinn kommen, wenn ich deine Geschichte lese. Ich würde mich freuen, wenn du dazu ein Feedback geben würdest. Wenn es dir zu „persönlich“ ist, um es hier reinzuschreiben, kannst du mir auch gerne eine private Nachricht hier schreiben, wie du magst.

Ich hoffe du kannst noch ein wenig schlafen und deine Gedanken halten dich nicht zu sehr vom Schlafen ab…

Fühl dich auch von mir gedrückt.

Ich kenne deine Situation und ich wusste auch nicht was ich machen sollte. Im Endeffekt hatte ich mich dafür entschieden noch etwas abzuwarten was vllt ihm gegenüber nicht ganz korrekt gewesen ist, weil ich meinen Gefühlen einfach nicht mehr sicher war.

Ich kann dir so einfach keinen Rat geben, nach meiner Meinung entscheidet das die Zeit, ob du vllt doch noch irgendwie eine Chance siehst (er ist ja irgendwie dein Traummann) oder ob du dich einfach nach neuem sehnst.
Hört sich doof an, weil du ja schon selber sagst dass du das Gefühl hast euch rennt die Zeit weg. So ist es aber nicht, irgendwann wird der Punkt kommen da wirst du dir sagen, “Ja ich will die Bez noch” oder “Nein ich will sie nicht.”

Merkt dein Freund denn nichts, spricht er dich nicht darauf an? Ist aufjeden Fall immer doof wenn man nicht mehr zu gut miteinander reden kann, weil man vieles Tod geredet hat.

der text hätte von mir sein können (noch vor 3 jahren). bei uns ging es auseinander. dadurch, dass sex zum tabuthema wird und kaum mehr stattfindet, wird man empfänglich für andere.

wenn dir jemand interessantes über den den weg läuft und du dich dadurch wieder begehrenswert fühlst können allerhand komplikationen auftauchen. bei ihm wäre es übrigens das selbe, meiner meinung nach. kann mir nicht vorstellen dass er mir der situation glücklich ist.

das tut mir sehr leid, aber wenn du bereits schon monate (oder auch jahre?) dieses gefühl mit dir herumträgst, wird es, denke ich, nicht mehr besser werden. bei so langjährigen beziehungen ist eben auch sehr viel routine mit im spiel, natürlich auch das vertrauen, die geborgenheit und sicherheit. deshalb ist es schwierig sich davon zu lösen. die angst vor diesem großen schritt und dem danach ist einfach da, was auch verständlich ist. du magst ihn sehr, liebst ihn aber nicht mehr so wie es in einer beziehung sein sollte.

ich hoffe, ich bin dir damit nicht zu nahe getreten, aber wie gesagt, ich kann so gut nachvollziehen wie du dich fühlst.

@ Sunshine2010: Vielen Dank für deine Antwort. Ich weiß wirklich weder aus noch ein. Und das schon so lange. Das kenne ich von mir gar nicht. Sonst folge ich immer meinem Bauchgefühl, aber das ist sehr zwiegespalten. Du fragst, ob ich meinen Freund liebe. Ich weiß es nicht. Ich liebe ihn einerseits, ja. Er ist mein bester Freund, mein Seelenverwandter. Er tut mir so gut. Es zerreißt mir das Herz, wenn ich mir eine Zukunft, ein Leben ganz ohne ihn vorstelle. Ohne seine Umarmungen, die mich so glücklich machen und beruhigen, seine Hand, die ich halten kann. Ich fang bei dem Gedanken daran gerade an, zu heulen. Scheiße. Andererseits fühle ich körperlich keine Anziehung mehr. Ist das dann noch (partnerschaftliche) Liebe? Ist das einfach normal nach 6 Jahren? Ich weiß es nicht. Das ist meine erste lange (und sexuelle) Beziehung zu einem Mann. Was unsere Sexprobleme angeht: wir haben anfangs unglaublich viel darüber geredet, aber jetzt schon lange nicht mehr. Uns setzt das Thema beiden zu. Ich glaube nicht, dass es ihm gut damit geht. Aber keiner traut sich, etwas zu sagen. Ich glaube, wir fürchten beide das Aus.

@glimmer: Vielen Dank auch für deine Antwort. Du beschreibst das sehr gut. Ich dachte auch immer, kommt Zeit, kommt Rat - aber der kommt nicht. Ich überlege doch schon so lange! Einmal liege ich stundenlang wach und weiß: ich muss raus aus dieser stagnierenden Beziehung, muss uns beide endlich gehen lassen. Dann wieder lieg ich in seinem Arm und weiß: das möchte ich nie missen, diese Geborgenheit und Liebe, die er mir gibt. Mein Freund spricht mich (noch) nicht darauf an. Bzw. wir reden nicht mehr darüber. Wir haben das alles schon vor Monaten / Jahren mal durchgekaut, als wir eine Krise hatten. Das war sehr emotional. Wir fanden dann wieder zusammen und ich glaub, so dumm das klingt, wir sind beide von damals noch etwas traumatisiert und haben beide total Angst. Angst, uns zu verlieren, Angst, darüber zu reden und damit das Ende erst herbeizurufen. So fühlt es sich zumindest für mich an.

@ Sayuri: Und danke auch für deine Antwort. Magst du mehr erzählen? Wer von euch hat das Thema angeschnitten? Wie ging es auseinander? Habt ihr davor schon viel über eure Probleme geredet? Wie ging es dir, als es aus war? War er auch der Mann, mit dem du dir eine Familie und ein gemeinsames Altwerden vorstellen hättest können? Ich hoffe, die Fragen sind nicht zu persönlich - aber ich glaube, Erfahrungsberichte von anderen können mir ein wenig die Angst und Ungewissheit nehmen. Du bist mir übrigens nicht zu nahe getreten. Etwas, was zu sagst, trifft genau ins Schwarze: nämlich dieses empfänglich für andere werden. Das stimmt. Ich träume SO oft von anderen, fühle mich zu anderen hingezogen. Ich weiß aber, dass diese “anderen” nicht die Ursache für unsere Probleme sind, sondern nur ein Symptom des ganzen. Davon versuche ich mich in meiner Entscheidung also nicht beeinflussen zu lassen.

Wenn man nicht weiß, was man will Beziehung
freckletone:

@ Sunshine2010: Vielen Dank für deine Antwort. Ich weiß wirklich weder aus noch ein. Und das schon so lange. Das kenne ich von mir gar nicht. Sonst folge ich immer meinem Bauchgefühl, aber das ist sehr zwiegespalten. Du fragst, ob ich meinen Freund liebe. Ich weiß es nicht. Ich liebe ihn einerseits, ja. Er ist mein bester Freund, mein Seelenverwandter. Er tut mir so gut. Es zerreißt mir das Herz, wenn ich mir eine Zukunft, ein Leben ganz ohne ihn vorstelle. Ohne seine Umarmungen, die mich so glücklich machen und beruhigen, seine Hand, die ich halten kann. Ich fang bei dem Gedanken daran gerade an, zu heulen. Scheiße. Andererseits fühle ich körperlich keine Anziehung mehr. Ist das dann noch (partnerschaftliche) Liebe? Ist das einfach normal nach 6 Jahren? Ich weiß es nicht. Das ist meine erste lange (und sexuelle) Beziehung zu einem Mann. Was unsere Sexprobleme angeht: wir haben anfangs unglaublich viel darüber geredet, aber jetzt schon lange nicht mehr. Uns setzt das Thema beiden zu. Ich glaube nicht, dass es ihm gut damit geht. Aber keiner traut sich, etwas zu sagen. Ich glaube, wir fürchten beide das Aus.

Du arme.

Wenn man nicht weiß, was man will Beziehung
was für eine blöde Situation.

Ich kann dir nur zur Sexualität nach 6 Jahren und normal was sagen. Also mein mann und ich, wir sind seid 6 Jahren zusammen und haben wirklich noch regelmäßig sex…heißt: mehrmals pro Woche

Wenn man nicht weiß, was man will Beziehung

Ich an deiner Stelle würde irgendwo alleine in den Urlaub fahren (vielleicht mi einer Freundin?) und mir dort die Zeit geben, mir bewusst zu werden, was ich will.

Nur du kannst wissen, ob die Liebe, die noch da ist, die fehlende Sexualität aufwiegen kann. Meiner Meinung nach, hört sich das bei dir schon nach tiefer Liebe an. Aber nicht nach partnerschaftlicher, sondern eher freundschaftlicher. Aber vielleicht täusch ich mich da auch beim Lesen…

Wichtig ist auch, zu wissen, was DU vom Leben willst. Willst du einen eherlichen, kameradschaftlichen, verlässlichen Partner, wo vielleicht die Leidenschaft fehlt, auf den du dich aber immer verlassen kannst. Oder willst du das große Gefühlsfeuerwerk, wo du vielleicht an anderer Stelle zurückstecken musst? Ich meine…es gibt genug Ehen, die eher auf Freundschaft aufgebaut sind…und die beiden Partner sich die Leidenschaft andersweitig holen.

Wenn man nicht weiß, was man will Beziehung
für mich wäre das beispielsweise nichts…aber andere kommen gut damit klar.

Wie gesagt, du musst wissen, was du willst.

Ich hoffe du wirst dir klar und glücklich dabei

Wenn man nicht weiß, was man will Beziehung

Wenn ihr beide so an der Beziehung hängt und eigentlich dieses Grundproblem lösen wollt, wäre eine Paartherapie keine Option? Sicher keine Garantie für ein Happy End, aber bevor alles auseinander geht, würde ich mir gut überlegen, ob die Beziehung mir das nicht wert wäre.

@chaosqueen1987: Danke für deine Antwort. Mein Freund ab kommenden Freitag eine Woche lang weg. Ich glaube, die Zeit werde ich mal intensiv nutzen, um nachzudenken (obwohl ich das eigentlich auch jetzt schon tue)… Was will ich vom Leben? Das ist eine gute Frage. Ich war eigentlich immer eine sehr leidenschaftliche Frau. Wenn ich mich verliebt habe, dann immer 100%, mit all meinen Sinnen und jeder Faser. Ich hätte alles getan für meinen Freund. Sagen wir’s mal so: das beruhte nie auf Gegenseitigkeit. Bis er kam. Ich fühlte mich das erste mal so geliebt und akzeptiert, wie ich bin. Musste mich nicht verstellen, mich hübsch machen, mir Mühe geben. Er nahm mich und liebte mich, so wie ich war. Das nahm mir den Atem. Dieses Gefühl hab ich immer noch. Das ist es ja, was es so schwer macht. Allerdings ist diese Leidenschaftlichkeit, die ich sonst so von mir kenne weg. Glaub mir, der Gedanke an eine „offene Beziehung“ kam mir schon oft. Aber ich weiß, da würde er nicht mitspielen. Auch, wenn ich glaube, dass ich damit gut leben könnte: ihn als meine Konstante, meinen Seelenpartner, jemand anderen für die Leidenschaft. Aber das läuft nur in meiner Vorstellung gut. Offene Partnerschaft ist also nicht. Und betrügen auch nicht. Dafür mag ich ihn viel, viel zu sehr. Ich will ihn nicht hintergehen. Das hat er nicht verdient. Ich fühle, dass ich es ihm schulde, mich ganz oder gar nicht für ihn zu entscheiden - und das ist das Schwierige.

Weißt du was? Ich hab so Angst, dass ich Schluss mache. Dass ich letztendlich jemand Neues kennenlerne und nach ein paar Jahren merke: wieder das Gleiche: die Liebe verändert sich, die Anziehung ist weg. Oder, dass ich nie mehr jemanden kennenlerne, der mir so guttut. Und dass ich Jahre später ihm noch hinterherweine und mich trete, wie ich den besten Mann, den ich je gekannt hab, gehen lassen konnte.

Wenn man nicht weiß, was man will Beziehung

@zooey257: Danke für deinen Rat. Vom ersten Gefühl her, sage ich eher nein. Ich möchte niemand Fremden da reinziehen. Das gibt mir das Gefühl, dass die Sache in den Händen von jemand anders liegt. Dass nicht mehr allein wir entscheiden. Wir stehen uns so nahe. Wir sollten das auch alleine unter uns ausmachen. Mit dem Gedanken an eine Therapie gespielt hab ich allerdings auch schon. Aber das fühlte sich immer sehr falsch an. Ich kann es nicht besser erklären. Ich fühl einfach nicht, als ob das eine Lösung wäre, als ob das der richtige Weg für uns ist.

Wenn man nicht weiß, was man will Beziehung
freckletone:

@ Sayuri: Und danke auch für deine Antwort. Magst du mehr erzählen? Wer von euch hat das Thema angeschnitten? Wie ging es auseinander? Habt ihr davor schon viel über eure Probleme geredet? Wie ging es dir, als es aus war? War er auch der Mann, mit dem du dir eine Familie und ein gemeinsames Altwerden vorstellen hättest können? Ich hoffe, die Fragen sind nicht zu persönlich - aber ich glaube, Erfahrungsberichte von anderen können mir ein wenig die Angst und Ungewissheit nehmen. Du bist mir übrigens nicht zu nahe getreten. Etwas, was zu sagst, trifft genau ins Schwarze: nämlich dieses empfänglich für andere werden. Das stimmt. Ich träume SO oft von anderen, fühle mich zu anderen hingezogen. Ich weiß aber, dass diese „anderen“ nicht die Ursache für unsere Probleme sind, sondern nur ein Symptom des ganzen. Davon versuche ich mich in meiner Entscheidung also nicht beeinflussen zu lassen.

ja, ich wollte mit ihm alt werden. was für mich auch total schwer war, all die zukunftsperspetiven die wir miteinander hatten, begraben zu müssen. das machte es für mich doppelt schwer.
bei uns hat sich das alles verselbstständigt, glücklich waren wir schon lange vor der trennung nicht mehr, es war eben ein nebeneinander her leben. durchaus harmonisch, aber die tatsächlichen gründe für unsere probleme (hauptsächlich sexuell, aber nicht nur) wurden nach einer zeit einfach nicht mehr angesprochen um eben die harmonie nicht zu stören.

ich habe mich irgenwann mal in einen anderen verliebt, mit dem ist aber nichts gelaufen, ich wollte ja trotzdem die beziehung retten. ich versuchte mich zu bemühen, hatte aber, außer freundschaftliche- keine weiteren gefühle mehr für ihn. tja, dann hat er sich in eine andere verliebt. er hat mich auch betrogen, nun ja, das war dann eben auch der anfang vom richtigen ende. im endeffekt zog sich die ganze geschichte noch sehr lange, war ein ewiges hin und her. er wollte mich ja auch nicht aufgeben, die andere frau war nur ein symphtom, nicht die ursache. durch unsere, außerst schlecht laufendes sexleben, konnte ich es ihm nicht mal richtig übel nehmen. klingt seltsam, ist aber so. vielleicht auch deshalb, weil ich zu diesem zeitpunkt eben keine richtigen liebesgefühle mehr für ihn hatte.

einige andere schreiben ja - du musst dich entscheiden, ob du eine kameradschaftliche beziehung haben willst. aber vielleicht liegt die entscheidung nicht nur bei dir. wie schon gesagt, ich kann mir nicht vorstellen, dass er glücklich damit ist. möglicherweise hat er ja die selben sorgen und ängste wie du auch. vielleicht möchte er sich auch mal wieder begehrenswert fühlen und wäre empfänglich für andere. darüber zu sprechen ist natürlich irrsinnig schwer, da es für den anderen immer verletzend ist… wie ist es denn? „probiert“ er es öfter mal bei dir und du weist ihn ab?

ich nehme mal an, anfangs passte es sexuell noch besser zwischen euch, wie hat sich diese unlust entwickelt?

@Sayuri: dass du sagst, du hast es ihm nicht mal übelnehmen können, dass er fremdgegangen ist… das trifft mich. Denn genauso fühle ich mich auch. Er tut mir so leid. Als zu geschrieben hast, er will sich wahrscheinlich auch mal wieder begehrt fühlen, sind mir dir Tränen gekommen. Du hast absolut recht! Mich macht es so traurig, dass ich ihm dieses Gefühl nicht geben kann.

„Probieren“ tun wir es beide eigentlich gar nicht mehr. Das letzte Mal ging von mir aus. Er war frustriert und gestresst wg. der Uni - und ich dachte mir: „raff dich auf - es wird euch beiden guttun, ihn auf andere Gedanken bringen - und vielleicht Dinge wieder ins Lot bringen“. Es war auch schön. Aber seit damals ist wieder nichts mehr.
Anfangs war es anders. Wobei… wir hatten sehr lange eine Fernbeziehung. Da ist es natürlich klar, dass man, wenn man sich endlich sieht, öfter Sex miteinander hat, als wenn man dann zusammenzieht. Irgendwann war die Unlust dann da. Sie ging damals von mir aus. Ich habs auf die Pille geschoben. Sie abgesetzt. Aber besser wurde danach gar nichts. Ich glaub, anfangs war es auch die Pille. Aber inzwischen ist es so, dass ich diese Unlust schon hab, wenn wir uns nur näher kommen. Ich assoziiere mit Sex gar nicht mehr Spaß, Erotik, Prickeln, sondern nur noch Frustration und Tränen auf beiden Seiten…

Wenn man nicht weiß, was man will Beziehung

Wenn man nicht weiß, was man will Beziehung
freckletone:

Ich weiß es nicht. Ich liebe ihn einerseits, ja. Er ist mein bester Freund, mein Seelenverwandter.

Ich weiss es nicht sind hier die schlüsselwörter…

Egal, ob es mit meinem Mann mal auf oder ab geht, egal, wie man sich mal streitet, eins weiss ich immer:

Ich liebe meinen Mann über alles und auch wenn wir nicht immer jeden Tag Sex haben (da wir beide zu erschöpft sind, o.ä. - beide dabei aber nicht unzufrieden sind).

Das weiss ich nicht nur, das spüre ich mit jeder Faser meiner Körpers, dadurch, dass ich mich sexuell nur von ihm angezogen fühle, dadurch, dass er mich sehr glücklich macht und für mich nicht nur mein Ehemann, bester Freund, sondern auch gleichzeitig mein Seelenverwandter ist. Ein Teil von mir, ohne den ich mich unvollständig fühlen würde.

Wenn man nicht weiß, was man will Beziehung

Wenn du es nicht weisst, bzw. fühlst, ob du ihn noch liebst - zweifelst…ist es meist kein gutes Zeichen, sondern der Wunsch, die Hoffnung danach ihn noch zu lieben…

achja, und übrigens - du wirst auf dauer keine kameradschaftliche beziehung führen können. du bist mitte 20 und es geht dir jetzt schon nicht gut damit, hast träume und sehnsüchte, die er dir nicht erfüllen kann.
du würdesr innerlich kaputt gehen, wenn dies alles dauerhaft unterdrückt wird. oder willst du noch 50 jahre so leben?

Wenn man nicht weiß, was man will Beziehung
freckletone:

Weißt du was? Ich hab so Angst, dass ich Schluss mache. Dass ich letztendlich jemand Neues kennenlerne und nach ein paar Jahren merke: wieder das Gleiche: die Liebe verändert sich, die Anziehung ist weg. Oder, dass ich nie mehr jemanden kennenlerne, der mir so guttut. Und dass ich Jahre später ihm noch hinterherweine und mich trete, wie ich den besten Mann, den ich je gekannt hab, gehen lassen konnte.

Wenn man nicht weiß, was man will Beziehung

Ach mann. Du beschreibst die Liebe als genau das Gefühl,dass ich auch für meinen Freund habe…bloß halt mit der Leidenschaft. ICh kann mir vorstellen, dass es schwer ist, ihn gehen zu lassen…mir würde das auch das her brechen.

vielleicht wäre eine paar-therapie wirklich das richtige? So wie du es beschreibst, würde es sich ja wirklich lohnen zu kämpfen

Wenn man nicht weiß, was man will Beziehung

Wenn man nicht weiß, was man will Beziehung
Sunshine2010:

Ich liebe meinen Mann über alles […]
Das weiss ich nicht nur, das spüre ich mit jeder Faser meiner Körpers, […] dadurch, dass er mich sehr glücklich macht und für mich nicht nur mein Ehemann, bester Freund, sondern auch gleichzeitig mein Seelenverwandter ist. Ein Teil von mir, ohne den ich mich unvollständig fühlen würde.

bis auf die sexuellen Passagen kann ich das aber übernehmen. … das macht es ja so hart, dass ich fürchte, mich falsch zu entscheiden.

Wenn man nicht weiß, was man will Beziehung

Wenn man nicht weiß, was man will Beziehung
Sayuri:

willst du noch 50 jahre so leben?

Nein. Das will ich uns beiden nicht zumuten.

Ich bin am überlegen, ob ich ihm einen Brief schreiben soll, wenn er weg ist. Das klingt vielleicht unreif, aber wir können immer sehr ehrlich und offen in Briefen miteinander reden. V.a. er hat face-to-face oft Probleme, seine Gefühle auszudrücken. Durch unsere frühere lange Fernbeziehung haben wir beide gelernt, in Briefen viel besser sagen zu können, was wir denken.

Die Frage ist nur: schicke ich ihm meinen Brief schon, wenn er diese Woche lang weg ist. Er ist bei seiner Familie. Soll ich ihm meine Gedanken schreiben, wenn er dort ist und sie ihn auffangen können?

Oder wenn er zurückkommt? Ich will aber nicht, dass er heim kommt, sich auf mich freut - und dann so etwas findet. Ich könnte vorübergehend woanders wohnen. Das wäre kein Problem. Aber tu ich dann die ganze Zeit über, während er weg ist, mir SMS schreibt und mich anruft, als wäre nichts - und dann kommt er zurück und findet meinen offenen Brief? Mann…

Ich drück Dich auch mal ganz fest. Die Situation, die Du beschreibst ist wirklich nicht schön. Diese tiefe Verbundenheit und freundschaftliche Liebe, auf der anderen Seite die fehlende Leidenschaft, kenne ich auch aus meiner ersten langen Beziehung, die 6 Jahre ging. Die letzten 2 Jahre habe ich das gleiche Problem gehabt wie Du. Es ging dann so oft hin und her, wir haben uns getrennt, kamen wieder zusammen, haben uns getrennt usw. Irgendwann ging es nicht mehr vor und nicht zurück. Letztenlich haben wir uns getrennt und es war sehr sehr schwer, da ich ihn freundschaftlich wirklich sehr geliebt habe, aber er war nicht mehr mein “Liebespartner”. Nach so langer Zeit kann ich folgendes Fazit ziehen: es war gut, dass wir uns getrennt haben, nach ca. einem Jahr haben wir die Trennung beide verarbeitet und waren ab da wirklich sehr gute Freunde. Auch heute sehen wir uns noch häufig. Was ich noch sagen kann: es gibt langjährige Beziehungen, in denen Du sowohl Leidenschaft als auch tiefe Verbundenheit und Zuverlässigkeit finden kannst. Wenn Dir die Leidenschaft und auch der Sex fehlen und es Dich belastet, dann wird dir immer etwas in deiner Beziehung fehlen. Du wirst Dich ständig fragen, wie es anders aussehen könnte. Diese Gedanken machen einen mürbe und ob das eurer Beziehun auf Dauer gut tut??? Sonst würde ich Dir raten: vertage das Problem. Soll nicht heißen, verdrängen. Sondern vielmehr in 3 Monaten schauen, ob die Situation noch besteht und wie Du dem ganzen nun gegenüberstehst. Da Du Dich nun aber schon so lange mit dem Thema rumschlägst, halte ich die Idee mit dem Urlaub, für eine gute Sache. Nimm eine Freundin mit, lass es Dir eine Woche mal gut gehen, nimm Dir die Zeit, Deine Gefühle zu sortieren und evtl. mal auch die Gelegenheit, Dir die Situation ohne Deinen Partner vorzustellen.

Wünsche Dir ganz viel Kraft.

Wenn man nicht weiß, was man will Beziehung
Bist Du ich?! Ich könnte wirklich fast jedes Wort was Du hier geschrieben hast unterschreiben. Mir geht es seit ca. 2 Jahren genau so. Nur, dass bei mir noch ein anderer Mann im Spiel ist, der aber auch seit 10 Jahren in einer festen Beziehung ist. Mehr möchte ich da gar nicht zu schreiben, das würde auch den Rahmen sprengen, aber ich finde das gerade so krass. Als ich Deine Beiträge gelesen habe konnte ich nur nicken, die lange Beziehung, die Versuche sich diese Entwicklung zu erklären (Pille ist schuld etc.), die langen Gespräche die am Ende doch nur zu Frustration und nichts weiter führen, die Gefühle und Nicht-Gefühle dem Freund gegenüber, die Angst das alles aufzugeben und sich von den gemeinsamen Zukunftsplänen zu verabschieden… Alles.

Ich kann Dir (uns) natürlich auch gar nichts raten, weil ich selbst total ratlos bin. Bei mir wechseln sich so bestimmte Phasen ab - mal bin ich zufrieden und denke mir „Das wird schon wieder“, dann wieder habe ich das Gefühl ich müsste platzen und will sofort raus. Meine Taktik im Moment: abwarten, was passiert. Offenbar bin ich noch nicht bereit, diese Entscheidung (d.h. Trennung) zu treffen.

Mein Mitgefühl (im wahrsten Sinne) hast Du auf jeden Fall

Wenn man nicht weiß, was man will Beziehung

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