Hi John, Du hast das theoretische Prinzip perfekt zusammengefasst. Ein Stück in einer bestimmten Tonart besteht aus Akkorden mit den Tönen der Tonart. Das ist der Anfang, aber es kann viel weiter gehen, wenn Du willst. Ein gutes Beispiel ist der verminderte Akkord, eine Terzschichtung aus lauter kleinen Terzen, probier einfach mal den Akkord E x A 2 (oder wenn zu schwer zu greifen x) D 0 g 1 h 0 e 1 in einer Akkordfolge in C-Dur aus. Der passt vom Ton gis her überhaupt nicht zu C-Dur, macht sich aber prima als Übergang vor allem zu A-Moll, ohne dass er das für harmonisch A-Moll so typische E-Dur wäre... Nur so als Beispiel, letztenendes passt quasi jeder Akkord zu jedem anderen. Es fragt sich halt, welchen Effekt man erzielen will und in welcher Musikrichtung man sich bewegt. Meine Empfehlung deshalb: Schau Dir die Akkordfolgen von Liedern an, die Dir gefallen. Du wirst dort immer mal wieder etwas finden, was eigentlich nicht in das einfache Schema passt, aber für Dich gut klingt. Nimm das in Dein Akkordfolgenrepertoire auf, dadurch entwickelst Du Deine ganz persönliche Harmonik. Das zusammen mit dem, was Du ohnehin schon weißt, bildet dann das Grundgerüst für Deine Akkordfolgen. Das halte ich persönlich für einfacher und motivierender, als sich mit der Theorie von Modulation, Ausweichung, Dominantparallelen, Doppeldominantparallelen, Dominaparafrasen und Dominoparalaxen auseinanderzusetzen. Das lässt sich sowieso alles viel einfacher verstehen, wenn man es aus bekannten Akkordfolgen her kennt. Ich hab relativ früh den Fehler gemacht, nur noch abgefahrenste Akkorde und Akkordfolgen zu suchen und darüber den bewehrten Standard zu vernachlässigen. Pass auf, dass Dir das nicht passiert, sehr viele sehr gute Lieder kommen mit sehr gewöhnlichen Akkorden aus, und auf alle Fälle ist es hilfreich, die Grundlagen zu verstehen, bevor man sich ans Eingemachte macht. Ich hab aber das Gefühl, dass Du das Grundgerüst schon ganz gut drauf hast, von daher weiterhin viel Spaß beim Rumexperimentieren
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