Welche fragen kann ich im 2 vorstellungsgespräch stellen

Viele Arbeitgeber nutzen das zweite Vorstellungsgespräch für Verhandlungen. Eine Gehaltsverhandlung ist also nicht auszuschließen und du solltest dich, genau wie auf den Rest der Veranstaltung, darauf vorbereiten.

Falls dieses Thema nicht bereits im ersten Gespräch angesprochen wurde, ist es spätestens jetzt legitim, auf das Gehalt zu verweisen. Wenn schon bei der letzten Begegnung darum verhandelt wurde, dann tätige keine Neuverhandlung, das kommt gar nicht gut an und lässt dich gierig wirken.

Recherchiere das Durchschnittseinkommen deiner Branche und überlege dir eine konkrete Gehaltsvorstellung und eine Verhandlungsspanne. Sei darauf gefasst, deinen Marktwert zu begründen. Mit einer nicht nachvollziehbaren Summe schmeißt du dich vielleicht selbst aus dem Bewerbungsprozess.

Bringe auch andere wichtige Schlagpunkte wie Urlaubstage, Boni, Firmenwagen Probezeit, Überstunden und Arbeitszeiten ein. Je mehr es zu verhandeln gibt, desto besser lassen sich zufriedenstellende Kompromisse für beide Seiten finden. Stelle selbstbewusste, aber begründete Forderungen!

Je nachdem, um welche Position und in welchem Unternehmen du dich bewirbst, kann es sein, dass ein Teil des zweiten Vorstellungsgesprächs auf Englisch stattfindet. Setze dich mental also auch damit auseinander und frische deine Kenntnisse auf, falls du dich unsicher fühlst.

Manchmal wird dir in der Einladung schon mitgeteilt, dass eine Vertragspräsentation Teil des Bewerbungsgesprächs sein könnte. Sollte dir am Ende ein Arbeitsvertrag zum Unterzeichnen vorgelegt werden, bekunde dein Interesse und bedanke dich. Bist du dir selbst nicht hundertprozentig sicher, schlafe eine Nacht darüber, um die richtige Entscheidung zu treffen.

Während das erste Kennenlerngespräch der Vorauswahl dient, nutzen Personaler ein zweites Vorstellungsgespräch zur endgültigen Entscheidung. Die Spannung steigt, denn jetzt musst du dein Können erneut unter Beweis stellen. Zeig im zweiten Bewerbungsgespräch, was dich von der Konkurrenz abhebt und warum gerade du der ideale Kandidat bist.


1. Tipp: Erstes Vorstellungsgespräch analysieren

Tipp 1 für ein zweites Vorstellungsgespräch wird oft vernachlässigt – die Analyse des Erstgesprächs. Lass dein erstes Jobinterview gedanklich Revue passieren und stelle dir folgende Fragen:

  • Was ist gut gelaufen?

  • Welche Informationen zum Unternehmen hast du erhalten?

  • Welches Thema hat besonderes Interesse beim Gesprächspartner erweckt?

  • Was ist verbesserungsfähig?

  • Welche Fragen sind eventuell offen geblieben?


Eine gründliche Analyse des Erstgesprächs zeigt dir, was deinem potenziellen Arbeitgeber wichtig ist. Darauf basierend kannst du deine Stärken im Zweitgespräch der Bewerbung besonders betonen und gezielt konkrete Beispiele dazu nennen. Je besser du das erste Gespräch reflektierst, desto besser kannst du abschätzen, worauf es im zweiten Bewerbungsgespräch ankommt. Nutze die wertvollen Erkenntnisse für dein zweites Vorstellungsgespräch und gehe auf relevante Gesprächsinhalte ein.

2. Tipp: Neue Infos über das Unternehmen nutzen

Der nächste Tipp für ein zweites Vorstellungsgespräch basiert ebenfalls auf der Analyse des Erstgesprächs. Erinnere dich zurück: Welche Themen waren deinem Gesprächspartner besonders wichtig? Damit sind zum Beispiel anstehende Projekte oder aktuelle Herausforderungen im Unternehmen gemeint. Stelle idealerweise eine Brücke zwischen diesen und deinen fachlichen Kompetenzen her. Im besten Fall lieferst du im zweiten Bewerbungsgespräch Lösungsansätze für Probleme, die im ersten Jobinterview aufgetaucht sind. Außerdem ist es hilfreich, zusätzlich eine Recherche zur Firma zu betreiben, um über relevante Themen up to date zu sein.

3. Tipp: Neuer Gesprächspartner – neue Chance

Im zweiten Vorstellungsgespräch sitzt du oftmals einem neuen Gesprächspartner gegenüber, der mit großer Sicherheit eine höhere Position besetzt. In den meisten Fällen wird dieser bereits in der Einladung zum zweiten Vorstellungsgespräch angekündigt. Informiere dich gut über den neuen Gesprächspartner und halte stets den Blickkontakt zu ihm. Recherche im Vorfeld, z. B. mithilfe von LinkedIn oder Xing, wer die Person ist, was sie macht und welche Projekte sie womöglich zurzeit leitet. So zeigst du, dass du dich mit ihm und der Firma auseinandergesetzt hast.


Jetzt liegt es an dir. Sei selbstbewusst und authentisch, um von deiner Persönlichkeit zu überzeugen. Mit der richtigen Vorbereitung und unseren Tipps für ein zweites Vorstellungsgespräch schaffst du auch den letzten Schritt zu deinem Traumjob.

Wird dir nach dem ersten ein zweites Vorstellungsgespräch angeboten, bist du für diesen Arbeitgeber in der engeren Auswahl. Das bedeutet, du hast beim ersten Termin überzeugt – herzlichen Glückwunsch! Aber du solltest dich jetzt nicht auf deinen Lorbeeren ausruhen. Zu viel hängt vom zweiten Gespräch an. Außer dir werden wahrscheinlich nur noch ein bis drei andere Bewerber ein weiteres Mal eingeladen. Jetzt musst du also noch einmal ganz deutlich zeigen, was in dir steckt. Und als Vorbereitung solltest du die Stellenanzeige sowie deinen Lebenslauf und deine Notizen noch einmal ganz genau betrachten.

Hatten wir das nicht schon?

Möglicherweise fühlst du dich zu Beginn des Gesprächs erst einmal wie in „Und täglich grüßt das Murmeltier“ - oft werden dieselben Fragen wie im ersten Vorstellungsgespräch noch einmal gestellt. Zu Teilen geschieht dies für die Personen, die beim ersten Gespräch nicht anwesend waren: Das kann der Abteilungsleiter sein, jemand aus dem Management oder auch ein Kollege, mit dem du eng zusammenarbeiten müsstest. Zu Teilen wird auch überprüft, ob deine Antworten nicht etwa inhaltlich von dem abweichen, was du beim ersten Mal erzählt hast. Daher ist es gut, wenn du das erste Gespräch noch deutlich im Kopf und vor allem auch die Wahrheit gesagt hast: Ein zweites Vorstellungsgespräch deckt kleine Flunkereien leicht auf.

Welche fragen kann ich im 2 vorstellungsgespräch stellen
Das 2. Vorstellungsgespräch – Fragen und Antworten

Noch einmal zu dir...

Mit großer Wahrscheinlichkeit sollst du auch zu deiner Person noch ein paar Worte sagen. Richte dich dabei an alle Anwesenden, blicke sie nacheinander an. Ein zweites Vorstellungsgespräch ist dafür da, nochmals deine Qualifikationen, aber vor allem auch dein Wesen zu beurteilen: Stimmten deine Angaben, passten deine Fähigkeiten wirklich zu der Stelle – und wirst auch du ins Unternehmen passen? Streiche noch einmal alle die Punkte heraus, die dich für den Job besonders qualifizieren, und verweise auf deine persönlichen Interessen, die gut zu dieser Stelle passen. Halte keinen langen Monolog, sondern fass dich kurz und sei präzise.

Warum dieses Unternehmen, warum du?

Das zweite Vorstellungsgespräch kann unter Umständen auch so weitergehen wie das erste: Noch einmal solltest du alle Gründe nennen, warum du gerade dieses Unternehmen ausgewählt hast. Richtig gut vorbereitet bist du, wenn du ein paar Vorzüge im Gegensatz zu einigen großen Konkurrenten in der Branche nennen kannst. Aber beschränke dich hierbei auf Punkte, die man überprüfen kann – Hörensagen kommt nicht besonders gut an.

Warum sollte diese Gruppe Menschen, die da vor dir sitzt, sich für dich entscheiden und nicht für deine Mitbewerber in der engeren Auswahl? Ein zweites Vorstellungsgespräch ist eine Überzeugungsrunde. Zeige auf, inwiefern sich deine bisherige Tätigkeit mit der neuen Aufgabe überschneidet, zähl zwei oder drei konkrete Erfolge auf: Hast du einmal ein Projekt mit Bravour abgeschlossen oder deinem Arbeitgeber Ersparnisse beschert? Bring diese Punkte zur Sprache. Auch deine Soft Skills müssen jetzt auf den Tisch: Bist du ein guter Mediator, Motivator oder Trainer? Dann sag das auch.

Wie wird sich dieses Unternehmen weiterentwickeln?

Gerade, wenn du eine höhere Position anstrebst, kann ein zweites Vorstellungsgespräch spannende Fragen beinhalten. Daher solltest du die Website des Unternehmens im Schlaf herbeten können und dich über alle aktuellen Entwicklungen schlau gelesen haben. So kannst du auch Fragen, die die Unternehmenszukunft betreffen, gelassen beantworten. Zeige ruhig, wenn du eine geplante Entwicklung für besonders spannend hältst: Wenn deine Gesprächspartner sehen, dass du reges Interesse hast und überlegst, wie du dich einbringen kannst, steigen deine Chancen.

Smarte Smarties und deine Schwächen – cool bleiben!

Manch ein Bewerber bereitet sich so gründlich wie möglich auf das zweite Vorstellungsgespräch vor und weiß alles über das Unternehmen, und dann kommen gänzlich andere Fragen. „Wie viele Smarties passen in einen Smart?“ etwa ist sehr beliebt. Lass dich nicht aus dem Konzept bringen. Hier wollen deine Gesprächspartner sehen, ob du imstande bist, auf unerwartete Problemstellungen praktisch zu reagieren. Du musst keine richtige Antwort geben. Denke nur laut über den einfachsten Lösungsweg dieses Problems nach. In diesem Falle müsstest du das Volumen eines Smarts und eines Smarties kennen, um die Antwort näherungsweise berechnen zu können.

Vielleicht versucht aber auch einer der Gesprächspartner im zweiten Vorstellungsgespräch, dich mit einer Frage zu deinen Schwächen aus dem Konzept zu bringen. Besonders entmutigend ist die Frage „Wo sehen Sie in dem neuen Aufgabenfeld Ihre Schwächen?“ Reagiere hier auf keinen Fall patzig, sondern denke an das zurück, was du im ersten Vorstellungsgespräch gesagt hast. Widersprich dir nicht selbst, das sieht schlecht aus. Und achte auf deine Formulierung: Sprich nicht von Dingen, die du als Problem betrachtest, sondern erkläre, dass eine bestimmte Situation für dich eine Herausforderung sein könnte.

Wichtig in der Erinnerung

Ehe du zum zweiten Vorstellungsgespräch erscheinst, hast du das erste noch einmal genau Revue passieren lassen. Du weißt, auf welche Aspekte dein Gesprächspartner zu diesem Zeitpunkt besonders eingegangen ist und wo er die Schwerpunkte der Stellenanzeige gesehen hatte. Über genau diese Punkte solltest du dich eingehend informiert haben, sodass du bei den Antworten auf die Fragen punktgenau darauf eingehen kannst. Mache klar, dass diese Themen auch für dich von großer Relevanz sind. Sitz bei dem Gespräch nicht stocksteif da, sondern gib dich lebendig. Du kannst auch gestikulieren, um Wichtiges zu unterstreichen. Fass dir aber nicht ins Gesicht, das wirkt unsicher und kann auf eine Unwahrheit hindeuten.

Es geht immer nur ums Geld

Das ist überspitzt ausgedrückt – aber tatsächlich wird die Geldfrage hier mit großer Sicherheit angeschnitten. Wurdest du nicht schon im ersten Gespräch nach deinen Gehaltsvorstellungen gefragt, so kommt die Frage spätestens am Ende des zweiten Vorstellungsgesprächs. Du solltest die Zahl wissen, die du nennen möchtest: Sie ist näherungsweise der Durchschnitt dessen, was Angestellte in deiner Branche und Gegend mit deinen Qualifikationen und Erfahrungen verdienen. Im Idealfall setzt du ein bisschen höher an, sodass deine Gesprächspartner noch handeln können. Auf keinen Fall solltest du von deinen finanziellen Verpflichtungen zu sprechen beginnen, wenn es um Gehaltsverhandlungen geht. Liegt das Gehalt etwas unter der Summe, mit der du heimlich gerechnet hast, kann sich das durch Urlaubstage, die Möglichkeit zum Home Office oder Prämien ausgleichen. Frage nach diesen Dingen und überlege, ob du mit dem Ergebnis leben kannst.