Welche eier darf ich nicht essen

Jahrelang galten Eier als Cholesterin-Bomben und konnten nur noch beim Sonntagsfrühstück guten Gewissens genossen werden. Dabei sind sie perfekte Eiweißlieferanten. Doch wie viele Eier pro Woche sind nun gesund? Wir haben eine überraschende Antwort gefunden.

Die Inhaltsstoffe im Ei

Makronährstoffe in einem durchschnittlichen Ei

  • 12,8 Prozent hochwertiges Eiweiß
  • 11,3 Prozent Fett
  • nur 0,7 Prozent Kohlenhydrate

Mikronährstoffe in einem durchschnittlichen Ei

  • Vitamin A
  • Vitamin D
  • Vitamin K
  • Vitamin B2
  • Vitamin B6
  • Vitamin B12
  • Cholin
  • Folsäure
  • Phosphor
  • Natrium
  • Kalium
  • Calcium

Das Eigelb beinhaltet die meisten Inhaltsstoffe und hat übrigens, prozentual gesehen, sogar mehr Eiweiß als das Eiklar. Wer also aus Angst vor Fett und Cholesterin das Eigelb wegwirft und stattdessen nur das Eiklar verwendet, verzichtet auch auf wertvolle Vitamine, Mineralien und sogar einen Teil des Eiweißes.

Auch interessant: Braun, Weiß, Grün – welche Eier sind am gesündesten?

Mit einem Wert von 100 hat das Ei eine optimale biologische Wertigkeit, da es alle der acht essenziellen Aminosäuren enthält, die unser Körper benötigt. Kombiniert Eier beispielsweise in einer Mahlzeit mit Kartoffeln, erreicht man sogar eine Wertigkeit von rund 130. Je höher der Wert, desto besser können die Nahrungsproteine verwertet und in körpereigene Proteine umgesetzt werden. So kann man etwa auch als Vegetarier und Sportler seinen Körper optimal mit Eiweiß versorgen, ohne dafür zusätzlich Eiweißpulver einnehmen zu müssen.

Welche eier darf ich nicht essen
Der Deutsche isst im Durchschnitt 231 Eier pro Jahr, das sind etwa 4 bis 5 Eier pro Woche. Foto: Getty Images

Wie groß ist eigentlich ein durchschnittliches Ei?

Diese Frage lässt sich nicht so einfach klären, da Eier in verschiedenen Größen verkauft werden und jede Größenklasse auch noch ein breites Spektrum hat. Größe S sind Eier mit einem Gewicht von bis zu 53 Gramm, Größe M 53 bis 64 Gramm, L 63 bis 73 Gramm und XL 73 bis 90 Gramm.

Auch interessant: Hilft Eiweißbrot beim Abnehmen?

Erhöhen Eier den Cholesterinspiegel?

Dass Eier viel Cholesterin enthalten, stimmt tatsächlich. So hat ein Ei der Klasse M einen Cholesterin-Anteil von 200 bis 230 Milligramm. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt allerdings, nicht mehr als etwa 300 mg Cholesterin pro Tag zu sich zu nehmen. Da sich Cholesterin aber auch in anderen tierischen Lebensmitteln wie zum Beispiel Milcherzeugnissen, Fleisch und Wurstwaren befindet, ist der Tagesbedarf schnell gedeckt.

Nun ist die Sache mit dem Cholesterin aber etwas komplizierter, denn das meiste davon produziert unser Körper selbst. So haben Studien in den letzten Jahren bewiesen, dass durch die Nahrung zugeführtes Cholesterin bei den meisten Menschen keinen negativen Einfluss hat, da der Körper die Eigenproduktion dann herunter fährt und  zudem überflüssiges Cholesterin ausscheidet.

Allerdings gibt es Menschen, bei denen dieser automatische Regulierungsmechanismus gestört ist und die deshalb einen chronisch erhöhten Cholesterinspiegel haben. Hier rät man tatsächlich zu einer cholesterinarmen Ernährung – und somit auch zum Verzicht auf Eier. „Auch Menschen mit rheumatischen Erkrankungen sollten kein Eigelb essen. Sie müssen tierische Fette meiden, weil diese Entzündungen fördern“, erklärt Dr. Riedl.

Auch interessant: Vegan Challenge – „So geht es mir nach zwei Monaten ohne tierische Produkte“

Welche eier darf ich nicht essen

Wie viele Eier pro Woche sind nun gesund?

Die DGE empfiehlt, nicht mehr als zwei bis drei Eier pro Woche zu verzehren, um hohen Blutfettwerten und daraus folgenden Herzkrankheiten vorzubeugen. Das ist allerdings eine sehr konservative Vorgabe, die sich natürlich nur an einen Durchschnitt der Bevölkerung richtet. Vegetarier zum Beispiel essen viel weniger tierische Produkte und nehmen dadurch bereits automatisch eine kleinere Menge Cholesterin über die Ernährung zu sich als andere Menschen. Deshalb können sie grundsätzlich auch mehr Eier bedenkenlos verzehren.

Im Ergebnis scheinen sich auch nur wenige Menschen an diese DGE-Empfehlung zu halten. Laut der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung verzehrt jeder Deutsche statistisch gesehen 231 Eier pro Jahr – was rein rechnerisch vier bis fünf Eiern in der Woche entspricht. Das ist laut Dr. Riedl aber generell unbedenklich.

Auch interessant: Schützt ein hoher Eierkonsum vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen?

Wer wenig oder gar kein Fleisch esse und regelmäßig Sport treibe, könne die kleine Protein- und Vitaminbombe sogar täglich essen. Eier unterstützen nicht nur den Muskelaufbau (speziell nach dem Sport), sondern sättigen auch lang anhaltend und können somit sogar einen positiven Beitrag zur Gewichtsreduktion leisten.

Hühnereier können mit Salmonellen behaftet sein. Ist das Ei frisch und wird es sachgemäß gelagert, ist die Chance geringer, dass sich die Bakterien vermehren.

Welche eier darf ich nicht essen
Alexander Raths / Fotolia.com

Erst wenn das Ei unsachgemäß gelagert oder verwendet wird – wenn zum Beispiel Speisen mit rohen Eiern bei Zimmertemperatur aufbewahrt werden –, können sich Salmonellen explosionsartig vermehren und die Gesundheit gefährden. Salmonellen können über die Eierstöcke des Huhns oder durch eine mit Kot verschmutzte Schale in das Innere des Eies gelangen. Ein Befall mit den krankheitserregenden Bakterien ist weder zu sehen noch zu schmecken.

Im menschlichen Körper können Salmonellen Magen-Darm-Erkrankungen mit Durchfällen und Fieber auslösen. Vor allem Säuglinge, Kleinkinder sowie kranke und alte Menschen sind gefährdet. Bei frischen Eiern, die im Kühlschrank aufbewahrt werden, haben Salmonellen keine guten Vermehrungschancen. Auch längeres Erhitzen bei Temperaturen von mindestens 70 °C überleben die Erreger nicht.

Das Infektionsrisiko für Salmonellen ist im Sommer besonders groß, denn Salmonellen vermehren sich bei Temperaturen um die Körpertemperatur rasant. Eine nachträgliche Kühlung kann dies nicht mehr rückgängig machen. Selbst Tiefgefrieren tötet die Erreger nicht ab. Daher gilt: Vorbeugen ist besser als heilen.

Stand: 04.04.2017 / Autorin: Ute Rumpf, Ochsenfurt

als hilfreich bewerten 0 Versenden

Welche eier darf ich nicht essen
DC Studio / stock.adobe.com

Durch die richtige Lagerung lassen sich Lebensmittel länger haltbar machen und stehen damit zeit- und saisonunabhängig zur Verfügung. Was wie gelagert werden muss, hängt vom Lebensmittel ab.

mehr...

Welche eier darf ich nicht essen
Petrik / Fotolia.com

Krank durch falschen Umgang mit Lebensmitteln? Das passiert häufiger als gedacht. Einfache Regeln zur Küchenhygiene helfen Lebensmittelinfektionen und Lebensmittelvergiftungen vorzubeugen.

mehr...