Welche brackets zahlt die krankenkasse

Welche brackets zahlt die krankenkasse

  • Die Gesamtkosten einer aufwändigen Zahnspange können bis in den mittleren vierstelligen Bereich gehen. Der Preis ist dabei abhängig von der Zahnfehlstellung, der verwendeten Spange und insbesondere von den individuell gewünschten Zusatzleistungen.  

  • Gesetzliche Krankenkassen übernehmen bei medizinischer Indikation die Regelversorgung und dadurch einen Teil der Gesamtkosten einer solchen sog. kieferorthopädische Maßnahme.

  • Bei Kindern wird eine Regelversorgung von den gesetzlichen Kassen übernommen, bei Erwachsenen erfolgt eine Kostenübernahme nur in wenigen Sonderfällen. Leistungsstarke private Zusatzversicherungen übernehmen bis zu 100 Prozent der verbleibenden Mehrkosten einer Zahnspange.

Welche brackets zahlt die krankenkasse

  • Bis zu 100 % Kostenübernahme

  • Ohne Gesundheitsfragen

  • Inklusive Kieferorthopädie (bei Premium-Tarifen)

  • Testsieger: Bestnote "sehr gut" (0,5) von Stiftung Warentest (6/2022) 

Fast jede kieferorthopädische Therapie bei der Zahnfehlstellungen und Bissregulationen vorgenommen werden beinhaltet die Behandlung mit einer festen Zahnspange. Diese setzt sich meistens aus einer Art von Metallbrackets in Kombination mit einem Bogendraht zusammen. 

Doch was genau sind Brackets eigentlich? Warum sind sie notwendig? Und ist es die richtige Behandlungsform für Sie oder Ihr Kind?

Das Wichtigste vorab:

  • Metallbrackets werden für die körperliche Bewegung der bleibenden Zähne eingesetzt, um verschiedene Zahn- und Kieferfehlstellungen zu korrigieren
  • Diese festsitzende Zahnspange setzt sich zusammen aus den eigentlichen Metallbrackets und einem Bogendraht
  • Vorteile der klassischen Metallbrackets sind unter anderem die Kostenübernahme durch die Krankenkasse (bei entsprechender medizinischer Indikation der Behandlung), der günstige Preis und die Funktionsweise
  • Als Nachteil ist dabei die Sichtbarkeit der Brackets aufzuführen
  • Grundsätzlich unterscheidet man zwischen normalen oder Minibrackets, Metall- und Keramikbrackets, mit Gummiringen oder selbstligierend, auf den Zahnaußen- und Zahninnenflächen

Brackets – die festsitzende Zahnspange

Das Behandeln mit einer festen Zahnspange ist nach wie vor eine der meist durchgeführten Behandlungsmethoden in der Kieferorthopädie. 

Egal ob im Jugend- oder im Erwachsenenalter, sobald alle bleibende Zähne vorhanden sind, können fast alle Zahnfehlstellungen mit Hilfe von Metallbrackets behoben werden. 

Im Gegensatz zu herausnehmbaren Zahnspangen, können hier die Zähne nicht nur gekippt, sondern körperlich durch den Kieferknochen bewegt werden. 

Feste Zahnspangen bestehen aus Brackets, Bändern und Bögen. Deswegen werden sie auch Multiband-Apparatur genannt.

Übersicht der verschiedenen Bracketsorten 

Konventionelle Standardmetallbrackets

Konventionelle Metallbrackets werden außen an den Zähnen mit einem speziellen Kleber angebracht und der Bogen dann in diesen Brackets mit Hilfe eines sogenannten Elastics (runder Gummiring) oder kleinen Drahtligaturen befestigt. 

Diese Art der Brackets sind aus rost- und/oder nickelfreiem Edelstahl gefertigt und somit auch für Allergiker geeignet. Die Elastics gibt es in vielen verschiedenen Farben, womit man die feste Zahnspange individuell gestalten kann. 

Dieser Art der Versorgung wird von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen und ist zumeist zuzahlungsfrei. 

Minibrackets 

Die konventionellen Metallbrackets gibt es mittlerweile auch in einer etwas kleineren Größe mit abgerundeten Kanten, was sie unauffälliger und angenehmer zu tragen macht. 

Außerdem bieten sie weniger Angriffsfläche für Plaque und Bakterien. Trotzdem wird hier mit Elastics gearbeitet, die sich durch Essen und Getränke mit der Zeit verfärben können. 

Selbstligierende Brackets 

Selbstligierende Brackets kommen ohne Gummiringe aus. Sie sind meistens noch etwas kleiner und runder als die Minibrackets und können sich nicht verfärben. Durch ihre speziellen Klappen, die den Bogen in den Brackets halten, wird die Reibung minimiert und die Zahnbewegungen können sehr zahnschonend und nebenwirkungsfrei durchgeführt werden. 

Außerdem bietet diese Art der Bukkalbrackets den höchsten Tragekomfort und die unauffälligste Ästhetik der Metallbrackets. Dadurch, dass sie sehr klein sind, zählen sie zu den hygienischsten Metallbrackets 

Keramikbrackets 

Keramikbrackets sind zahnfarben und dadurch sehr unauffällig und ästhetisch. Ihre Wirkungsweise ist vergleichbar mit der der Metallbrackets, was sie gerade in der Erwachsenenbehandlung sehr interessant macht. 

Möchten Sie sich weiter über diese Art der Brackets informieren? Dann schauen Sie gerne in dem Artikel Keramikbrackets auf unserer Homepage vorbei. 

 Lingualbrackets

Lingualbrackets werden im Gegensatz zu Bukkalbrackets an den Innenseiten der Zähne angebracht. Sie sind demnach vollkommen unsichtbar. Diese Art der Behandlung ist die aufwendigste, aber auch ästhetischste Form der festen Zahnspange. 

Möchten Sie sich weiter über diese Art der Brackets informieren? Dann schauen Sie gerne in dem Artikel Lingualspange auf unserer Homepage vorbei. 

Vor- und Nachteile der Bracketsorten auf einem Blick

BracketsortenFunktionÄsthetikHygieneKomfortDauerKosten
Konventionell+++++
Mini++++
Selbstligierend++++++++
Keramik+++++++
Lingual +++++++

Arten von Bögen

Zusätzlich zu den verschiedenen Bracketssorten gibt es auch verschiedene Drahtbögen. Der Patient muss während der kieferorthopädischen Behandlung mit der festsitzenden Zahnspange alle 4-8 Wochen zu einem Kontrolltermin, dem sogenannten „Bogenwechseltermin“ kommen. Hier wird regelmäßig der Drahtbogen ausgetauscht und der Therapiefortschritt kontrolliert.

Am Anfang einer Behandlung wird meistens mit einem weichen, biegsamen Nickel-Titan-Bogen gearbeitet, der sanfte kontinuierliche Kräfte auf die Zähne aufbringt. 

Später in der Behandlung wird dann oftmals auf einen rigideren, festen Stahlbogen gewechselt.

Der Behandlungsablauf mit Metallbrackets

Je nach Zahnfehlstellung dauert eine Behandlung mit einer festsitzenden Zahnspange im Durchschnitt zwischen 5 Monaten bis hin zu 2,5 Jahren. Bei Jugendlichen wird im Durchschnitt 1,5 Jahre mit einer Multibandapparatur behandelt, während bei Erwachsenen die Dauer sehr variiert.

Das Einsetzen der Brackets

Nachdem der genaue Behandlungsplan mit dem Patienten besprochen wurde, werden die Zahnflächen gründlich gereinigt und mit einer niedrigprozentigen Säure vorbehandelt. Diese bewirkt, dass der Zahnschmelz aufnahmefähig für den Haftvermittler und Dentalkleber wird. Nach einer kurzen Einwirkdauer wird die Säure abgespült, Haftvermittler aufgetragen, die Brackets mit dem Dentalkleber versehen und in einer ganz bestimmten Position platziert. Nachdem der Kleber gründlich ausgehärtet wurde, kann der Bogendraht einligiert werden und die feste Zahnspange ist somit fertig eingesetzt. 

Die laufende Behandlung mit Brackets

Im Abstand von 4-8 Wochen werden regelmäßige Kontrolltermine vereinbart, bei denen ein Wechsel der Bögen und eventuell vorhandenen Gummiligaturen stattfindet. Diese Termine dauern meist zwischen 30-60 Minuten. Ab und an kann es vorkommen, dass ein Bracket lose wird oder verloren geht, auch das Bogenende kann in die Wangen pieksen. 

Falls Sie ein derartiges Problem haben vereinbaren Sie bitte sofort einen SOS-Termin bei Ihrem behandelten Kieferorthopäden und nutzen Sie unseren kleinen Leitfaden zur Selbsthilfe (Link). 

Die Kosten der Behandlung mit einer festen Zahnspange in Form von Standard konventionellen Brackets werden bei Kindern und Jugendlichen mit entsprechender Fehlstellung der Zähne und des Kiefers, bzw. entsprechender KIG-Einstufung von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. 

Kinder- und Jugendliche

Die Behandlung mit allen anderen Bracketsystemen ist auch bei Kindern und Jugendlichen möglich, jedoch muss der Patient die Mehrkosten selbst tragen. 

Die privaten Krankenkassen, sowie einige Zusatzversicherungen tragen je nach Vertragsvereinbarung einen Großteil der Kosten. 

Erwachsene Männer und Frauen

Die Behandlung mit allen anderen Bracketsystemen ist auch bei Erwachsenen möglich. 

Es findet aber  keine Kostenübernahme der gesetzlichen Krankenversicherung statt und der Patient hat die gesamten Kosten selbst zu tragen.

Diese liegen je nach Fehlstellung, Anzahl der behandelten Kiefern und Bracketssystemen zwischen 2.200 Euro und 8.900 Euro. Je nach Tarif werden hier von den privaten Krankenkassen oder den Zusatzversicherungen Teile der Behandlung rückerstattet. 

✅ Was ist der Unterschied zu Keramikbrackets?

Keramikbrackets sind zahnfarben und unauffälliger als Metallbrackets. Durch die Materialeigenschaft der Keramik sind sie etwas anfälliger für Risse und Brüche. Die Behandlung mit Keramikbrackets unterscheidet sich nicht von der, mit den herkömmlichen Metallbrackets. 
Die Zusatzkosten der Keramikbrackets muss der Patient selbst tragen.

✅ Wie lange dauert eine Behandlung im Durchschnitt?

Die Behandlung mit einer festsitzenden Zahnspange dauert im Durchschnitt bei Kindern und Jugendlichen 1,5 Jahre. Bei Erwachsenen variiert je nach Fehlstellung der Zähne die Behandlungsdauer zwischen 6 Monaten und 2,5 Jahren.

✅ Wie hoch sind die Kosten?

Die Kosten der Behandlung mit einer Multibandapperatur können je nach KIG-Einstufung bei Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahre von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen werden. Diese Behandlung beinhaltet die Standard-Metallbrackets. Erwachsene müssen die Kosten einer kieferorthopädischen Behandlung privat tragen. 

Normalerweise erstrecken sich die Kosten einer Behandlung mit der Multibandapparatur zwischen 2.200 Euro und 8.900 Euro.


Ob Ihnen eine Kostenübernahme der privaten Krankenkassen oder der Zusatzversicherungen zusteht muss im Einzelfall geprüft werden.