Wo gibt es noch schlecker

Vor zehn Jahren meldete die bekannte Drogeriemarktkette Schlecker Insolvenz an. Über 50.000 Mitarbeiter:innen mussten gehen und 14.000 Filialen schließen. Nun kündigt ein österreichisches Unternehmen an, dass Schlecker bald schon zurückkehren könnte. Wann, wie und wo sei zwar noch offen, einige Ideen gibt es aber schon heute…

Schlecker gehörte zu den größten Drogerieketten

Noch vor zehn Jahren gehörte Schlecker zu den größten Drogerieketten im Land. Kein größeres Dorf und keine Stadt kamen ohne die Drogerie mit den großen blauen Buchstaben über dem Eingang eines jeden Geschäfts aus.

2012 musste das Unternehmen, welches einst Umsätze von fast sieben Milliarden Euro generierte, Insolvenz anmelden. Seither sind alle Filialen der Marke geschlossen. Vereinzelt finden sich noch die Schriftzüge der Marke an leerstehenden Gebäuden. Mehr und mehr gerät die Drogeriekette der Nachkriegszeit allerdings in Vergessenheit – bis jetzt.

Der Drogeriemarkt Schlecker soll zurückkehren

Bereits im Jahr 2022 soll Schlecker ein Comeback erleben. Das wünscht sich zumindest die Beteiligungsgesellschaft KizVenture. Der Geschäftsführer Patrick Landrock sicherte sich bereits vor Jahren die Markenrechte von Schlecker und möchte demnächst neue Filialen des Drogeriemarktes unter altem Namen eröffnen.

Laut einer Pressemitteilung möchte KizVenture mit dieser Maßnahme mehrere Tausend Arbeitsplätze schaffen. Wo die neuen Filialen eröffnen und die Arbeitsplätze entstehen sollen, ließ das Unternehmen bisher offen. Die Wiedereröffnung sei sowohl in Deutschland als auch in Österreich möglich.

So soll sich der Drogeriemarkt weiterentwickeln

Landrock spricht eine Neuausrichtung des Konzepts an: „Schlecker wird in Zukunft kein reiner Drogeriemarkt mehr werden, sondern auch stark mit Produkten des täglichen Bedarfs wie zum Beispiel Lebensmittel, Büro- und Geschäftsbedarfsprodukte sowie Baumarktartikel auftreten.“ Auch soll es sogenannte „Miet-Commerce“-Artikel geben. Das heißt, dass man sich im einstigen Drogeriemarkt künftig Küchen- oder Elektronikgeräte ausleihen kann.

Familie Schlecker und Patrick Landrock

Schlecker wurde im Jahr 1975 von Anton Schlecker gegründet. Heute zählt der 77-Jährige mit einem geschätzten Vermögen von 1,95 Milliarden zu den reichsten Deutschen. Seit 1998 stand Anton Schlecker mehrfach vor Gericht. Er wurde zu Millionen und sogar zu einer Haftstrafe auf Bewährung verurteilt, weil er seinen Angestellten Tariflöhne vortäuschte.

2017 wurde er erneut aufgrund vorsätzlichen Bankrotts zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Seine Kinder Meike und Lars Schlecker wurden dagegen als Mitwisser zu einer Haftstrafe verurteilt.

Patrick Landrock ist einer der erfolgreichsten und umstrittensten Unternehmer Österreichs. Derzeit muss er sich laut Medienberichten vor dem Landgericht Innsbruck wegen schwerem gewerbsmäßigem Betrug verantworten – wenngleich er die Vorwürfe bestreitet.

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Die einst größte Drogeriekette Schlecker könnte bald schon wieder bestehen – zumindest der Name. Der österreichische Unternehmer Patrick Landrock will laut seiner Unternehmensgruppe kitzVenture die Drogeriekette wieder auferstehen lassen und zum europäischen Marktführer ausbauen.

Mehrere Medien berichten übereinstimmend von dem Mega-Comeback. Der ehemalige Geschäftsführer Anton Schlecker konnte noch zwei Jahre vor der Insolvenz seiner Drogeriekette im Jahr 2012 einen Jahresumsatz von rund 6,55 Milliarden Euro verbuchen und beschäftigte etwa 47.000 Mitarbeiter in ganz Europa – es war das größte Drogeriemarktunternehmen Europas. Jahrzehntelang hatte der Ex-Drogeriekönig seine Branche europaweit dominiert. Dem Höhenflug folgte jedoch der tiefe Fall: Schlecker musste Insolvenz anmelden. Tausende Schlecker-Frauen verloren ihren Job.

Anton Schlecker wurde wegen vorsätzlichen Bankrotts zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren und einer Geldstrafe verurteilt. Seine Kinder Lars und Meike mussten wegen Beihilfe zum Bankrott sogar ins Gefängnis.

Die Marke "Schlecker" ist noch heute europaweit vielen Menschen ein Begriff und kommt jetzt wieder zurück. Schlecker soll noch größer, digitaler und innovativer werden - es soll der größte Angriff in der Geschichte des europäischen Handels werden. Das Comeback und den Angriff plant der Kitzbüheler Unternehmer und Selfmade-Millionär Patrick Landrock. Seine kitzVenture GmbH ist bereits internationaler Markeninhaber von "Schlecker" und bereitet seit Jahren den Marktangriff vor - welcher in den nächsten Monaten starten soll.

Nach Angaben Landrocks soll Schlecker in Zukunft kein reiner Drogeriemarkt mehr werden, sondern auch stark mit Produkten des täglichen Bedarfs wie etwa:

  • Lebensmittel
  • Bürobedarf
  • Geschäftsbedarfsprodukte
  • Baumarktartikel

Der Unternehmer plane zusätzlich einen so genannten „Miet-Commerce“ für Unterhaltungs- und Haushaltsgeräte. Das zielt nicht nur gegen bestehende Drogeriemarktketten, sondern auch gegen andere Händler. "Unsere innovative Technologie-Plattform wird uns sowohl online als auch im Filial- und Liefernetz einen Vorsprung ermöglichen, den der Wettbewerb nur schwer wieder aufholen wird", wird Landrock zitiert.

Es ist die Rede von mehreren hundert Millionen Euro an Working Capital für den Markteintritt. "Wir stehen bereits mit verschiedenen einflussreichen, internationalen Family Offices als auch mit institutionellen Investoren in fortgeschrittenen Gesprächen, bereits in diesem frühen Stadium steht eine Multi-Milliarden-Unternehmensbewertung im Raum. Schlecker wird so oder so zum Einhorn werden, also eine Unternehmensbewertung von mehr als einer Milliarde Euro erhalten." Zudem falle in den nächsten Wochen erst einmal die Entscheidung, ob die Gesellschaft in Österreich oder Deutschland angesiedelt werde. Langfristig sollen mehrere tausend Arbeitsplätze entstehen.

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Anton Schlecker

Während der Corona-Pandemie mussten viele Unternehmen Insolvenz anmelden oder zumindest einzelne Filialen schließen. Ein Unternehmen, dass es schon wesentlich früher erwischt hat, ist Schlecker. Vor ziemlich genau 10 Jahren sorgte das Aus von Europas zu der Zeit größten Drogeriekette für jede Menge Schlagzeilen. Umso überraschender, dass Schlecker ausgerechnet jetzt, in Zeiten der Pandemie, ein Comeback ankündigt. Ein ganz neues Konzept soll dafür sorgen, dass die Kette dieses Mal zum Erfolg wird.

Hinter der Schlecker-Neuauflage steht nicht etwa die Schlecker-Familie selbst, sondern ein Investor. Das österreichische Investment-Unternehmen kitzVenture hat sich die Namensrechte gesichert. Unter der Führung von Patrick Landrock soll Schlecker größer denn je wieder auferstehen. Der Unternehmer arbeitet nach eigenen Angaben bereits seit mehreren Jahren an der Neuauflage. Bereits im Oktober 2022 sollen die ersten 50 Filialen eröffnen. Und das mit einem ganz neuen Konzept.

Das sollen die neuen Schlecker-Filialen verkaufen

„Schlecker wird in Zukunft kein reiner Drogeriemarkt mehr werden, sondern auch stark mit Produkten des täglichen Bedarfs wie zum Beispiel Lebensmittel, Büro- und Geschäftsbedarfsprodukte sowie Baumarktartikel auftreten“, erklärt Landrock in einer Pressemitteilung. Das Sortiment soll also deutlich größer werden – dafür dürfte es deutlich mehr Fläche brauchen, als in den alten Schlecker-Filialen. Ein Grund, warum diese sich nicht gegen Konkurrenten wie dm oder Rossmann durchsetzen konnten, waren die kleinen Ladenflächen und das überschaubare Sortiment. Während man in anderen Drogerien den halben Wocheneinkauf erledigen konnte, war die Auswahl bei Schlecker aufs nötigste begrenzt. Unter der Leitung von Landrock sollen die Konkurrenten nun scheinbar noch übertrumpft werden. Der Unternehmer hat noch weitere Pläne. So solle es in Zukunft möglich sein, über Schlecker Unterhaltungs- und Haushaltsgeräte zu mieten. Zudem wird stark auf Digitalisierung gesetzt: „Unsere innovative Technologie-Plattform wird uns sowohl online als auch im Filial- und Liefernetz einen Vorsprung ermöglichen, den der Wettbewerb nur schwer wieder aufholen wird“, heißt es in der Pressemitteilung.

Rossmann war und wird einer der größten Schlecker-Konkurrenten. Diese Fakten über die Drogerie-Kette kanntest du bestimmt noch nicht:

Die Köpfe hinter der Schlecker-Neuauflage sind optimistisch. Viele ehemalige Kund*innen dürften sich über ein Schlecker-Comeback freuen. Immerhin wird aktuell viel auf Nostalgie gesetzt. So kamen auch TV-Sendungen wie „Wetten, dass …“ oder „TV Total“ im letzten Jahr zurück. Und Schlecker ist vermutlich bei vielen nie so richtig aus dem Gedächtnis verschwunden, zieren die verblassten Filialschilder doch noch so manche Innenstadt. Auch der damalige Skandal um die Schlecker-Pleite bleibt unvergessen. So wurde Schlecker-Gründer Anton Schlecker wegen vorsätzlichem Bankrott zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt. Seine beiden Kinder mussten wegen Beihilfe sogar für zwei Jahre ins Gefängnis. Und auch die Kündigungen von tausenden Mitarbeiter*innen, damals als die „Schlecker-Frauen“ bezeichnet, dürfte für viele unvergessen sein.

In letzter Zeit wurde es allerdings still um Patrick Landrock und das Schlecker-Comeback. Eine Anfrage des Hamburger Abendblatts an kitzVenture nach dem aktuellen Zeitplan blieb unbeantwortet. Es bleibt also abzuwarten, ob sich die Schlecker-Pforten im Oktober nach über 10 Jahren wirklich wieder öffnen.

Wo gibt es noch schlecker

Bildquelle:
Getty Images/Sean Gallup

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