Was wird bei einer kardiologischen Untersuchung gemacht

Nachdem Ihre wichtigsten Daten zu Grösse, Gewicht, Blutdruck und Puls (eventuell auch EKG und Blutentnahme) erhoben worden sind, findet das erste ärztliche Gespräch statt. 

Hierbei wird die sogenannte Anamnese erhoben. Diese beinhaltet alle medizinisch wichtigen Informationen, von den früheren Leiden und Operationen über die Medikamente, die Sie einnehmen (bitte Medikamentenkarte mitnehmen!), bis hin zu den jetzigen Beschwerden. 

Entsprechend diesen Angaben Ihrerseits sowie allenfalls der Fragestellung Ihres Hausarztes im Falle einer Zuweisung folgen daraufhin die Untersuchungen wie beispielsweise: eine Ultraschalluntersuchung (Echokardiographie) des Herzens sowie ein Belastungstest (Fahrradergometrie). 

Danach werden die Befunde mit Ihnen ausführlich und in für Sie verständlichen Worten besprochen und je nach Problem anhand eines Herzmodells auch visuell erklärt. Von allen Befunden wird Ihr Hausarzt innert kürzester Zeit - per Email beispielsweise auch gleichentags - einen kompletten ausführlichen Bericht erhalten, damit die vorgeschlagene Behandlung oder allenfalls weiterführende Abklärungen eingeleitet werden können.

Kardiologen behandeln Erkrankungen des Herzens und der großen, herznahen Blutgefäße. Häufige Krankheitsbilder sind die koronare Herzkrankheit (Erkrankung der Herzkranzgefäße; hierzu gehört z.B. der Herzinfarkt), Erkrankungen der Herzklappen und Herzmuskelerkrankungen.

Wichtige diagnostische Instrumente des Kardiologen zur Diagnostik von Herzerkrankungen sind das ärztliche Gespräch und die körperliche Untersuchung. Weiterführende technische Untersuchungen werden in Abhängigkeit von der sich aus dem Gespräch und der körperlichen Untersuchung ergebenden Fragestellung eingesetzt.

Zu den technischen Untersuchungsmethoden bei Herzkrankheiten gehören: das EKG, das Echokardiogramm (Herz-Ultraschall), die Belastungsuntersuchung auf dem Ergometer, das Stressechokardiogramm und die Herzkatheteruntersuchung. Bei einigen Herzerkrankungen werden ergänzend auch die Schnittbilddiagnostik mittels MRT oder Computertomographie eingesetzt.

Die Untersuchungsmethoden, die wir in unserer Praxis und in unserem Angiographie- bzw. Herzkatheterlabor für Sie vorhalten finden Sie, wenn Sie dem Link am Beitragsende folgen. Wir haben unser Behandlungsspektrum auf dieser Seite ausführlich dargestellt.

Die Terminvereinbarung erfolgt in der Regel telefonisch.
Wir bitten Sie, am Untersuchungstag die folgenden Dokumente mitzubringen:

  • den Überweisungsschein
  • Ihre Versichertenkarte
  • den aktuellen Medikamentenplan
  • kardiologische Vorbefunde
  • die aktuellen Laborwerte (falls vorhanden)

Sind Sie das erste Mal in unserer Praxis, erhalten Sie von unseren Mitarbeiterinnen am Empfang einen Fragebogen, der Ihre persönlichen Daten, Ihre Herz-Kreislauf-Risikofaktoren und kardiologischen Vorerkrankungen, die aktuelle Medikation und Ihre aktuellen Beschwerden erfragt. Der Fragebogen soll vor der Untersuchung ausgefüllt und unterschrieben unseren Mitarbeiterinnen am Empfang zurückgegeben werden.

Am Anfang einer jeden Diagnose steht die Erhebung Ihrer konkreten Beschwerden, Vorerkrankungen und der aktuellen Medikation. Hierbei möchten wir Ihre Situation genau erfassen.
Auf dieser Basis erstellen wir einen individuellen Untersuchungsplan.

Die moderne Kardiologie ist häufig eine technisch ausgerichtete Disziplin der Medizin. Umso mehr legen wir besonderen Wert auf eine persönliche und vor allem menschliche Betreuung unserer Patienten.

Der überweisende Arzt erhält in den Tagen nach der Untersuchung einen Arztbrief mit allen Angaben, um die weitere ärztliche Versorgung sicherzustellen.

Sollte eine Anmeldung zu einer speziellen kardiologischen Diagnostik oder Therapie (z. B. ein Herz-MRT oder eine elektrophysiologische Untersuchung) notwendig sein, werden diese auf Wunsch von uns organisiert.

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Neben den Standarduntersuchungen kann der Arzt auf weitere Untersuchungen zurückgreifen. Je nach Patient und Symptomatik stehen verschiedene Methoden zur Verfügung.

Herz-Magnetresonanztomographie (MRT)

Für die Herzdiagnostik beim Radiologen muss der Patient in einer Röhre liegen, während Magnet- und Radiowellen ein Bild von seinem Herzen erstellen. Die Kardio-MRT gibt Aufschluss über Struktur und Funktionsweise und kann beispielsweise Entzündungen des Herzmuskels feststellen.

Herzkatheter-Untersuchung (Koronarangiographie)

Bei Verdacht auf Verengungen der Herzkranzgefäße führt der Kardiologe die Analyse durch. Diese Methode zeigt, wie die Druckverhältnisse im Inneren des Herzens sind und wie gut die Herzklappen arbeiten. Eventuell bestehende Verengungen, die womöglich einen Herzinfarkt auslösen, werden dabei in der Regel erkannt und gleich behandelt.

Myokardszintigraphie

Ebenso hilft die sogenannte Myokardszintigraphie, mehr über die Durchblutung des Herzmuskels und die Herzfunktion zu erfahren. Verengungen der Herzkranzgefäße im Rahmen der koronaren Herzkrankheit können dadurch beispielsweise ermittelt werden. Die Herzuntersuchung erfolgt über einen Computertomographen (CT).

Radionuklidventrikulographie

Die Radionuklidventrikulographie (Herzbinnenraumszintigraphie) gibt Aufschluss über:

  • Funktionsweise der Herzkammern (Ventrikel) und Herzklappen
  • Wandbewegungen des Herzens
  • Blutmenge, die die Kammern pro Herzschlag in den Körper pumpen (Auswurfleistung)
  • Geschwindigkeit von Füllung und Entleerung der Kammern

Ähnlich wie bei der Myokardszintigraphie bekommt der Patient gering radioaktive Substanzen in die Vene verabreicht, um so bestimmte Bereiche des Herzens besonders gut sichtbar zu machen. Bei der Untersuchung werden dann in Ruhe und unter Belastung (beispielsweise auf dem Liegefahrrad) mithilfe einer sogenannten Gammakamera detaillierte Aufnahmen vom Herzen erstellt.

Neben der Kamera, die der Radiologe vor der Brust des Patienten ausrichtet, bekommt der Betroffene bei der Radionuklidventrikulographie auch EKG-Elektroden aufgeklebt. Das EKG ermittelt die optimalen Zeitpunkte für die Aufnahmen, die Gammakamera nimmt dann mehrere Bilder pro Herzschlag auf.

Die Radionuklidventrikulographie kommt vor allem bei einer vermuteten Herzinsuffizienz zum Einsatz, weil

  • eine Herzschädigung (beispielsweise Defekt in der Herzscheidewand) vorliegt oder
  • eine Aortenklappeninsuffizienz besteht, die Aortenklappe also nicht mehr richtig schließt.

Mittlerweile setzen Mediziner anstelle der Radionuklidventrikulographie zunehmend die Echokardiographie ein. Sie ermöglicht eine ähnlich genaue Darstellung der Auswurfleistung und verläuft ohne Strahlenbelastung für den Patienten.

Lungenfunktionstest (Spirometrie)

Die Spirometrie ist die am häufigsten angewandte Methode zur Überprüfung der Lungenfunktion, denn ihre Auswertung ermöglicht relativ exakte Aussagen über das Lungen- und Atemvolumen sowie die Atemströme des Patienten.5 

Die Lungenfunktionsprüfung führt der Hausarzt oder der Lungenfacharzt durch. Hierbei atmet der Patient in ein Mundstück, das mit dem Spirometer verbunden ist. Die Nase des Patienten wird mit einer Klammer verschlossen. Das Gerät misst Stärke sowie Tiefe der Atemzüge und zeichnet die durchströmende Luftmenge und -geschwindigkeit auf. Die beim Lungenfunktionstest gemessenen Werte geben Aufschluss über den Funktionszustand der Lunge.

Die Funktionen von Lunge und Herz hängen unmittelbar zusammen. Eine fortschreitende Herzinsuffizienz kann auch die Lunge in Mitleidenschaft ziehen. Denn wenn die geschwächte linke Herzkammer nicht mehr ausreichend Blut in den Körperkreislauf pumpt, verbleibt es im Herzen und kann sich bis in die Lunge zurückstauen. Der hohe Druck, der durch den Rückstau entsteht, führt zu Wassereinlagerungen (Ödemen) und einer Funktionseinschränkung der Lunge, die der Arzt durch die Werte eines Lungenfunktionstests erkennen kann. Deshalb ordnet er in manchen Fällen bei vorliegender Linksherzinsuffizienz eine Lungenfunktionsprüfung an.

Andererseits können auch vorliegende Lungenerkrankungen, beispielsweise COPD (Chronic Obstructive Pulmonary Disease; deutsch: chronisch obstruktive Lungenerkrankung), zu einer Herzinsuffizienz führen: Durch die Lungenerkrankung, die durch einen Lungentest nachgewiesen wird, entsteht ein erhöhter Widerstand in der Lunge. Die rechte Herzkammer muss entsprechend stärker pumpen, zugleich staut sich das Blut zurück in die Lungenarterie und die rechte Herzkammer. Sie dehnt sich aus, wodurch sich die Pumpkraft verringert (Cor pulmonale). Es kommt zur Rechtsherzinsuffizienz.

Regelmäßiger Herz-Kreislauf-Check-up

Unabhängig von den Untersuchungsmethoden zur Diagnostik einer Herzinsuffizienz sind regelmäßige Herz-Kreislauf-Checks ratsam – mit, aber auch ohne eine bestehende Herzschwäche. Ab einem Alter von 35 und in einem Intervall von drei Jahren zahlt die Krankenkasse folgende Maßnahmen zur Herzdiagnostik:6,7

  • Blutdruckmessung
  • Pulsfrequenzuntersuchung
  • Abhören der Herztöne

Fallen dem Arzt dabei Unregelmäßigkeiten auf, können weitere Untersuchungen folgen. Liegen Risikofaktoren wie Übergewicht, Nikotinkonsum, familiäre Vorbelastungen oder Beschwerden wie Atemnot und schnelle Ermüdung vor, entscheidet der Mediziner individuell über die weiteren Maßnahmen.