Was ist die gefährlichste stadt der welt

Mexikos Bürgerrat für Öffentliche Sicherheit und Strafrecht, eine gemeinnützige Organisation, hat auch für 2019 wieder ein Ranking der 50 gewalttätigsten Städte der Welt herausgegeben. Dabei wurde ermittelt, wie viele Tötungsdelikte auf 100.000 Einwohner kommen. Ausgenommen aus dem Bericht sind Kriegsgebiete. 6 der 10 gewalttätigsten Städte liegen in Mexiko. Die gewalttätigsten Städte außerhalb von Lateinamerika sind St. Louis (USA) auf Platz 9 und Kapstadt (Südafrika) auf Platz 8.

Vor allem Mexiko leidet aufgrund der anhaltenden Bandenkriege zwischen den Drogenkartellen unter steigender Gewalt. Bereits zum dritten Mal in Folge ist eine mexikanische Stadt die gefährlichste der Welt. Zum zweiten Mal in Folge ist Tijuana die Stadt mit der weltweit höchsten Rate an Tötungsdelikten, gemessen an der Einwohnerzahl. Mexiko ist zudem das Land mit der größten Anzahl an Städten, die eine hohe Gewaltrate aufweisen. Die Autoren des Rankings halten aber auch fest, dass es aufgrund der politisch angespannten Situation immer schwieriger wird, die tatsächliche Anzahl an Tötungsdelikten in Venezuela zu ermitteln. Schon vor der dortigen Regierungskrise haben die Behörden seit Jahren keine Kriminalstatistiken mehr veröffentlicht. Es gibt lediglich Recherchen und monatliche Zählungen durch Journalisten beziehungsweise Veröffentlichungen in Zeitungsberichten - und selbst die sind immer seltener geworden.

Passend dazu: Die meistgesuchten Verbrecher der Welt

Im Folgenden die zehn gefährlichsten Städte weltweit:

205Tötungsdelikte
341.597 Einwohner
Mordrate von 60,01 (pro 100.000 Einwohner)

Die brasilianische Stadt liegt im Bundesstaat Bahia, im Nordosten von Brasilien. Wirtschaftlich gesehen spielt in Vitória da Conquista der Kaffeeanbau eine Rolle und außerdem hat sich die Stadt zu einem Dienstleistungszentrum entwickelt. Auch die "Southwest Bahia State Universität" hat hier ihren Hauptsitz. Daneben zeichnet sich die Stadt durch eine hohe Rate an Tötungsdelikten aus. Auf 100.000 Einwohner kommen rund 60 Morde.

Was ist die gefährlichste stadt der welt
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194Tötungsdelikte
300.576 Einwohner
Mordrate von 64,54 (pro 100.000 Einwohner)

Die US-Stadt am Mississippi wirkt auf den ersten Blick sehr einladend. Sie beherbergt mehrere renommierte Universitäten wie die Washington University und ist Heimatstadt berühmter Jazzmusiker wie Clark Terry oder Miles Davis. Das Wahrzeichen von St. Louis, ein 192 Meter großer Bogen, ist kaum übersehbar. Der sogenannte "Gateway Arch" wurde vom verstorbenen Architekten Eero Saarinen designt. Trotz ihrer kulturellen und historischen Sehenswürdigkeiten führt die Stadt in den USA regelmäßig das Ranking der gefährlichsten Städte beziehungsweise meisten Tötungsdelikte an.

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Während Einwohner von St. Louis berichten, dass sie sich im Großteil der Stadt auch nachts sicher fühlen, gibt es gewisse Viertel mit einer extrem hohen Kriminalitätsrate, die man meiden sollte. Das gilt vor allem für den Norden der inneren Stadt. Ein Grund, warum die Stadt im Ranking so weit vorne platziert ist, resultiert daraus, dass in den Vororten der Stadt beziehungsweise in der Metropolregion Greater St. Louis rund 2,8 Millionen Menschen leben, für die Statistik allerdings nur die Tötungsdelikte der inneren Stadt herangezogen wurden. Fakt ist allerdings: Die Gewaltrate ist in Teilen der Stadt ziemlich hoch.

3.065Tötungsdelikte
4.488.545 Einwohner
Mordrate von 68,28 (pro 100.000 Einwohner)

Kapstadt mit dem beeindruckenden Tafelberg im Hintergrund ist ein beliebtes Reiseziel für Touristen. Die Millionenmetropole ist eine der größten Städte des Landes und seit 2014 befindet sich dort ebenfalls der Sitz des südafrikanischen Parlaments. Eine beliebte Sehenswürdigkeit nahe Kapstadt ist die ehemalige Gefängnisinsel Robben Island, auf der der 2013 verstorbene südafrikanische Ex-Präsident Nelson Mandela inhaftiert war. Seit 1999 zählt die Insel zum Unesco-Weltkulturerbe.

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Neben den touristisch geprägten, reicheren Vierteln der Stadt, herrschen in den Townships, den Slums der Stadt, Armut und Gewalt. Von der hohen Kriminalitätsrate bekommen Touristen im Regelfall nichts mit, solange man nachts nicht durch die gefährlicheren Vierteln der Stadt spaziert. Dennoch ist die Rate der Tötungsdelikte relativ hoch: Auf 100.000 Einwohner kommen rund 68 Morde.

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600Tötungsdelikte
837.914 Einwohner
Mordrate von 71,61 (pro 100.000 Einwohner)

Einst, also in den 1960er und 70er Jahren, galt Acapulco als Hotspot und Urlaubsdestination für Stars und Sternchen. Doch diese Zeiten sind vorbei. An der Pazifikküste gelegen, lockte die Stadt entlang der Küste mit tollen Bars und Restaurants. In den 1990er Jahren verlor die Metropole an Glanz. Die Verbrechensrate stieg enorm an, mit der Stadt ging es bergab. Mittlerweile kommen rund 72 Morde auf 100.000 Einwohner. Auch hier haben Drogenkriege zur hohen Anzahl an Tötungsdelikten beigetragen.

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Dennoch ziehen die wunderschönen Strände und Sehenswürdigkeiten der Stadt immer noch jede Menge Touristen an. Laut österreichischem Außenministerium besteht für bestimmte Gebiete Mexikos ein hohes Sicherheitsrisiko, das gilt ebenfalls für Acapulco: Abgelegene und verlassene Gebiete wie einsame Strände oder Vorstadtzonen sollten Touristen meiden.

2.134Tötungsdelikte
2.858.933 Einwohner
Mordrate von 74,65 (pro 100.000 Einwohner)

Sehr gefährlich ist es nach wie vor in Caracas, der Hauptstadt Venezuelas. Sie ist mit rund 75 Morden pro 100.000 Einwohner die sechstgefährlichste Stadt der Welt. Die Straßenkriminalität in Caracas ist extrem hoch. Vor allem die Armutsviertel werden vom organisierten Verbrechen kontrolliert. Es kommt häufig zu Raubüberfällen und Morden

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Gleichzeitig hat Caracas auch schöne Seiten zu bieten: Die Stadt ist umgeben von einer wunderschönen Berglandschaft, dem El Ávila National Park, der für seine vielfältige Flora und Fauna bekannt ist.

281Tötungsdelikte
348.154 Einwohner
Mordrate von 80,72 (pro 100.000 Einwohner)

Ciudad Obregón ist die zweitgrößte Stadt im mexikanischen Bundesstaat Sonora und wurde nach dem ehemaligen mexikanischen Präsidenten Álvaro Obregón benannt. Die Stadt liegt im Norden des Landes und ist nur rund 500 Kilometer entfernt von der US-Grenze. Die fruchtbare Gegend ist durch Land- und Viehwirtschaft geprägt, aber auch der Handel und die sogenannten Maquiladora spielen eine wichtige ökonomische Rolle. Letztere sind Montagebetriebe, die importierte Einzelteile oder Halbfertigware zu fertiger Ware zusammensetzen, die anschließend exportiert wird.

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© Wikimedia/Javieremo

Seit 2019 findet sich die Stadt aufgrund des organisierten Verbrechens auch auf der Liste der gefährlichsten Städte der Welt wieder. Einmal mehr sind Drogenkriege schuld an der stark gestiegenen Rate der Tötungsdelikte.

723Tötungsdelikte
895.515 Einwohner
Mordrate von 80,74 (pro 100.000 Einwohner)

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© Demedman / Shutterstock.com Markt in Irapuato

Irapuato bedeutet in der indigenen Sprache "sumpfiger Ort" und liegt im Landesinneren. Die Stadt ist bekannt als Handels- und Industriezentrum und kein typisches Touristenziel. Landesweit berühmt ist die Region für ihren Erdbeeranbau. Die Erdbeerfarbe findet sich auch an einigen Gebäuden von Irapuato wieder.

Am Plaza del Comercio Popular befindet sich der größte Markt der Stadt. Sehenswert ist auch die Kathedrale von Irapuato. Abseits davon zählt die Stadt zu den Neueinsteigern in das Ranking der gefährlichsten Städte. Die Stadt war unter anderem Schauplatz von Gang-Kämpfen um die Benzin-Pipeline in dem Gebiet. Immer wieder ist dort im großen Stil illegal Treibstoff abgezapft worden.

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301Tötungsdelikte
351.823 Einwohner
Mordrate von 85,54 (pro 100.000 Einwohner)

Uruapan zählt zu den ältesten Städten in Mexiko und befindet sich im Bundesstaat Michoacán. Die Stadt liegt auf rund 1.650 Metern Höhe und ist umgeben von Bergmassiven mit bis zu 3.800 Metern Höhe und dem Nationalpark Barranca del Cupatitzio. Ausreichend Regen und fruchtbare Böden machen das Land rund um die Stadt zu einem landwirtschaftlichen Nutzungsgebiet, so liegt hier beispielsweise eines der wichtigsten Avocado-Anbaugebiete des Landes. Passenderweise bedeutet das Wort "uruapan" in der indigenen Sprache "Ort wo die Bäume immer Früchte tragen". Die landschaftliche Idylle ist die eine Seite, die hohe Gewaltrate in der rund 350.000-Einwohnerstadt die andere. Denn immer wieder gerät die Stadt zwischen die Fronten von Drogenkartellen. 2019 sind 301 Menschen gewaltsam zu Tode gekommen.

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1.522Tötungsdelikte
1.455.923 Einwohner
Mordrate von 104,54 (pro 100.000 Einwohner)

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Eine bunte Ansammlung an Häusern und Hütten bilden die Ausläufer der Stadt Juárez, die fast 1,5 Millionen Einwohner zählt. Die Metropole liegt nahe der Grenze zu den USA und gegenüber der mexikanischen Stadt El Paso. Lange Zeit galt Juárez als der gefährlichste Ort der Welt: Drogenkriege, Morde, Erpressungen und Entführungen waren an der Tagesordnung. Juárez ist eines der Epizentren des seit 2007 herrschenden Drogenkriegs in Mexiko. Zwischenzeitlich ist die Stadt etwas zur Ruhe gekommen, das Justiz- und Polizeisystem wurde reformiert. Doch die Gewalt bleibt allgegenwärtig. 1.522 Tötungsdelikte im Jahr 2019 sprechen dafür, dass die Stadt weiterhin eine der gefährlichsten der Welt ist.

2.367Tötungsdelikte
1.763.197 Einwohner
Mordrate von 134,24 (pro 100.000 Einwohner)

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© iStockphoto.com/Sherry Smith Tijuana

Weiter nördlich von La Paz auf der kalifornischen Halbinsel liegt die berühmtberüchtigte Grenzstadt Tijuana, die regelmäßig von US-Touristen auf der Suche nach Sex, Drogen und Alkohol belagert wird. Vor allem im Frühjahr zum traditionellen "Spring Break" (Semesterferien) pilgern etliche US-amerikanische Studenten in die Stadt, um dort Party zu machen. Wer durch Tijuana schlendert, entdeckt zahlreiche Bars und Souvenirshops, Sandstrände vervollständigen das Urlaubsflair.

Die Schattenseite der Grenzstadt ist eine hohe (Drogen-) Kriminalitätsrate. Die Machtkämpfe der ortsansässigen Drogenbosse wurden sogar schon von Hollywood verfilmt: Der Streifen "Traffic" porträtiert die Drogenschlacht zwischen dem Tijuana-Kartell und dem rivalisierenden Juárez-Kartell. Unglaubliche 134 Morde wurden 2019 pro 100.000 Einwohner verübt.

Quelle: Bürgerrat für Öffentliche Sicherheit und Strafrecht (März 2019)

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