Was ist der unterschied von quetiapin tad und quetiapin

  • Was ist der unterschied von quetiapin tad und quetiapin
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  • Was ist der unterschied von quetiapin tad und quetiapin

Der Wirkstoff Quetiapin ist ein atypisches Neuroleptikum bzw. Antipsychotikum, das hauptsächlich Dopamin-D2-Rezeptoren und Serotonin-5HT-2-Rezeptoren blockiert. Quetiapin wird bei Erkrankungen wie Schizophrenie sowie manischen und depressiven Episoden angewendet.

ATC Code

Was ist der unterschied von quetiapin tad und quetiapin

  • Schizophrenie
  • mäßige bis schwere manische Episoden bei bipolaren Störungen
  • schwere depressive Episoden bei bipolaren Störungen
  • Rückfallprävention von manischen oder depressiven Episoden bei Patienten mit bipolaren Störungen, die zuvor auf eine Quetiapin-Behandlung angesprochen haben

Quetiapin ist als Suspension zum Einnehmen, als Filmtabletten und als Retardtabletten auf dem deutschen Markt verfügbar.

Quetiapin ist ein atypisch wirkendes Antipsychotikum (Neuroleptikum). Der Wirkstoff und sein aktiver Metabolit N-Desalkylquetiapin interagieren mit einem breiten Spektrum von Neurotransmitterrezeptoren.

Hierunter zerebrale serotonerge (5HT2)- und dopaminerge D1- und D2-Rezeptoren. Es wird angenommen, dass diese Kombination eines Rezeptorantagonismus mit höherer Selektivität für 5HT2- verglichen mit D2-Rezeptoren für die klinischen antipsychotischen Eigenschaften und das gering ausgeprägte extrapyramidale Nebenwirkungsprofil (EPS) von Quetiapin im Vergleich zu typischen Antipsychotika mitverantwortlich ist.

Die Inhibition des Norepinephrin-Transporters und die partielle agonistische Wirkung an den 5HT1A- Rezeptoren durch N-Desalkylquetiapin könnten zur antidepressiven Wirkung von Quetiapin beitragen.

  • Quetiapin wird nach oraler Einnahme gut resorbiert und extensiv metabolisiert.
  • Die Plasmaproteinbindung von Quetiapin liegt bei etwa 83%.
  • Quetiapin wird extensiv in der Leber metabolisiert.
  • CYP3A4 ist hauptsächlich für den Metabolismus von Quetiapin verantwortlich.
  • N-Desalkylquetiapin wird primär über CYP3A4 gebildet und abgebaut.
  • Ungefähr 73% des Wirkstoffs werden mit dem Urin, 21% mit den Fäzes ausgeschieden.
  • Die Eliminationshalbwertszeiten betragen für Quetiapin bzw. N-Desalkylquetiapin in etwa 7 bzw. 12 Stunden.

Filmtabletten: Zur Behandlung der Schizophrenie sollten Quetiapin Filmtabletten zweimal täglich eingenommen werden. Am ersten Behandlungstag werden zweimal 25 mg, am zweiten Tag zweimal 50 mg, am dritten Tag zweimal 100 mg und am vierten Tag zweimal 150 mg pro Tag eingenommen. Danach sollte die Dosis bis zur üblichen wirksamen Dosis von 300 bis 450 mg pro Tag angepasst werden. Im Allgemeinen kann die Dosis zwischen 150 und 750 mg Quetiapin pro Tag liegen.

Retardtabletten: Quetiapin Retardtabletten sollten einmal täglich mindestens eine Stunde vor einer Mahlzeit eingenommen werden. Am ersten Behandlungstag beträgt die Tagesdosis 300 mg und am zweiten Tag 600 mg. Die empfohlene Tagesdosis beträgt 600 mg und sollte je nach Ansprechen des Patienten und der Verträglichkeit zwischen 400 mg und 800 mg pro Tag eingestellt werden.

Behandlung von mäßigen bis schweren manischen Episoden bei bipolaren Störungen von Erwachsenen

Filmtabletten: Am ersten Behandlungstag werden zweimal 50 mg,  am zweiten Tag zweimal 100 mg, am dritten Tag zweimal 150 mg und am vierten Tag zweimal 200 mg pro Tag eingenommen. Weitere Dosisanpassungen bis zur Tagesdosis von zweimal 400 mg Quetiapin am 6. Tag sollten erfolgen. Die üblich wirksame Dosis liegt zwischen 400 und 800 mg pro Tag, kann aber je nach Verträglichkeit und Ansprechen des Patienten auf 200 mg pro Tag reduziert werden.

Retardtabletten: Quetiapin Retardtabletten sollten mindestens eine Stunde vor einer Mahlzeit einmal täglich eingenommen werden. Am erstem Behandlungstag beträgt die Tagesdosis 300 mg und am zweiten Tag 600 mg. Die empfohlene Tagesdosis beträgt 600 mg und sollte je nach Ansprechen des Patienten und der Verträglichkeit zwischen 400 mg und 800 mg pro Tag eingestellt werden.

Behandlung von schweren depressiven Episoden bei bipolaren Störungen von Erwachsenen

Sowohl die Filmtabletten als auch die Retardtabletten sollten einmal täglich vor dem Schlafengehen eingenommen werden. Am ersten Behandlungstag werden einmal täglich 50 mg, am zweiten Tag einmal 100 mg, am dritten Tag einmal 200 mg und am vierten Tag einmal 300 mg pro Tag eingenommen. Die empfohlene Tagesdosis beträgt 300 mg.

Rückfallprävention bei bipolaren Störungen von Erwachsenen

Patienten, die auf Quetiapin zur Behandlung der bipolaren Störung angesprochen haben, sollten die Behandlung mit gleicher Dosis fortsetzen. Die empfohlene Erhaltungsdosis liegt zwischen 300 und 800 mg pro Tag und es sollte die niedrigste wirksame Dosis angewendet werden. Dabei sind die Filmtabletten zweimal täglich und die Retardtabletten einmal täglich einzunehmen.

Zusatztherapie bei depressiven Erkrankungen von Erwachsenen

Quetiapin Retardtabletten sollten vor dem Schlafengehen eingenommen werden, wobei die Filmtabletten zur Zusatztherapie bei depressiven Erkrankungen nicht zugelassen sind. Die Tagesdosis beträgt 50 mg am ersten und am zweiten Tag und 150 mg am dritten und vierten Tag und kann bis auf 300 mg je nach Ansprechen des Patienten und der Verträglichkeit erhöht werden.

Ältere Patienten

Insbesondere in der initialen Behandlungsphase ist Vorsicht geboten, zudem kann es erforderlich sein, die Dosisanpassung langsamer vorzunehmen und eine geringere therapeutische Tagesdosis zu wählen als bei jüngeren Patienten. In klinischen Studien konnte ermittelt werden, dass die mittlere Plasmaclearance von Quetiapin bei älteren Patienten im Vergleich zu der von jüngeren Patienten um 30 - 50 % niedriger lag. Ebenso sind Wirksamkeit und Sicherheit bei älteren Patienten mit depressiven Episoden im Rahmen von bipolaren Störungen nicht untersucht.

Kinder und Jugendliche

Die Anwendung von Quetiapin bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wird nicht empfohlen, da keine Daten vorhanden sind.

Eingeschränkte Nierenfunktion

Eine Dosisanpassung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist nicht erforderlich.

Eingeschränkte Leberfunktion

Quetiapin sollte bei Patienten mit bekannter eingeschränkter Leberfunktion insbesondere in der initialen Behandlungsphase mit Vorsicht angewendet werden, da Quetiapin hauptsächlich in der Leber metabolisiert. Die Anfangsdosis der Filmtabletten sollte 25 mg pro Tag und der Retardtabletten 50 mg pro Tag betragen. Je nach individuellem Ansprechen des Patienten und der Verträglichkeit sollte die Dosis der Filmtabletten täglich schrittweise um 25 - 50 mg pro Tag und der Retardtabletten um 50 mg pro Tag bis zum Erreichen der wirksamen Dosis gesteigert werden.

Art der Anwendung

Quetiapin Retardtabletten sollten einmal täglich eingenommen werden, und zwar nicht zusammen mit einer Mahlzeit, mindestens eine Stunde vor einer Mahlzeit eingenommen werden. Die Retardtabletten sollen im Ganzen geschluckt und nicht geteilt, zerkaut oder zerkleinert werden. Quetiapin Filmtabletten können unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.

Umstellung von den Quetiapin Filmtabletten auf Retardtabletten

Für eine einfachere Dosierung können Patienten, die mit mehrfachen Dosen der schnellfreisetzenden Quetiapin Filmtabletten behandelt werden, auf Quetiapin Retardtabletten umgestellt werden. Die Tagesgesamtdosis ist äquivalent und wird einmal täglich eingenommen. Individuelle Dosisanpassungen können erforderlich sein.

Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen von Quetiapin (≥ 10 %) sind:

  • Somnolenz
  • Schwindel
  • Kopfschmerzen
  • Mundtrockenheit
  • Absetzsymptome beim Beenden der Behandlung
  • Erhöhung der Serumtriglyceridspiegel
  • Erhöhung des Gesamtcholesterins (überwiegend LDL-Cholesterin)
  • Abnahme des HDL-Cholesterins
  • Gewichtszunahme
  • verringerter Hämoglobinwert
  • extrapyramidale Symptome

  • Carbamazepin oder Phenytoin ► Plasmakonzentration von Quetiapin wird erheblich verringert
  • Kombination mit anderen zentralwirksamen Arzneimitteln und Alkohol
  • Quetiapin wird über CYP3A4 metabolisiert ► die gleichzeitige Anwendung von Quetiapin und CYP3A4-Inhibitoren ist kontraindiziert
  • Grapefruitsaft
  • Thioridazin ► Anstieg der Quetiapin-Clearance
  • Lithium ► erhöhte Inzidenz von extrapyramidal assoziierten Ereignissen (insbesondere Tremor), Somnolenz und Gewichtszunahme
  • Natriumvalproat ► erhöhte Inzidenz von Leukopenie und Neutropenie
  • Arzneimittel, die zu Störungen des Elektrolythaushalts oder zu einer Verlängerung des QT-Intervalls führen

Der Wirkstoff ist kontraindiziert bei:

Bei Neugeborenen, die während des dritten Trimenons der Schwangerschaft Antipsychotika (einschließlich Quetiapin) ausgesetzt sind, besteht das Risiko für Nebenwirkungen, einschließlich extrapyramidaler Symptome und/oder Entzugserscheinungen, deren Schwere und Dauer nach der Entbindung variieren können. Es gibt Berichte über Agitiertheit, erhöhten oder erniedrigten Muskeltonus, Tremor, Somnolenz, Atemnot oder Störungen bei der Nahrungsaufnahme. Dementsprechend sollten Neugeborene sorgfältig überwacht werden

Aufgrund des Fehlens von aussagekräftigen Daten muss eine Entscheidung darüber getroffen werden, ob das Stillen oder die Behandlung mit Quetiapin zu unterbrechen ist.

  • Da Quetiapin bei verschiedenen Erkrankungen angewendet werden kann, sollte beim Patienten das Sicherheitsprofil entsprechend der bei ihm individuell gestellten Diagnose und der angewendeten Dosierung berücksichtigt werden.
  • Da in klinischen Studien ein Risiko für eine Verschlechterung des Stoffwechselprofils, einschließlich Änderungen des Gewichts, des Blutzuckerspiegels und der Lipide beobachtet wurde, sollten Stoffwechselparameter der Patienten zum Zeitpunkt des Behandlungsbeginns bewertet und Änderungen dieser Parameter während der Behandlung regelmäßig kontrolliert werden.
  • Unter Quetiapin-Behandlung besteht eine erhöhte Inzidenz von extrapyramidalen Symptomen (EPS). Die Anwendung von Quetiapin wurde mit der Entwicklung einer Akathisie in Verbindung gebracht, die subjektiv als unangenehm oder quälend empfundene Ruhelosigkeit und zwanghaftem Bewegungsdrang charakterisiert ist, oft begleitet durch eine Unfähigkeit, still zu sitzen oder still zu stehen. Dies tritt am wahrscheinlichsten innerhalb der ersten Behandlungswochen auf. Bei Patienten, bei denen diese Symptome auftreten, kann eine Dosiserhöhung schädlich sein.
    Das maligne neuroleptische Syndrom wurde mit der antipsychotischen Therapie einschließlich Quetiapin, in Verbindung gebracht. Auf Anzeichen wie Hyperthermie, veränderter mentaler Zustand, Muskelrigidität, autonome Instabilität und ein Anstieg der Kreatinphosphokinase-Werte, soll deshalb geachtet werden.
  • Es ist wichtig, dass jede Veränderung Leberenzym-induzierender Arzneimittel ausschleichend erfolgt und dieses Arzneimittel, falls erforderlich, durch eine nicht Leberenzym-induzierende Substanz ersetzt wird.
    Es gibt Berichte über falsch positive Ergebnisse beim Nachweis von Methadon und trizyklischen Antidepressiva bei Patienten, die Quetiapin eingenommen haben. Eine Bestätigung der fraglichen Ergebnisse aus den Screenings mit Immunoassays durch eine angemessene chromatographische Methode wird empfohlen.