Die Gallenblase ist der Ort, an dem die in der Leber gebildete Galle gesammelt und eingedickt wird, sie steht dem Körper zur Verdauungsunterstützung und zur Aufschlüsselung der Nahrung auf einen Reiz (Nahrungsaufnahme) zur Verfügung. Durch das Eindicken der Galleflüssigkeit können durch Kristallisation Steine entstehen, die dann spontan abgehen können (Gallenkolik) oder aber in der Blase verbleiben und hier zu weiteren Erkrankungen führen. Diese sind Reizzustände, Schrumpfungen, Vereiterungen, Perforationen mit der Folge der Bauchfellentzündung. Show Neben der operativen Entfernung der Gallenblase sind auch medikamentöse Maßnahmen, oder Spülungen der Gallenblase möglich. Jedoch ist der Erfolg sehr fraglich, da häufig wegen Unverträglichkeit, ggf. auch Magengeschwüren, die Behandlung abgebrochen werden muss. Auch können sich bereits aufgelöste Steine in kurzer Zeit wieder bilden. Wir raten deshalb bei nachgewiesenen Gallensteinen zur operativen Entfernung der Gallenblase. Durch einen kleinen Schnitt am Nabel wird die Optik (Laparoskop) in die Bauchhöhle eingebracht. Durch weitere kleine Schnitte ohne Durchtrennung der Bauchmuskulatur werden die Zusatzinstrumente eingebracht und so die Gallenblase herausgelöst und entfernt. Die Verbindungen werden durch sichere Clips verschlossen. Die offene Cholecystektomie ist das ältere Verfahren, standardisiert und vielfach als Goldstandard bezeichnet. Hierbei wird der Bauchraum mit dem Skalpell eröffnet und die Gallenblase entfernt. Dabei werden die Bauchmuskeln am Rippenbogen teilweise durchtrennt.
Bei beiden Verfahren ist die Notwendigkeit zur Entspannung der Bauchmuskulatur gegeben, sodass nur eine Vollnarkose sinnvoll erscheint. Trotz kleiner Hautschnitte fand eine Operation im Bauchraum statt. Insofern sollte man sich noch ca. 14 Tage schonen und allzu fettreiche und schwere Speisen meiden. Duschen ist bereits 3 Tage nach der Operation möglich. Baden, Schwimmen und sonstige sportliche Tätigkeiten können nach zwei Wochen wieder aufgenommen werden. Im Notfall, bei der so genannten akuten Galle, werden die Untersuchungen (Labor,Röntgen, EKG und Bauchsonographie) bei uns durchgeführt, und nach Auswertung über den Zeitpunkt der Operation entschieden. Eventuell ist noch eine kurze Vorbehandlung mit Antibiotika und Infusionen notwendig. Im Normalfall sind die Gallensteine bereits durch Ihren Hausarzt diagnostiziert worden, so dass nur noch wenige Zusatzuntersuchungen für die Sicherheit der Operation notwendig sind. Sie haben vor der Operation einige Nahrungsmittel und Zubereitungen bemerkt, die bei Ihnen Blähungen, Völlegefühl, Gallenkoliken und Schmerzen hervorgerufen haben. Diese Speisen sind teilweise nach der Operation wieder verträglich, wobei Hülsenfrüchte und schwere tierische Fette (Ente, Gans) häufig problematisch bleiben. Generell ist jedoch die Verträglichkeit nach der Operation besser als zuvor. Bei der Cholezystektomie wird mittels einer OP die Gallenblase entfernt. Die Operation wird sehr häufig und überwiegend durch kleine Schnitte in der Bauchwand durchgeführt (minimal-invasive, laparoskopische Cholezystektomie). In einigen Fällen ist jedoch nach wie vor ein offen-chirurgisches Verfahren (konventionelle Cholezystektomie) notwendig. Die konventionelle CholezystektomieBei der konventionellen OP wird in der Regel unter Vollnarkose durch einen Schnitt unterhalb der rechten Rippen das OP-Gebiet eröffnet. Anschließend wird die versorgende Arterie (Arteria cystica) sowie der abzweigende Gallengang (Ductus cysticus) abgebunden, durchtrennt und die Gallenblase entnommen. Die Einlage einer Wunddrainage ist meist nicht nötig. Vor der OP wird durch die Gabe eines Antibiotikums das Infektionsrisiko gesenkt. Eine Thrombosevorbeugung kann unter Umständen erforderlich sein, wird aber nicht standardmäßig verabreicht. Meist können die Patienten das Krankenhaus schon nach drei bis fünf Tagen verlassen. Die laparoskopische CholezystektomieDer Goldstandard in der Behandlung der Gallenblasenentzündung ist heutzutage die laparoskopische Cholezystektomie. Dabei wird die Gallenblase minimal-invasiv durch eine sogenannte „Schlüssellochchirurgie“ entfernt. Grundprinzip der laparoskopischen Operationen ist das Einbringen von meist vier Zugängen (4-Trokar-Technik). Über sie führen die Chirurgen Iange OP-Instrumente sowie eine flexible Kameraoptik in den Bauchraum. Die Instrumente können von außen gesteuert werden, während die Kamera ein Live-Bild auf einen Monitor überträgt. Der Bauchraum wird durch Einpumpen von Kohlendioxid erweitert und dadurch eine bessere Sicht und Beweglichkeit der operierenden Ärzte gewährleistet (sogenanntes Pneumoperitoneum). Anschließend kann man mithilfe der Instrumente unter Sichtkontrolle die Gallenblase entfernen und durch einen der Schnitte nach außen befördern. Vorteile der laparoskopischen Gallenblasen-OP gegenüber dem konventionellen Verfahren sind vor allem geringere Schmerzen nach der OP, kleinere Narben und damit ein schöneres kosmetisches Ergebnis sowie ein kürzerer Krankenhausaufenthalt. Neuere Verfahren benutzen nur noch einen einzigen Zugangsweg, über den alle Instrumente in den Bauchraum eingebracht werden („single-site approach“) oder natürliche Körperöffnungen, beispielsweise den Magen-Darm-Trakt oder die Vagina („NOTES“ = „natural orifice transluminal endoscopic surgery”). Diese OP-Methoden werden für gewöhnlich nur in sehr erfahrenen OP-Zentren durchgeführt. Eine laparoskopische Gallenblasenentfernung darf unter den folgenden Umständen nicht durchgeführt werden:
Wechsel der Operationstechnik (Konversion)Manchmal muss während einer laparoskopischen OP zu einer konventionell-offenen OP gewechselt werden. Dies kann zum Beispiel erforderlich sein, wenn sich während der laparoskopischen OP herausstellt, dass durch die Instrumente ein zu hohes Verletzungsrisiko für angrenzende Organe oder Gewebe besteht. Die Cholezystektomie ist ein relativ sicheres Verfahren, dennoch sind Komplikationen nicht völlig auszuschließen. Dazu gehören Blutungen, Infektionen oder Verletzungen von angrenzenden Organen sind jedoch selten. Im Rahmen von Studien zeigte sich zwar eine erhöhte Rate an Komplikationen bei Patienten mit einer konventionellen Gallenblasen-OP. Allerdings ist der Grund dafür, dass vor allem schwerkranke Patienten konventionell operiert werden müssen, die ohnehin ein höheres Risiko haben, Komplikationen zu entwickeln. Die Gefahr, durch die Gallenblasen-OP zu sterben, ist äußerst gering (weniger als 0,1 Prozent der Fälle). Grundsätzlich muss nach einer Cholezystektomie keine besondere Diät eingehalten werden. Da jedoch die für die Fettverdauung notwendige Gallenflüssigkeit in der Leber zwar noch produziert, aber nicht mehr in der Gallenblase zwischengespeichert und in größeren Mengen in den Darm abgegeben werden kann, vertragen Patienten, bei denen die Gallenblase entfernt wurde, keine sehr fetthaltigen Speisen mehr. Nach dem Genuss können vermehrt Durchfälle auftreten. Ernährung nach GallenblasenentfernungDirekt nach der Gallenblasenentfernung können bereits klare Flüssigkeiten getrunken werden. Eine normale Nahrungsaufnahme (leichte Kost) kann meist bereits am ersten Tag nach der OP begonnen werden. Um die oben beschriebenen Durchfälle zu vermeiden, ist es notwendig, langfristig verschiedene Dinge zu beachten:
Durchführung und Nachsorge einer Cholezystektomie gehören heute zur medizinischen Routine und sind damit eine sichere Therapie. Wissenschaftliche Standards: Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.
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