Unterschied zwischen milchschorf kopfgneis

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Babypflege

Oft werden die Begriffe Kopfgneis und Milchschorf in einem Atemzug genannt, weil sie ähnliche Symptome aufweisen. Doch es gibt grundlegende Unterschiede. Hier findest du die wichtigsten Informationen rund um die Schüppchen auf Babys Kopfhaut sowie Tipps, wie sie am besten entfernt werden können.

Da sich Kopfgneis und Milchschorf beim Baby in ihren äusserlichen Symptomen ähneln, werden sie oft verwechselt – und das nicht nur von Laien. Dabei gibt es klare Merkmale. So ist Kopfgneis harmlos, in der Regel vorübergehend und muss nicht speziell behandelt werden. Zwar werden die Hautschuppen den Eltern und Geschwistern auffallen, aber du kannst beruhigt sein, dein Baby merkt so gut wie nichts davon. Weit anspruchsvoller ist der Milchschorf, der ärztlicher Hilfe bedarf. Mediziner sprechen von einer Erstmanifestation der Neurodermitis. Die Ähnlichkeit zum Kopfgneis besteht lediglich in der Art der Schuppenbildung. Beim Milchschorf hingegen kommen eine entzündete Haut und ein heftiger Juckreiz dazu, was den Winzling in seinem Wohlbefinden beeinträchtigt. Dieser Artikel zeigt auf, wie du die beiden Säuglingsekzeme auseinanderhalten und was du dagegen tun kannst.

Typisch für dieses Säuglingsekzem, das auch seborrhoische Dermatitis genannt wird: Die Symptome zeigen sich bereits etwa eine Woche nach der Geburt. Auf der Kopfhaut des Babys bilden sich gelbliche, teigig-weiche Schuppen, die sich mit den Wochen in graubraune Krusten verwandeln. Diese Hautveränderung ist meist auf die behaarte Kopfhaut beschränkt, eine Ausbreitung im Gesicht ist eher selten. Im Unterschied zum Milchschorf juckt der Kopfgneis wenig bis gar nicht, und die Haut ist normalerweise auch nicht gerötet. 

Das Baby fühlt sich (trotzdem) wohl

Als Auslöser für die seborrhoische Dermatitis wird eine übermässige Talgproduktion angenommen, wobei die genauen Ursachen noch nicht hinlänglich erforscht sind. In der Regel verschwindet der Kopfgneis innerhalb von drei Monaten von selbst wieder. Allerdings gibt es Ausnahmen, bei denen er sich erst beim Eintritt ins Schulalter verliert. Das Einzige, was bei diesem Säuglingsekzem vielleicht etwas stört, ist die unschöne Schuppenbildung, aber du kannst unbesorgt sein, dein Söhnchen oder Töchterchen spürt wenig bis gar nichts davon. Auch ist eine medizinische Behandlung nicht notwendig. Wie du die Kopfgneis-Schuppen entfernen kannst, erfährst du weiter unten.

Milchschorf – ein verwirrender Name

Beim Milchschorf sprechen die Mediziner von atopischer Dermatitis oder atopischem Ekzem. Eine allergische Erkrankung im späteren Leben lässt sich leider nicht ausschliessen. Die ersten Symptome dieser entzündlichen Hauterkrankung zeigen sich erst ab etwa dem dritten Lebensmonat. Typische Anzeichen sind eine gerötete, stark juckende Kopfhaut mit gelblich-bräunlichen Schuppen, die im Aussehen an verbrannte Milch erinnern – deshalb auch der etwas eigenartige Name. Mit einer oft angenommenen Milchunverträglichkeit hat das nichts zu tun. Diese Form des Säuglingsekzems gehört in ärztliche Behandlung.

Linderung fürs Baby

Diese Hauterkrankung kann sich von der Kopfhaut bis zu den Brauen und den Wangen ausbreiten. Durch den starken Juckreiz werden die Kleinen oft im Schlaf gestört und sind verständlicherweise unruhig bis quengelig. Nicht selten kratzen sie sich gar blutig. Nachts helfen da Baumwollfäustlinge, zudem sollten die Fingernägel vorsichtig kurz geschnitten werden. Wichtig ist, dass die Kleidung aus Baumwolle ist, nur unparfümierte Pflegeprodukte verwendet werden und darauf geachtet wird, dass das Kleine nicht zu sehr schwitzt. Auch ist Duschen dem Baden vorzuziehen, weil so die trockene Kopfhaut des Babys geschont wird. Zusätzlich lindernd gegen den Juckreiz wirken fettende Cremes in Kombination mit kühlenden Teeumschlägen oder mit einer Schuppenlösung.

  • Kopfgneis: Rund eine Woche nach der Geburt
  • Milchschorf: Ab etwa dem dritten Monat
  • Kopfgneis: Auf der behaarten Kopfhaut
  • Milchschorf: Auf der behaarten Kopfhaut und im Gesicht
  • Kopfgneis: Weiche, teigige Schuppen ohne Hautrötung
  • Milchschorf: Schuppige Krusten mit geröteter, oft nässender Haut
  • Kopfgneis: Verschwindet meist nach drei Monaten, allerdings gibt es Ausnahmen
  • Milchschorf: Mehrere Monate bis zu zwei Jahre
  • Kopfgneis: So gut wie keine Beeinträchtigung
  • Milchschorf: Es fühlt einen starken Juckreiz
  • Kopfgneis: Keine Behandlung nötig
  • Milchschorf: Bekämpfung des Juckreizes
  • Kopfgneis: Sanftes Lösen der Krusten
  • Milchschorf: Anziehen von Fäustlingen, Baumwollkleidung, sanftes Lösen der Krusten

Beim Kopfgneis – und in Absprache mit dem Arzt oder der Ärztin auch beim Milchschorf – ist ein Entfernen der Schuppen möglich, allerdings solltest du mit viel Fingerspitzengefühl vorgehen. Massiere die Kopfhaut deines Säuglings sorgfältig mit Baby- oder Oliven-öl ein und lasse alles über Nacht einwirken. Am nächsten Tag kannst du die gelösten Partikel mit einem Schwämmchen oder einer weichen Babybürste vorsichtig entfernen. Wichtig ist, jegliches Kratzen zu vermeiden, um Reizungen oder gar Infektionen zu vermeiden. Sollte sich die Haut röten oder gar entzünden, gehört dein Kind umgehend in die Hände eines Arztes. 

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Foto: Pixabay

Unter Kopfgneis versteht man eine harmlose, krustige Hauterscheinung auf dem Kopf. Doch hier herrscht leider im Alltag eine ziemliche Sprachverwirrung. Wenn Eltern von „Milchschorf“ sprechen, meinen sie meistens Kopfgneis. Mediziner wiederum sprechen vom seborrhoischen Ekzem. Der Begriff „Milchschorf“ ist in der Medizin dagegen für eine Vorform des atopischen Ekzems, also einer Neurodermitis, vorgesehen.

Woran man Kopfgneis erkennt

Um wissenschaftlich genau zu bleiben, reden wir hier vom Kopfgneis, wenn wir das seborrhoische Ekzem meinen. Folgende Symptome sind häufig bei Kopfgneis bzw. dem seborrhoische Ekzem zu erkennen:

  • Es findet starke Schuppenbildung auf der Kopfhaut statt
  • Es bilden sich weiche und fetthaltige Schuppen
  • Es bildet sich eine gelbliche oder rötliche Kruste
  • Es juckt normalerweise nicht

Es zeigt sich meist im ersten Lebensmonat und verschwindet bis zum Ende des ersten Lebensjahrs von selbst. Oft ist der Ausschlag schon nach einigen Wochen oder Monaten wieder weg.

Schadet Kopfgneis dem Baby? 

Kopfgneis ist nicht schädlich, stört dein Baby nicht und heilt in der Regel von selbst ab. Auf die Hautschuppen und Krusten kannst du mit einem Wattebausch Babyöl tupfen. Lass das Öl über Nacht einwirken. Wenn du dein Baby badest und seine Haare wäschst, kann dies das Ablösen der Schuppen und Krusten unterstützen. Sei geduldig: Dieser Prozess kann einige Wochen oder Monate dauern.

Babyhaut ist empfindlich. Auf keinen Fall solltest du die Krusten vom Kopf deines Babys zupfen. Es könnte dann zu wunden Stellen und Entzündungen kommen! 

Was ist „echter“ Milchschorf?

Als Milchschorf wird umgangssprachlich ein juckender Hautausschlag bei Babys bezeichnet. „Echter“ Milchschorf ist allerdings sehr selten. In der Medizin bezeichnet „Milchschorf“ einen Ausschlag an Kopf und Gesicht eines Säuglings, der sich im Rahmen einer Neurodermitis bilden kann. Die Neurodermitis wiederum heißt in der Medizin atopisches Ekzem. Ungünstigerweise wird umgangssprachlich der viel harmlosere und häufigere Kopfgneis als „Milchschorf“ bezeichnet. Um wissenschaftlich ganz genau zu bleiben, reden wir hier vom Milchschorf, wenn wir die Vorform von Neurodermitis meinen, die sich am Kopf zeigt. 

Neurodermitis ist eine chronische Hautkrankheit, deren Ursachen noch nicht genau geklärt sind. Bei Säuglingen zeigt sie sich manchmal mit dem Milchschorf zum ersten Mal. Ein Milchschorf muss sich aber nicht zwangsweise zu einer Neurodermitis entwickeln.

So kann sich Milchschorf äußern:

  • Es zeigen sich Entzündungen auf der Kopfhaut und oft auch an den Wangen
  • Es gibt stark entzündete Bereiche (gerötet und nässend)
  • Es bilden sich harte Hautschuppen
  • Es bildet sich eine gelbe Kruste
  • Es kann zur Bläschenbildung kommen
  • Es juckt das Baby stark – es versucht, sich zu kratzen und schreit/quengelt viel
  • Es zeigt sich meist nach dem dritten Lebensmonat und heilt erst nach Monaten oder sogar Jahren wieder ab

Weil Babys und Kleinkinder sehr unter dem „echten“ Milchschorf, also dem atopischen Ekzem, leiden, solltest du deinen Kinderarzt bzw. Jugendarzt aufsuchen, wenn du den Verdacht hast, dass dein Baby davon betroffen ist. Der Arzt berät dich dann zur Behandlung und kann genau diagnostizieren, ob es sich nicht vielleicht doch „nur“ um Kopfgneis handelt.

Was ist eigentlich mit Neurodermitis?

Neurodermitis ist eine Hauterkrankung, die sich durch entzündete Hautbereiche auszeichnet. Diese Ekzeme jucken stark, sind gerötet und eventuell nässen sie auch, bilden Bläschen, Krusten oder Schuppen. In der Medizin wird die Neurodermitis auch als atopisches Ekzem bezeichnet.

Die Krankheit zeigt sich meistens zuerst im Kleinkindalter. Wenn sie im Säuglingsalter schon auftritt, äußert sie sich oft als der oben besprochene „echte“ Milchschorf. Bei vielen Betroffenen verschwindet Neurodermitis innerhalb der Pubertät.

Ganz genau sind die Ursachen von Neurodermitis noch nicht geklärt. Eine gewisse Veranlagung dafür scheint erblich zu sein. Die Hautprobleme entstehen dadurch, dass das Immunsystem den eigenen Körper angreift, ähnlich wie bei einer Allergie. Wovon dieser Fehler im Immunsystem kommt, ist leider noch unklar.

Unterschied Kopfgneis und Milchschorf im Überblick

Die nachfolgende Beschreibung von Merkmalen sind beispielhaft für häufiger auftretende Hautveränderungen, diese dürfen jedoch nicht als Anleitung zur Selbstdiagnose aufgefasst werden:

Kopfgneis (seborrhoisches Ekzem und umgangssprachlich: Milchschorf)„echter“ Milchschorf (atopisches Ekzem)
Beginnim ersten Lebensmonatnach dem dritten Lebensmonat
DauerVerschwindet meist innerhalb des ersten Lebensjahrsmehrere Monate/Jahre
Verlaufheilt in der Regel von selbstkann chronisch werden und in eine Neurodermitis übergehen
Typische Symptome
  • weiche und fetthaltige Schuppen
  • gelbliche/rötliche Schuppen
  • harte Schuppen
  • gelbe Kruste
  • starker Juckreiz
  • entzündete Bereiche
Betroffene KörperbereicheKopf und Nackenkann alle Körperbereiche betreffen

Bei ungewöhnlichen Hautveränderungen sollte im Zweifel stets ein Kinder- und Jugendarzt zu Rate gezogen werden. Insbesondere bei folgenden Anzeichen ist ein Besuch beim Kinder- und Jugendarzt angebracht:

  • Bläschenbildung
  • Nässender Schorf
  • Juckreiz (das Baby versucht, sich zu kratzen)
  • Ausschlag oder Ekzeme an anderen Körperstellen als Kopf und Nacken
  • Fieber, zusätzlich zu diesen Symptomen

oder

  • Wenn das Baby offensichtlich unter dem Ausschlag leidet, wenn es zum Beispiel ständig gereizt oder quengelig ist.

Quellen

P. Fritsch (2004):
Dermatologie und Venerologie. 2. Auflage. Springer Verlag.

A. Krol & B. Krafchik (2006):
The differential diagnosis of atopic dermatitis in childhood. DERMATOLOGIC THERAPY Bd. 19 Nr. 2, S. 73-82. 

R. Sheffield et al. (2007): 
What's the best treatment for cradle cap? CLINICAL INQUIRIES.

H. H. Wolff (1991): 
Hautkrankheiten. Klaus Betke, Wilhelm Künzer, Jürgen Schaub (Hrsg.): LEHRBUCH DER KINDERHEILKUNDE. 6. Auflage. Thieme Verlag.