Kann man blind werden wenn man in die Sonne schaut?

Angst vor Erblindung? Das müssen Sie jetzt tun

Freitag, 20.03.2015 | 12:40

Die SoFi-Brille ist einen Moment verrutscht, und schon ist es geschehen: Das Auge hat ungeschützt in die Sonnenfinsternis geblickt. FOCUS Online erklärt, wie Sie sich in einem solchen Fall verhalten sollten.

  • Ungeschützter Blick verbrennt die Netzhaut.
  • Wer Schmerzen verspürt oder einen dunklen Fleck sieht, sollte sofort zum Arzt gehen.
  • Entzündungshemmende Medikamente können mit Glück das Schlimmste verhindern.

In ganz Deutschland starrten die Menschen gebannt in den Himmel um die Sonnenfinsternis zu beobachten. Zum Glück hat sich herumgesprochen, dass dies nur mit einer entsprechenden Schutzbrille geschehen sollte. Die meisten hielten sich daran, und wer selbst keine mehr erwischt hat, bat den Nebenmann, ihm seine kurz zu leihen.

Kaputte oder verrutschte Brille

Trotzdem bleibt bei einigen SoFi-Fans ein mulmiges Gefühl zurück. Etwa, wenn trotz Schutzbrille nach der Beobachtung des Himmelsspektakels grünliche Flecken vor dem Auge tanzen. Oder, noch schlimmer: Was, wenn die Schutzbrille kurz verrutscht? Oder gar kaputt war?

Grünliche Flecken?

Sind trotz der Schutzbrille direkt danach grünliche Flecken im Sehfeld aufgetreten, muss das nichts bedeuten, das passiert im Sommer am Strand auch. Allerdings sollten Betroffene aufmerksam beobachten, ob sich der Zustand verschlimmert.

Keine Schutzreaktion

Doch warum ist es so gefährlich, ohne Schutz in die Sonnenfinsternis zu blicken? Bei normalem Sonnenlicht sorgt ein angeborener Drang dazu, dass wir unsere Augen von dem grellen Licht abwenden. Während einer Sonnenfinsternis entsteht dieser Reflex nicht. Unsere natürliche Schutzreaktion ist damit lahmgelegt.

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Schon ein kurzer Blick reicht dabei unter Umständen aus, um die Netzhaut des Auges so stark zu schädigen, dass die Sehkraft in Teilen nachlässt oder ganz verloren geht. Denn die Hornhaut des Auges und die Augenlinse bündeln das einfallende Sonnenlicht so stark, dass die Strahlen die Stelle des scharfen Sehens verbrennen können.

Im Video: So können Sie die Sonnenfinsternis auch ohne Brille sehen

FOCUS Online So können Sie die Sonnenfinsternis auch ohne Brille sehen

Eine Hornhaut- oder Bindehautentzündung sind die Folge. Unter Umständen kann es zu einer Linsentrübung kommen. Diese entsteht, wenn das Sonnenlicht Eiweiße in der Linse verändert. Hat die UV-Strahlung die Netzhaut geschädigt, droht eine Erblindung durch Makuladegeneration.

Wenn die Schmerzen kommen, ist es zu spät

Auch die Symptome sind ähnlich: Mitten im Sehfeld tanzt dann ein blinder Fleck, der nie wieder verschwindet.

Das Tückische dabei: Der Körper gibt kein Warnsignal, denn die Netzhaut hat keine Schmerzrezeptoren. Wir verspüren daher - zunächst - keine Schmerzen. „Wenn man sie bemerkt, ist es zu spät“, warnt das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS).

Sofort zum Augenarzt!

Ähnlich wie bei einem Sonnenbrand treten nach etwa sechs Stunden nach der Verbrennung erste Schmerzen auf. In diesem Fall sollten Betroffene unverzüglich einen Augenarzt aufsuchen.

Gleiches gilt, wenn sie tatsächlich einen dunklen Fleck vor sich sehen. „Der Augenarzt wird dann entzündungshemmende Medikamente geben, damit sich die Zellen möglichst gut erholen können“, erklärt Georg Eckert vom Berufsverband der Augenärzte Deutschlands (BVA). Eine Garantie dafür gibt es aber nicht.

Video: Diese Dummheiten müssen Sie bei der Sonnenfinsternis vermeiden  

FOCUS Online Diese Dummheiten müssen Sie bei der Sonnenfinsternis vermeiden

lit/Mit Material der dpa

Die medizinischen Fachbegriffe für die eher verharmlosende Bezeichnung Schneeblindheit lauten aktinische Keratose und Photokeratitis. Die Schneeblindheit kann je nach Schwere der Verbrennungen an der Hornhaut sehr schmerzhaft sein und im Auge ein Fremdkörpergefühl auslösen. In schwereren Fällen muss der Augenarzt behandeln.

Eine Entzündung der Hornhaut und Bindehaut der Augen macht sich meist erst nach sechs bis acht Stunden bemerkbar. Folgende Symptome können auftreten:

  • Erhöhte Lichtempfindlichkeit
  • Stechende Schmerzen in den Augen
  • Unerträgliches Fremdkörpergefühl
  • Gerötete, tränende und angeschwollene Augen
  • Sehstörungen  

Die Betroffenen sollten sich in abgedunkelten Räumen aufhalten oder beide Augen mit einer dunklen Binde und kühlenden Auflagen abdecken. Bleiben sie dagegen trotzdem in der Sonne, kann es zu irreparablen Schäden der Hornhaut kommen.

Kühle, feuchte Umschläge auf den Augen lindern die Beschwerden. Zusätzlich kann der Arzt schmerzlindernde Medikamente verordnen. Außerdem sollten die Betroffenen desinfizierende antibiotikahaltige Augentropfen oder -salben anwenden, um eine Besiedelung der geschädigten Hornhaut mit Krankheitserregern zu verhindern.

Obwohl die Schneeblindheit sehr schmerzhaft ist, kommt es meistens bereits nach zwei bis drei Tagen zur Heilung, weil sich die obersten Hornhautschichten durch natürliche Nachlieferung eigenständig regenerieren. Ähnlich wie bei der Haut werden für die abgestoßenen Zellen stets neugebildete Zellen nachgeliefert. Kopfschmerzen und Sehstörungen können noch mehrere Wochen bestehen.

Eine geeignete Sonnenbrille mit ausreichend hohem UV-Schutz kann solche Augenschäden verhindern. Sie sollte das CE-Zeichen tragen und mindestens die Schutzklasse drei, bei Aufenthalt auf Schnee oder Eis die Schutzklasse vier erfüllen.

Das CE-Zeichen und die Schutzklasse sind auf dem Brillenbügel zu finden. Außerdem ist darauf zu achten, dass die Brille auch vor Sonneneinstrahlung von der Seite beziehungsweise von oben oder unten schützt.

Quelle

Burk, R.; Burk, A.: Checkliste Augenheilkunde (E-Book PDF). 4., aktualisierte und überarbeitete Aufl. Stuttgart: Thieme, 2010.

Rieke, B. et al. (Hrsg.): Moderne Reisemedizin. Gentner Verlag, Stuttgart, 2010.

Informationen des Berufsgenossenschaftlichen Instituts für Arbeitsschutz: Sonnenstrahlung - Gefahren und Schutzmaßnahmen, August 2005. 

Ich hab einen Augenarzt mal gefragt und der meinte in unseren Breitengraden kann man stundenlang in die Sonne schauen ohne Schäden zu bekommen. Stimmt das?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Kann man blind werden wenn man in die Sonne schaut?

Hallo! Der kann seine Doktorarbeit nur am Stammtisch gemacht haben. Wird sein Name hier bekannt so wird er demnächst eine Frage stellen : 

Wie bekomme ich meine Approbation wieder.

  • Ungeschützt in die Sonne Schauen führt schon nach 1 - 2 Minuten zur völligen Erblindung. 
  • Ungeschützt in die Sonne Schauen führt mit einem Fernrohr schon nach 1 - 2 Sekunden  zur völligen Erblindung. 
  • Verbreitung grob gefährlicher Falschinformationen führt bei einem Arzt zum Entzug der Approbation. 

Ich wünsche Dir alles Gute.

Kann man blind werden wenn man in die Sonne schaut?

Stimmt nicht! Wenn du ein paar Sekunden reinschaust passiert vielleicht noch nix, aber nach kurzer Zeit kriegst du Augenschäden. Ich verstehe nicht, wie man den Reflex unterdrücken soll, so lange in die Sonne zu schauen. Man schaut ja meistens von selbst sofort weg weil es zu hell ist.

Kann man blind werden wenn man in die Sonne schaut?

nee - man kann nämlich gar nicht in die Sonne schauen; kannst Du ja mal versuchen. Man kneift sofort die Augen zusammen, das ist ein Reflex gegen zu starke Lichteinstrahlung - insofern kann man natürlich auch nicht blind werden.

Kann man blind werden wenn man in die Sonne schaut?

Blödes Gschwätz. Man kann innerhalb von 1-3 Minuten erblinden, aber durch den natürlichen Reflex kann das bei gesundem Auge/Hirn nicht passieren, da man automatisch weggschaut. -- Auch bei ner Sonnenfinsternis kann man theoretisch ohne Brille reinschauen, nur da ist die Gefahr zu erblinden größer, weil da man in ner kürzeren Zeit erblinden kann.

Kann man blind werden wenn man in die Sonne schaut?

Auf gar keinen Fall ! Selbst auf unseren Breitengraden reicht eine Minute aus, um zu erblinden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Augenarzt so ein Mumpitz von sich gibt... Das hat er bestimmt ironisch gemeint..

Sehtest beim Optiker vertrauenswürdig?

Hallo zusammen! Es klingt seltsam, aber irgendwas stimmt mit meinen Augen nicht. Ich war wegen mittelschweren Beschwerden beim Optiker, welcher aber nach einem subjektiven Sehtest (also Vorlesen von Buchstaben) meinte, dass alles super wäre. Diesem Urteil habe ich nicht ganz vertraut, weil es während des Tests zu ein paar Verständnisproblemen kam und ich der Meinung bin, dass ich eher schlecht sehe.

Deswegen war ich heute nochmal bei einer anderen Optikerin (hierbei wurden meine Augen mit einem Gerät vermessen, wo man nichts machen musste außer auf ein kleines Bild zu schauen), die mich sofort zum Augenarzt geschickt hat wegen katastrophaler Werte. Sie war total schockiert, dass ich nicht früher was getan habe und meinte, ich bräuchte dringend eine Brille.

Nun kann mir kein Optiker direkt eine Brille verschreiben, weil ich minderjährig bin, also zuerst zum Augenarzt muss. Ich bin jetzt etwas verwirrt, weil ich Angst davor habe, was der Arzt sagt, weder will ich, dass er mich wieder nach Hause schickt, noch, dass er mich als halb blind diagnostiziert.

Der zweiten Optikerin habe ich schon vertraut, weil sie (objektiv gesehen) ziemlich sympathisch und professionell rüberkam, meine Mutter schon jahrelang zufrieden bei ihr in Behandlung ist, und sich für mich viel Zeit genommen hat, auch verschiedene Modi ausprobiert hat und so.

Hattet ihr schonmal ähnliche Probleme oder könnt ihr mir ein bisschen näher erklären, was der Augenarzt so macht und wie so unterschiedliche Ergebnisse zustande kommen können?

Danke schonmal im Voraus!

Kann man blind werden wenn man in die Sonne schaut?