Fruchtblase geplatzt wie lange bis zur Geburt

Wenn Deine Fruchtblase platzt, steht die Geburt kurz bevor oder Du befindest Dich schon mittendrin. Mit dem Blasensprung geht in der Regel der Beginn der Wehen einher. Doch was genau ist die Fruchtblase und warum ist sie so wichtig für Dein ungeborenes Baby?

Die Fruchtblase schützt Dein ungeborenes Baby vor Verletzungen, Stößen und Infektionen. Durch diese perfekte Konstruktion der Natur ist Dein Baby optimal geschützt. Was genau bei einem Blasensprung passiert und was Du dann tun solltest, erfährst Du hier.

Wann platzt die Fruchtblase?

Im Regelfall platzt die Fruchtblase beim Einsetzen der Wehen, also zu Beginn der Geburt. Der Geburtsvorgang wird durch das Einsetzen der Wehen, den Abgang des Schleimpfropfes und das Platzen der Fruchtblase eingeleitet. Das Platzen der Fruchtblase wird auch Blasensprung genannt.

Das Fruchtwasser kann dabei entweder langsam austreten oder sich als richtiger Schwall ergießen. Deshalb verwechseln manche Schwangere den Blasensprung mit einem nicht kontrollierten Urinabgang. Fruchtwasser kannst Du durch den Geruch und die Farbe von Urin unterscheiden:

Ob Du es mit Fruchtwasser oder Urin zu tun hast, erkennst Du relativ schnell. Fruchtwasser ist im Gegensatz zu Urin geruchlos. Und während Urin leicht gelblich ist, ist Fruchtwasser farblos und transparent.

Blasensprung ist nicht gleich Blasensprung

Bei neun von zehn schwangeren Frauen kommt es nach dem Platzen der Fruchtblase automatisch zu Wehen. Falls das nicht der Fall ist, wird die Geburt eingeleitet. (Vorausgesetzt, dass die Lungen des Babys schon ausgereift sind). Denn wenn innerhalb von acht Stunden nach dem Platzen der Fruchtblase keine Wehen auftreten, kann es zum Amnioninfektionssyndrom (AIS) kommen. Das bedeutet eine Infektion der Eihäute, des Fruchtwassers, des Mutterkuchens und auch des Babys. Das Nichteinsetzen der Wehen kann also sehr gefährlich für Baby und Mutter werden. 

Es gibt drei verschiedene Arten eines Blasensprungs:

Rechtzeitiger Blasensprung

Wenn die Fruchtblase im ersten Drittel der Geburt, also der Eröffnungsphase platzt, nennt man das einen rechtzeitigen Blasensprung. Ist das der Fall, ist der Muttermund bereits vollständig geöffnet und die Frau hat Wehen. 

Frühzeitiger Blasensprung

Von einem frühzeitigen Blasensprung spricht man, wenn der Muttermund trotz Eröffnungsphase beim Platzen der Fruchtblase noch nicht vollständig geöffnet ist. 

Vorzeitiger Blasensprung

Wenn der Blasensprung schon vor der Eröffnungsphase der Geburt stattfindet, nennt man diesen vorzeitig. Für einen vorzeitigen Blasensprung gibt es verschiedene Ursachen, wie zum Beispiel vorzeitige Wehen, Mehrlingsschwangerschaften, Infektionen oder eine vorzeitige Zervixreifung. 

Hoher Blasensprung

Von einem hohen Blasensprung spricht man, wenn die Fruchtblase sich nur im oberen Bereich und nur ein wenig geöffnet hat. Dadurch kann das Fruchtwasser nur Tröpfchenweise austreten. In diesem Fall kann der Gynäkologe eine Blasensprengung vornehmen, also die Fruchtblase künstlich öffnen.

Fruchtblase geplatzt – Das musst Du beachten 

Wenn Deine Fruchtblase platzt, solltest Du die folgenden Dinge beachten:

  1. Bewahre Ruhe und verfalle jetzt nicht in Panik.
  2. Wenn es möglich ist, lege Dich hin.
  3. Kontaktiere Deine Hebamme.
  4. Um eine Infektion zu vermeiden, begib Dich so schnell wie möglich dorthin, wo die Geburt stattfinden soll. (nach Hause, Krankenhaus, etc.)
  5. Falls Du noch ins Krankenhaus oder nach Hause transportiert werden musst, achte darauf, dass Du Dich auch beim Transport am besten hinlegst.
  6. Eine leichte Verfärbung des Fruchtwassers ist kein Grund zur Sorge, ist der Ausfluss aber deutlich blutig, fahre bitte sofort ins Krankenhaus. Das könnte ein Anzeichen für eine sich vorzeitig ablösende Plazenta oder eine fortgeschrittene Gebärmutterhalsöffnung sein. 

Fruchtblase geplatzt? Das bedeutet Endspurt

Der Blasensprung leitet die Geburt ein. Auch wenn Du vorher schon Wehen hast, wird es erst ernst, wenn Deine Fruchtblase geplatzt ist und das Fruchtwasser austritt. Wenn Du es schon so weit geschafft hast, wird es in der Regel nicht mehr lange dauern, bis Du Dein Kind endlich in den Armen halten kannst.

Ist Deine Fruchtblase geplatzt oder musste sie geöffnet werden? Hattest Du Deinen Blasensprung zu Hause oder in der Öffentlichkeit? Teile gern Deine Erfahrungen mit uns in den Kommentaren.

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Wenn das Baby ausgereift ist und Mamas Bauch deshalb zu eng wird, will es raus. Der Geburtsvorgang beginnt mit der sogenannten Eröffnungsphase. Zuerst verkürzt und lockert sich der Gebärmutterhals und anschließend öffnet sich der Muttermund Schritt für Schritt. Diese körperlichen Vorgänge bei der Mutter werden durch regelmäßige Wehen begleitet: Die rhythmischen Muskelkontraktionen der Gebärmutter dauern zwischen 30 und 90 Sekunden an und treten zu Beginn der Eröffnungsphase meist 1- bis 3-mal in 30 Minuten auf.

An dieser Regelmäßigkeit erkennt man, dass es sich um "echte" Wehen handelt und sich das Baby auf seinen Weg ins Leben macht. Diese "echten" Wehen sind von ihrer Intensität und Regelmäßigkeit her nicht mit den Vor- oder Senkwehen vergleichbar, die sich schon einige Wochen vor der Geburt zeigen. Vor- und Senkwehen sind ungleichmäßig und werden als weniger schmerzhaft empfunden; sie sind eher als ein Ziehen und ein Druck im Unterbauch spürbar. Sie dienen dazu, dass das Baby langsam die optimale Stellung für die Geburt im Becken einnimmt.

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Bei jeder 10. Frau platzt jedoch die Fruchtblase, bevor sich Wehen zeigen. Auch dann sollte sich die Schwangere unverzüglich auf den Weg ins Krankenhaus machen beziehungsweise ihrer Hebamme Bescheid geben! Im Prinzip ist ein Blasensprung zwar völlig undramatisch und meist setzen nach wenigen Stunden spontan die Wehen ein oder die noch nicht ausreichenden Wehen werden innerhalb der folgenden 18 Stunden mit einem Wehenmittel unterstützt. Doch wenn der Kopf des Babys zu diesem Zeitpunkt noch nicht sicher im Becken sitzt, kann die Nabelschnur durch die Schwerkraft nach unten, vor den Kopf des Babys rutschen und durch den Druck abgedrückt werden (Nabelschnurvorfall). Um diese Komplikation zu vermeiden, gehen werdende Mütter auf Nummer sicher, wenn sie sich nach einem schwallartigen Blasensprung hinlegen und auch die Fahrt ins Krankenhaus liegend antreten. Ist das Köpfchen bereits optimal im Becken eingestellt, ist die herausfließende Menge an Fruchtwasser überschaubar.

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Die Häufigkeit der Wehen nimmt im Verlauf der Eröffnungsphase langsam zu, durchschnittlich dauert sie bei Erstgebärenden zwischen 8 und 14 Stunden – es kann aber auch viel schneller gehen, denn bei Mehrgebärenden dauert diese erste Phase der Entbindung durchschnittlich nur 2 bis 6 Stunden. In dieser Zeit schiebt sich das Baby durch die Eröffnungswehen immer tiefer Richtung Beckenausgang. Durch den Druck weitet sich der Muttermund und die Mutter wird mehr und mehr den Drang verspüren, das Baby herauszuschieben. Doch bis der Muttermund annähernd (8 cm) oder mit 10 Zentimetern vollständig eröffnet ist, muss die Gebärende diesen Drang noch unterdrücken. Dabei helfen können ihr eine liebevolle Begleitperson, die in der Geburtsvorbereitung erlernten Atemübungen und natürlich die Hebamme. Zudem gibt es heute viele schmerzlindernde Methoden.

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Manchmal tröpfelt es nur, manchmal geht ein ganzer Schwall an Flüssigkeit ab.

Wenn die Fruchtblase einreißt und Fruchtwasser austritt, bevor der Termin gekommen ist oder die Wehen eingesetzt haben, spricht man vom vorzeitigen Blasensprung. Das passiert in etwa 8-10 Prozent aller Schwangerschaften. Es ist also nicht ganz selten, aber auch nicht normal, vor allem dann nicht, wenn es vor der 37. Woche passiert. Es sollte nicht zu viel Zeit vom Blasensprung bis zur Fahrt in die Frauenarztpraxis beziehungsweise die Klinik zur Bestätigung des Fruchtwasserabgangs verstreichen, weil die Fruchtblase dem Baby einen sicheren Schutz vor Krankheitskeimen bietet. Ist die Blase geplatzt, können innerhalb weniger Stunden Keime aus der Vagina in die Gebärmutter aufsteigen und eine gefährliche Infektion der Fruchthöhle auslösen – zumal Infektionen selbst eine häufige Ursache für den vorzeitigen Blasensprung sind. Je früher der Blasensprung im Schwangerschaftsverlauf auftritt, je größer ist die Gefahr für das Baby. Es muss immer abgewogen werden, was für das Baby und die Mutter das Beste ist – ein Antibiotikum zu verabreichen und zu versuchen die Schwangerschaft zu erhalten, da jeder Tag in der Gebärmutter die Reife des Ungeborenen fördert, oder die Geburt in die Wege zu leiten.

Das hängt davon ab, ob es ein vollständiger oder kleiner Riss ist, und ob letzterer vor dem Muttermund oder höher sitzt, wie weit die Schwangerschaft schon fortgeschritten ist, ob Wehen vorhanden sind und ob es sich um eine Erst- oder Mehrgebärende handelt. Manchmal setzen bei geringem Wasserverlust überhaupt keine Wehen ein, trotzdem muss das Risiko für eine Infektion von Mutter und Kind beachtet werden. Deswegen sollte die Mutter bei einem echten Blasensprung nicht einfach abwarten und hoffen, dass die Geburt schon von allein in Gang kommt, sondern vorsichtshalber in die Klinik fahren, wo dann das bestmögliche weitere Vorgehen gemeinsam mit ihr besprochen wird.

Das Fruchtwasser ist wegen der kindlichen sogenannten Käseschmiere ein wenig weißlich trübe und flockig, am Geburtstermin häufig klar. Sollte es rötlich sein oder gar viel Blut abgehen, könnte das ein mögliches Anzeichen für eine vorzeitige Ablösung der Plazenta sein kann, und es ist Eile geboten. Dann, oder wenn Wasser im Schwall kommt, bitte nicht mehr umherlaufen, sondern ruhig hinlegen und auf den Krankenwagen warten, da man nicht wissen kann, ob der Kopf schon fest sitzt. Die Tasche mit den Utensilien für den Aufenthalt in der Klinik sollte rechtzeitig vorbereitet sein. 

Die Frage, die sich die Frauen stellen, ist bei geringem Flüssigkeitsabgang meistens: Bin ich ein bisschen inkontinent – was ja am Ende der Schwangerschaft nicht ganz selten ist, weil der kindliche Kopf auf die Blase drückt – und ist es Urin, oder ist es die Fruchtblase? Wenn nicht andauernd Wasser abgeht und die Mutter somit unsicher ist, kann die Frauenarztpraxis einen Test vornehmen.

Tipp: Fruchtwasser hat einen leicht süßlichen Geruch, so lässt es sich gut von Urin unterscheiden.

Meistens kommt es erst während der Entbindung zum Blasensprung. Wichtig: Solltet ihr jedoch tatsächlich vorher sehr viel Fruchtwasser auf einmal verlieren: Legt euch sofort hin und lasst euch mit dem Krankenwagen liegend in die Klinik bringen. Solltet ihr allein zu Hause sein, könnt ihr euch notfalls im Vierfüßlerstand bewegen (etwa um das Telefon zu erreichen und den Krankenwagen zu rufen). Wenn sehr viel Fruchtwasser in einem Schwall abgeht, also ein halber Liter oder mehr, besteht die Gefahr, dass die Nabelschnur zwischen Becken und Kopf des Kindes rutscht und dadurch abgeklemmt werden könnte. Dann wäre die Versorgung eures Babys unterbrochen. 

Fruchtblase geplatzt wie lange bis zur Geburt

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Fragt euren Frauenarzt bei den Vorsorgeuntersuchungen, ob der Kopf eures Babys bereits fest im Becken sitzt. Manchmal wird es auch im Mutterpass vermerkt. In diesem Fall besteht keine Gefahr eines Nabelschnurvorfalls und das Fruchtwasser geht nur tröpfchenweise ab. Auf den Weg ins Krankenhaus solltet ihr euch trotzdem machen – bitte lastt euch aber fahren, denn es könnte euch jederzeit eine erste Wehe überraschen.