Wo ist es heute am kältesten auf der welt

Das Hoch zieht sich am Montag zurück, so dass mit den Tiefs von Westen schwül-warme Luftmassen zu uns kommen.

Ort Wetter °C
Amsterdam bedeckt 18
Athen sonnig 24
Bangkok wolkig 34
Budapest 20
Buenos Aires bedeckt, geringer Nieselregen 11
Dakar 0
Dublin stark bewölkt, leichter Regen 12
Hongkong bedeckt, nach Regenschauer 20
Istanbul wolkig 18
Johannesburg 10
Kairo 19
Lima 17
Lissabon wolkig 17
London wolkig, dunstig 14
Los Angeles wolkig 16
Madrid stark bewölkt 11
Mallorca wolkig 18
Marseille sonnig 22
Miami wolkig 25
Moskau 0
Mumbai wolkig 34
Nairobi wolkig 16
New York bedeckt 19
Paris stark bewölkt 17
Peking 28
Rom heiter 15
Salvador/Bahia wolkig 25
Singapur wolkig 31
Stockholm sonnig 7
Sydney klar 25
Tel Aviv wolkig 21
Tokio stark bewölkt, kurzer Schauer 15
Tunis heiter 20
Vancouver bedeckt, leichter Regen 12
Warschau heiter 13
Wien sonnig 17

Darstellung:

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Wo ist es heute am kältesten auf der welt
Sommerurlaube am Strand, die Sonne strahlt vom Himmel, Cocktails am Meer und Bademode wo man hinschaut – das ist nichts für Sie? Ein starkes Kontrastprogramm bieten dafür die zehn kältesten Orte der Erde – die allerdings nicht unbedingt für einen Urlaub, oder auch nur für den Aufenthalt von Menschen, geeignet sein dürften:

1. Das Plateau der Ostantarktis – Der kälteste Ort der Erde

Noch gar nicht so lange steht es fest: an diesem Ort wurde die kälteste je auf der Erde gemessene Temperatur festgestellt. Immerhin Minus 93,2° C. Minus. Für Menschen ist es unmöglich hier zu leben, sich hier auch nur ohne Schutzanzug und Atemgerät aufzuhalten. Die Temperaturmessung wurde per Satellit vorgenommen.

2. Wostok-Wetterstation, Antarktis

An dieser russischen Wetterstation finden wir die kälteste je mit einem Thermometer gemessene Temperatur: Minus 89,2°C. Und zwar im Hochsommer 1983.

3. Amundsen-Scott-Südpolstation, Antarktis

Zu den zehn kältesten Orten der Erde gehört auch diese Forschungsstation, an der schon minus 82,8°C gemessen werden konnten. Im Hochsommer finden sich hier über 100 Südpol-Forscher – nur die wenigsten von ihnen bleiben auch den Winter über.

 4. Oimjakon in Sibirien

Mittwoch, 27. Juni 2018

Chinesische Antarktis-Expedition auf dem Weg zum Dome Argus zur Errichtung einer Antarktisstation im Jahr 2008. Dort wurden die bisher tiefsten Temperaturen auf der Erdoberfläche gemessen.

(Foto: imago stock&people)

Bei extrem tiefen Temperaturen denkt man meist zuerst an Sibirien. Doch es gibt eine Region auf der Erde, auf der das Thermometer noch wesentlich niedriger sinkt. Anhand von Satellitendaten finden Forscher den kältesten Ort der Welt.

Fast 90 Jahre ist es her, als in Oberbayern die niedrigste jemals in Deutschland gemessene Temperatur verzeichnet wurde. Am 12. Februar 1929 fiel das Thermometer in Wolnzach auf minus 37,8 Grad Celsius. Das ist zwar unvorstellbar kalt, doch eher mild im Vergleich zum kältesten Ort der Welt - den wollen Forscher von der University of Colorado entdeckt haben.

Der Kältepol der Erde liegt in der lebensfeindlichsten aller Regionen: der Hochebene im Osten der Antarktis. Bereits im Jahr 2013 hatte das Team um Wissenschaftler Ted Scambos im Ostantarktischen Plateau anhand von Satellitendaten Temperaturen von bis zu minus 93 Grad Celsius ausgemacht. Bei einer weiteren Auswertung von Datensätzen aus den Jahren 2004 bis 2016 fanden die Forscher nun heraus, dass in kleinen Tälern in diesem Gebiet die Oberflächen-Temperaturen sogar auf minus 98 Grad Celsius fallen. Und das an rund 100 verschiedenen Stellen. Ihre Erkenntnisse haben sie in den "Geophysical Research Letters" veröffentlicht.

Bestehender Rekord wankt

Diese Rekordtemperaturen wurden vom Infrarotspektrometer MODIS an Bord des Satelliten Terra direkt auf dem Eis gemessen. Sie sind daher nicht vergleichbar mit von einer Wetterstation gemessenen Temperaturen der Luft und werden von der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) auch nicht als offizieller Kälterekord anerkannt. Dieser liegt laut WMO bei 89,2 Grad Celsius und wurde am 21. Juli 1983 an der russischen Wostok-Forschungsstation in der Antarktis gemessen - in zwei Metern Höhe über dem Boden.

Scambos und seine Kollegen verzeichneten ihren absoluten Kälterekord in der Ostantarktis für das Jahr 2004 - mitten in der Polarnacht der Südhalbkugel, während der die Sonne zum Teil für Monate nicht aufgeht. Die Temperatur fiel am 23. Juli 2004 auf eisige minus 98,6 Grad Celsius. Laut Berechnungen der Forscher sollte die Lufttemperatur an dieser und ähnlich kalter Stellen dann bei etwa minus 94 Grad Celsius liegen.

Natürliches Temperatur-Limit?

Viel niedriger können Temperaturen auf der Erde wohl nicht fallen: "Der Rekord von minus 98 Grad Celsius ist wohl das Kälteste, was an der Erdoberfläche auftreten kann", sagte Scambos gegenüber dem National Snow and Ice Data Center (NSIDC). Auffallend war nämlich, dass gleich an mehreren Stellen in einem großen Gebiet die Temperaturen minus 98 Grad Celsius nicht wesentlich unterschritten. Die Forscher vermuten daher, dass es so etwas wie ein natürliches Temperatur-Limit für die Erdoberfläche gibt.

Aber warum wird es dort eigentlich so unglaublich kalt? Bisher hatten die Forscher zum einen den klaren Himmel und zum anderen die leichten Winde als Ursache für die Eiseskälte in den Hochebenen der Ostantarktis ausgemacht. Was sie nun herausgefunden haben: Die Luft dort muss zudem extrem trocken sein, da Wasserdampf den Wärmeverlust von der Schneeoberfläche eindämmt. "In diesem Gebiet beobachten wir Perioden mit unglaublich trockener Luft. Dadurch kann die Wärme der Schneeoberfläche leichter ins All abstrahlen", so Scambos.

Die Antarktis ist damit der unbestrittene Spitzenreiter bei niedrigen Temperaturen auf der Erde. Der Kälterekord auf der Nordhalbkugel liegt bei "nur" minus 67,8 Grad Celsius, gemessen im Ort Oimjakon im Fernen Osten Russlands. Dort liegt auch das kälteste bewohnte Gebiet der Erde. Allerdings kann die Antarktis nicht nur sehr kalt sein: Der "Hitzerekord" liegt bei fast 18 Grad Celsius, gemessen am 24. April 2015 bei der argentinischen Forschungsstation Esperanza. Schon fast Badewetter.