Wo die wilden menschen jagen musik

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Wo die wilden menschen jagen musik


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sonen um einen Tisch auf Hutschachteln und andern Din: hatten doch unser Ehrenwort gegeben fortzuspielen.“ gen siken und Bouillote spielen saben. „Meine Herren, Die Hauptsache war, daß der Hausherr keinen der Her: was thun Sie hier ?" - ,Wir spielen.“ - „Zu dieser ren persönlich kannte, sondern alle von andern Freuns Stunde und diesem Orte?"-„Wir fanden nirgends Plag, den mitgebracht worden waren. nachdem Sie uns bereits einmahl unterbrochen, und

N o t i 3 e n. Sch a ui piele. jusperren, und jederzeit die Meinung des Dichters, ren es audi

fondern ge: (K. K. priv. Iheater in der Joreportadt.) Sonn: die beste, als ein gültiges Äquivalent du geben;

rade entgegengesetzt die praftiiden Erlebnisse im Drama müssen abend den 23. Juny gum ersten Mahle: „Die Reise nad der blauen 311sel.“ Original-Zaubermährchen in 3 Uuffügen. Musik vom Sa: uns selbst dahin führen, wenn auch durch Umwege und Ber: pellmeister Heinrich Prod. Tänge und Gruppirungen vom Pan: wicelungen, wohin und der Dichter haben will ; wir müssen felbft tomimenmeister Paul Rainoldi. Das Costume neu, 11ade Un: abftrahiren, und um trivial ju reden, die Vögel der Tendens gabe des Garderobes Inspectors Julius. Neue Decorationen, müssen dem Publicum nicht bereits vom Dichter gebraten ins u. l. w., 4. l. no., U. f. W., von den 65. Mahlern 3 ad is

Maul fiegen!

Der Verfasser geifelt, und das mit Grüd, die Lächerlids in o W is und Inftitoris.

keiten unserer geich madlosen Dichter, aber sein Rahmen ist ju Der Localdichter Fingerfir, verlassen von seinem Onkel, und abgewiesen von seiner Amour, ruft in feiner höften noth eine fein, um auch vom Bilde das Gegenstück zu geben. Parodirendes

und Parodirtos geht haarscharf neben einander, und wir unter: der ungähligen poetischen Gefalten, die feine Phantafie ficoufi scheiden sulest bendes faum von einander. Der Wiß und die Ges auf, ins Leben zu treten, um ihm den Weg nach der btauen

müthliditeit heilen die Bad und die Weinensfranke; wir sehen es, Insel du deigen, wo, einem alten Stüc Beitungsblatte pufol: aber wir glauben es nicht! Es ist nicht unwahrscheinlich, wenn ge, der Beherrsder Fet - fas bum : ba demjenigen einen halben wir ein solches Factum lefen, denn da gibt uns der Dichter einen Ecnener Diamanten verspricht, der feine benden Töchter 30: Exponenten für die Größe und Wirkungskraft des geistigen Hebels, cosa, die beständig, ladende, und Lamentora, die beständig wei:

der das Befühl in Bewegung reßt. Ben Einem ist der Erponent nende, curirt, und die Lachende einmahl gum weinen, und die

a = 1, ben dem Undern a = 100,000, und es kommt Nieman Weinende zum Lachen bringt. Der Genius der Dampfmaschis den auf einige Nullen an, wenn er sich etwas einbilden will. Der nien erlaheint auf den Ruf, und führt den Ubenteurer und seis Dramatiter aber ist in folchen Fällen ein geschlagener Mann, er nen Diener in das fabelhafte Land. Sie müssen sum Behufe mufe mit Flarer Stimme sagen, der Erponent a ist dieser oder der Heilung eine Reise in das Land der Phantasie machen; werden

jener Wiß, und hier Publicum mußt du lachen; oder a ist diese , aber da von den Genien des Wißes und der Geinüthliditeit dus und die allerhöchste Rührung, und hier Publicum mußt du weinen! pirt, die ihnen den aberwiß und die Uffectation als Heilmittel Das ist aber einem verehrten Publicum oft unter den besten ums unterschieben, und eine Krenwurzel und eine Narrentappe bringen ständen nicht mëglid, felbft ben der höchsten Borgüglichkeit des die Getäusditen, die damit als Talismane die Heilung versuchen, Dichters, und sobald ein Einziger dagegen, sen et aud nur aus dur Strafe in den Steinbruch.' Hier sehen sie ihre Verblendung Muthwiden, fein Veto ruft – ist alles verloren. ein, werfen die Symbole ihrer falsden Beldüber weg, und der

Der talentvolle Verfasser hat aber trok der schwierigen Uufga. Wit und die Gemüthlid)feit nehmen sich der Sträflinge an, und vollführen an ihrer State die Heilung. Die Weinende lacht, durch be, und der wirklich prefären Stellung Vorzügliches geleiset, seis

ne Gewandtheit und Bühnenfenntniß bewährt, und läßt uns tros den mitrostopisden Unblick eines Mädchenherjens gerührt, in

der manderley Mängel, die wir seiner eigenen Einsicht als Striti dem eine Pantomime, das Treiben einer Geliebten und einer Ehe:

fer anheimstellen, in der Zukunft das Beste von sich in einem frau, humoristisch dargestellt wird; die andere wird durch die Ges Genre von Didtung erwarten, in dem er einen so gelungenen Erf: müthlichkeit in eine romantische Schweigerlandschaft gebracht, und lingsversuch machte. Treffende Gedanfen, gelungene Wortspiele, főft: ein Sonnenaufgang entlogt der Leidytfertigen, die dieses inas

ride Couplets, und vor allen äußerst gelungene ernspäße schmü; jestätische Schauspiel nie gesehen, die Chränen der innigsten den das ganze finnreic geordnete Stüc, und das ganze Beywerf Rührung.


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Die Kofaken jagen auch den Wolf mit Hunden, aber Sonette von Rudolph firich. fie lieben eine andere Art der Jagd noch mehr. Reiter

VII. Ewiges Wünscheit. mit Lanzen, oder nur mit geflochtenen , kupfernen Rus

Das waren, lieves Sind!'wohl arge Tage, then zieben in die Steppen. Herren und Bauern sind Uls wir uns sahen nur geheim, verschwiegen; bunt durch einander 'gemisdt; der Älteste oder Erfah: Lief gleich die Mutter sich nicht schwer betrüger,

Entquoll doch meinem Mund ro mande Klage. renste bat Jedem zu befehlen. In einer weiten Reihe breiten sie sich über den Steppen aus; der Erste, der Sekt ist es anders worden, daß ich's fage;

Wir brauchen nicht mehr, gleich wie einst, ju lügen, eines Wolfes ansichtig wird, gibt ein Zeichen, indem

Bein Steudid ein gibt es beym Shor, auf Stiegen, er seine Müge auf die Lanze oder Ruthe steckt. Alsbald

Vorüber ift's mit jener Sorg und Plage. theilen sich die Reiter in zwen Trupps und beschreiben

Ich darf did nun vor aller Hug'befehen, rechts und links Halbzirkel, so daß der Wolf bald inmit:

Darf ungestört in deinem Lichte gehen, ten eines Kreises gefangen ist. Gelingt es ihm, aus dem und fien', wie fonderbar des Menschen Wille:

geht wünscht' ich wieder, Uites gu erneuen, Kreise zu fliehen, so bildet sich schnell ein zweyter, der

Mich deiner im Verborg'nen ju erfreuen, ihn wieder umschließt, und so wird er so lange bin und

Doon selig lodt der Lieb' geheime Stille! ber gebeßt, bis er ermattet niedersinkt, wo man ihn

VIII. Mögliche Deutung. dann entweder durch Lanzenstöße oder Ruthenschläge

Mein süßes Kind! ich habe grüne Uugen, tödtet, oder ihm ein Seil um den Hals wirft und ibn

Du aber haft die faönsten him mcl btauen; lebendig mit ins Dorf bringt, wo er dann, zum gros Wie gerne mag den deinen ich vertrauen, fen Vergnügen der Weiber und Kinder, von den Hun:

Doch, hör' id, follen grüne wenig, taugen.. den zerrissen wird.

Hus deinen läßt sich eid'ge Treue faugen , Noch ist eine nächtliche Wolfsjagd bemerkenswerth. In grünen, sagt man, wär' nur Lug su ldauen!

In der Zeit, wo sich die Wölfe truppweis zusammen:


Nun denn, du schönste &nospe aller Frauen,

Du tannst mich sieh'n aus meines Mißmuths Laugen! rotten, wählt man eine schöne, mondbelle Nacht. Zweny schlechte Pferde werden vor einen Schlitten gespannt,

D durd'cs, daß mein grünes Lug'ich hebe

zu deinet himmelblauen ohne Ende , worin an zwanzig Jäger mit geladenen Doppelflinten

(Urs dienend Blatt zu einer Knospe Mieder) sitzen. In ihrer Mitte ist einer, der ein Ferkel in einem Denn, werden Uug' in Yuge überfließen, Sacke hält; hinter dem Schlitten ber wird ein Bund

Läßt sich auf ein Vergißmeinnicht draus ídoließen,

Weil grün ard blau der Blume sarte Glieder!
Strob geschleift. an den Stellen, wo man Wölfe vers
muthet, bringt man das Schwein zum Schrenen. Die

IX. Macht der Liebe. Wölfe eilen herben, wittern das Stroh und stürzen auf Wenn ich, durchglüht vom eitlen Drang der Sinne,

Den mir in's Herz des Bösen Finger Tä'te, den Schlitten ein; man empfängt sie mit Flintenschüs:

So plöblid, kind! in deine Nähe trete , sen. Diese Jagd ist mörderisch für die Wölfe, aber auch Da fühl ich erst den Segen deiner Minne. für die Jäger gefährlich, denn wenn sich die Pferde

Du ftehen auf der uvidhuld Himmoldzinne bäumen und den Schlitten umwerfen, sind die Jäger und gießest in mein Herz die Morgenröthe; ohne Rettung verloren. Die Wölfe sind so verwegen,

Dein Wort wird mir im Dyre zum Gebethe

und mannt an Gott midy, mir zum Hoogetoinne. daß sie sich an den Schlitten zu klammern versuchen, um über die Jäger herzufallen; deßhalb trägt man Sor:

1 Mädden! ide, ich kann e$ aus nicht denken ,

Bie du midy rein stimmt und wie fromm und mirdo; ge, die Seiten des Schlittens mit scharfen Sicheln zu Nidt meinen Codfeind tönne' ide jeßo fränten; terseben. Wenn man am folgenden Morgen auf den Drum oft, in Undachtsgluthen tief versunken ,

Steh' id vor dir von reinster Freude trunten,

überall Schauplatz der Jagd kommt, gewahrt man

U1$ ftüude id vor der Madonna Bilde! Blutspuren und Löder, welche die Wölfe in die Erde gegraben haben, denn ebe sie die Menschen mit glüben: den Augen und vor Wuth schäumend angreifen, kras Musikalische Institute in England. Ben sie sich in den Schnee ein und springen umber.

(Uus der Revue Britannique, Dec. 1837.) Im Winter dienen diese Löcher trefflich dazu, sie aufzus In musikalischer Beziehung bat fic England in Eu: spüren; doch finden diese nächtlichen Jagden in allen ropa noch keinen Ruf gegründet. Die hohe Stelle, welJahreszeiten Statt.

che es im Handel und in der Industrie einnimmt, die unermeßlichen Fortschritte, welche dieses land in den


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einer Liebe, die sich immer gleich geblieben war. Aber

Dreyfylbige Charade, die Gesundheit der armen Mutter hatte bey der Pflege

D lagt mir, in weldh' unerforsdten Räumen ifres Gatten sehr gelitten; der Schmerz und die Sorge

Der Ideale herrlichstes wohl lebt, wegen der Zukunft warfen sie vollends nieder. Die er:

Das mir in meinen bunt beschringten Träumen beit wurde ihr von Tag zu Tag beschwerlicher ; es kam

so oft, und fo lebendig vorgefchwebt! die Noth und zwang sie endlich um Brot zu Mad. Lo:

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Ein Wesen, von der Unmuth Reiz erfüllt, fier zu geben, deren Theilnahme fie geahnt hatte.

Erglänzend in der Schönheit Strahlcnfleid, Nachdem sich die junge Frau nebst ihrem Kinde ge:

Erschien es mir, ein überirdisch Bild

Der höchsten weiblichen Volfоmmenheit. fattiget batte, sprach man von der Zukunft. Mad. Los fier idlug der Witwe vor, fie als Nähterinn für Rost

Wohl wäre es der Föstlichste der Preise, und einen kleinen lohn in das Haus zu nehmen und ers

Dem Menden von Fortuna's Gunft gewährt,

Würd' seiner Erften Paar, auf Lebens Reise, klärte sich bereit, Marie in eine Schule zu schicken.

Bon roldem Simmelswesen einst erhört! Diese wohlthätige Handlung war, obgleich an sich sehr bescheiden, bey den Umständen der Mad. Losier

Uus Tagen, die im Zeitstrom längst entfahrounden,

Entdämmert uns manch' anmuthreiches Bild, eine fast übergroße Mildthätigkeit; denn ihre Einnab. Wo treuer Sinn, mit garter Kunst verbunden, men waren nicht bedeutend, reichten höchstens zu den Den Erften dienend, glüdlich rich gefühlt. Uusgaben hin und es mußten deßhalb, wenn sie ihre

Wie (dal all' andrer lebten Syib' Gewinn , Zusage erfüllen wollte, hie und da Einschränkungen Wofür der Mensch dem Glüde sich verdingt, vorgenommen werden.

Während der Zauberflug der Erften ihn Madame Losier erwarb sich aber noch ein anderes

Hiernieden schon in einen Himmel (ahwingt! Berdienst. Sich Entbehrungen aufzulegen, um das

I wäre doch, mein 3deal ju schauen, Werlangen ihres guten Herzens zu erfüllen, war dabey

Im Leben hier mir Urmen noch gegönnt,

und würde einst mein liebendes Vertrauen) nid)t die Hauptsache ; die treffliche Frau dachte kaum Mit seines V angen füßem Preis gefrönt! daran, aber sie dachte mit Schrecken an die bitteren

Doia. Bemerkungen, womit sie von ihrer Magd bedroht war. Sie batte wohl die Pantomimen derselben im Rücken

M i 8 celle u. der armen Witwe gesehen und erwartete einen Auftritt; denn Nanette tyrannijirte ihre Herrinn, wie es alle So merkwürdig die Sache auch scheinen mag, so ist es doch durdy zu große Nachsicht verdorbenen Dienerinnen thun; gemit, daß Niemand weniger Fisde ift als die Seeleute, weil sie

selten Gelegenheit haben, Fische zu erhalten. Mit Ausnahme von da indessen diese Anmaßung der Gewalt die Ruhe Aiegenden Fisden, Delphinen und einigen wenigen andern, findet und das Wohlsenn der Mad. Losier zur Folge hatte, man auf dem hohen Meere in großer Entfernung von dem Lande To ließ dieselbe ihre Magd thun und treiben, was ihr in Straßen und Buchten auf, und in einer größern Tiefe als 40

feine Fische. Sie halteu sich in großer Menge längs den Küsten, beliebte, und ergab sich in den Willen dieser zweyten bis 50 Staftern fängt man sie felten. Vorsebung. Sie hatte sich daran gewöhnt und dachte · Unlängst fan lide der Mayor von Stafford ber einem Bers mit Schrecken an die Möglichkeit, daß Nanette ihre bändigen tar, mit der Anlegung des sogenannten 3 a um der

höre genöthiget, einem Frauengimmer, deren Geschwäß nicht 'ju bisweilen ausgesprochene Drohung wahr mache und sich widerbetlerinn (scold's bridle) ou drohen. Dieses böse Werf: in ihre Heimath begebe, um dort ihre Tage in Ruhe jeug besteht aus einem eltipifcen, von dem einen zum andern

Dhre gehenden, eisernen Bogen, über welchen ein Stüd Eisen so zu besdließen.

angebracht ist, daß es vom Naden bis zum Munde geht, und den Nanette meinte es nie ernstlich mit diesen Drohun lestern podkommen einschließt. Das Instrument hängt in ter Oes gen, denn sie wollte das Haus nicht eher verlassen, bis tidtsstube des Mapors und wird gewöhnlich nur als Drohungs.

mittel gebraucht. sie ihre alte Herrinn beerbt haben werde, die weder

- Ein Ereigniß, daß die größten Unglüdsfälle hätte veranlass Freunde nod Verwandte batte.

sen ikönnen, hatte unlängst einen großen Theil der Bevölke: Die benden neuen Günstlinge derselben machten aus tung von Gent erfetredt. Gegen 4% uhr war der Mafabinift des


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Du, o füßer Zephyr, bringe

Capitán einen reift starten Kaffeb für die ganze Mann: Der Veliebten meinen Ruß!

schaft zu bereiten. Dieser war bald fertig; als aber der Ka: Etrom, aus deinen Wellen flinge Ihr entgegen Liebesgruf!

jütenjunge, ein kleiner pfiffiger Kreole, ihn vor uns auf den Doch die Wolfen ichidammen heiter

Lisch stellte, bath er uns dringend nichts davon zu genießen, Dur.t; des Himmels blaue Höh'

es wäre ihm, als wenn es nicht richtig damit zugegangen sen; Wind und Wellen zogen weiter,

auch habe er bereits das Schiffsvolk gewarnt. Der Capitán Ungerährt von meinem Web'.

wollte die warnenden Worte in den Wind schlagen und be: Uber meine Träume sawangen

merkte, der Neger fer ja nicht ans Land gegangen, auch has Dorthin sich durch blaue Luft. Wohin mich das Gluthverlangen

be er den Argenenkasten sorgfältig verschlossen gehalten; Meines Herzens ewig ruft.

nichts aber konnte den Knaben beruhigen. C. Ferrand.

„Seben Sie doch nur den Kaffeb an, Herr,“ sprach

er, „riechen Sie nur und Sie werden sich bald überzeus Medicinische Wirkung der Dampf: gen, daß nicht alles ist, wie es seyn soll." fahrten.

„In der That, der Kaffeb ist trübe, auch hat er Ein französischer Arzt gesteht den Eisenbahnen gro: einen seltsamen Geruch,“ entgegnete der Capitän. „Wir ßen medicinischen Einfluß zu. „Man denke fich,“ sagt wollen die Wahrheit schon berausbringen.“ Er nahı er, „wie groß auf der Oberfläche des Körpers die Wir: darauf zwey Pistolen aus seinem Wandschranke und kung eines Luftstromes seyn muß, durch welchen man persah jede mit einer tüchtigen Ladung. zehn französische Meilen in einer Stunde macht. Von Was wollen Sie thun ?" fragte ich; „um eines welcher Seite auch der Wind auf einer Eisenbahn webe, bloßen Verdachtes willen ..." To hat man, wenn man sich in der Richtung des Im. „linbesorgt,“ versegte er, ,,id werde nicht zu raich pulses fren sett, immer den Wind im Gesicht, und handeln. Man rufe den Quaco und das ganze Schiffs: wenn es Gegenwind ist, so wirkt er mit außerordentlis volt berab.“ cher Kraft. Es ist eine Art beftiger Besprengung, wie

Die Gerufenen ersdienen, der Koch mußte vortre: die Wellen an einem stürmischen Tage in einem Seeba: ten, die übrigen blieben an der Thür. de, eine Douche von Luft, welde ganz die Gewalt der „Quaco," begann der Capitän ernst, „leere die Wassersturzbäder hat. Es wird eine Zeit kommen, wo Tasse Kaffeb bis auf den letzten Tropfen.“ die Reise mit Dampfivagen in gewissen Fällen so ernst: „Ich mag keinen Kaffeb." entgegnete der Afrika: lich und mit mehr Erfolg, als Reisen nach Dieppe und ner und trat bestürzt zurück. den Pyrenäen, angerathen werden. Der Arzt wird zu ,, Srint ihn, ich befeble dir's! dem Patienten sagen, machen Sie 10, 12, 15 Reifen Der Neger nahm, wenn gleich zitternd, einen Löffel mit dem Dampfwagen, wie man jegt sagt: „Nehmen soll, behielt den Kaffeb aber im Munde und spie ihn im Sie 10 Seebäder oder trinken Sie 10 Maß Wasser.“ nächsten Augenblicke wieder aus. Der überschwänglich hoffriungsvolle médecin auteur Die Mannschaft murrte und wollte über den Neger (dließt: „Es wird einen Arzt der Eisenbahnen geben, berfallen, der Capitän aber geboth Rube; dann goß er wie es einen Schiffsarzt gibt.“

den Inhalt der Kanne in ein irdenes Gefäß und wandte sich zu dem Neger.

„Sieh hier diese Pistolen,“ sprach er, „jede ist mit Der schwarze Koch.

zwen Kugeln geladen. Weigerst du dich den Kaffeb zu Uus dem Tagebuche eines Seefahrers.

trinken, den du selbst bereitet hast, bist du ein Verbres Am Bord unseres Schiffes befand sich ein Neger mit der. Du stirbst alsdann von meiner Hand, fo wahr einem finsteren abstoßenden Äußeren, welcher Quaco Gott lebt! Trinkst du aber dieser Kaffeb, ohne daß es genannt wurde. Er gehörte dem Capitän des Schooners dir Schaden bringt, schenke ich dir deine Freyheit, zum an, der ihn mit großer Freundlichkeit behandelt und Ersatz für den ungerechten Verdacht. Jebt also trinke !" ihm viel Gutes erwiesen hatte. Er wußte sich in der Kü. Der Neger that, als verstände er die Worte des dhe nüglich zu machen und war demnach als Koch anges Capitans nicht, und fchien die Absicht zu haben, sich stellt worden. Eines Tages, als das Schiffsvolt eine uns aufs Perdeck zu flüchten; die Geberden des Sdiffoolkes gewöhnlich mühselige Arbeit gehabt hatte, geboth ihm der aber verkündeten ibm, welches Schicksal ihm dort bes


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rotiten sie mich schnell reic machen, leicht zu einem schichte noch im Lande hin und her zerstreut und meisi Bankerotte führen; Eisenbahn- und Asphalt : Actien in den Klöstern ben den Mönchen vergraben liegt; den: wurden von aller Welt zu sehr ausgebeutet; ich faßte selben vom Untergange zu retten, und einen geschicks also einen eigenen Fühnen Gedanken. ... Troß meines ten Geschichtsschreiber Gelegenheit zu verschaffen, die wahs Leichtsinns kenne ich meine Zeit und die Menschen sehr re alte russische Geschichte schreiben zu können, hab' ich genau; ich sagte mir, die Gesellschaft, wie sie heutju: mir sdon längst vorgenommen, bin aber von Verdrießtage ist, will nur auf alle Weise die Armen noch ärmer, lichkeiten daran verhindert worden.“ - Bald darauf die Reiden reicher maden; wenn man glaubt, ich habe (im Jahr 1722) erließ der Kaiser einen Befehl an die dreyßigtausend Francs jährlicher Einkünfte, werde ich vornehmsten Klöster im Reiche, besonders in Nowogrod lie zulegt wirklich bekommen; wie, weiß ich freulich und Kiew, die ben ihnen befindlichen Annalen aufzusu: nicht, aber bekommen werde ich sie gewiß. Mein Ent: den und an den Synod zu Moskau einzuschicken. So

.

l schluß war also schnell gefaßt, ich entschloß mich, dren. brachte man einen Schak ruffischer Jahrbüder in Ma: bigtausend Francs jährlicher Rente zu haben nuscripten zusammen, davon ein Theil in des Kaisers auf ein Jahr nähmlich. Die modische Umgebung, in Cabinet, und von da, nach seinem Tode, in die Biblio: der du mich findest, ist eine Frudit dieses Entschlusses. thek der Petersburger Akademie der Wissenschaften kam,

" “ „Aber mein Gott,“ rief ich aus, „welche Thorbeit, die später auch das in der Synods - Buchdruckeren zu "

: wenn es dir nicht gelänge!“

Moskau Gesammelte erhielt. „Sen ruhig,“ antwortete Leon zuversichtlich, „es muß mir gelingen, meine Rechnung ist richtig; seit den dren oder vier Monathen, wo ich meine dreyßigtausend Am Grabe eines alten Biodermannes. France zu verzehren anfange, febe ich alles meine

Da ruhst du nun, aus seiner Lieben Freis geschieden, Hoffnungen bestätigen. Im Elende stand ich fast ganz Im Erdensoool, in Lebens großem Uschenfrug,

Gingt uns voran, auf (dhauerigem Todesflug, allein in dieser großen Stadt, wo Tausende von Men:

Zur lichtern Heimath, sum univandelbaren Frieden! schen sich drängen, du allein bothest mir die Hand ... reich jekt, kenne ich ganz Paris. Es scheint, als ob ich Wohi dir! den letzten Kampf, du 'haft ihn ausgerungen,

Der Aue uns dereinst in feine Stranten ruft. nicht mehr derfelbe Mensd sey; Bekanntschaften bothen

Rul' fanft! dir ist, nimm' die Erfennung init sur Gruft, sich von selbst, ergebene Freunde kommen mir von allen

In stillen Wirkens Kreis des Lebens Broed gelungen! Seiten. Siebe, es gibt einen mystischen Zug zu den

Den Menschen allen angeftainmet ist die Soma chheit, edlen Metallen, der alle Leute von Welt anzieht, wie

U18 ein von der Natur bedingtes Angebind', der Nordpol den Magnet. Ich versichere didy, es bat D'rum fent es keinein su, mie nun schon Mande find. ben meinen trefflichen Diners mir nie an Gästen gefehlt; Bu richten fremben Feht, in eig’nen Sinnes Flachheit. es fehlt mir nie an Gesellschaftern, wenn ich auf mei:

Wir fahen nimmer dich nur eitlem Wahne fröhnen, uem herrlichen Engländer einen Spazierritt machen will. Erfahrung, diese treueste Philosophie,

(Die Fortretung folgt.).


Entschleyerte vor dir des Lebens Jronie, Lief deffen Werth, wie dessen Unwerth dido ertennen.

Wir fahen Recht und Klugheit deine Bahn erheden,

und du verstandeft, im besoeidenen Beruf,

Den, sonder Unspruch, deine eig'ne Wahl fid fouf, Der heitern Kunft den Ernst des Lebens zu vermählen.

Peter der Große forgt für die rusischen

Chroniken. (Uus den Papieren des Bibliothekar Sdumadher.) Als einfi ben Peter dem Großen von der russischen Geschichte gesprochen wurde, und man dem Kaiser ers zählte, es sey schon Vieles davon in Deutschland, Frantreich und Holland gedruckt worden, sagte er: „Was können die guten Leute von unserer alten Geschichte wis: sen, da wir selbst noch nichts davon herausgegeben ha: ben; sie wollen uns wahrscheinlich nur berausfordern, etwas Besferes davon zu schreiben. - Ich weiß febr wohl, daß der achte Stoff zur alten russischen Ges


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Der Augenblick, sein leichtsinniges Vertrauen zu erschüt herrlichen Teint, der jeden Morgen vor dem Spieger tern, jeßt nicht passend dazu erschien. Wir frühstückten; geschaffen wurde, seine Hand an. Ihr Glück war geseine gefälligen Gäste erschienen der Reihe nach, an macht. Dieser glänzende Erfolg ermuthigte wieder die ihrer Spiße der würdige Ganivet. Man beschloß eine Hoffnungen meines Freundes. Luitparthie für den Tag; da ich dem Herrn von Leon als Doch waren wir schon im December. Eines Morgens sein Jugendfreund vorgestellt worden war, drangen sie ging ich zu ihm, um ihm allen Ernstes Vorstellungen in mich, Theil an der Luftfahrt zu nehmen; aber ich zu machen, aber er ließ mich nicht ausreden und ver: mußte für einen armen Teufel plaidiren, und verließ die sicherte mich mit der größten Rube, meine Besorgniffe lustige Gesellschaft, nachdem ich leon versprochen hatte, senen ganz unbegründet und er fer vollkommen ruhig meine Besuche häufig zu wiederhohlen.

über den Ausgang seiner Ungelegenheiten. Einige Tage Wir fahen uns nun fast täglich; er führte mich in verstrichen wieder, ohne daß sich in seiner Lage etwas mebreren Häusern ein, und ich konnte so dem Gang änderte. Er spielte den Reichen so vortrefflich, daß er

1 seiner gefahrvollen Unternehmungen genau folgen. mich selbst täuschte, ich konnte mir unmöglich denken, er Monatbe vergingen und seine Stellung änderte sich fen an den letzten Geldrollen seiner Erbschaft, und in nicht; immer dasselbe Leben voll Genuß und Vergnü: wenig Wochen vielleicht müsse der trügerische Glanz, mit gen, dem er sich mit Leib und Seele hingegeben zu dem er sich umgab, schwinden, und er werde wieder wie haben schien. Doch ließ er keine Gelegenheit entschlüpfen, früher in tiefes Elend versinken. zu seinem Ziele zu gelangen, und er stand, trok aller Eines Abends waren wir zusammen auf einem Herrs scheintaren Nachiaffigkeit eines Mannes, der nichts bea lichen Balle bey dem Director einer finanziellen Be darf, immer auf der Lauer, um das Glück zu haschen, börde. Leon plauderte, ein verbindliches Lächeln auf den wenn es an ihm vorüberstreiche. Aber das launige Glück Lippen, und ich glaubte zu bemerken, daß seine schlan: wollte nicht kommen, vielleicht überschüttete es gerade mit ke Taille, der geistvolle Ausdruck seiner Züge, die Aufseinem Füdhorn einen Dichter, der alle seine Gunst gern merksamkeit seiner Tänzerinn, eines jungen', blassen für einen Sonnenbride des Rubmes hingegeben hätte. Mädchens, mit etwas leidendem Ausdruck, aber recht

Frenlich both sich ihm manche Gelegenheit zu sehr vor: hübsch, febr fesselte. Pröglich wurde sie noch bläffer, die theilhaften Geschäften, aber er bedurfte nur immer einer Hite im Saale hatte sie obnmächtig gemacht, sie schwank: Million als erste Einlage, diese Milion, die er "mit te, Leon hielt sie in seinen Armen aufrecht und führte allem ersinnlichen Eifer suchte, fehlte ihm ja aber gerade. sie zu ihrer Mutter. Dieser Zufall verursachte einige An politisde Anstellungen war nicht zu denken, er war Störung, aber das junge Mädchen schöpfte frische Luftin ja nicht einmahl Deputirter. Verschiedene bedeutende einem Nebenzimmer, erhohlte sich bald wieder und konnte Männer schienen sich für ihn zu interessiren; man schien in den Ballsaal zurückkehren, wo sich alle Anwesenden ihn im Auge behalten zu wollen, man unterhielt side theilnehmend um sie drängten. Sie war die einzige Tocha lange allein mit ihm; er wurde wie ein Mann beban- ter eines vor mehreren Sabren verstorbenen Divisionschefs delt, der vielleicht ben einer Pairscreation in Masse mit im Finanzministerium, ihr Vater hatte ihr kein Verin die hohe Kammer schlüpfen könnte, für den Augens mögen hinterlassen, aber ein alter, unverheiratheter blick erhielt er aber nur das rothe Band der Ehrenlegion Onkel, ein ehemabliger General-Einnehmer, hatte ihr hun: und einen Sitel.

derttausend Thaler Heirathsgut versprochen, Leon batte Einer großen Gefahr entging er glücklich. Eine dieser das alles während der Ohnmacht von einer gefälligen Nachverführerischen Damen, welche fich als Witwen in die barinn erfahren und war also nicht der legte der sich Gesellschaft einführen, begegnete ihm auf seinem Wege dem Fräulein Natalie nahte; die Ausdrücke seines Bes und verstrickte ihn in ihre Neşe. Schon freute er fich, seis dauerng erschienen um so natürlicher, da sie gerade, wähs nes Sieges gewiß. Unglücklicherweise hatte die schöne rend sie mit ihm tanzte, ohnmächtig geworden war. Das Dame eben so speculirt, wie er; ihre jáhrlichen Einkünfs junge Mädchen hörte ihm aufmerksam zu, und er blieb te flossen aus derselben Quelle, wie die seinigen, und muß während des ganzen Abends, wo sie nicht mehr tanzte, ten bald zu Ende senn; ihre Diamanten waren falsch und neben ihr und unterhielt sie und ihre Mutter, der er fdon fand sie keinen Credit mehr ben dem Restaurateur auch zu gefallen schien. für ihre prachtvollen Diners; da tam zur rechten Zeit ein Am andern Morgen sann er darauf, wie er wohl Lord und both ihr , bezaubert von ihren Reizen und dem ben Madame B. fich vorstellen lassen könne. Das mache


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die Pulse ihres Herzens getrieben, der Schmerz es auf „Doctor, sagen Sie mir, haben Sie nicht irgend immer gebrochen. einen Trané, nach dem man weinen kann? D, geben Sie mir ibn! Er würde mich erleichtern, denn ich fühle eine Bergeslast auf meinem Herzen; sie erdrückt, sie

Logogryp h. erstickt mich !" ... Id nahm sie bey der Hand. „Bes Dre» Deutungen sind's, die mein Wort euch bringt,

Und sonderbar genug, daß allen drenen ruhigen Sie sich,“ sagte ich, „und Ihre Beklemmung

Das Walier sich als Element bedingt, wird sich verlieren.“

Das ihnen fann allein Bestand verleihen. „d, könnte ich doch weinen, Doctor!“ und sie

Bin ein Getränfe, vortheilhaft befannt; murmelte noch einige unvernehmbare Worte. Ihr Athem Wollt ihr ein Zeichen aber au mid binden, wurde langsamer und befdwerlidher. Ich sah, daß der

Werd' id aus einem tiefen Mutterland

Dort heim'sche Wefen euch im Nu verfündent. entscheidende Moment berannabte, und befahl der Wär: terinn, sogleich die Familie zu rufen. Ihre Schwester

und feht, wie endlich ich selbst Wasser bin,

Wollt nochmahl um ein Zeichen ihr inidh dehnen. Jenny war die erste, welche eintrat. Ihre Augen waren

Da habt das Räthrel ihr, - mög immerhin verweint, und sie bemühte sich vergebend, ihre schmerz- Die Aufgab' selber Mancher wässrig riennesi. liche Bewegung zu verbergen. „2lc! meine Louise, meine

Doch halt, noch eine Deutung fällt mir ein: theure Louise !" rief sie schludjend. Sie kniete am Bette

Laßt uns des Lettern Mitte rüdivärts teren. nieder, schlang die Arme um den Hals ihrer Schwester,

Ben Wien mul es ein freundlich Örtchen seyn,

Das Uuen cuch dhon längst bekannt gewesen. und Füßte sie mit Zärtlichkeit. Ich konnte mich

Doia. der Thränen nicht enthalten. Alle, die im Zimmer waren, standen um das Bett, und weinten auch. Ich war so ergriffen, To bewegt, daß ich nicht deutlich zu unter:

Miscellan. deiden permochte, ob der Puls des jungen Mädchens Unter den Todesfällent belannter Leute ist auch der des Buch noch chlug.

händlers Ridg 10 an, der Zeitgenolie Pitt's, Foris, Burte's, „O! antworte mir, meine theuere louise, ant entidziedener Anhänger ser w bigo, und blieb feiner Parten mit

Wyndham's 1110 Wilberforce's, gu erivähnen. Er war immer ein worte deiner Schwester!“ wiederhohlte die arme Jenny einer solchen Consequens setreu, daß er, in den Zeiten der frangösis schluchzend.

iden Revolution, mehrere Jahre im Gefängniß famachten inusitt, „O, Gott! sie ist todt!“ schrie sie und sank ohn: der Revolution, dat in seinem Verlage erlatenen mar, nicht vero


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und Winzerwohnungen dem Umblicke entgegen. So sab Mineralquellen zu Tage, welche theils schwefelhaltig, id 1836 an einem beitern Sommermorgen ein reiches z. B. bey Tapoleja, größtentheils kohlensauer und eisen: Bild majestätischer Schönheit und idyllischer Ländlichkeit; baltig, aber fast gar nicht bekannt und gebraucht sind. ob der Blick auf der endlos weiten, reinen, ruhigen Spiegelfläche des Sees schweifte, oder auf seinen blü- benden Ufern weilte, oder westlich nach den grauen

Des Weibes Werth. ! Bergen spähte, oder nördlich auf dem Miniaturgemäbide

So glüdlich ist der Jugend Stunde, des Badeortes Füred ruhte; – die Seele wiegte sich

So heiter ist des Jünglings Leben! dabey in unerschöpflichem Genuise, und prägte der

Da sucht, dem Glück im Urm, fein Streben

Die Dritte noch gum frohen Bunde, Erinnerung unauslöjdbare Bilder ein.

Sud;t sich ein gutes, gutes Weib. Der 1%, Stunde zu Land, eine kleine Stunde zu Wasser entfernte Badeort Füred liegt unmittelbar an

Gar trügend find der Jugend Bahnen, dem Plattensee, und gehört zu den besuchtesten in uns

Die noch Erfahrung nidt erhellet,

Und liebetrunt'nen Wahnes wählet, garn. So wie Tihany ist er ein Eigenthum der Erjab

Nicht adtend Freundes treues Mahnen, ten der Benedictiner auf dem St. Martinsberge (mons Er oft ein böres, böses Weib. sacer Pannoniae). Seine Quellen entspringen nur eis

Wohl Engel tallen auf dem Runde, nige hundert Schritte vom Ufer des Sees, werden zu

In holden Mädchenreif gehüllet, den kohlensauren Stahlwässern gerechnet und besigen Von hohein Eugendwerth erfüllet; einen ausgezeichneten Ruf, den die Errichtung von Und nicht entspröße foldem Bunde

Gewiß ein gutes, gutes Weib? Bädern im See selbst bedeutend gesteigert hat; 1836 waren über 4000 Curgäste zugegen gewesen, und 1837

Uuch Truggestalten zieh'n durch's Leben, mögen nicht weniger sowohl des milden, angenehmen

Jm Blick gar fromm, das Herz voll Tüden, Klima's, als der Mineralquellen balber sich versammelt und weh' dem Mann, den sie berüden,

Ihm bleibt, wenn sie die Larve heben, baben. Die von Dr. Sigmund 1836 unternommene

Ad, nur ein böses, böses Weib! chemische Analyse wies in 1 Pfund Wasser derselben nach: frene Kohlensäure 38,40 Kubikzoll, kohlensaures Cars

Die Wahl, vom Jünglinge getroffen, ciumornd 6,98 Oran, kohlensaures Magniumoryd 1,10; Zieht Mannes Ernst vor seine Schranten.

Kann er genug dem Himmel danfen; kohlensaures Eisenorydul 0,32, kohlensaures Sodiums

Lohnt sich die Wahl, sein redlich Hoffen, oryd 1,10, schwefelsaures Sodiumoryd 6,30, falzsaus Mit einem guten, guten Weib! res Sodiumoryd 1,08, Siliciumoryd 0,26, Alumiums oryd 0,19. Merkwürdig ist es, daß Dr. Sigmund ben

Ja, flüchtig ist der Wahn der Jugend,

und prüfend maut im reifern Leben der Analyse des Plattenseewassers zu dem Resultate ge

Des Mannes Blick auf's frühere Streben; langte, daß es dem Füreder Mineralwasser gleich, nur Er sucht ein Herz mit Lieb' und Tugend, Tehr diluirt sen; eine neue Bestätigung des Ausspruches

und fand ein böses, böses Weib ! von Plinius : tales sunt aquae, qualis est natura

Ein Weib, ergeben dem Geschide, terrae, per quam fluunt; denn sowohl der Boden in

Das Herf, ein Born von treuer Liebe , und um Füred, als das Becken vom See, botben ben

Beseelt von heiligem Ordnungstriebe, der mineralogischen Untersuchung in den Gebirgsarten Nur glüdlich in der Seinen Glüde,

Das ist ein gutes, gutes Weib! dieselben Bestandtheile dar, welche sich in den Wässern verder aufgelöst finden.

Gin Weib, vod Bosheit und Rabaleni, Armer an Kohlensäure, reicher an Eisen, aber an Fremd in der einen heim'iden Kreisen, Wasser arm, entspringt eine Mineralquelle unweit Nur heimisch in der Hoffaré Weiseni ,

und bösem Geist des Zants verfallent, Zanka, Perkut (Blutbrunnen) genannt, gleichfalls

Das ist ein böses, böses Weib! unmittelbar am See; sie wird nur wenig besucht, und besilt nicht die großartigen Einrichtungen, deren Füred

Seitdem der erogen Ulmacht „Werdens sich erfreut, das gewissermaßen Ungarns Spaa oder

Enttönte jenen heil'gen Höhen,

Ward Steiner höherm Glüd ersehen, Pyrmont genannt werden kann. Außer den genannten


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Mein Gefährte war ein liebenswürdiger Mann. Das er ben sich führe. Ich vergaß zu erwähnen, daß der Pros Wir sprachen von unsern Reisen und er sdilderte in viantcommisjär Adolph hieß, und aus demselben Orte in Entzücken den St. Gotthard und das grüne Thal von Burgund stammte wie ich. Wir waren Schul- und JugendAndermatt. Bey dem Nahmen Andermatt nahm des freunde gewesen, und unsere Freundschaft war durch seine Fremden Gesicht einen andern Ausdruck an; er trane Liebe zu meiner Schwester noch mehr erhöhet worden, mit schnell hinter einander zwen Gläser Wein, gleichsam um der er verlobt war und verheirathet werden sollte, als sidy Muth ju madhen, und begann dann:

uns Bende das Loos zu den Waffen rief. Es war ein Sie haben wahrscheinlich von den sdrecklichen Ent- trauriger Augenblick für Adolph, als die Trennungsbehrungen gehört, welche Suwarow mit seinen Kussen stunde kain, aber noch trauriger für seine Mutter, deren auf dem denkwürdigen Rückzuge über den St. Gotthard Gatte in einem Gefechte ben dem Ausbruche des Revo: erduldete. Ich war damahls Recrut in der französischen (utionskrieges geblieben war. Adolph war ihr einziger Armee, gehörte zu dem Niachtrabe einer Jägercompag: Sohn, ihre einzige Stütze in der Welt, ein Stab für nie, welche die Vorräthe zu bewachen hatte, und wir ihr schwaches Atter. Ihr ganzes Bejitathum bestand in bivoua kirten die Nacht in Andermatt, wo sich ein ein- dem Häuschen, das sie bewohnten, einem Garten und zelnes Wirthsbaus befand oder noch befindet."

einer Wiese, und sie freute sich, die Kinder ihres Adolphs Der Wirth, der in Folge eines Rausdes halb ge- und seiner Madelaine auf ihren Snien zu wiegen. Aber ídilafen hatte, fuhr ben diesen Worten auf und warf diese Träume von Glück sollten bald zerfließen. Urs sie sein Glas unter den Tisch. Ich hatte bis dahin den Mann ihn ben der Trennung in ihre Pirme schloß, war es die und sein Gesicht kaum beobachtet, wunderte mich aber, letzte Umarmung.“ daß ich es nicht früher gethan, als jetzt der Schein der „Wir gingen an Einem Tage zur Armee und wurden Flamme ihn beleuchtete. Er mochte fünfund fünfzig bis demselben Corps zugetheilt, mein Freund kam aber in fechzig Jahre alt senn. Sein untersekter, kraftiger Körper Folge der Dienste seines Vaters, den der Oberst des perrieth den Bergbewohner; sein Haar war fast weiß ges Viegimentes gekannt hatte, zu dem Commissariatswesen, wesen, jetat aber berrschte das Grau vor;, seine Zügever: einem Zweige des Dienstes, in dem er sich schnell ein rietben einen gewöhvliden Trübsinn und ich konnte, mich Vermögen erwerben konnte. Aber er paßte nicht für ein des Gedankens, nid)t erwehren, er habe eine Rolle in thätiges unternehmendes Leben; sein Charakter war der Geschichte gespielt, die ich, eben erzählen hörte. Ich melancholisch und seine Gedanken beschäftigten sich forta nahm mir deßhalb vor, ibn genau zu beobachten. während mit der Heimath und den Theuern, die er dort

Der französische Officier fubr unterdessen fort: zurückgelassen hatte.“ „Dieses einzelne Wirthsbaus war nur ein Zufluchts,

(Der Berch Iuf folgt.) ort in der Noth, wie wir dergleichen auf dem Simplon ic. gesehen haben, und von der Regierung zum Schube der Reisenden erbaut worden. Wir lagen an dem Ilfer

Die Jaguar: Jagd in Paraguay. des Fluffes. Da das Détaidement nur schwach war, unter einem jungen Lieutenant stand, und in dem Ges

(Uus Renggers Nachlaf.) birge viele Flüchtlinge und Maraudeurs berumzogen, Die Jagd, welche die mehrste Befriedigung gewährt, so mußte sehr gute Wache gehalten werden. Der jungé weil sie mit einiger Gefahr verbunden ist, und also Muth Proviantverwalter, der keine Militärdienste zu thun und Geistesgegenwart erfordert, ist die des Jaguars. Sie batte, schlug sein Quartier in dem Häuschen auf, wo findet gewöhnlich auf folgende Art Statt. Einige Jäger, man ihm in der einzigen Stube ein Bett zurecht madyte, theils mit Flinten von starker Kaliber, theils mit landas nur durch eine ausgespannte Decke von dem Wirthe zen bewaffnet, durchstreifen mit ihren Hunden den Wald, und dessen Frau getrennt war. Als er an dem Feuer wo sie einen Jaguar vermuthen. Haben die Hunde seine faß, trat ein Reisediener ein, welcher durch die Feinde Fährte aufgefunden, so sdylagen sie herzhaft an. Der etwas aufgehalten worden war. Er wollte den andern Jaguar, wenn er Muth hat, bleibt in seinem Verstecke Morgen mit uns weiter ziehen. Sein Haus machte zwisden Gebüsch oder Bromelien liegen; fürchtet er sich große Geschäfte in Juwelen, und nachdem er von dem aber, so steigt er auf einen Baum oder ergreift die Kirschwasser etwas reichlich getrunken, sprach er wohl Fludit. Im ersteren Falle bilden die Hunde einen Kreis aut offen und fren von dem reichen Inhalte des Kästchens, um ihn her, wagen sich aber nicht leicht an ihn, denn durd, einen einzigen Schlag mit der Take streckt er eis zu besteigen, so vertheidigt er sich eben so kräftig, als nen Hund zu Boden, so daß derselbe todt oder wenig: wenn er gleich anfangs Stand gehalten hätte. stens unfähig zum Kampfe liegen bleibt. Die Jäger ná: Ein guter Schüße und ein paar Männer mit Lans bern sich unterdessen und suchen den Jaguar entweder zen können auf diese Art immer eines Jaguars Meister in den Kopf oder auf den Stich, oder, was die sicher: werden. Nur will ich jeden Fremden gewarnt haben, ste Stelle ist, auf das Blatt (die Schulter) zu schießen. sich nicht dem ersten Besten, der sich zur Jaguariago Wird er schwer verwundet, fo fallen die Hunde über ihn darbiethet, anzuvertrauen, denn leidyt wird er von solber, aber auch im Todeskampfe ist er denselben noch den Menschen im Augenblicke der Gefahr verlassen, fürchterlich. Ist dagegen die Wunde nur leicht, so springt und kann so ein Opfer seines Zutrauens werden. Er er mit Gebrüll auf den Schürzen los, stellt sich vor ihm muß sich erprobte Männer aussuchen, indem es einiauf die Hinterbeine, und sucht ihn mit den Vordertafen ger Entschlossenbeit bedarf, dem brüllenden Raubthiere, am Kopfe oder an den Schultern zu ergreifen. In dies das wüthend auf seinen Feind losstürzt, fest entsem Augenblicke empfangen ihn die Jäger mit den Lan: gegenzustehen. fen und stechen nach ihm, to aber, daß sie die Lange Es gibt Jäger in Paraguay, welche den Jaguar nach jedem Stoße wieder an sich ziehen, und sich auf mit Hunden aufsuchen, und ihn bloß mit der Lanze an: einen neuen Unfall bereit halten. Der Jaguar nähmlich greifen und niederstechen. In der Vajada am Parama ist sdywach auf seinen Hinterbeinen, wenn er aufrecht habe ich deren gesehen, die den linken Arm mit einem steht, und fällt von einem kräftigen Stoße leicht zu Schaffelle umwickelten und diesen ro den Taten des Boden, rafft sich aber eben so schnell wieder auf und Raubtieres vorbielten, während sie ihm mit der Niech greift von Neuem an. Zuweilen sind einige gut ange: ten einen großen zweysdyneidigen Dolch in die linke brachte Lanzenstiche schon hinreichend, um das Thier zu Seite der Brust stießen. Solche Jäger enden aber meh: tödten, zuweilen feuert man zugleich von Neuem auf rentheils unter den Klauen eines Jaguars ihr leben. dasselbe, bis es niederfält. Unterdeifen sind die Hunde Man erwartet zuweilen auch den Jaguar auf dem auch nicht müfig geblieben; fie packen den verwundeten Anstand, indem er, wenn er ein Pferd oder eine Kuih Feind herzhaft an, und dieses vorzüglich im Augenblicke, getödtet hat, gewöhnlich in der folgenden Nacyt zum wo er aufrecht steht und sich nicht wehren kann. Die gró: Aare zurückkehrt. In der Nähe von diesem macit sich Bern Hunde suchen ihn im Genicke zu fassen, die klei: nun der Jäger einen Sitz auf einem Baume zurecht nern zwicken ihn in die Hinterbeine oder ziehen ihn und erwartet hier das Raubthier. Thut er dann einen beym Sdwange; so wie er aber zu Boden und auf die Fehlichuß auf dasselbe, oder verwundet er es nur, lo vier Füße fällt, entledigt er sich ihrer durch wenige Ta: darf er ja nicht vom Baume herabsieigen, denn er genschläge; auch weichen alsdann die schwädyeren unter könnte sogleich von dem lauernden Thiere angegriffen ihnen von selbst zurück. liegt der Jaguar audy rower werden; er muß im Gegentheile auf seinem Sise ruhig verwundet auf dem Boden, so darf man sich ihm doch den Tag erwarten, wo sich dann der Jaguar entfernt. nicht ohne große Vorsicht nähern, denn er rafst oft noch Man will Beyspiele haben, daß Jäger sogar auf den seine legten Kräfte zusammen und stürzt sich auf sei: Bäumen von diesem Thiere angefallen werden. nen Gegner. Eben so wenig soll man ihn mit der lans Noch eine Art sich des Jaguars zu bemächtigen, be: ze ganz zu durchbohren und an den Boden festzunagern steht darin, daß man ihm eine Falle mit einem Köder suchen, indem man Benspiele bat, daß er dieselbe mit richtet. So wie er in dieselbe hineingeht und an dem der Tage abbrach, und sich dann, wiewohl mit dem Fleische zieht, senkt sich hinter ihm die Fallthüre, und Eisen im Leibe, auf seinen wehrlosen Gegner warf. Ift er ist gefangen. Der Köder muß aber aus einem Thiere der Jaguar auf cinen Baum gestiegen, so bringt man bestehen, das er die Nacht vorher selbst getödtet hat, ihm, mit mehr Sicherheit, als wenn er im Gebüsche sonst geht er nicht in die Falle. versteckt ist, einen tödtlichen Schulz ben. Aber auch in 3ieilen fängt man auch den Jaguar mit der Wuris diesem Falle steigt er, wenn er nur leicht verwundet ist, schlinge (Laso), wenn man ihn náhmlich zu Pferde und pfeilschnell vom Baume herunter und greift den Jäger auf offenem Felde einhohlen kann, wohin er sich jedoch an. Begibt sich endlich der Jaguar auf die Flucht, so nur selten und bloß, um von einem Walde zum andern erreichen ihn die Hunde nur selten; bringen sie ihn zu gelangen, wagt. Auf offenem Felte ist der Jaguar jedoch zum Stehen oder zwingen sie ihn einen Baum sehr furdytfamn, und flieht den Menschen; vermogen


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die Wasserquellen empordringen und vielleicht Ursache te, manchmaħl vergoldete Eisenstangen, welche dem Inder außerordentlichen Weizenernten sind. Der größte nern des Hofraums das Gefängnißartige benehmen. Theil des Bodens wird als Viehtrift benütt, und in über den durch die Stadt laufenden Manpocho geht einigen Districten kann man gutes Land zu einem Dol- eine gute steinerne Brücke, die einzige, die ich noch in lar den Acre haben. Die Pferde sind vortrefflich und im Südamerika gesehen habe. Allgemeinen gut gezähmt und gelebriger als in BuenosAyres. Bergbau ist ein in Chili vielfach betriebener Ji

Me i ne B r a u t. dustriezweig. Weit im Innern wurden kürzlich so reiche Silber- und Kupferadern entdeckt, daß sie einen bedeu:

Id hab' ein herzinniges Liebchen, tenden Gewinn abwerfen müssen, sobald die Regierung

Das ist mir gar so gut! binreichend befestigt ist, um zu solchen Unternehmungen

Das lädselt ro hold und freundlich

Wie 2bendsonnengluth! aufzumuntern. Der geringste Zufall fübrt oft zu Ent: deckung einer Silbermine; vor Kurzem bemerkte ein

Sar oft in stillen Nächten, Bauer, daß sein Esel, den er vor fidh bertrieb, mit

Ben fliminernden Mondenschein, dem Fuß an einen großen Stein stieß; als er der Stelle

Da sdhließt Feinliebchens Zauber näher kam, fand er, daß der Stein eine Silbermarie

uin mid gar lidte Reih'n ! war, die aus der Erde hervorsah. Auf dem Boden der

Wie bin ich so froh, lo felig, Silbermine von Santa Rosa in der Nähe von Iquique

So wunderreich in ihr! in Peru wurde eine foffile Meermuschel 600 Fuß un

Wohin ich tvalle und gehe, ter der Oberfläche entdeckt, welche ganz mit Silbererz

Lieb' Liebchen ist ben mir! angefüllt war. Wenn die Kenntniß des Bergbaues in

Gleich prangenden Purpurrosen Südamerika steigt, so wird man vielleicht Mittel fine

Die weiden Lippen sind, den, das Erg mit geringern Kosten zu bearbeiten, jekt

Im Huge funfelt die Seele , aber ist es noch fast spridwörtlich, daß, wer eine Ku:

Ein ächtes Götterfir.d! Pfermine findet, ficherlich gewinnt, wer eine Silber:

Die Lieder, o wie die Lieder mine findet, gewinnen kann, wer aber eine Goldmine

Ju Liebe eingetaucht, findet, gewiß verliert.

U18 häte eine himmlische Sce, Der Handelsverkehr zwischen England und Chili ist

Ihr luftiges Leben verhaucht! jekt größer als der von England nach jedem andern süds

Ha! wie die vergötterte Huldinn amerikanischen Hafen, Rio - Janeiro ausgenommen.

So eingig mir getreu : Abgesehen vom europäischen Handel, führen die Chi

Wohl Un'dre, die schauen nach Undern, lener eine Menge Weizenmehl nach Peru aus, und

Die mein' ist fehlersfren! überhaupt hat Chili größere Fortschritte gemacht, als irgend ein anderer Staat des spanischen Amerika's. Die

D'rob bin ich fo froh, ro felig,

o reich in meiner Wahl! Bevölkerung beträgt nach der lekten Berechnung etwa

Nur Sdade, ewig Shade! 1,250,000.

Es ist ein - Ideal!! Santiago ist eine artige Stadt; gleich allen andern

Ludwig B ist boxu. spanischen Städten gleicht sie einem Schachbret, mit der Plaza in der Mitte, auf welcher einige größere Gebäude, nähmlich die Münze, eine Kathedrale und

Wilde Jagd. einige Regierungsgebäude stehen. Die eine Seite des Vierecks besteht aus Arkaden, unter denen eine Prome: Jagen und gejagt werden, das sind die benden nade und Läden jeder Art sich befinden. Die Häuser sind Glanzparthien des Lebens, ein lustiges Treiben fürs ganz verschieden von denen zu Buenos - Uyres gebaut, wahr, das nicht eher ruht, bis dem Ermüdeten der haben weniger flache Dächer und sind meist mit Ziegeln Athem ausgeht. En, daß so oft der Gejagte aud der gedeckt. Die Fenster innerhalb der Patio’s haben verzier: Jäger ist. Gold, Gut und Ehre und ihr andern wün


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senswerthen Decorationen des Lebens, wie jagt ihr, ,,Verzeiben Sie, er ist in der Höhle; ich hab' ihn und wie werdet ihr gejagt! Es ist frenlich meist eine nie- am Eingange gesehen, und weiß es gewiß, daß er drin dere Jagd; aber dauernd und lockend, daß wobl oft nen ist.“ die Jäger sich verirren.

Wie führt das Gold auf fährliche Pfade, wie ent- Lichtenberg sprach in einer Familiengesellschaft davon, flieht oft die Ehre, und wie mancher luftige Gesell ver: daß die Erde rund sen. Die Frau vom Hause schüttelte jagt das Gold, um erträumte Ehre zu erjagen. Aber bedenklich den Kopf. Lichtenberg suchte ihr nun seine Bes was biethet auch eine derlen ziemlich gute Jago!'Toda þauptung zu beweisen, aber, da die von ihm angeführs tes Gold, verletzte Ehre.

ten Grür.de für ihre Verstandeskräfte zu hoch waren, so Dabey ist jede edle Empfindung ausgeschwißt, ver- bildete sie sich ein, er wolle nur seinen Scherz mit ihr pufft wie liebliche Racketensterne! Alles jagt! Der Edle treiben. nach Träumen, der Dichter nach Gedanken. Schade, „Ich lasse mir so leicht nicht etwas aufbinden,“ daß sich der letzte so oft mit Worten begnügen muß, sprach sie halb unwillig, „Sie mögen sagen, was Sie und daß ben einem solchen Parforce wüthen die erjag: wollen, ich glaub's doch nicht.“ ten Gedanken oft febr matt sind. Selber die Freuden Ihr Gatte, der Lichtenberg eben so wenig verstanwollen sie erjagen, aber, wenn sie auf ihrer tollen den batte, hielt es der Höflichkeit gemäß, die Parthie Fahrt, statt dem flüchtigen Schönen, nur Blumen auf: seines Gastes zu nehmen; er wandte sich also sogleich an lesen, die sie stürmisch niedertraten, da schreyen sie : seine Ehehälfte mit den Worten: „Das war eine Hete!"

„Du kannst es mir glauben, der Herr Professor hat Ludwig Bisth ow. ganz Recht, denn als ich vor einigen Jahren nach Pas

ris gereist war, ging es ordentlich bergunter."

Anekdo te n. Ein reicher Glückspilz bestellte bey dem Mahler

i 8 celle. Horaz Wernet eine Landschaft mit einer Höhle, und - Unter dem Nachlaß des Fürzlich verstorbenen Herausgebers in folcher einen heiligen Hieronymus, denn er wollte des Pariser Modenjournals, Hrn. de la Mésangère, hat man auch ein Gemühlde von diesem berühmten Künstler bes mehr als 1000 Paar feidene Strümpfe, 2000 Paar Schuhe, 40

Regensdirme, 72 blaue Oberröde, 100 runde Hüte, go Tabafsdos sigen.

ren, 365 Hemden (für jeden Tag im Jahr eines), und mehr als Vernet erfüllte den Wunsch des Bestellers, und 10,000 Fros. in 15s und 30: Sous- und 6 «liardstüden gefunden. sandte es diesem zu. Dieser, nichts von Perspective ver:

- Ben einer neulichen Vorstellung von M 0.3 art's „Hochzeit

des Figaro“ in der Londoner italienischen Oper wirften, außer den stehend, meinte: die Landschaft und die Höhle sind ersten Gefangsvirtuoren labla dhe, Tamburini, der Grifi febr gut, aber der heilige Hieronymus ist ja nicht in der 1. 2., auch die Tanzfornphäen Dues. Eifler und Taglioni Höble.

init. Der Undrang war so groß, daß die Vorstellung mehrmahlo

durd; das Geschren der im Gedränge befindlichen Damen, und „Das läßt sich verbessern,“ verfekte Vernet. Er das Ringen um Plätze unterbrochen wurde. Die Ruhe wurde er ft ließ sich das Gemühlde wieder in sein Atelier bringen, hergestellt, als der Director Laporte sich erklärte, daß er U1verstärkte die Schatten, so daß der Heilige tiefer in ten, die nicht hinlänglichen Plaz gefunden hätten, ihr Geld sus

rüdzahlen wolle. der Höhle zu siben schien.

Man fand fürzlich wieder in Sibing e 11 an einer Doch der Besteller war noch nicht zufrieden, er blieó alten Burgermeisterrechnung ein swenspaltig beschriebenes, lei: ben seiner Behauptung, der Heilige Ten nicht in der

der unten beschnittenes Pergament: Doppelblatt, welches in

rheinisder Sprache des drenzchnten Jahrhunderts von der vorHöhle.

sichlikeit vnde wissentheit gollis und Ahnlichem handelt, sonst „Auch das läßt sich ändern,“ sprach Vernet. Er aber nicht merkwürdig ist. Widtiger für Sprach: und wischte die Figur ganz weg, und händigte das GemählRedes missenschaft ist eine dem fünfgehnten Jahrhundert angehöris

ge Papier : Handschrift in Folio, welche unlängst an der Donau de dem Besitzer wieder ein. Jelęt war dieser befriedigt, sum Vorscheine fam und ieße von Dr. Roth in München unter: und zeigte es Jedem, der ihn besuchte, mit Ostentation. fucht wird. Sie besteht aus froen Hälften von verschiedenem Ino Wenn nun der Eine oder der Andere die Bemer: hatte. Die erste Hälfte, welde uns hier weniger berührt, iftias

teinirdo, (chlecht geschrieben und enthält das speculum clerico. kung machte, er sähe den Heiligen nicht, antwortete er: rum, expositiones symboli apostolorum Athanasii und ans


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alsdann durch die Halle an den Prat, wo er stets zu diese erfahren hatten, daß es mit dem Kranken leider arbeiten pflegte. Als der Stuhl an dem Schreibtische zu Ende gebe, hatten sie sich neuerdings einen Urlaub stand, und der Kranke sich an seiner alten gewohnten verschafft und Bende langten am 19. zu Abbotsford an. Stelle sah, lächelte er und dankte uns. „Gebt mir jeßt Am 21. um 11 Uhr, þauchte Walter Scott in Gegen: die Feder und laßt mich ein wenig allein,“ sprach er. wart aller seiner Kinder seinen legten Athemzug aus. Sophie legte ihm die Feder zwischen die Finger und er Es war ein schöner , heiterer Tag, alle Fenster waversuchte sie festzuhalten; aber seine Kräfte reichten ren geöffnet, wir knieten sämmtlich um sein Lager nicht hin, die Feder entriel seiner Hand. Er sank in sein ältester Sohn drückte ihm die Augen zu. seine Kissen zurück, Thränen perlten ihm über die blei: chen Wangen hinab, aber er faßte sich und winkte mir, ibn wieder hinaus ins Frene zu rollen. Draußen ange:

Der junge Bettler. langt entsd lummerte er indeß aufs Neue; als er er:

Mit ftill gerung'nen Händen, wachte, bemerkte einer der Diener zu mir, der ich mich

Das Uuge thränennaß, auf einen Augenblick entfernt hatte, gewandt: „Sir

Steht dort ein junger Bettler, Walter hat ein wenig geruht.“

Vol düsterm Lebenshas. „Nicht noch, Willie," sprach der Kranke, „für

Im Wagen fährt die Dame Sir Walter ist nur Rube im Grabe.“ Thränen ent

So engelsfchön, als reid), perlten aufs Neue seinen Augen. ,, Bringt mich wieder

Im Blide fanftes Mitleid , zu Bett, meine Freunde,“ sprach er, „dort wird mir

Das Herz ro mild und weich. leichter werden.“

Die Dame reicht ein Goldstüc Von diesem Tage an verließ Walter Scott sein

Dem armen Bettler hin; Zimmer nicht mehr, ja er blieb felbst bis auf einige

Der Bettler zieht die Kappe Stunden des Tages an sein Lager gefesselt. Er schien

Und spridt mit trübem Sinn: indeß nicht körperlich zu leiden, und wenn gleich sein Geist hoffnungslos umnetelt war, beschäftigte er sich

„Viel Dank, du fchöne Dame! doch in seinen lichten Augenblicken mit ernsten, feyers

„Dein Herz ist mild und hold,

„Dod ad! was it verloren, lichen Dingen.

„Ersetzt mir nicht dein Gold !« Er erkannte uns übrigens fortwährend und legte für jede Aufmerksamkeit, die wir ihm bewiesen, seinen Dank

Da fühlt die reide Dame auf rührende Weise an den Tag.

Sich plößlich drüdend arm, Als ich mich am 18. Morgens in meinem Zimmer

und fährt vol Thränen weiter ankleidete, trat ein Diener berein und berichtete mir,

Jb jenes Bettlers Harm.

Hugust Schilling. daß der Kranke mit ziemlichem Bewußtsenn erwacht sen und nach mir verlangt habe. Ich fand ibn vollkommen ben Sinnen, aber äußerst schwach. Sein Auge war klar

Der älteste und der neueste Punsch. und ruhig, jeder Ausdruck von Geistesverwirrung war darin verschwunden. „Lockhart," sprach er, ,,es sind

Im Jabre 1763 wurde der Punsch auf folgende mir vielleicht nur einige Augenblicke vergönnt, um mit Urt gemacht: man nahm Muscatnuß, gerösteten und Ihnen zu sprechen; bleiben Sie gut, fromm, tugends gestoßenen Schiffszwieback, einen Scoppen Branntwein haft, nur das wird Ihnen Trost gewähren, wenn aud und eine Kanne Limonade und rührte dieß recht unter einst Ihre Stunde schlägt.“ Er sowieg. „Soll ich so einander. phie und Anne rufen lassen?" fragte ich. „Nein,“ ents

Den feinsten Punsch macht man jekt so: man nebs gegnete er, „beunruhigen Sie sie nicht. Die armen

me eine Ananas, gerschneide sie in sehr dünne ScheibKinder, ich weiß es, sie haben die ganze Nacht hins chen und bestreue sie stark mit gestoßenem Zuckercand, durch gewacht. Gott segne euc ade!“ – Mit diesen dann gieße man eine Flasche alten weißen Sillery und

) “ Worten versank er in einen festen Schlaf und von dies eine Flarde ächtes Kirschwasser, Cognac oder Rum

darüber. fem Augenblick an gab er kaum noch ein Zeichen von Bewußtseyn von sich, bis seine Söhne anlangten. 216


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Datum sagen; ja, ia, es ist ganz richtig, heute ist „Oder Sie mir,“ dachte Oliver. der Zahlungstag...."

Zu gleicher Zeit ward das Gesicht der tugentsamen „Für die doppelte Miethe, je zu zwölf und einer Mistreß Jenny bedeutend länger, und das etwas zwey: halben Guinee, macht fünfundzwanzig Guineen, Herr deutige Lächeln einer „wohlconservirten“ Frau von mehr Doctor!"

als vierzig Jahren, welche noch immer den Träumen „Id weiß wohl; aber fünfundzwanzig Guineen, der Jugend kein ewiges Lebewohl gesagt hat, spielte um Mistreß, finden sich nicht leicht in der Tasche eines Arz- ibre Lippen. tes ohne Kranke, eines Dichters ohne Verleger, eines „Sachte, sachte, Misfreß,“ sprach Oliver, „die Irländers, den sein Ilnstern nach London geführt hat, spigigen Zungen des Kirchspiels erweisen meiner Herrs wo er ohne Freunde, ohne Gönner, ohne alle anderen lichkeit allzu viele Ehre. Welche Beziehungen können Empfehlungen als seinen acht irischen Accent dastebt, zwischen einer englischen Dame von Stande, die reich und Sie wissen, Verehrteste, der ist eine ziemlich schwar ist und ein großes Haus hat, und einem armen irischen dhe Empfehlung bey den Gentlemen Ihrer glorreichen Dichter obwalten? Meine Aussprache, Mistreß, meine Stadt; bin ich nicht ganz allein, selbst ohne Frau, die Aussprache müßte idon allen Leuten, die mir ein solches fich in ihrer Milde des armen Dichters annähme? Ach übermaß von Ehrgeiz und Thorheit zuzuschreiben gereden Sie mir nicht von Ihren Londoner Damen ! ich neigt wären, Stillsdweigen einflösen.“ hielt sie für sanft und gefühlvoll, für Freundinnen der „ Thorheit! Thorheit!“ sagte die Wirthinn, die ans Dichter. Ja, fie lesen wohl Dryden, Shakespeare oder fing, sich über diese Umsdweife; welche sich hinter Olie sonst einen alten Dichter, die ihnen keinen Dank mehr vers Bescheidenheit verbargen, zu ärgern, „es wäre also dafür wissen, daß sie sie aufmerksam lesen, mit schweren for thöridt von Euch, eine Frau zu heirathen, von der Jeders sten kaufen und prachtvoll einbinden lassen, und indessen lei= mann nur löblidhes zu sagen weiß, das wäre also thöricht?“ den die jetzt noch lebenden Poeten mehr noch von ihrer Ver- „Mein Gott, Mistreß, wie Sie meine Worte aus: achtung und Theilnahmlosigkeit, als von den physischen legen! ich sagte, ich wäre thöricht, mir so etwas einbil: Bedürfnisen, denen zu genügen sie nicht die Mittel ha- den zu wollen.“ ben. Aber nicht Ihnen sag' ich Ades, Mistreß, ich weiß, „Noch immer wieder das Wort,“ schmollte Jenny, Sie sind eine gute und nachrichtige Wirthinn, die schon deren Verstand sich nicht bis zu den feinen Unterscheis für einen Miethzins mit mir Geduld gehabt hat, obgleich dungen des Dichters zu erheben vermochte ; „doch genug Gewohnheit und Gesel befehlen, daß die Mietbe an dem davon; ich möchte Ihnen nur bemerken, daß ohne Ihre selben Morgen berichtigt werde, wo sie verfallen ist, Versäumniß, mir das zu bezahlen, was Sie mir schon besonders in den kleinen Wohnungen, denn die Urmen so lange schulden, ich mich nicht Ihretwegen bloßigestellt können sich nicht jeden Augenblick Geld verschaffen, wie und der Böswilligkeit erlaubt hätte, einen bis jegt durch die Reichen, und müssen daber um so mehr darauf fes aus reinen Ruf anjutasten. Also bezahlen Sie mich, ben, ihre Schulden zur bestimmten Stunde bezahlen zu damit ich nie wieder diese elende Dachstube zu sehen können.“

brauche, und, mein Gott, für was für eine Art von „Obne gerade felbst ein Doctor zu seyn,“ erwiederte Menschen bin ich die saure Treppe hinaufgestiegen? für die Wirthinn, möchte ich doch wetten, daß unsere Pons einen Dichter!“ doner Damen nichts mit der Angelegenheit zu thun ha- ,,Erlauben Sie, Mistreß, ich habe Sie überrascht, ben, die ich jeßt gern ins Bieine bringen möchte; in je als Sie im „Wanderer“ von Richard Sauvage lasen,

: dem Faller Undankbarer, steht es Ihnen schlecht an, fie Sie wissen gewiß, daß der, welcher Abends seinen der Härte anzuklagen, derin komme ich nicht so höflich Hunger mit dem stilt, was er Morgens gedacht hat, zu Ihnen aufs Zimmer, ehe Sie noch Zeit haben, feinen vierteljährigen Miethzins mit dem bezahlen wird, Ihren Oberrock anzuziehen, oder das rappéfarbige was er im Vierteljahre verdiente. Ich bitte Sie also im Sammtkleid, welches der Doctor Johnson Ihnen ges Nahmen der erhabenen Poesie, daß es mir vergönnt fchenkt, um Ihre Kranken zu besuchen und auf die letzs fenn möge, die geistreichen Männer Londons aufzusus ten Seufzer der Gevatterinnen von Fleet: Street ju chen, für die der Doctor Oliver mehr ist, als ein rus warten? Wiffen Sie, was man von mir im Hause, in figer Irländer, der die edle Sprade, worin Shakes der Straße, im Kirchspiel spridyt! Man sagt, Herr speare seine unsterblichen Dramen schrieb, drecklice


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Goldsmith starb auf dem Lande im Alter von fünf welche den lekteren als Sig dienen, und die Fässer, in undvierzig Jahren, erschöpft von schlaflosen Nächten, welche sich die Kopfabídneider zu ihrer Arbeit stellen. Auch Arbeiten, Thorheiten; er war immer beiter und quälte wird der Waschplay eingerichtet, wo der Stockfisch gerei: sich nicht mit Sorgen; niemahls hatte er sich verheiras niget wird. Man hohlt in den Gebirgen das Holz für die then wollen,

Einrahmungen und die übrigen Bedürfnisse der Wohnuns

gen. Zu gleicher Zeit errichtet man die Behälter (cageot), 3 weyiyib i ge Charade.

worein man die Lebern der Stockfische wirft, um Di Wohl seiget sich ein unftät wirres Walten

daraus zu gewinnen. Dieser Behälcer besteht aus einer In meiner Erften wunderbarem Senu;

piereckigen, mit erhabenen Rändern ungebenen PlattEs ziehen dort die buntesten Gestalten

form. Mitten in dieser Plattform erhebt sich ein großer, In einem ew'gen Wechsel aas und ein, und ob geliebt nun, oder ob gehabt,

umgekehrter Kegel, mit parallelen Seiten, gebildet aus 3ft Aucs dorten ein will fomm'ner Gast.

nabe an einander stehenden Stäbchen, und innen mit 3hr wird die Welt sur unermeßnen 3 to enten, Packleinwand gefüttert. Der Kegel wird in seinen WinDie rastlos lie in fühnein Flug' durchfreujt;

keln und im Mittelpunct einer jeden seiner Seiten durch Doch leider liegt ineist in ou fernen Weiten Der Preis, nach welchem sie in Ohnmacht geist, bin Stüşen gehalten. In diesen trichterförmigen Behälter und nach dem ewig unerreichtem Glück

werden die Stockfischlebern geworfen, ihr Ohl läuft nun Bleibt ungeftiut des Wunsches Drang surüd.

durch die Packleinwand auf die Plattform, von wo es Ud, Wünsde find ja nur ein Gut im Leben,

durch einen Hahn, der unten an der Randhöhung, Das meistens wieder in sein Nichts verwoeht! So bleibt's ben vielen - Wunsch nur, zu erftreben

welche das Überlaufen des Öhles verhindert, angebracht Das schöne Ziel, an dem das Ganje steht,

ist, in ein Stückfaß abgelassen wird. Endlich schifft man Das sich auf heit'rer, kunstgeweihter Bahn

die Geräthichaften für den Fischfang, und die zum Aufs Den hohen Preis der Meisterschaft gewann.

Dyia. enthalt an der Küste nöthigen Lebensmittel, so wie auch

das Salz aus, welches man in der Darre niederlegt. Wenn

noch Zeit übrig ist, so richtet man den Trockenplak Der Fischfang bey Neufundland.

(la grave) ein. (Uus dem Phare de la Manche.)

Der Stockfisch wird entweder mit dem Schleppnete Wenn das Fahrzeug in seinem Hafen sicher vor Ans oder mit der Leine gefangen; diese legtere Art theilt sich ker liegt, so beschäftigt sich ein Theil des Schiffsvolkes noch in den Fang mit dem kleinen oder großen Köder. damit, dasselbe abzutakeln, und nichts als die benden Schleppnet nennt man ein 180 Klafter langes Net, das Maste an ihm zu lassen. Während dieser Zeit stellen die durch die Randbelegung und die Aufziehstricke bis auf 90 Zimmerleute und Kalfaterer die Schiffe her, welche je: berkürzt, 20 bis 22 Klaftern hoch ist, und in der Mitte des Jahr an der Küste zurückgelassen werden, und man einen Sack von 40 Klaftern, mit Maschen von 34 Zou bessert an den Schiffsverídlägen (den Wohnungen des bildet. Der untere Rand des Neķes ist mit Blenkugeln Srabs und der Schiffsmannschaft) die Beschädigungen beschwert, um dasselbe sinken zu machen, der obere Rand

8 aus, die sie im Winter erlitten haben. Auch wird die ist mit Korkhölzern beseßt. Dasselbe wird auf einem Darre (chafaud) wieder hergestellt, wo der Stockfisch Fahrzeug, welches man das Schleppneßboot nennt, zubereitet wird. Dieß ist ein langer, am Meeresufer und das mit acht Mann befegt ist, geführt. Das auf Pfäblen errichteter Schuppen, der einige Klafter am Hintertheil des Schleppnetbootes aufgerollte Nes über das Wasser hervorragt; auf der Meeresseite endigt wird, indem man mit einem seiner Enden anfängt, an er mit einer Gallerie, der Fischraum (poissonnerie) ge dem sich ein Gewicht befindet, worein ein kleiner Haken nannt; man muß denselben einrahmen, d. 5. mit Tanz eingefügt ist, in das Meer ausgeworfen. Das Boot nenzweigen umgeben, welche dadurch die aus nahe an besdreibt nun einen Kreis, indem es immer das Net einander stehenden kleinen Balken gebildeten Mauern auswirft, und faßt vermittelst des Wurfes (eines an verkleiden; ferner muß man ihn bedachen (tauder), d. h. das andere Ende befestigten Seiles) die Boje des zuerst mit einem Segeltuche bedecken, welches hierzu bergerich: eingesenkten Hakens wieder auf. Wenn die benden Nega tet ist, und das man taude nennt. In der Darre werden enden zusammenkommen, zieht man zugleich an bens die Tische aufgestellt, an welchen die Kopfabídneider und den Enden, bis man die an benden Enden des Sackes die Aufschneider arbeiten, ferner die hölzernen Stühle, befestigten Pflöde erreicht, dann zieht man an dem mit


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math zurückzukehren. Bald ereignete sich indeß eine auf englische Art auf sogenannten Flaguen oder Plägen Gelegenheit, welche mir keine andere Wahl ließ. Ich aus, die mit in gleicher Richtung über einander gelegten batte das Unglück gehabt, mir das Mißfallen unseres Tannenzweigen bedeckt sind; auf rances oder kleinen, Adjutanten zuzuziehen, wegen einiger arglosen Scherz- wie die Beete eines Gartens angelegten und durch Fußworte, die mir entschlüpft waren, und er ergriff wege getrennten Flaguen; anf Gestellen, die auf Stan: eifrig jede Gelegenheit, fich dafür zu rächen. Leider gen ruhen, unter denen die Luft durchzieht, oder end: gab ihm seine Stellung Häufige Beranlassungen, lich auf dem Strande oder dem mit kleinen Geröllen mir webe zu thun. – Eine Zeit lang ertrug ich bedeckten Boden. seine Kränkungen, wallte gleich mein Blut beftig Man breitet den Stockfisch früh Morgens aus, juauf. Eines Tages aber, als wir, ich und einige mei: erst das Fleisch nach oben. Es ist gut, wenn er vor Son: ner Cameraden, uns unter seinem Befehle in einer ziem: nenuntergang wieder zusammengebäuft wird. Man legt lichen Entfernung vom Lager befanden, trieb er es ihn dann in Ballen, die ungefähr einen Centner wie: allzu arg. Alles was ich machte, war ihm nicht recht. gen. Dann breitet man ihn wieder aus, die Haut nach Er schmähte mid), ich ertrug es geduldig, er drohte, oben gelegt, und zwar so lange, bis diese getrocknet ist. ich blieb noch immer rubig, endlich aber schlug er mich Dann kehrt man ihn um. Wenn er trocken ist, legt mit seinem Degen gerade über das Gesicht, und nun- man ihn auf Reiswellen, um ihn zu den Hauptarbei: mehr sprudelte mein Zorn über; ich wandte mein Ge- tern zu bringen, die ihn in Haufen legen. webr und schlug ihn mit dem Kolben so gewaltig, daß Nachdem er einige Zeit in diesen Haufen gestanden, er bewußtlos zu Boden stürzte. — Meine Cameraden breitet man ihn neuerdings aus, um das Ausgeschnitte ftanden bestürzt da, kaum aber war die That vollbracht, zu trocknen; wenn die Sonne stark ist, so kann man als ich auch auf der Stelle der schrecklichen Folgen der: ihn in drey Tagen in den gewünschten Zustand von selben gedachte."

Trockenheit bringen. Man trägt ihn dann in Umladun: (Die Fortsetzung folgt.)

gen von 25 Stücken, die man Vierlinge (quarteron) nennt, mit Hülfe eines Cancan genannten Holzstückes,

das mittelst zwener Stücke am Halfe befestigt ist, auf Der Fischfang bey Neufundland.

die Gallerie der Darre über, wo dann die Boote ihn (B efch I u 1.)

abbohlen, um ihn an Bord des Schiffes zu bringen, wo Man legt den Stockfish in 4 bis 5 Fuß hobe wird. Diese Operation wird bastiren genannt, wahr

er endlich von den sogenannten Appileurs zurecht gelegt aufen, welche dadurch, daß sie sich senken, bis auf

: ungefähr 3 Fuß herabkommen. Der Fisch bleibt so

scheinlich weil dieses Verfahren von den Basken dren bis fünf Tage in Haufen gelegt; hierauf bringt

herrührt. man ihn zu dem am Meeresufer errichteten Wafdplage. Die Aufschneider, mit 15 Fuß langen Stangen versehen,

M i s celle 11. bewegen ihn im Wasser, und diese Reibung reinigt ihn Ein Aufseher geigte in cinem Untifensaale unter mehreren von dem Sdmuge, welchen das Salz, nadidem es Seltenheiten auch den Degen Bileams, mit dem derfelbe einf fets

nen Esel ju tösten drohte. Eine Dame bemerfte, das Bileam fei: flüssig geworden, zurückläßt.

nen Degen gehabt, sondern sich nur einen solchen gero iinscht häts Das beste Salz ist das von der Insel Rè; es ist te. – „Das ist eben der Degen, den er sich gewünscht hat,“ ers gewöhnlich grau, und enthält einen Schlamm, weldjer wiederte der Uuffeher.

Ein angesehener Bürger der City, welcher ber einem der zur Erhaltung des Lackes auf der Oberfläche des Stock großen Krönungsfefte zugegen gewesen war und den Marschall fisches beyträgt.

Soult spredeir gehört hatte, las seiner Ehehälfte einen Zettel So wie der Stodisch gewasden ist, bringt man

yor, auf welchen ein Fremder ihm die Rede des Marsdals nados

geschrieben hatte, die so begann: En répondant au toast que ihn an verschiedene Plätze oder Gruben, um ihn in vient de porter Mr. le Président, u. f. ro. - „Ich spreche Kaufen zu legen, welche man Düngerhaufen (fumiers) jwar fein Französisch,“ erflärte der ehrliche Bürger, „aber fo viet nennt. Hier läßt man ihn einen oder mehrere Tage, ie verstand ich wohl, daß der alte Soult unsern Wein und Por:

ter lobte.“ nadidem er Zeit braucht, vom Wasser fren füi werden, – Man hatte bisher noch fein Benspiel, das ein Canarienvogel und bis er der Trocknung nahe ist.

(fringilla canaria) (preden gelernt hatte. Mrs. Har on in London, Es gibt verschiedene Arten solcher Gruben oder Plá: $t. 28, Picadilly, beißt nun einen Canartenvoget, der so geleb.

rig war, einige Redensarten, die man ihm oft vorgesprochen, be um den Stockfisch auszubeuten; man breitet ihn mit außerordentlichen Erfolge nach juahmen. Die Eigenthümerinn


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Schatz in alten Goldmünzen oder Goldgefäßen gefun(Der Befd luf folgt.)

deu; so viel ist gewiß, daß er auf Ruinen eines römischen Prachtgebäudes stieß. Indeß, wie es fidh damit

verhalten möge, lassen wir gerne auf sich beruhen; hier Liedertreue.

gilt es nur, ein Bird von dem Leben Padua’s zu entiers Rauschet nieder

fen. Das Café Pedrocchi ist gewissermaßen der nächtliche Kühne Lieder; Fren hinaus die weite Welt!

Versammlungsplak Padua’s. Von Sonnenuntergang Müßt es fagen

bis um Mitternacht drängt sich hier eine beträchtliche Unдупе За деп,

zahl der Einwohner dieser Stadt in den weiten Sälen Wie es glühend mid beseelt!

durch einander; weniger um zu genießen, als zu Elvig treue

plaudern und zu hören, um zu sehen und gesehen zu Hohe Weihe Edwör' ich euch aus tiefer Brust!

werden. Erst gegen Tagesanbruch versinkt ganz Padua Nidt verschergen

in tieren Schlaf. Eure Hergen

Auf der llniversität beginnen einige Vorlesungen schon Werd' ich ie in wilder Lust.

um 7 Uhr; aber die Mehrzahl der Angehörigen der UniverWil euch (chüßen

sität erwacht erst zwischen 7 und 8 Uhr zu dem neuen Vor den Blißen, Die nad eudh die Bosheit sooneut!

Tagwerke. Dann strömen die Studenten zu Pedrocchi Will euch ehren,

und in andere Kaffebbäuser, um ihr Frühstück einzus und ver!lären,

nehmen, und um 8 Uhr drängt sich alles nach dem Daß fie Schauder d'rob befällt!

altehrwürdigen Universitätsgebäude, das Predrocchi schräg Lidt wie Sterne Durch die Ferne,

gegenüber liegt und den auffallenden Nahmen al Bò Gehen Lieder ihre Bahn,

(zum Ochsen) führt. Große Erinnerungen knüpfen ich Aber gittert

an diesen uralten Tempel akademischen Wiffens und wers Tief erfaüttert, Wenn im Groll die Kühnen nah'n!

den rege in der Seele des Besdauers, so wie er in den Ludwig Bisthold. viereckigen, innern Hofraum tritt, und die Wände der

Säulengänge mit den in Relief gearbeiteten und bunt

bemahlten Wappenschilden der berühmten Männer, nah: Skizzen aus Padua.

mentlich des rechzehnten und siebzehnten Jahrhunderts Durch enge und finstere, fast ohne Ausnahme zu bedeckt sieht, die hier die Weihe der Wissenschaft ems beyden Seiten mit Arcaden versehene Gassen rollte un pfangen haben. Unter jedem Bappenschilde steht der ser Wagen gegen Mitternacht in Padua ein. Die Stadt Nahme des Inhabers, über demselben der Nahme der des Livius und des Ezzelin von Romano war düster Nation, zu welcher , nach der damahls hier üblichen und schweigsam, wie es sich zu so später iStunde er: Clasification, er gehörte. Auch die Wände der Hörsäle warten ließ; nur an einem Orte, recht im Mittelpuncte sind mit solchen Wappenschilden verziert. der Stadt, der Post gegenüber, strahlte noch die bell: Im übrigen ist die innere Einrichtung dieser Sale ste Beleuchtung und regte sich geräuschvolles Leben. 3d derjenigen auf deutschen Universitäten ziemlich gleich. meine im Café Pedrocchi, das von seinem Erbauer den Die Vorlesungen dauern bis 1 Uhr Mittags. Nachs Nahmen, und an Ausdehnung und verschwenderischer mittags werden nur an einzelnen Tagen, und auch Pracht unter den berühmtesten Kaffebhäusern Europa's dann nur wenige Vorträge gehalten. Der ganze Don: schwerlich seines Gleichen hat. Ades Marmor und Ver- nerstag und außerdem noch ein oder zwen Nachmittage goldung; die Wände der geräumigen Säle zum Theil in der Woche sind fren. Überhaupt ist hier kein Mangel an mit ungeheuren Spiegelplatten ausgelegt. Der Erbauer, Ferien. Nach dem Calendario dell' I. R. Università für der, wenn ich nicht irre, noch lebt, wollte seinen Nah: das laufende Jahr sind Vacanzen vom 7. September bis men auf die Nachwelt bringen, und wußte kein besseres zum 3. November und in den übrigen zehn Monathen, mit Einsdhluß der Sonntage, hundert und ein ganzer und für großen häuslichen Fleiß gilt, um 8 Uhr aber geht neunundzwanzig balbe Feyertage. Wenn ein Student es ins Theater, und in der Nacht wird der Kreislauf stirbt, wird einen Tag; wenn ein Professor, dren Tage; gesdhlossen. Gar mandier Nachmittag wird auch dem wenn endlich der Rector, acht Tage lang ausgefekt. Unsere Besude des Tagstheaters oder einem Spaziergange, Leser ersehen hieraus, daß in Wirklichkeit alljährlich oder Ausflügen nach Vicenza und in die Bäder am Fuße mehr als die volle Hälfte des Jahres bier gefenert wird. der euganeisden Berge gewidmet. am Nachmittag hält der Student, wenigstens in der


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und ab. Endlich näherte ich mich ihm, ich erfaßte seine zugsweise il Santo beißt. Die Vorbereitungen zur Hand und bath ihn, mir zu sagen, ob ich ihm oder den Procession hatten schon Tags zuvor begonnen und wur, Seinigen noch auf irgend eine Weise nüglidh seyn könne. den den ganzen folgenden Tag fortgesekt. Aus allen Er dankte mir unter Thränen für die Theilnahme, die Fenstern der Gassen, durch die der Zug kommen sollte, id seinem traurigen Sdical gespendet, bath mich, wenn webten bunte Teppiche; an allen Straßenecken bo: er hinübergegangen seyn würde, die arme Annette mit then Verkäufer Abbildungen und die Geschichte des Rath und That zu unterstügen, und ersuchte mich dann, Heiligen feil. Die eigentliche Procession begann erst ihn zu verlassen, weil, wie er sagte, die noch übrigen um 6 Uhr Abends. Ein feyerliches Hochamt in der Stunden seinem Beichtiger gewidmet seyn müssen. Kirche mit herrlicher Musikbegleitung ging vorher; dann

Nur mit Schwierigkeit erhielt ich von ihm die Er: setzte sich der lange Zug in Bewegung; die Gassen und laubniß, ihn am folgenden Morgen auf seinem Todes: Fenster der Häuser waren dicht gedrängt voll Menschen, gange begleiten zu dürfen ; als sie mir geworden, be: die durch Neugierde angelockt, dem Zuge zuschauten. gab ich mich schmerzerfüllt hinweg.

Nach beendigter Procession, (chou um Sonnenun:

tergang, eilte Alles auf den bekannten Perado de Valle, Ich suchte mein Lager, aber auf meine Augenlider einen runden mit Statuen der berühmtesten Zöglinge wollte sich der Sdlummer nicht berabsenken. Die Schre: Padua’s gezierten Plag, wo jetzt ein sogenannter Corso densscene des folgenden Morgens war nicht aus meiner gehalten werden sollte. Bald stellten sich hier auch die glän: Phantasie zu verbannen. Id stand auf und barrte, am gendsten Equipagen der Stadt und Umgebung ein und Fenster gelehnt, mit angstvoll pochendem Herzen dem umfuhren rasch im Kreise das mittlere Rund, um sich Sdlage der Thurmglocken. Endlich erschien die verhäng- und die Toiletten der gepußten Damen bewundern zu nißvolle Stunde, ich warf mich schnell in meine Klei: lassen. Aber die Herrlichkeit batte früh ein Ende, da der, und eilte in das Gefängniß, wo ein Detachement schon nach einer halben Stunde das Dunkel der Nacht fchon bereit stand, um den Unglücklichen zur Nichtstätte einbrach; und nun eilten die höhern Stände nach der zu führen. Ich fand diesen noch immer den frommen heute neu eröffneten Oper. Dort fehlte gewiß keine DaWorten seines Beichtigers horchend. Ein Anflug von me, so daß an diesem Abende Pedrocchi's glänzende Hal

. wehmüthiger Freude überslog sein bleiches Antlig, als len gänzlich verödet waren. Ich aber setzte mich um Miter mir die Hand zum Willkommen entgegenstreckte. ternacht in den Postwagen und fuhr durch die laue, „Ich bin jetzt vollkommen ruhig,“ sprad er, „und monthelle Nacht gen Verona, um noch zur Frohnleichentschlossen, mein Geschick mit dem Muche zu ertra: namsprocession früh genug zu kommen, im angeneh: gen, der einem Manne und einem Christen gezient.“ men Mittelzustande zwischen Wachen und Träumen

Sein Schritt war kräftig und fest, als er aus dem mir die Bilder Padua's vor der Seele vergegenwärti: Gefängnisse trat; und von seinem Beichtiger und zwen gend, die ich hier in leichten Ilmrissen auf dem Papier Gendarmen begleitet, in den dort barrenden Wagen wiederzugeben versucht habe. stieg. Jetzt setzte sich der Zug langsam in Bewegung,

Nachmittags machten wir einen Gang auf die Spe: die gedämpften Trommeln wirbelten dumpf ibre trauri: cula oder Sternwarte, die am südlichen Rande der gen Töne und sichtbar mit schwerem Herzen schritten Stadt steht, und ursprünglich der Hauptthurm von der die Krieger zum Todeswerk.

Burg des berühmten Ezzelin von Romano war. Tags (Der Beschruf folgt.)

zuvor war ein junger Jurist zum Doctor promovirt wor: den, und wir fanden nun die Eckpfeiler der Straßen

und die Eingänge aller öffentlichen Orte mit gedruckten Skizzen aus Padua.

Sonnetten und Glückwünschen beklebt, durch welche, (B er dl u B.)

nach hiesiger Sitte, die Freunde des neuen Doctors seis Am folgenden Tage war das Fest des berühmten ne Promotion feyerten. Die weite Aussicht von der Schuppatrons der Stadt, des heiligen Anton von Pa: Sternwarte auf die ausgedehnte Stadt und den großen dua, mit welchem hier eine Messe (fiera) verbunden ist, grünenden Garten der Lombarden entschädigt für die deren wichtigsten Theil der Pferde- und Viehmarkt bil-Mühe des Erfteigens. In dem alten Burghofe. Ezjes det. Der Mittelpunct aber des kirchlichen Festes ist die lins, am Fuße des Thurmes, ist das Gefängniß und große und reiche Kirche des Heiligen, der hier vor: der Arbeitsplatz der Kettensträflinge.


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jie ihm in das anstoßende Zimmer, indem sie Mac „Unsere Marie aber ist zwen und zwanzig.“ thilde durch einen Blick ermahnte, für ihre Shwester „Zwanzig, mein Herr von Sergy!“ Sorge zu tragen.

„3wen und zwanzig, sage ich Ihnen. Ich kenne doch „Id wiederhohle Ihnen,“ sprach Herr von Sergy, das Alter meines Kindes. Das ist eine Weiberrechnung, „Sie werden Ihr Kind zu Grunde richten. Jede Nadt die ist falsch.“ auf einem Balle, den ganzen Tag über im Bette und „Viertens verlangt endlich der Fürst, daß seine Gat: daben nichts als Gerstenwasser trinken, das ist zu arg! tinn eine Blondine sen, und Sie wissen, unsere Toch: Zwer solde Winter bringen sich ins Grab.“

ter bat ein schönes Colorit und belles Haar.“ „Warten Sie doch nur eine kleine Weile, und sie „Helles Haar, alle Wetter ! Neulich versicherten wird verheirathet seyn,“ erwiederte die alte Dame im Sie ja dem Herrn, der ihr Haar zu bewundern (dien, Tone der Zuversicht.

daß es dunkelbraun sen." „Verheirathet!“ wiederbobite Herr von Serg), uns „Das Haar einer jungen Dame, mein Herr von gewiß, ob er glauben oder widersprechen solle.

Sergy, kann jeden Monath eine andere Farbe anneb „Hören Sie mich an, mein Herr," fuhr die Dame men! Auch will der Fürst, daß seine Gemahlinn senti: fort.

mental sen.“ Der alte Herr warf sich ungeduldig in einen Lebn: „Marie aber ladyt und scherzt ia beständig," bemert: feifel.

te err von Sergy. „Die Baroninn von Mauvoi besuchte mich gestern. „Gleichviel ! Sie liest rührende Romane und weint Sie wissen, wie sehr wir an einander attachirt sind, und daben, ist das nicht sentimental? Die Baroninn gibt welche Mübe sie sich bereits gegeben hat, für unsere diesen Abend einen Ball, dort soll der Fürst unsere Tocyter einen schicklichen Gemahl zu finden.“

Marie leben. Sie wird zulegt eine Arie vortragen, da: ,,Eine vergebliche Mübe bis jetzt!“

mit der Eindruck 5leibend sey; aud hat unsere Freun: „Jeßt aber stehen die Sachen anders. Im letzten dinn lauter Brünetten eingeladen. Sie wissen auch, daß Sommer traf sie in Wiesbaden einen russischen Fürsten.“ ihre Tochter Eugenie diesen Morgen mit dem Pater „Einen runischen Fürsten?"

vom Lande angelangt ist, unsere Marie hat ihr treffend „So iil's. Sie erfuhr, daß er eine Französinn zu heira: ähnliches Porträt gefertigt, das soll im Saale aufge: then wünsde, und daß er diesen Winter in Paris zubringen stellt werden, damit der Fürst sich von dem Talente un: werde, worauf sie mit der größten Uneigennüßigkeit – serer Tochter überzeuge. Sie reben, alles ist aufs be: denn sie hat selbst eine Tochter — mir versprad, unsere ste arrangirt.“ Marie dem Fürsten *** vorzustellen. Die Baroninn bat „Id sebe, - ich Tebe!“ bereits einen Besuch von ihm empfangen, ben welcher Ge: „Und daß es jegt schon ganz sicher ist, daß wir einen legenheit er ihr wiederhohlt die Versicherung gab, daß er Swiegersohn bekommen.“ nado Paris gekommen sen, um sich eine Gemahlinn zu sus „Ganz sicher? Alle, die Ihnen entschlüpften, Ma: · cen. Er hat ihr gewissermaßen leise zu verstehen gege: dame, glaubten Sie auch schon ficher zu halten. Daß ben, daß es ihm lieb seyn würde, wenn sie seine 265 uns ein russischer Fürst so mir nichts, dir nichts aus den richten befördern wolle. Er ist reich und braucht daher Wolken fallen soll, scheint mir ein wenig romanbaft.“ nicht auf Vermögen zu sehen. Er verlangt nichts, als „Romanhaft,“ wiederhohlte Frau von Sergy. „Sie eine Frau von Stande.“

wiffen den Berth Ihrer Tochter nicht zu haben, Herr ,,Gut."

von Sergy." „Auch wünscht er, daß seine künftige Gattinn Talent „übrigens laffe ich die ganze Sache in Ihren Hän: besitzen möge. Sie soll Mahlerinn renn. Jegt frage ich den Madame, jedoch unter der Bedingung, daß dieser Sie, wer mahlt ein besseres Porträt als unsere Marie?“ Ball der lekte sen, und daß unsere Marie von mor:

„Ein Porträt nun ja, das heiße ich nicht mahlen.“ gen an die Erlaubnis erhalte, statt ben Tage während

„Sie verstehen nichts von den schönen Künsten, mein der Nacht zu schlafen, wie andere ebrliche Leute.“ Mit Herr, und können also darüber nicht urtheilen. Dann diesen Worten verließ Herr von Sergy das Zimmer, wil der Fürst, daß seine junge Gemahlinn eine schöne um seinen gewohnten Nachmittagsspaziergang anzutres Stimme besige, und wer singt angenehmer als unsere ten; Frau von Sergn kehrte zu ihren Töchtern zurück. Marie ? Drittens muß sie zwanzig Jahre alt fenn.“

Die Sergy's waren von altem Adel. Ihr ganzes Ver:


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mögen bestand aus einem jährlichen Einkommen von 6000

Hatt uues, les er rungen,

War Leben und Liebe mein: Franken. Mathilde und Marie lebten demnad in gro:

Hab' Uues, Uues verloren, Ber Beschränktheit, welche für Personen ihres Ranges

Kann nie mehr glüdlich regn! um so schmerzlicher war; und selbst diese kleine Summe

Muß weinen viel bittere Thränen, ging mit dem Tode des Herrn von Sergy verloren. Das

Holdliebchen, um dich und mich ! einzige Mittel also, ihre Zukunft zu sichern, war, sie

Der Ärmste unter den Armen

Ist nicht so arm wie ich. zu verheirathen. Hievon überzeugt, hatte Frau von Ser: 99 alles Mögliche angewandt, um für ihre Tochter Ma:

Nun geh' ich zu ihrem Grabe!

Wohl oft – o täglich hin ; thilde einen passenden Gatten zu finden, und de ihr die:

Wie flüstern die Giden ro (daurig, ses nicht gelungen war, suchte sie jetzt mit jeder erdenk.

Wie trauert das Wiesengrün ! lichen Anstrengung das Ziel für ihre Tochter Marie zu

Kehrst etvig nimmer, mein Liebden, erreichen. Diese verbeirathet zu sehen, war ben der al:

Bin einfam nun in der Welt, ten Dame zur firen Idee geworden; sie lebte, dachte,

Wirft nie mich wieder umarmen,

Nicht fragen, was mich quält? athmete, sprach nichts anderes, und da sie Marie für den Phönix ifres Geldlechtes hielt, baute sie die glän:

Warst gar ein liebliches Bräutden

Mit Blumen fo roth und weif ! jendsten Hoffnungen auf die dwache Grundlage. Sie

Nur einen Kuß von den Lippen glaubte, ihre Todyter brauche sich nur zu zeigen, um all:

So glühend und so heiß ! gemeine Bewunderung zu erregen. Deßhalb ward sie

Uch nimmer ! Du schlummerst so stille, überall zur Schau hingestellt, im Sommer auf den Pro

So friedlich für und für! menaden, im Winter auf den Bällen; auch war sie in der

Komin' eher zu dir wohl hinunter,

Uis du herauf zu mir!! That eine recht angenehme Erscheinung.

Ludwig Bift hom. Weit entfernt, ihre Schwester zu beneiden, vergaß Mathilde ganz und gar ihr eigenes Interesse, um das ihrer Scwester nach besten Kräften zu fördern. Sie bes Wink für Gutschmecker. diente sie als Kammerjungfer und stand ihr als Rathges Man hat in Rom eine, so piel mir bekannt ist, an berinn und Schußengel unablässig zur Seite. Mathilde keinem andern Orte übliche Methode, Krebse in einem war über die armseligen Leidenschaften dieser Welt erbas Zustande zu erhalten und zu verkaufen, der ihren Ger ben, sie war eines jener reinen Wesen, welche die Vor: schmack bedeutend erhöhet. Es gibt in Rom Krebsladen, sebung der Erde sandte, um ihr eine Ahnung göttlicher worin sehr viele Breter von der Decke bis zu den Die: Klarbeit zu spenden.

len herab angebracht find; auf diesen Bretern stehen (Die Fortseßung folgt.)

mehrere tausend kleine irdene Töpfe mit Wasser und in jedem dieser Töpfchen befindet sich ein Krebs. Man bringt

fie, so viel ich weiß, im Man in diese Haft und zwar Li e bch e u.

einzig und allein weil sie beftig mit einander kämpfen. Ich hatt einmahl ein Liebchen,

Jeden Tag werden sie mit Brot oder Mais gefüttert So freundlich und sanft zugleich :

und fo äußerst fett gemacht. Bald tritt die Zeit ein, Wie blidt' ich ro froh zu den Sternen,

in welcher sie ihre Schalen abwerfen und man vers Wie glüdlid war ich und reich!

kauft nur solche, die bloß mit einer dünnen Haut bekleis Mir war's, ais grüßten die Eidgen

det sind. Man ißt sie entweder gebraten, oder in Salz Mich oft beym nächtlichen Gang,

und Wasser, oder in Wein gekocht, oder auch in einer U18 (chauten die Blümchen zur Erde Ben Liebdens holdem Gesang!

Pastete von Maccaroni oder Reis, mit Aal, Anchovies,

Austern oder - Nachtigallen. Ein anderes Seegeschöpf, und Stunden und Tage gerrannen So flüchtig, wir fühlten sie kaum;

das in England und an andern Orten nicht für esbar Wir knüpften nur immer und wieder

gilt, wird in Italien häufig gegessen und soll delicat Un Träume den fröhlichen Traum.

Teyn, nämlich der calamajo oder Tintenfisch. Manche Lieb' Lieb den ist nun geschieden ,

Gutschmecker behaupten, kein Fleisd sen leichter zu ver: Ruht unter den Blumen tief:


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und alle ihre Besībungen liegen in der Nähe dieser Stadt. rathstaktik der Frau von Sergy mit neuen Plänen für Ihre Tochter, nicht wahr, sie ward mit dem einzigen Kin: ihre Tochter Marie beschäftigt, denen wir einen glückli: de der Baroninn erzogen ?"

cheren Erfolg wünschen, als denjenigen zu Theil ward, „So ist's,“ versekte Frau von Sergy, etwas über- wovon wir so eben Bericht erstatteten. rascht durch die Wendung, welche das Gespräch zu nebs men fien, „bis zu ihrem dreyzehnten Jahre verweils ten Marie und Eugenie mit einander in der Dauphiné,

Humoristischer Liebeskalender für

1839. dann kamen sie nach Paris, damit hier ihre Erziehung vollendet würde.“

Der Liebeskalender ist ein tausendjähriger; er datirt „Die Baroninn,“ fuhr der Fürst fort, „ist eine sich bereits seit den Zeiten Adams und Eva’s. Dame von ausgezeichneten Eigenschaften, ihre Tochter

Die Liebe weiß von keinen Soaltjahren, weil fie scheint einen gefühlvollen herrlichen Charakter zu besi- eher zu wenig Tage hat als zu viel; der 29. Februar in ten, sie mahlt und singt ganz allerliebst.“

der Liebe ist also das, was bey den Alten: ad calendas Eine grauenvolle Ahnung erstieg jest in der Seele graecas. der Frau von Sergy; sie saß da mit niedergesenktem Die goldene Zahl der Liebe ist ein rundes Sümmchen, Blick, unfähig etwas zu erwiedern.

welches die Braut mitbekömmt, wenn sie einen Mann „Ich weiß nicht,“ nahm nach einer Pause der junge findet. Ruffe wieder das Wort, „weßhalb ich zögere, mich fren

Die Epacten fehlen gänzlich, denn die Liebe weiß und offen gegen Sie auszusprechen. Es ist jetzt mehr als von keinem überschuß; die Ebepacten aber kommen ein Monath, seit ich in Paris anlangte. Frau von Maus erst hinterdrein. voi batte mir versprochen, mich bey ihren Freunden ein: Der Zirkel, um welchen sich ihre Sonne dreht, zuführen, und auf ihrem Balle bemerkte ich, daß sie ist immer derselbe: ,, liebst du mido To lieb' ich dich!“ Ihre Familie vor allen ihren Bekannten auszeichnete ; Die Zinsjahr läuft in der Liebe nur einmahl und das von jenem Augenblicke an rehnte ich mich, Sie näher selten bis zu Ende, weil es mit 15 jábrigen Liebschaften kennen zu lernen, und Sie sind meinem Wunsche gütig nicht mehr recht fort will. entgegengekommen. Ich muß aber aufrichtig gestehen,

Der Sontagsbuchstabe: Ah! und O!!! daß diesem Verlangen ein eigennütiger Beweggrund Die Liebe bat den Krebs bekommen, i. e. die Be: unterlag. Von dem Momente an, in welchem ich die kanntschaft ist wieder rückgängig geworden. junge Dame, von der icy jest sprechen will, zuerst er:

Den Löwen wird spielen ein abgedankter Die blickte, wußte ich auch, daß sie das einzige weibliche We: benbuhler. jen ren, dessen Besitz mich glücklich machen könne. In Die Jungfrau kommt auch ben der Minne vor. dieser überzeugung habe ich mich seitdem bestärkt, und Die Wage hält die Hand des Wechsels ; in der einen den unwandelbaren Entschluß gefaßt, ihr meine Hand Schale Beständigkeit, in der anderen -- Flats anzubiethen. Zuvor aber wünsche ich, von Ihnen einige tersinn. Erkundigungen einzuziehen, gestatten Sie mir also die Der Scorpion, i. e, die Eifersucht. Frage, ob Fräulein von Mauvoi...“

Der Schüß, wie bekannt, Freund Amor. Der Fürst konnte nicht fortfahren, unfähig ihre Der Steinbock, ein alter Onkel, wenn er durchaus Gemüthsbewegung länger zu bekämpfen, fant Frau von seine Einwilligung nicht geben will. Sergy ohnmächtig zurück in ihren Lehnseifel.

Der Wassermann

ein fader Liebhaber. Einen Monath darauf vermábíte sich der junge russ Die Fische sind die stummen Ehemänner, die oft fische Fürst mit Fräulein Eugenie von Mauvoi, und am die besten sind. Tage nach der Hochzeit sandte die dankbare Baroninn, Den Horizont der Liebenden begränzen phantastische welche Marie nur als Folie für ihre Tochter gebraucht Luftschlösser und eitle Sommernachtstraumgebilde. hatte, der fast vernichteten Frau von Sergy ein Por- Der Liebe Nordpol ist ein versteintes Kieselherz, jellan -Service, als ein passendes Symbol ihrer jers ihr Südpol eine feurige Umarmung. bredolichen Freundschaft. Nur wenige Monathe sind da- Die Uspecten der Verliebten stehen selten am besten. hingeschwunden, seit die kleine Begebenbeit, welche wir Die Ekliptit beschreibt der Ungeduldige um das Haus so eben erzählten, Statt fand; schon aber ist die Hei: seiner Geliebten.


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Sdnee wird fallen - vor der goldenen Hochzeit. Berggipfel von San Martin und sein Nachbar, und

Eis wird es geben, im Faschingssalon: tutti frutti, eine Menge von Baien und Inseln, welche von Fischer: und im Theater Harlekin.

booten belebt waren; südwestlich erhob sich der Orizaba Die theure Hälfte wird ihm oft einen Nebel vor die 17,400 Fuß mit seinem majestätischen Schneegipfel, Augen machen.

welcher die Strahlen der aufgebenden Sonne in Rofen: Winde, in der Liebe Zephyre und Zephyretten. farbe zurückwarf. Nach zwer Tagen landeten wir an dem

Winde in der Ebe - Nordwinde mit anbaltender Molo, fanden wenig Sawierigkeiten auf der Douane trockener Kälte.

und etablirten uns in einem reinlichen Hotel, das W. Wolkenbruch Thränen, die die Sehnsucht weint. Fulton, einem Nordarmerikaner, gehört.

Donnerwetter wird seyn, wenn der Mann zu lange Veracruz ist eine regelmäßig gebaute Stadt mit im Kaffehhaufe steckt und erst spät nach Hause kommt; rechtwinklichten, meistens breiten Sraßen, die aber sehr auch wird es hie und da bageln und einschlagen. unreinfid gebalten werden. Die Male todter und ver:

Der probateste Bligableiter dagegen ist - die Tos faulender Thiere und anderer Schmuß, welchen man lerar.3.

überall fiegen sieht, wären hinreichend, die Luft in einem Der Regenbogen der Liebe ist eine Himmelsbrücke weit kältern Klima zu verpesten. Das Pflaster ist gut, von einem Herzen zum andern.

und die breiten Erottoirs aus Mörtel von Kart, Sand Die temperirte Witterung wird eintreten, wenn es und Muscheln, find vortrefflich. Alle Häuser Haben flache einmahl über die silberne Hochzeit Hinausgeht.

Dächer, welche mit großer Sorgfalt rein gehalten wer: Fliegende Drachen wird es geben, wenn der Hauss den, um das Wasser, das von ihnen in große Cisternen drache log wird und alles in Tumult bringt.

läuft, unverdorben zu erhalten. Die öffentlichen Gebäu: Als Phänomene in der Liebe werden sich zeigen : Treue de bestehen in einem Pallast, den der Gouverneur be: und Beständigkeit.

wohnt, einer Douane, Kirchen, einigen Klbstern, einem Der Hauptplanet, der in der Liebe alla moderne, res Theater, Spitälern und Casernen. Der öffentliche Plan giert, ist fast 8urchgängig: Geld; 'es funkelt oder rauscht, ist groß, aber weder elegant noch interessant. Auf seiner aber zittert nicht, wird fast überall angetroffen, nur Nordseite liegt der Pallast, ein sehr unansehnliches Ge: nicht in gleicher Menge verschwindet auch bisweilen bäude ; auf der Ostseite die Hauptkirde, von alter, halb gänzlich. Es macht seinen Lauf aus einer Hand in die an: maurischer Bauart, auf der West- und Südseite Privat: dere und legt fonach oft unzählige Meilen in einem Jabre häufer mit Wohnungen über und Buden unter den zurück. Seine Natur ist fält und trocken und ist felbes Säulengängen. Die Privatwohnungen haben große, von Jedermann gern geseben.

luftige und hohe Zimmer, einige find elegant und tra: Franz Wilhelm Irfa. gen kleine Thürme auf den Dächern, von denen man

Seeluft genießt, was in diesem Klima ein unsdagbarer

Vortheit ist. Die furchtbare locale Krankheit, il Vomito, Vet ac tu 3.

herrschte gerade und erlaubte uns nicht, in der Sonne Das Interesse, welches die Streitigkeiten zwischen auszugeben, aber Abends ergingen wir uns, besonders Frankreich und Merico in diesem Augenblick der Stadt auf dem Molo, dem Hauptspaziergange der Stadt. Dies Veracruz geben, mag folgendes Bruchstück aus der Reise ser ist gegenwärtig sehr verfallen, und die längst bes eines anonymen Nordamerikaners nad Merico im Jahre schlossenen Bauten zu seiner Wiederherstellung find 1836 nicht unwillkommen machen. Es ist aus dem Ame- noch nicht begonnen. Aber das Klima von Merico scheint rican Mechanics Magazine entlehnt. „Wir erreichten sehr zum Verzögern einzuladen, und man hört nichts den Hafen Abends den 18. Juny, und der Tagesanbrud als manana (morgen). Aber so wie er ist, bleibt der des nächsten Morgens eröffnete uns ein Schauspiel, daß Molo den Einwohnern unschägbar, und sie versammeln unsere Aufmerksamkeit lebhaft erregte. Die Luft war uns sich auf ihm, um z: plaudern, den Seewind zu genie: gewöhnlich klar, und ein leichter Seewind gab ihr eine ßen und zu rauchen, was bende Geschlechter mit großem angenehme Kühlung. Vor uns lag die alte und verfal: Eifer thun. len aussehende Stadt Veracruz mit ihren prachtvollen Die Alameda liegt südöstlich von der Stadt, beginnt Kirchen und ihren Gebäuden in maurischem Style; an dem Ostthore, und ist etwa eine Drittelmeile lang. hinter uns lag das Fort San Juan de Ulloa, links der Sie muß früher ein schöner, geräumiger und schattiger Spaziergang gewesen seyn, auf dem aber nur noch eini- laden der Schiffe ohne Boote zu erlauben, und dem ge der Bäume stehen, welche früher Adeen bildeten. Der Nordwind sehr ausgesett, aber es wäre leicht, dem übel Weg zwischen diesen ist gut gepflastert, und von Distanz durch eine Werfte von einer halben Meile im Norden zu Distanz mit zierlichen steinernen Bänken für die Spaş der Stadt abzuhelfen. Die Umgegend ist sandig und un: ziergänger besetzt. Die Vertheidigungswerke von Wera- fruchtbar, doch sind die Märkte der Stadt gut versehen, cruz sind sehr stark. Das hauptsädylichste derselben ist das aber zu sehr hohem Preise. Fort San Juan de Ulloa, das auf einer Insel, nörd: lich von der Stadt, in der Entfernung von etwa einer halben englischen Meile liegt. Die Festung ist von gu


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nicht zu erspähen vermochten. Wir machten dießmahl den gehört habe. „Nie nodi geschah hier ein Mord des Rau: Weg bey dem Lichte unserer Fackeln, ich hatte Niemand bes weger:,“ lautete die Antwort. bey mir als die Herrn Ranneval und Mangien. So wie „Vielleicht aber um sich zu rächen ?“ fragte ich." das eben erwähnte Geräusch rich hören ließ, hielt Herr „Das ist ein anderes,“ entgegnete ein kaum zwan: Ranneval, welcher voranritt, sein Thier an; wir folg: zigjähriger Bursche, welcher neben dem Herrn von Rans ten seinem Benspiel. Wir borchten hin, das Geräusch neval stand. börte sogleich auf.

Meine Angst wuchs mit jedem Augenblice, da ver„Es war, als ob Jemand mit erstickter Stimme nach nahm ich plönlich die Gutidläge eines auf dem Wege, Hülfe gerufen hätte,“ sprach Joseph, mein Kammerdiener, der zu meiner Wohnung führte, heransprengenden Pfer: welder neben meinem Maulthiere daher schritt. Joseph des. Es konnte niemand anders als Junot senn. Id stieß besaß wahrhaften Muth, aber diesen Weg längs den einen Schren der Freude aus, ich hatte mich nicht geirrt. Quintas hin liebte er nicht und oft hatte er mit dem Io flog ihm entgegen, erfaßte seine Hand und preste Herzog von Abrantes, welcher große Stücke auf ihn hielt, sie an meine Lippen, kurz, ich war außer mir vor Ent: gescholten, daß er mir um Mitternacht, ja mitunter noch zücken. Mein Gatte lächelte ob meiner Besorgnis. Herr später, allein bis hieher entgegenkam. Im nächsten Mos von Rayneval erzählte ihm, was vorgefallen ; Junot ment lief sich das Geräusch aufs Neue vernehmen; ich schwang sich aus dem Sattel und horchte hin, ob sich das blickte erschrocken auf Joseph, er auf mich, wir verstan: Geräusch nicht wiederhoble. In diesem Augenblick aber den uns einander. Er zog sein langes catalonisches Mes steigerte ein Lärm anderer Art unsere Unruhe und unse: ser bervor, und zwen kleine Pistolen, mit welchen ic re Neugier. Wir hörten jenseits der Mauer sprechen, juweilen nach der Scheibe zu schießen pflegte, worin ich und konnten jetzt nicht länger mehr zweifeln, daß sich eine ziemliche Geschicklichkeit erlangt hatte.

Jemand in der verfallenen Quinta befinde. Gib mir eine der Pistolen und hilf mir vom Maul- „Wer ist da?" fragte der Herzog mit lauter Stim: thiere steigen," flüsterte ich.

me. „Gebt Antwort, oder id laite von meinen Leuten ,,Wohin wollen Sie, gnädige Frau ?"

das morsde Gemäuer durchbrechen, wenig Augenblicke „Ich weiß nicht, Joseph, aber ich möchte hinein in reichen dazu hin.“ die Duinta. Ich fürchte, daß sich dort etwas sehr Tragi- Ein ersticktes Stöhnen, wie wir es vorhin gehört, (dhes ereignet. Offenbar ringt man dort mit Jemand, der ließ sich aufs Neue vernehmen. sich vertheidigt. – Das war eine Männerstimme.“ – Junot wollte nunmehr wirklich die Mauer durch Und der schaudervollste Gebanke durchzuckte mich wie ein brechen, wie das aber bewerkstelligen? Unsere Leute hats Blikstrahl. Joseph (dien meine Angst zu theilen, aber ten keine Werkzeuge ben der Hand, auch schien das Ge: er wagte nidyt, fie auszusprechen.

måuer noch ziemlich fest zu stehen. Herr von Ranneval war ebenfalls entsblossen, in die „Gebt Antwort,“ wiederhohlte der Herzog mit seiner Quinta einzudringen. Er pochte an die nur schlecht zu: kräftigen gebiethenden Stimme, „Antwort, oder ich lasse sammengefügte breterne Pforte, aber es erfolgte keine die Mauer über den Haufen werfen.“ Antwort. Wir waren fest überzeugt, daß das Geräusch

(Der Beroluf folgt.) aus der Quinta erscholl, zegt aber vernahmen wir es lau: ter ganz dicht in unserer Nähe. Es war unverkennbar. eine männliche Stimme. Wer konnte hier dergestalt um

Die Sol w ay : Bay. Hülfe rufen? Ich sprang rasch aus dein Sattel - mei- Eine Bar, Solwan - Bay geheißen, dehnt sich an ne Angst kannte keine Gränzen. Mein Gemahl war mir der westlichen Küste Englands, zwischen der Grafschaft vielleicht entgegengekommen; man haßte die Franzosen. Cumberland auf der einen, und den Grafschaften Dum. Junot war französisder Gesandter - man batte ibn fries und Kirkudbright auf der andern Seite, weit in

, vielleicht überfallen, um ihn zu plündern - zu er: das Land hinein. Es ist dieß ein merkwürdiger Arm der morden!

See; da deffen niedriges Gewässer zur Zeit der Ebbeje. Die Bergbewohner, welde unsere Fackeln trugen, desmabl fast vierzig Meilen zurückweicht, so daß alb, blickten uns nicht nur erstaunt, fordern gewissermaßen dann der ganze, acht Meilen breite Sandboden der Ban porwurfsvol an; ich fragte sie, ob man je von Berau- unbedeckt daliegt. Durch diese weite Strecke ftrömen bungen und Ermordungen in dem Shale Cintra etwas nur bier und da einige kleine Flübchen bin, welde als: dann der Sandfläche allein einige Abwechslung verleihen. und noch vor Nacht zurückzukehren wünschte, die Sol: Wenn die Ebbe eingetreten und der Sand unbedeckt ist, wan: Ban zu passiren. Sie verließen das Ufer gegen neun kann man denselben ohne Gefahr zu Pferde oder zu Fuß ihr abends und hatten einen Führer bey sich. Die Nacht passiren. Aber wenn auch nur einiges Wasser darauf war ruhig und sternenklar, keine Gefahr trat ihnen steht, so niedrig es auch immer seyn may, weight oft entgegen, bis sie fast eine Meile Wegs zurückgelegt, und der Sand unter den Füßen, so daß der Wanderer leicht die Stelle erreicht hatten, wo die Gewässer von zwen in den weißen Boden hineinsinken kann, aus dem er kleinen Flüßchen sich vereinigen. Jegt aber begann sich sich alådann nur mühsam berauszuarbeiten vermag. An plötzlich 'ein starker Nebel zu erheben, welcher immer manchen Stellen ist der Sand noch nachgiebiger als an dichter und dichter ward, so daß sie bald keinen Sdhritt andern, und da die Fluth in dieser Rücksicht große Eins weit vor sich schauen konnten und nicht wußten, in wel: wirkung hat, so ist die genaueste Erfahrung durchaus der Richtung sie ihren Weg fortsekten. Die Reisenden nothwendig um die hier drobende Gefahr zu vermeiden. machten Halt und hielten eine kurze Berathung; ibre Reiter sind hier besser daran als Fußgänger, denn die Ansichten aber über das, was zu beginnen sen, wichen un: Bebendigkeit ihrer Rosse trägt sie schneller über den Sand gemein von einander ab. Einige wollten sich nach der hinweg.


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Italiener; bewundern Sie alle diese Meisterwerke der Rolle schier den Kopf serbricht. Ja wir gehen ihm fogar Hierin oft italienischen Schule. Knien wir nieder vor dieser bewun: belehrend an die Sand; und wohl ihm, wenn er unsern aufrid;

tigen, unverhohlenen Rath versteht, und ibn benügend ju wür: derungswürdigen Jungfrau von Perugino, welche Rein: digen weif. heit des Gefühis! - welch' fanfter und reiner Ausdruck! Es gibt wenige Sdhauspieler, welde in so hohem Grade

wie wir befähigt sind, ihre Rollen richtig und wahrheitstreu sur - Dieses Gemühlde, mein Herr, ist das Gelungenste von Darstellung bu bringen. Wir verreden uns nie und kommen nic diesem Meister, der Raphael gebildet. Betrachten in Gedächtnißverlegenheit, und dadurch in die Nothwerdigkeit, Sie es mit Aufmerksamkeit, der Louvre besitzt nichts so albernes Zeug eftemporiren zu müssen.

Höchst bereitwillig übernehmen wir alle, selbst die contrastic Vollkommenes. Dieser Christuskopf ist von Michel renditen Rollen ohne allen Widerspruch, ohne etwaige Präten: Angelo; er gilt für das kräftigste Stück von diesem gro: fionen auf Gageerhöhung, Spicihonorat, Beneficen u. f. 10. Nur Ben Meister.“

wenn uns gar ohne alle fdhonende Rüdsidye su nase getreten

würde, nun, das fönnte wohl unserer Heiterfeit ein wenig Ein, Ich sah bin, während er so sprach, und glaubte zu trag thun, aber das wäre nur Saite des Hugenblicks, denn beim cräumen. Was er mir mit so großem Enthusiasmus zeig: ersten verföhnenden Schritte unsers Beleidigers sind wir auch schon te", war ein Dußend sehr mittelmäßiger Copien dieser wieder die freundlichen und bereitwilligen Ulten.

Wir sind rebr beldeidener und gesitteter Natur. Wir würden Meister, deren Originale er zu besigen glaubte. Aber er bey etwaigem Hervorrufen nach einer befriedigenden Leistung um war so glücklich: es ist um das Glück eines Menschen ein so feinen Preis vortreten, während es Sdauspieler geben rou, die gutes, jo seltenes, ro ehrwürdiges Ding, daß ich um den. Unferm Riten, friedliden Wefen ist aller Rollenneid, iede

mandmahl auch dann erscheinen, wenn sie gar nicht gerufen wurs Alles in der Welt nicht gewagt hätte, den alten Mann Kabale und Intrigue fremd. aus seiner glücklichen Täuschung zu reißen. Ich war schon

Uns sieht man keine lärmenden Feste und Gelage, keine Bälle

und Reunionen besuchen, und find wir unausweidlich nun don im Begriff, in das fanatischste Lob seiner schlechten Ges einmahl da, ro misden wir uns doch nie in das bunte Treiben der mählde auszubrechen, aber er ließ mir nicht Zeit dazu und Mengé, ohne deswegen dod iemahls zu unterlassen, Jedem, der selte meine Bewunderung schon voraus.

etwa unsere Theilnahme in Anspruch nimmt, mit freundlider Er:

wiederung zu begegnen. Er bedurfte meines Lebes nicht, sondern schritt zur

Man hört uns nie in Kaffehhäusern und Bierhäusern von zweyten Abtheilung.

vielleicht nie dagewesenen Kunstleistungen schwadroniren. Man ,,Das sind meine Florentiner,“ sprad er.

sieht uns nie liederlichen Lebenswandel treiben, Schulden machen,

oder gar aus unserm Engagement durdgehen. Manche von Gemahlden, welche der Marquis zu bes

Freulich geben wir, im Laufe der Zeit alternd, Inanche Blo. jigen glaubte, hatte ich wirklich an verschiedenen Orten fen; das ist auch ben alten Schauspielern häufig der Fall. Schau:

spieler und wir, wir werden init der Zeit immer gebredi lider, und in verschiedenen Ländern gesehen. Bisweilen erzählte

matter, bis endlich Bende wir dem lebten tödtliden Solage er: er mir, welche Mübe es ihn gekostet habe, um in ib: liegen. ren Besit zu kommen.

Wer wird es uns nun, nach all dem Gesagten, noch verdens (Der Bef dyluf folgt.)

fen, daß wir uns erlaubten, uns mit dein Schauspieler in die Parallele ju ftellen? – Uber noch mehr ; nicht nur unser ben,

derseitiges Wirfen allein, aud unsere beyderseitigen Wirfungss S t r e ek ch a rade. Streck

freise haben eine auffallende Ähnlidfeit mit einander.

Der Wirkungsfreis eines Sdauspielers, seine Welt, ist das (Vier sy16 ig.)

Theater. - Uußer dem Theater, herausgetreten aus den Le BWir Erften spielen in der Welt eine wichtige Rolle. Wir ten, welche die Kunstgebilde umfassen, die seine Muse dem Pu: fönnen mit Grund sagen, eine Rolle, denn wir wollen und föns blicum biethet, ist er fein Schauspieler mehr, er gehört wieder nen, wie man hören wird, einige Abweichungen abgeredynet, der Profa des bürgerlichen Lebens an, in welchem ein Heer von uns mit jedem Sdauspieler in die Parallele leßen. Ja in mand er Alltagsmeniden wenig Notiz nimmt von dem Nimbus, der ihn Hinsicht haben wir sogar vor dem Schauspieler etwas voraus. auf den Bretern dort im Lampenscheine, umgab; -. bis wieder


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er börte den Lärm und Flopfte an die Wand, um zu „Aber ich will ja auch kein Geld vom Herrn Mar: erfahren, was draußen vorging.

quis; ein Wechsel ist genug.“ „Mein Herr," sagte Peter, „der Jude Samuel „Ein Wechsel von mir! I sage dir, daß ich mor: steht draußen, und will durchaus herein.“

gen todt bin.“ Samuel war Peter auf dem Fuße gefolgt, wagte „Ich sage Ihnen, Herr Marquis, Sie überleben aber nicht einzutreten. Er sagte bloß durch die Thür: mich noch.“

,,Euer Gnaden, ich bin es, ich wollte Ihnen einen „Aber ich habe ja auch kein Geld, um den Wechsel herrlichen Kauf anbiethen.“

zu bezahlen.“ „Leider,“ sagte der Marquis mit schwacher Stimme, „So erneuern wir ihn; ich hinterlasse ihn meinen „leider! mein guter Samuel, kann ich nichts mehr kaus Kindern und Ihre Erben werd en ihn bezahlen. Wohlan, fen, id sterbe!

Herr Marquis, einen Wechsel auf drengebn Monathe : „Es ist ein Rembrandt,“ sagte Samuel.

breytausend Franken.“ „Ein Rembrandt ?“ entgegnete der Marquis.

Der Marquis fiel erschöpft auf sein Kopffiffen. Aber seine Stimme ward sowach.

„Drentausend Franken, das ist gar kein Geld,“ sag: „Das ist sehr schön; aber was soll ich damit machen? te der Jude durch die Thür. morgen bin ich gestorben.“

„Kein Geld!“ murmelte der Marquis. „Sie können noch zwanzig Jahre leben,“ sagte Sas „Sehen Sie, ich lasse Ihnen das Gemähide für inuel, immer durch die Thür. „Das Gemäbide ist aus der zweytausend vierhundert Franken, damit es keinem Igbesten Zeit dieses Meisters."

noranten in die Hände fällt.“ „Da muß es sehr schön fenn,“ sagte der Marquis, Der Marquis antwortete nicht, weil er zu schwach ,, aber ich sterbe! ich fühle mich ganz schwach!“

„Der Herr Marquis weiß,“ fiel Peter ein, „daß der Samuel nahm dieses Stillschweigen für ein Schwan: Arzt Ihnen das Reden verbotben ; mir selbst hat er aus: Een und fiel immer mehr im Preise, bis er es ihm für drücklich anempfohlen, Niemanden vor Sie zu lassen, fünfzehnbundert Franken lassen wollte. aber dieser verwünschte, judringliche Jude ließ sich nicht „Wohlan, Peter,“ sagte der Marquis , ein wenig abweisen.“

zu sich gekommen, „unterstüße mich. - Samuel, bringe „Peter,“ sagte der Marquis, „bring mir sein Ges dein Papier.“ mäbide!“

Samuel trat ein und der Marquis schrieb, von Pe: Peter geborchte. Samuel wollte eintreten, aber er ter unterstüşt: „Acceptirt für die Summe von fünfzehn: ward unsanft zurückgestoßen.

hundert Franken.“ „Ziehe den Vorhang zurück."

Dann fank er in Ohnmacht. Der Marquis dlug mit Mühe die Augen auf. 'Bey Eröffnung seines Testaments las man unter ,,Das wäre ein... Rembrandt?"

andern Bermächtniffen Folgendes: „Wie, Herr Marquis !" rief Samuel, ,, Sie könn: „Meine Gemühldegallerie, die mich 400,000 Fran: ten daran zweifeln? Sie, der erste Kenner von Paris ?" Een gekostet hat und fast das Doppelte werth ist, vermache Peter, gib mir meine Loupe ber.“

ich meinem Neffen Paul, der sie zu schäßen wußte. Mein Und mit zitternder Hand hielt er feine Coupe Neffe Eugen, sein Bruder, der sich mehr Talent als irs vor das Zuge, und betrachtete aufmerksam das Ges gend ein Meister einbildet, soll nur das Geschmeide bekom: mäbide.

men, das ich noch besike, nähmlic zwey Porträts mit „Ja, es ist ein Rembrandt, aber keiner aus der zwey Brillanten und einen Ring mit dren schönen Ru: besten Zeit, wie du mich glauben machen willst.“ binen, der mir fein Vater gegeben hat. Mein Neffe ,,Was! Hert Marquis !"

Paul wird meinen guten und treuen Peter zu sich neh: „Ich weiß, was ich rede. Er ist sehr schön, aber ich men, und ihm bis an das Ende seiner Tage das Gna: habe kein Geld.

denbrot geben. Ein so treuer Freund darf nicht im Hospi„Wie, Herr Marquis! ib follte einen Rembrandt tale sterben.“ wieder aus Ihrem Hause tragen ?"

Die Gemäbide gingen in der Auction für drengebn: „laß mich in Rube, Samuel, ich sterbe und ich hundert Franken weg. Das war ein Drittel unter ihrem


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trocknet waren, berauslief, so daß er bey seiner Ankunft Ben seiner Unkunft in Danzig fegte er die Frau in in Berlin ungefähr fünfzig Pfund aus jedem Fasse der: einem Gasthofe ab und eilte sogleich nach dem X...schen loren hatte. Dieß schmerzte den armen Mann rehr! Comptoir, sein ausgelegtes Geld und die Kosten der Doch er sollte noch stärker geprüft werden; denn als er Reise in Empfang zu nehmen. — Doch wie ersdrak der die Butter zu Markte brachte, wollte sie Niemand Mann, als ihm der Handelsherr ben Vorzeigung der kaufen, weil sie sehr alt und ranzig schmeckte, so daß vermeinten Anweisung ins Gesicht lachte und sagte: er sich sehr glücklich schäßte , als er sie, mit vieler Mühe, „Dieß ist ia keine Anweisung, sondern nur ein Empfang: sechs Pfennige das Pfund theurer verkaufte, als er sie schein über die Summe, welche Sie gezahlt haben; die eingekauft batte.

Frau kenne ich frenlich, werde aber für sie auch nicht Betrübt über diesen Verlust und die Kosten der Reise, einen Pfennig geben, weil sie eine leichtsinnige Person welche lange nicht von dem Gewinne gedeckt waren, ist, die vor mehreren Jahren mit einem Fremden davons wollte er zurückkehren, als der Wirth seines Gasthauses gegangen und ießt wahrscheinlich zurückkehrt, weil sie ihn fragte, ob er nicht eine sehr wohlhabende Frau als derselbe nicht länger haben will." Reisegefährtinn nach Danzig mitnehmen wollte, die Geisterbleich und an allen Gliedern zitternd, verließ ihm die Reise gewiß reichlich vergüten werde. Der Land- der Mann das Comptoir und eilte, lo schnell ihn seine mann fand sich gern dazu bereit, und konnte kaum seine Füße trugen, dem Hotel zu, wo er die Frau abgesetzt Freude über dieses unerwartete Glück verbergen, durch hatte, um sie nicht aus dem Gesichte zu verlieren, da welches er zu dem Ersake feines Schadens zu kommen er durch sie noch immer zu seinem Gelde zu kommen bofte. Es wabrte auch nicht lange, so erschien die Frau hoffte. Als er aber einige Tage, ohne eine ruhige Stunde in Begleitung eines höchst eleganten Herrn, um die zu haben, auf diese Weise zugebracht hatte, ohne sein Bedingungen der Reise mit dem Landmanne abzuschlie- Geld zu erhalten, und er überdem fürchtete, die Frau Ben, die auch weiter keine Schwierigkeiten hatten, ins könnte ihm, trog seiner Verfolgung, abbanden kommen, dem die Frau fich zu jeder Forderung bereit erklärte. Doch so beschloß er, sie nach seinem Wohnorte mitzunehmen, nachdem alles besprochen war, nahm der fremde Herr wo sie ihm nicht so leicht entwischen könnte. das Wort, indem er zu dem Landmanne sagte: „Bevor Şatte er nun schon viel gelitten, so war dieses Alles Sie die Reise antreten, werden Sie die Gefälligkeit doch nichts gegen eine Scene, die noch folgte, als er mit haben, dem Wirthe dieses Gasthauses zwenhundert fünf- ihr nach Hause kam, und seine Frau, trotz seiner Bes sig Thaler zu zahlen, für das logis dieser Frau, welches theuerungen, in dieser Frau eine Geliebte ihres Mannes jie ben ihrer Anwesenheit allhier benütt bat; sie ist nicht vermuthete. Wüthend vor Eifersucht, weinte und ges mehr im Besite einer so großen Summe, weil sie ihren berdete sie sich so, daß der Mann sich nicht anders Aufenthalt, eingetretener Umstände wegen, hat auf helfen konnte, als daß er die Frau mit Verlust feines einige Zeit verlängern müssen; doch stelle ich Ihnen das Geldes laufen ließ. gegen eine Anweisung auf das X..sche Comptoir in Danzig aus, wo Sie, ben Vorzeigung derselben, sogleich das

M i cellen. Geld haben können.“ - Hiermit nahm er ein Stück Papier, setzte sich und schrieb Etwas darauf; schlug es · Mad. du E.... sprach ihr gutes Berliner Deutsch, und alss sodann in einander und überreichte es dem Landmanne, Demoiselle, die dem Haufe einigermaßen angehörte, war hies

euch frisdweg „ielohfen", und was sonst dieses Schlages ist. Eine der es einsteckte und ohne Weiteres die verlangte Summe durch in ihrer Bildung Beleidigt, und sagte endlich mit vortourfs, zahlte, weil er, durch die Anweisung auf das große vollem Eifer: „Uber liebe Mad. du C.... , sprechen Sie doch nicht X...iche Comptoir derselben hinlänglich versichert zu seyn guten Frau war die Hofmeisteren, die man sich gegen ihr Deutrds

ro idylecht, lagen Sie doch, wie gebildete Leute, „gelaufen.“ Der glaubte, und zugleich von der Last des Geldes, das ihm erlaubte, Idhon längst ärgerlich, sie wollte einmahl die unerträg, ohnehin auf der Reise gestohlen werden konnte, bes liche Unmaßung abfertigen, und erwiederte mit Nachdruc : „Ich

wil ghnen mal was sagen, Mamsellfen! Sehen Sie, meine frent war.

Döchter sind je blofen und ielobfen, und beede haben rayon Nachdem er noch einen bequemen Siß für die Frau längst Männer gefriegt, und Sie, liebste, find gelaufen und in seinem Wagen hatte anbringen lassen, trat er mit gelaufen und gelaufen, und haben noch ju heuriger Stunde

teenen Mann!“ Ein treffenderes argumentum ad hominem, oder seiner Gefährtinn die Rückreise an, welche ihm auch viel vielmehr ad feminam, läßt sich auf diesem Gebiethe schwerlich Geld kostete, da er die Frau ihrem Stande gemäß finden! freyhalten mußte.

Einem reichen und angesehenen Gentleman widerfuhr vor Rurgem die Unannehmlic feit, daß sein Wagen mit 4 Pferden