Ab wann schutz nach 1. biontech impfung

Damit Ihr Immunsystem einen Schutz gegen SARS-CoV-2 aufbauen kann, ist eine Grundimmunisierung mit 2 Impfungen im Abstand von 3 Wochen erforderlich.
 

1. Impfung

Ihr Immunsystem beginnt nach der 1. Impfung, Abwehrkräfte gegen eine SARS-CoV-2-Infektion aufzubauen. Bitte vereinbaren Sie den 2. Impftermin direkt in Zusammenhang mit der Erstimpfung, damit die Folgeimpfung 3 Wochen danach stattfinden kann. Weitere Informationen erhalten Sie von Ihrem/Ihrer Ärzt:in.
 

2. Impfung

Erst nach der 2. Impfung werden große Mengen Antikörper und Gedächtniszellen gebildet, die für einen länger anhaltenden Immunschutz gegen eine SARS-CoV-2-Infektion sorgen und schweren Verläufen von COVID-19 vorbeugen können.

Nach 14 Tagen setzt eine Schutzwirkung der ersten Impfdosis ein. Doch wie hoch ist diese und wie lange hält der Schutz? Ein Überblick.

Biontech, Moderna, Astra-Zeneca oder Johnson und Johnson: Fast 70 Prozent der Deutschen sind vollständig geimpft. Das reicht nicht aus, um die Infektionslage in Deutschland zu verbessern. Derzeit steigen die Infektionszahlen, die Intensivbetten werden knapp, die Kliniken sind überlastet – mancherorts gibt es erste latente Triagen. Geimpfte sind aufgefordert, eine Auffrischungsimpfung spitzen zu lassen. Ungeimpfte werden gebeten, sich impfen zu lassen. Aber wie hoch ist der Schutz anschließend? Wirkt die Impfung bereits nach der ersten Spritze?

Klar ist, dass ein weitgehender Schutz erst nach der zweiten Impfung vollständig erreicht wird. Nur dann liegt die Wirksamkeit bei etwa 95 Prozent. Was bedeutet das? Die Wahrscheinlichkeit, an Corona zu erkranken, ist dann zu 95 Prozent geringer im Vergleich zu einer Person ohne Impfung.

Studien zeigen, dass bereits die erste Impfung das Risiko für einen starken Covid-Verlauf senkt. Doch erst die zweite Dosis sorgt bei Biontech, Moderna und Astra-Zeneca für einen vollständigen Schutz.

Die Wirksamkeit der vier Impfstoffe im Überblick:

Wie hoch ist die Wirksamkeit nach der Erstimpfung mit Biontech?

Am 18. Februar 2021 wurde im medizinischen Fachblatt „The Lancet“ eine Studie publiziert: Das Scheba-Krankenhaus nahe Tel Aviv teilte mit, dass es unter 7214 Klinikmitarbeitern 15 bis 28 Tage nach der ersten Dosis 85 Prozent weniger symptomatische Infektionen gab als bei Ungeimpften. Die Zahl aller Infektionen, inklusive der asymptomatischen, ging zurück.

Das hatte zur Folge, dass zuerst in Großbritannien und später auch in Deutschland der Zeitraum der Zweitimpfung von vier Wochen auf sechs Wochen ausgeweitet wurde. Die Idee dahinter ist, so schneller mehr Menschen einen Impfschutz anbieten zu können.

Aktuell heißt es in den Empfehlungen der Europäischen Arzneimittelagentur, die zweite Impfdosis soll frühestens nach 19 und maximal nach 42 Tagen erfolgen – also sechs Wochen. Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat sich dieser Empfehlung angeschlossen. Nach der zweiten Dosis Biontech mit dem Wirkstoff Comirnaty liegt die Wirksamkeit je nach Studie zwischen 80 bis 99 Prozent.

Wie hoch ist die Wirksamkeit nach der Erstimpfung mit Moderna?

Beim Impfstoff Moderna soll laut Stiko genau wie bei Biontech etwa sechs Wochen nach der ersten Impfung die zweite Dosis verimpft werden. Nach der ersten Impfung besteht laut RKI aber bereits ein Schutz in Höhe von mindestens 60 Prozent. Laut RKI-Bericht im Mai wurde die Effektivität der Impfung nach der ersten Impfstoffdosis in elf Studien untersucht.

Das Ergebnis: Laut Mehrzahl der Studien lag die Schutzwirkung nach der ersten Impfdosis bei 60 und 70 Prozent. Dabei war der Effekt bei älteren Personen niedriger als bei jüngeren Studienteilnehmern. In einer Studie an Jugendlichen lag die Wirkung 14 Tage nach der ersten Dosis sogar bei 93 Prozent. Nach der zweiten Dosis liegt die Wirksamkeit in den Studien zwischen 80 und 90 Prozent. Bei Jugendlichen wurde sogar eine Wirkung von bis zu 100 Prozent festgestellt.

Wie hoch ist die Wirksamkeit nach der Erstimpfung mit Astra-Zeneca?

Bei den Studien mit dem Wirkstoff Vaxzevria von Astra-Zeneca lagen die Schätzungen für die Verhinderung von asymptomatischen Infektionen, also keine Erkrankung, bei zwischen 61 und 79 Prozent.

Nach der zweiten Dosis liegt die Wirksamkeit ähnlich wie bei Moderna zwischen 80 bis 90 Prozent und es wird damit als hochwirksames Mittel einstuft.

Wie hoch ist die Wirksamkeit nach der Erstimpfung mit Johnson und Johnson?

Das bedeutet: Die Wahrscheinlichkeit, wegen Covid-19 im Krankenhaus behandelt werden zu müssen, war in Studien bei geimpften Personen um bis zu 65 Prozent geringer als bei den nicht geimpften Personen.

Eine absolute Sicherheit gegen das Coronavirus kann es jedoch bei keiner Impfung geben.

Wie lange halten die Impfungen?

Der Impfschutz hält mindestens sechs Monate. Danach ist eine Auffrischung notwendig, die sogenannte Booster-Impfung. Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat sich dafür ausgesprochen. Die Auffrischungsimpfung sollen alle Menschen ab 18 Jahren erhalten. Ein entsprechender Beschlussentwurf liege zur Abstimmung den Fachkreisen und Bundesländern vor, heißt es, daher seien Änderungen noch möglich. Das bedeutet: Es ist noch keine finale Stiko-Empfehlung.

Aus einem Beschlussentwurf ging dabei die Einschränkung hervor, dass junge Personen unter 30 Jahren sowie Schwangere grundsätzlich nur den Impfstoff von Biontech/Pfizer verabreicht bekommen sollten. Alle Infos zu den bekannten Nebenwirkung finden Sie hier: Das ist über die Nebenwirkungen der Auffrischungsimpfung bekannt

Dass es mit steigender Impfquote zu immer mehr Impfdurchbrüchen kommt, ist zu erwarten. Mit steigender Impfquote sind unter den Erkrankten auch anteilsmäßig immer mehr Geimpfte zu erwarten. Der Zusammenhang zwischen den Impfdurchbrüchen und der Impfquote wird in dem Diagramm unten grafisch dargestellt. Dies ist kein Hinweis darauf, dass die Impfstoffe nicht wirksam sind, sondern erklärt sich anhand folgender Aspekte:

(1) Die Wirksamkeit der COVID-19 Impfungen ist sehr gut, aber beträgt nicht 100%.

Das bedeutet: Obwohl die Impfstoffe sehr wirksam sind, können sie nicht alle Infektionen bei Geimpften verhindern. Sie sorgen aber dafür, dass Infektionen deutlich weniger häufig vorkommen (siehe FAQ Können Personen, die vollständig geimpft sind, das Virus weiterhin übertragen?) und dass schwere COVID-19-Krankheitsverläufe bei Geimpften sehr selten werden.

(2) Wenn die Impfquote steigt, dann steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass in dem geimpften Bevölkerungsteil auch ein:e Infizierte:r ist.

Das bedeutet: wenn der Anteil der Geimpften in der Population steigt, dann steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass unter allen Personen, die sich infizieren bzw. erkranken mitunter Geimpfte betroffen sein können. Vereinfacht gesagt: wenn alle Personen einer Population geimpft sind (Impfquote 100%), beträgt der Anteil der Impfdurchbrüche an den Erkrankten 100%, (wenn ein Impfstoff nicht zu 100% wirksam ist).

(3) Die Anzahl der Impfdurchbrüche ist darüber hinaus auch von der Anzahl aktiver Fälle abhängig. Je mehr aktive Fälle es gibt, desto höher die Wahrscheinlichkeit sich als Geimpfter zu infizieren.

Das bedeutet: wenn es keine oder nur eine geringe Zirkulation des Erregers in der Bevölkerung gibt, sinkt die Wahrscheinlichkeit für eine Infektion, und damit auch die Zahl der Impfdurchbrüche. Vereinfacht gesagt: wenn der Erreger gar nicht zirkuliert, gibt es auch keine Impfdurchbrüche.

Ab wann schutz nach 1. biontech impfung
Ab wann schutz nach 1. biontech impfung
Anteil von erwarteten COVID-19-Fällen bei vollständig geimpften Personen (Impfdurchbrüche) an COVID-19-Fällen in der gesamten Bevölkerung im Verhältnis zum Anteil der geimpften Bevölkerung zur gesamten Bevölkerung (Impfquote) für 3 unterschiedliche Impfeffektivitäten (Wirksamkeiten)

Eine hohe Anzahl aktiver Fälle und eine relativ hohe Impfquote können also dazu führen, dass die Zahl der Impfdurchbrüche steigt. Dann nimmt auch die Wahrscheinlichkeit zu, dass unter den Personen, die mit einer SARS-CoV-2-Infektion ins Krankenhaus eingeliefert werden, auch geimpfte Personen sind. Aber auch ein steigender Anteil Geimpfter an hospitalisierten Fällen bedeutet nicht, dass die Impfung nicht wirksam ist. Vielmehr ist es so, dass bei einer hohen Impfquote die Gesamtzahl hospitalisierter Fälle geringer ist als bei einer niedrigen Impfquote. Diese Infografik verdeutlicht die Zusammenhänge.

Stand: 02.12.2021