Die ganze Welt hält wegen der Nachrichten, Bilder und Videos aus der Ukraine den Atem an. In Europa herrscht wieder Krieg zwischen zwei Staaten, das erste Mal seit Jahrzehnten. Das Entsetzen ist international groß, gleichzeitig scheint militärische Hilfe für die Ukraine nur begrenzt möglich zu sein. Die Ukraine ist kein Nato-Mitglied und kann deshalb nicht auf die Hilfe der westlichen Allianz hoffen.
Die EU grenzt zwar unmittelbar an die Ukraine, aber da die Ukraine kein EU-Mitglied ist, ist der militärische Beistand auch von hier begenzt. Die Ukraine steht alleine da, ohne Bündnispartner - und ist der Militärmacht Russlands damit scheinbar ausgeliefert. Was ist das für ein Land, das Putin mit seiner Armee angreift? Größe der UkraineDie Ukraine ist groß, mit 603.700 Quadratmetern verfügt sie nach Russland über das größte Staatsgebiet in Europa. Die größte Stadt ist die Hauptstadt Kiew mit knapp drei Millionen Einwohnern. Weitere Metropolen sind Charkiw, Donezk, Dnipro und Odessa. Die Ukraine grenzt im Norden und im Nordosten an Russland, an Belarus im Norden, an Polen, die Slowakei und Ungarn im Westen, an Rumänien und die Republik Moldau im Südwesten. Im Süden grenzt das Land an das Schwarze Meer und an das Asowsche Meer. Insgesamt leben in der Ukraine rund 44 Millionen Einwohner. Währung und Sprache der UkraineIn der Ukraine bezahlt man mit der Hrywnja (UAH). Hundert UAH sind 3,3356 EUR. Gesprochen wird ukrainisch. Lesen Sie dazu auchUkraine: Entfernung zu DeutschlandDie Ukraine ist weniger weit von Deutschland entfernt, als man zunächst vermuten würde. Von Berlin bis Kiew sind es Luftlinie 1200 Kilometer. Das Magazin Katapult hat auf Twitter eine Grafik veröffentlicht, auf der zu sehen ist, dass Kiew von Berlin aus genauso weit weg ist wie Rom von Berlin. Zwischen München und Kiew liegen 1395 Kilometer. Zwischen der polnischen Hauptstadt Warschau und Kiew liegen lediglich 691 Kilometer - etwa so viel, wie zwischen München und Kiel (694 Kilometer).
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Karte: Tsp Karte: Tsp 03.06.2022 | 21:44 Uhr Tag 100 der russischen Invasion. Wie unsere Karte oben zeigt, ist Russland immer noch weit davon entfernt, den ganzen Donbass einzunehmen. Allein für die kleinen Reste der Region Luhansk, die noch unter ukrainischer Kontrolle stehen, könnten die russischen Truppen weitere zwei Wochen brauchen. Das meldete heute der britische Geheimdienst. Moskau habe derzeit einige "taktische" Erfolge zu verbuchen, heißt es aus London. Die Verluste, die damit einhergehen, seien allerdings immens. Im Interview mit meinem Kollegen Georg Ismar erklärte der Münchner Militärexperte Carlo Masala zu den aktuellen Geländegewinnen: "Ich würde das, was die Russen momentan erzielen, nicht überbewerten – mit Blick auf das größere Bild und die Länge des Krieges, weil man sieht, sie haben erhebliche Probleme, sie haben auch große Verluste, genauso wie die Ukrainer. Und sie haben erhebliche Probleme, größere Städte einzunehmen." Und genau das müssten sie mit Kramatorsk und Slowjansk, wenn sie den ganzen Donbass erobern wollen. Zwei Entwicklungen, die wir an den Pfingsttagen im Blick behalten: Aktuell gibt es erste Meldungen, wonach die ukrainischen Truppen in der heftig umkämpften Stadt Sjewjerodonezk ihre Präsenz verstärkt und die russische Armee teilweise zurückgedrängt haben. Ukrainische Medien berichten zudem am Abend, dass Putin seinen Befehlshaber für die Ukraine, Alexander Dwornikow, gefeuert hat. Das käme angesichts der jüngsten Erfolge - seien sie auch klein - überraschend. Hier noch eine Lese-Empfehlung aus dem Guardian: Die britische Zeitung beschäftigt sich in einem ausführlichen Artikel mit der Frage, ob die Ukraine sich nicht besser auf die Invasion hätte vorbereiten können (als Russland angriff, war zum Beispiel Selenskyj zuhause bei seiner Familie, viele ranghohe Regierungsmitglieder schliefen). Das zumindest glauben einige ukrainische Offizielle, mit denen der Reporter gesprochen hat. Die Regierung in Kiew hätte demnach die signifikanten Geländegewinne in den ersten Tagen des Krieges im Osten und Süden des Landes vielleicht teilweise verhindern können. Hier geht es zum Text. (Diesen Überblick können Sie werktäglich jeden Abend auch als Newsletter direkt in ihr Postfach bekommen - unter diesem Link können sie sich kostenlos anmelden.) Die wichtigsten News des Tages:
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