Wie viele ungeimpfte gibt es in deutschland

Wie hoch ist die aktuelle Coronavirus-Impfquote in Deutschland und welches Land ist weltweit führend? Eine Übersicht.

Seit dem 27. Dezember 2020 wird in Deutschland gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 geimpft. Bis zum 21. Februar 2022 haben bereits 62,5 Millionen Bürgerinnen und Bürger in Deutschland mindestens die Zweitimpfung gegen das Coronavirus erhalten. 

Wie hoch die Impfquote der einzelnen Bundesländer ausfällt, wo Deutschland im internationalen Vergleich steht, erfahren Sie hier in der aktuellen Übersicht.

Corona-Impfquote aktuell: Bundesländer, Deutschland & weltweit im Vergleich

Die Impfquote zeigt, wie viele Menschen bereits gegen das Coronavirus geimpft wurden. Sie wird prozentual angegeben und ist für die Evaluation von Impfprogrammen unerlässlich. Sie kann Aufschluss über die Umsetzung von Impfempfehlungen der Impfkommission, bestehende Impflücken, sowie über die Impfakzeptanz der Bundesbürger geben. Impfdaten im Bezug auf bestimmte Zielgruppen zeigen zudem Trends und regionale Unterschiede auf. So können die verschiedenen Behörden den Herausforderungen im Impfschutz mit gezielten Maßnahmen begegnen.

Woher stammen die Daten zur Corona-Impfquote?

Wie hoch ist die Corona-Impfquote in Deutschland aktuell?

Das RKI meldet, dass einschließlich bis zum 21. Februar 2022 bisher 62,5 Millionen Menschen in Deutschland gegen Corona mindestens zweimal geimpft wurden. Die Impfquote in Deutschland für die Gesamtbevölkerung liegt aktuell bei 75,2 Prozent. Dieser Wert bezieht sich auf vollständig geimpfte Personen – also Personen, die bereits ihre Zweitimpfung erhalten haben.

Wie viele Menschen in Deutschland haben bisher eine Auffrischungsimpfung erhalten?

In Deutschland haben bisher 46,8 Millionen Bürgerinnen und Bürger eine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus erhalten. Dies entspricht einer Quote von 56,3 Prozent. (Stand: 21. Februar 2022)

Wie hoch ist die Impfquote in den Bundesländern aktuell?

Die Bundesländer impfen allerdings mit unterschiedlichem Tempo. Die Werte folgender Tabelle zeigen, welches Bundesland derzeit die höchste Impfquote in Deutschland vorweisen kann. 

Aktuelle Tabelle der Coronavirus-Impfquoten der einzelnen Bundesländern

Bundesland Impfquote* (vollständig geimpft)        Impfquote* (vollständig geimpft mit Boosterimpfung)
Baden-Württemberg73,5 Prozent55,4 Prozent
Bayern74,1 Prozent54,2 Prozent
Berlin  76,3 Prozent57,4 Prozent
Brandenburg68,3 Prozent49,5 Prozent
Bremen 88,1 Prozent62,6 Prozent
Hamburg81,1 Prozent55,4 Prozent
Hessen 73,8 Prozent54,0 Prozent
Mecklenburg-Vorpommern73,5 Prozent54,2 Prozent
Niedersachsen76,7 Prozent60,8 Prozent
Nordrhein-Westfalen78,1 Prozent58,8 Prozent
Rheinland-Pfalz74,3 Prozent56,7 Prozent
Saarland   81,5 Prozent63,7 Prozent
Sachsen 63,7 Prozent45,7 Prozent
Sachsen-Anhalt72,2 Prozent 51,4 Prozent
Schleswig-Holstein79,8 Prozent65,3 Prozent
Thüringen69,4 Prozent49,5 Prozent
Impfquote Deutschland gesamt 75,2 Prozent56,3 Prozent

Quelle: Robert-Koch-Institut, *Stand: 21. Februar 2022

Wer wird zuerst gegen Covid-19 geimpft?

Seit Mitte des 2021 ist die Mehrheit der Menschen in Deutschland mindestens einmal geimpft. Somit wurde es der Bundesregierung ermöglicht, die Impfpriorisierung am 07. Juni 2021 aufzuheben.

Zuvor wurde die Reihenfolge der Impfungen in Deutschland als Rechtsverordnung des Bundesgesundheitsministeriums festgelegt. Damit wurde festgestellt, welche Bevölkerungsgruppen zuerst eine Impfung gegen Covid-19 benötigen, da noch nicht genügend Impfstoff zur Verfügung stand, um allen Bundesbürgern, die sich eine Impfung gewünscht hatten, den Impfstoff in einer kurzen Zeitspanne zu verabreichen.  

In welchem Land ist die Impfquote am höchsten und wo liegt Deutschland im Vergleich?

Die höchste Impfquote liegt laut Our World Data aktuell in den Vereinigten Arabischen Emiraten vor. Dort liegt die Impfquote der vollständig Geimpften aktuell bei 95,0 Prozent.

Dahinter folgt mit einer Impfquote von 89,0 Prozent bei den Zweitimpfungen Chile. (Stand: 21. Februar 2022) Deutschland schafft es im Hinblick auf die Zweitimpfungen mit einer Impfquote von aktuell 75,2 Prozent weltweit auf Platz 10.

Warum wurde in Deutschland zu Beginn der Impfkampagne so wenig geimpft?

Die Bundesregierung wollte die Corona-Impfungen zwar beschleunigen, aber seit dem Start der Impfkampagne hatte Deutschland mit verschiedenen Problemen zu kämpfen. Unter anderem wurden anfangs zu wenig Impfdosen von Biontech, Pfizer, AstraZeneca und Moderna geliefert. Zusätzlich erschwert wurden die Liefervorgänge durch fehlende Digitalisierung, fehlende technische Schnittstellen und den hohen Datenschutz. Des Weiteren besitzen andere Länder wie Israel bereits digitale Patientenakten. Dort läuft der Prozess grundsätzlich schneller ab als in Deutschland, wo Patientenakten oft ausschließlich analog geführt werden.

Wann wird in Deutschland eine Herdenimmunität erreicht sein?

Je mehr Menschen geimpft sind, desto weniger erkranken an Covid-19, da somit die Infektionskette schnell wieder unterbrochen wird. Dann spricht man von Herdenimmunität. Dadurch werden auch Personen geschützt, die noch nicht geimpft wurden. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO müssten 70 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft sein, also zwei Impfdosen verabreicht bekommen haben. 

Allerdings hängt die Quote, die für die Herdenimmunität benötigt wird, auch mit der Reproduktionszahl des Virus, möglichen Mutationen und der Wirksamkeit beziehungsweise Effektivität des Impfstoffes ab. So kann es passieren, dass die Quote für den Herdenschutz auch weit über 80 Prozent liegen kann.

Dem Schweizer Online-Magazin „Republik“ sagte der Charité-Virologe Christian Drosten Anfang Juni: „Das war von Anfang an ein Missverständnis, wenn man das so aufgefasst hat, dass Herdenimmunität bedeutet: 70 Prozent werden immun – egal jetzt, ob durch Impfung oder Infektion -, und die restlichen 30 Prozent werden ab dann keinen Kontakt mehr mit dem Virus haben.“ Doch das ist ein Fehlschluss. „Auch dann wird es noch Infektionen geben. Aber es ist davon auszugehen, dass bei einer Immunität von weit über 80 Prozent schwere Verläufe und Todesfälle zum großen Teil verhindert werden“, erklärte eine RKI-Sprecherin. Unter anderem RKI-Chef Lothar Wieler mahnte: Wer sich gegen eine Impfung entscheide, der werde sich früher oder später anstecken.

Das offizielle Impfdashboard des Robert Koch-Instituts und des Bundesgesundheitsministeriums gibt Auskunft darüber, wie viele Menschen mindestens einmal geimpft (73 Prozent der Bevölkerung bzw. 60,7 Millionen Menschen, Stand: 16.12.2021) wurden, davon sind 58,2 Millionen Menschen bereits vollständig geimpft (70 Prozent der Bevölkerung, Stand: 16.12.2021). Außerdem gibt es darüber Auskunft, wie viele Menschen ihre Auffrischungsimpfung (22,9 Millionen Menschen, Stand 16.12.2021) erhalten haben und auch, wie viele Menschen derzeit in Deutschland noch keine Impfung (27 Prozent der Bevölkerung bzw. 22,5 Millionen Menschen, Stand: 16.12.2021) erhalten haben. Außerdem heißt es dort, dass für 4,8 Prozent der Bevölkerung (etwa vier Millionen Menschen, Stand: 16.12.2021) aufgrund des Alters bislang kein Impfstoff zugelassen ist, dies betrifft Kinder im Alter bis einschließlich vier Jahren.

RKI-Definitionen zum Impfstatus

Um zu klären, welcher Impfstatus in der Statistik unter welcher Bezeichnung auftaucht, fasst das Robert Koch-Institut zusammen: Als vollständig geimpft gelten "Personen, die mit einem in der EU zugelassenen COVID-19-Impfstoff geimpft wurden und bei denen nach Gabe der letzten Impfstoffdosis mindestens 14 Tage vergangen sind.” In der EU sind zur Zeit vier Impfstoffe folgender Hersteller zugelassen: Biontech/Pfizer, Moderna, Astrazeneca und Johnson & Johnson. Wer beispielsweise mit dem russischen Impfstoff Sputnik V oder dem Corona-Impfstoff des chinesischen Herstellers Sinovac geimpft ist, zählt hierzulande als ungeimpft und fällt nicht unter die 2G-Regel.

Das gilt für Genesene

Update vom 17. Februar 2022:

Als "genesen" gilt seit dem 15. Januar 2022 eine Person dann, wenn sie einen positiven PCR- oder einen vergleichbaren Test nachweisen kann. Dieser Test muss mindestens 28 Tage und darf höchstens 90 Tage zurückliegen. De facto gilt man also einen Monat nach seinem positiven Test als genesen und das für zwei weitere Monate.

  • #Faktenfuchs: Corona-Erleichterungen - Wer gilt als genesen?

Diese Entscheidung hatte nach einer neuen Regel das RKI getroffen. Das Institut begründete dies damit, dass laut wissenschaftlichen Erkenntnissen eine Corona-Infektion nicht mehr so lange vor einer erneuten Infektion mit der Omikron-Variante schütze.

Diese Verkürzung betrifft aber "ausschließlich vor und nach der durchgemachten Infektion nicht geimpfte Personen". Das bedeutet: Der Genesenenstatus für drei Monate gilt nur für Personen, die sich vor und nach ihrer Infektion kein einziges Mal haben impfen lassen.

Alle anderen Personen mit der Kombination Infektion-Impfung/Impfung-Infektion gelten als vollständig geimpft. Diese Personen müssen aber beachten, dass ihre Impfzertifikate bei Reisen innerhalb der EU nach neun Monaten nicht mehr gültig sind.

Allerdings ist die Verkürzung des Genesenenstatus derzeit rechtlich umstritten. Einzelne Gerichte haben aufgrund von Klagen die Verkürzung für rechtswidrig erklärt, allerdings nur für die jeweiligen Kläger.

Textversion Stand 21.12.2021:

Als genesen gelten Corona-Infizierte ab 28 Tage nach einem positiven PCR-Test - und zwar für einen Zeitraum von sechs Monaten. Um eine Genesung nachzuweisen, wird ein gesicherter positiver PCR-Test zum Zeitpunkt der Infektion benötigt, ein Antikörpertest ist nicht ausreichend.

Genesene müssen nur einmal mit einem Covid-19-Impfstoff geimpft werden, um im Anschluss als “vollständig geimpft” zu gelten und ebenso im Impfdashboard erfasst zu werden. Für die Gewährung nur einer Impfdosis kann die Corona-Infektion sowohl durch den PCR-Test, als auch durch einen gesicherten Antikörpertest nachgewiesen werden. Diese Impfung wird regulär sechs Monate nach der Diagnose empfohlen, ist allerdings schon vier Wochen nach “Abklingen der Symptome möglich”. Menschen, die sich nach ihrer ersten Impfdosis mit Corona infizieren, benötigen nach der Infektion noch eine weitere Dosis, um als “vollständig geimpft” zu gelten.

Soweit die Definitionen, doch über die Zahl der ungeimpften Genesenen gibt die Statistik keine spezifische Auskunft, was User auf Twitter bemängeln.

Zählen Genesene zu den Ungeimpften?

Wie groß der Anteil der Genesenen an den Ungeimpften ist, darüber gibt es keine offiziellen Angaben des Robert Koch-Instituts. Laut einem Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums werden diese Daten nicht offiziell erhoben. Dementsprechend können der offiziellen Statistik keine Aussagen über die Zahl der ungeimpften Genesenen entnommen werden.

Die RKI-Definitionen von "genesen" bzw. "vollständig geimpft" bedeuten aber, dass Genesene in der Statistik als "ungeimpft" auftauchen, wenn sie vor ihrer Coronainfektion noch nicht geimpft waren. Genesene bleiben solange in der Gruppe der Ungeimpften, bis sie ihre Impfdosis erhalten. Nach drei Monaten erlischt der Status "genesen".

In Bayern gab es zuletzt Kritik daran, dass bei der Berechnung der Inzidenz nach Impfstatus des Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) Infizierte mit “ungeklärtem Status” automatisch in die Gruppe der Ungeimpften fielen. Inzwischen weist das LGL die Inzidenz nach Impfstatus jedoch nicht mehr aus.

Erlischt ohne Boosterimpfung der Impfstatus?