Show Gürtelrose ist weit verbreitet und sehr schmerzhaft. Der rötliche, bläschenförmige Hautausschlag schlingt sich oft wie ein Gürtel um den Oberkörper. Gürtelrose kann jedoch auch an anderen Körperstellen auftreten. Hier erfahren Sie mehr zu den Symptomen, den Ursachen und der Therapie einer Gürtelrose. Gürtelrose, Herpes Zoster Gürtelrose (Herpes zoster) ist eine äußerst schmerzhafte Virus-Erkrankung. Das auslösende Virus gelangt häufig bereits im Kindesalter in den Körper und macht sich als Windpocken bemerkbar. Dieses Windpocken-Virus (Varicella-Zoster-Virus) verbleibt im Körper und ruht sozusagen in Nervenzellen. Unter bestimmten Umständen wird es im Erwachsenenalter reaktiviert: Gürtelrose bricht aus. Ist Gürtelrose ansteckend?Viele Menschen fragen sich: Wie ansteckend ist Gürtelrose? Sehr ansteckend, jedoch weniger stark als Windpocken. Varicella-Zoster-Viren gehören zur Familie der Herpes-Viren, sie sind weltweit verbreitet. Bei Gürtelrose werden sie – anders als bei Windpocken – nur durch direkten Kontakt mit der virushaltigen Bläschenflüssigkeit übertragen (sogenannte Schmierinfektion). Darum sollten an Gürtelrose erkrankte Personen vorsichtig sein, um andere nicht zu gefährden. Die Bläschen dürfen keinesfalls geöffnet werden. Eine Ansteckungsgefahr besteht solange, bis die Bläschen komplett verkrustet sind. Wer sich erstmalig mit dem Varicella-Zoster-Virus infiziert, erkrankt nicht an Gürtelrose, sondern an Windpocken. Gürtelrose beginnt häufig mit leichtem Fieber, man fühlt sich krank, müde und abgeschlagen. 2 bis 3 Tage später folgen die typischen brennenden Schmerzen – üblicherweise nur auf einer Körperhälfte. Die betroffenen Hautstellen entsprechen den Nervenbahnen, an denen das Virus nach seiner Reaktivierung entlang wandert. Diese Hautareale werden medizinisch als Dermatome bezeichnet. Die Haut ist gerötet und sehr empfindlich, es bilden sich Knötchen, gefolgt von reiskorngroßen, prall gespannten Bläschen. Der Ausschlag ähnelt anfangs sehr den Windpocken-Bläschen, juckt aber nicht so stark. In den ersten 2 bis 3 Tagen sind Bläschen mit wässriger oder blutiger Flüssigkeit gefüllt, danach mit Lymphe. Die Bläschen brechen auf, verschorfen und trocknen binnen 2 bis 7 Tagen aus. In der Regel heilen sie - häufig narbig – innerhalb von 2 bis 3 Wochen ab. Typischerweise wird der gürtelförmige Ausschlag einseitig am Rumpf sichtbar, es können aber auch Bereiche von Augen, Nase, Stirn und behaarter Kopfhaut betroffen sein. Bei einigen Menschen sind zusätzlich die naheliegenden Lymphknoten geschwollen. Der schmerzhafte, bläschenförmige Hautausschlag kann über Wochen andauern. Zusätzlich können bakterielle Infektionen die Haut und innere Organe lebensbedrohlich schädigen. Möglich sind auch Hirnentzündungen oder Hirnhautentzündungen sowie bleibende Seh- und Hörstörungen. Es gibt zudem Hinweise, dass Gürtelrose das Risiko erhöht, an Multipler Sklerose zu erkranken. Nervenschmerzen als Symptom von GürtelroseBesonders gefürchtet sind lang anhaltende, kaum erträgliche Nervenschmerzen nach der Gürtelrose (sogenannte Post-Zoster-Neuralgie). Manchmal flammen die Schmerzen an den betroffenen Körperstellen Wochen oder Monate später erneut auf und halten dann Monate, teils sogar über Jahre an. Diese Nervenschmerzen werden als sehr heftig beschrieben, Mediziner bezeichnen sie auch als postzosterische Neuralgie. Faktoren, die das Risiko solcher Nervenschmerzen erhöhen, sind z. B. eine nicht rechtzeitig eingeleitete oder unzureichende Therapie der Gürtelrose mit Medikamenten. Auch das Alter scheint eine Rolle zu spielen. So sind bis zu 70 Prozent der älteren Patienten von dieser Neuralgie betroffen. Auslöser von Gürtelrose ist eine Infektion mit dem Varizella-Zoster-Virus. Zunächst erkrankt der Betroffene an Windpocken. Anschließend verbleibt das Virus im Körper. Es wandert entlang der Nervenbahnen und verharrt inaktiv in den Nervenwurzeln, es schläft dort sozusagen. Über 95 Prozent aller Erwachsenen haben dieses Virus in sich. Unterschiedliche Faktoren können es wieder reaktivieren. Dazu zählen ein geschwächtes Immunsystem, vor allem in höherem Alter, Grippe, schwere Erkrankungen wie Aids oder eine Chemotherapie bei Krebs; aber auch Stress und intensive Sonnenbestrahlung werden als Auslöser gewertet. Das Virus wacht also auf und wandert entlang der Nervenbahnen zurück zur Haut. Dort verursacht es die typischen Symptome von Gürtelrose. Unwohlsein und Fieber, in Verbindung mit einseitig brennenden Schmerzen und Bläschen vor allem im Gesicht, sollten Sie zum Arzt führen. Eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung der Gürtelrose ist wichtig, um Komplikationen zu vermeiden. In der Regel wird Ihr Arzt die Diagnose Gürtelrose schon anhand der typischen Symptome stellen. Im Zweifelsfall können spezielle Antikörper oder der Virus selbst mittels Wundabstrich nachgewiesen werden. Bei Verdacht auf Gürtelrose wird der Arzt so rasch wie möglich Medikamente verordnen, die die Vermehrung der Varicella-Zoster-Viren stoppen (sogenannte Virostatika wie etwa Aciclovir, Famciclovir oder Brivudin). Dauer und Intensität der Erkrankung werden so vermindert und Folgeschäden vorgebeugt. Bei der Behandlung der Gürtelrose gilt: je schneller, umso besser. Verlieren sie deshalb keine wertvolle Zeit im Wartezimmer. Teilen Sie ihren Verdacht schon beim Betreten der Praxis mit, damit die Praxismitarbeiter die Reihenfolge der anderen Patienten entsprechend planen und handeln können. Neben virenhemmenden Wirkstoffen lindern Schmerzmittel sowie austrocknende Salben oder antiseptische Lösungen akute Symptome und Beschwerden. Antibiotika können zusätzliche Infektionen verhindern. Und schonen Sie sich, solange Sie krank sind. Medikamentöse Behandlung von GürtelroseZur medikamentösen Behandlung von Gürtelrose und ihren Symptomen kann eine Vielzahl von Medikamenten zu verschiedenen Zwecken eingesetzt werden: Lokale Schmerzlinderung:
Austrocknung der Bläschen:
Virostatika (Mittel, die gegen Viren wirken):
Homöopathie (Komplementärmedizin):
Phytotherapie (Pflanzenheilkunde, Komplementärmedizin):
Hydrotherapie (Wasserbehandlung, Komplementärmedizin):
Behandlung von postzosterischer NeuralgieBesonderes Augenmerk gilt den teils noch monatelang anhaltenden Nervenschmerzen nach abgeklungener Gürtelrose. Oft sind starke Schmerzmittel unumgänglich, manchmal in Kombination mit Antidepressiva. Diese unterstützen die schmerzstillende Wirkung. Auch Medikamente, die ursprünglich gegen Epilepsie entwickelt wurden (sogenannte Antiepileptika) können helfen. Dazu gehört zum Beispiel der Wirkstoff Carbamazepin. Selbsthilfe bei GürtelroseFolgende Tipps sollten Sie beherzigen, wenn Sie an Gürtelrose erkrankt sind:
Wer noch keine Windpocken hatte, sollte jeglichen Kontakt zu Menschen mit Gürtelrose meiden. Des Weiteren gilt:
Impfung gegen GürtelroseEine Impfung gegen das Varicella-Zoster-Virus, so Untersuchungen aus den USA, halbiert bei älteren Menschen das Risiko, an einer Gürtelrose zu erkranken. Die Wirkung sei auch bei hochbetagten Menschen gegeben. Seit 2018 ist in Deutschland ein Impfstoff gegen Herpes Zoster für Menschen ab dem 50 Lebensjahr zugelassen. Mit der Aktualisierung ihrer offiziellen Impfempfehlungen im August 2020 empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) eine zweimalige Impfung mit dem adjuvantierten Herpes-Zoster-Totimpfstoff im Abstand von mindestens 2 bis maximal 6 Monaten für alle Menschen ab dem 60. Lebensjahr. |