Wie lange dauert es mit 30 schwanger zu werden?

Viele Frauen empfinden das Alter zwischen 30 bis 39 Jahren als genau die richtige Zeit, um schwanger zu werden. Sie sind gefestigter in Beruf und Partnerschaft, was Ihnen eine gute Grundlage für die Gründung einer Familie gibt. Sie und Ihr Partner hatten hoffentlich auch die Chance, gemeinsam einige Abenteuer zu erleben, bevor Sie sich auf das Elternsein, das größte Abenteuer von allen, einlassen.

Das sind die guten Neuigkeiten. Die Schlechte ist, dass die Chance, schwanger zu werden, zwischen Anfang 30 und Ende 30 dramatisch abnimmt. Deswegen ermahnen Spezialisten für Kinderwunsch Frauen um die 30, nicht zu lange zu warten. Besonders, wenn sie mehr als ein Kind haben wollen.

Pro

Im Alter von 30 Jahren Kinder zu bekommen, ist in vieler Hinsicht sinnvoll. Sie haben wahrscheinlich ein höheres Einkommen und ein besseres finanzielles Polster, als Sie es mit 20 hatten. Sie hatten mehr Zeit, sich auf dem Arbeitsmarkt zu etablieren und Sie sind noch flexibler als eine Frau um die 40, die es beruflich und persönlich schwierig finden könnte, ihren Karriereaufstieg wegen eines Kindes zu unterbrechen. Bevor Sie versuchen, schwanger zu werden, ist es eine gute Idee, sich intensiv mit Ihrer finanziellen Situation zu beschäftigen, um sicher zu gehen, dass Ihr Geld für ein Baby und seine Ausbildung reicht. Können Sie zum Beispiel weiterhin Ihre Versicherungen und Hypotheken bezahlen? Müssen Sie vielleicht Einschnitte machen und wenn ja, wo? Haben Sie die günstigsten Abschlüsse für Notwendigkeiten wie Gas, Strom, Internet und Kreditkarten getätigt?

Wenn Sie beschlossen haben, für einige Zeit im Job auszusetzen, sollten Sie trotzdem Ihre Fähigkeiten und Kontakte weiter pflegen. Das macht später den Wiedereinstieg in die Arbeitswelt leichter. Bleiben Sie über wirtschaftliche Entwicklungen informiert, nehmen Sie an Konferenzen teil, gehen Sie gelegentlich mit früheren Kollegen essen und/oder belegen Sie einen Fort- und Weiterbildungskurs.

Wenn Sie jetzt in Ihrer Karriere die Richtung ändern wollen, dann ist das ein guter Zeitpunkt für eine Umschulung oder für die Geschäftsidee, die Sie schon seit Jahren im Kopf hatten. Erstgebärende im Alter von 30 Jahren haben eine Menge Ausdauer und Stehvermögen, und das sind Qualitäten, die man zur Erziehung kleiner Kinder dringend benötigt. Natürlich entwickelt sich jeder anders, aber Frauen in diesem Alter kennen sich selbst besser als Frauen um die 20 und sind noch nicht so festgelegt in ihrem Verhalten wie Frauen um die 40. Und Sie werden viele Altersgenossinnen treffen, wenn Sie Ihr Kind über den Spielplatz jagen, denn die meisten Frauen in Deutschland sind beim ersten Kind zwischen 30 und 34 Jahre alt. Nicole, Leiterin für Verkaufsförderung in einem großen Hotel, bekam ihr erstes Kind, als sie in den 20ern war, drei weitere in ihren 30ern und eines mit 41 Jahren. Müsste sie wählen, so würde sie sich für das Alter um die 30 als ideales Jahrzehnt fürs Kinderkriegen entscheiden: „Die berufliche Karriere ist auf den richtigen Weg gebracht, man fühlt sich großartig und sieht auch dementsprechend aus, und man hat die nötige Energie, um mit den Kindern mitzuhalten", sagt sie. „Man ist viel entspannter als man es als mit 20 war. Und deswegen hat man mehr Spaß und ist nicht so erschöpft, wie man es mit 40 ist. Man glaubt, man würde alles schaffen - und mit 30 schafft man es auch."

Kontra


Jede Studie, die Sie lesen, oder jeder Experte, den Sie konsultieren, wird hier zustimmen: 35 ist das kritische Alter, wenn es ums Kinderkriegen geht. Mit Anfang 30 sind Ihre Chancen, schwanger zu werden, nur unbedeutend geringer als mit Ende 20, und das Risiko einer Fehlgeburt oder ein Baby mit Down Syndrom zu bekommen, sind nur geringfügig höher. Aber ab 35 Jahren nimmt die Fruchtbarkeit einer Frau rapide ab. Die magische 35 ist auch das Alter, in dem sich die Gefahr von genetischen Defekten wie Down Syndrom dramatisch erhöhen. Deshalb empfehlen Ärzte Frauen ab Mitte 30 die Amniozentese, Chorionbiopsie oder andere detaillierte Untersuchungen während der Schwangerschaft. Mit 30 Jahren steht das Risiko, ein Kind mit Down Syndrom auszutragen, bei eins zu 910. Es steigt auf eins zu 380, wenn Sie 35 Jahre alt sind.

Mit zunehmendem Alter der Frau steigt auch die Rate der Fehlgeburten und schwangerschaftsbedingten Komplikationen. Die Zahl der Kaiserschnitte ist bei Frauen ab 35 auch höher: 40 Prozent der Erstgebärenden in diesem Alter haben eine Geburt per Kaiserschnitt, verglichen mit 14 Prozent bei Erstgebärenden um die 20 Jahre.

Niemand weiß genau, warum die Kaiserschnittrate bei älteren Müttern höher ist. Einige Experten glauben, dass der einzige Grund die Ängstlichkeit der Ärzte ist, die ältere Mütter während Schwangerschaft und Geburt als „risikoschwanger" einstufen - und das auch, wenn die Schwangerschaft normal verläuft. Selbstverständlich ist der Alterungsprozess bei jeder Frau unterschiedlich, aber Experten meinen, dass eine Frau mit 35 Jahren ernsthaft darüber nachdenken sollte, ob und wann sie schwanger werden möchte. Besonders dann, wenn sie mehr als ein Kind haben möchte. „Ich rate Frauen immer, über die zweite Schwangerschaft nachzudenken", sagt der Spezialist für Kinderwunsch, James Goldfarb. „Im Alter von 35 oder 36 Jahren benötigen Frauen nur geringe bis gar keine medikamentöse Behandlung, um schwanger zu werden. Wenn sie dann aber bereit für das zweite Kind sind, ca. mit 39 Jahren, wirken die gleichen Behandlungsmethoden weit weniger."

Ihre Erfolgschancen

Dr. Goldfarb, der jeden Tag in seiner Klinik Paare mit Fruchtbarkeitsproblemen kämpfen sieht, zieht die Statistiken heran: „Die Chance auf eine Schwangerschaft lässt ganz deutlich zwischen dem 29. und dem 35. Lebensjahr nach, trotzdem hat die Mehrheit der über 35-jährigen Frauen kein Problem damit. Aber mit 38 oder 39 Jahren wird es deutlich schwieriger."

Insgesamt gesehen haben Sie nach Aussage des führenden Spezialisten zum Thema Fruchtbarkeit, Sherman Silber (Autor von vier Bestsellern zum Thema Fruchtbarkeit, u.a. „Endlich schwanger") in Ihren 30ern eine Chance von 15 Prozent, innerhalb eines Menstruationszyklusses schwanger zu werden, innerhalb eines Jahres liegen die Chancen bei 75 Prozent. Aber mit zunehmendem Alter nimmt die Fruchtbarkeit ab und mit Ende 30 sinkt die Chance, innerhalb eines Jahres schwanger zu werden, auf 65 Prozent.

Das Risiko für eine Fehlgeburt steigt langsam im vierten Lebensjahrzehnt, von 12 Prozent bei 30- bis 34-Jährigen bis auf 18 Prozent bei 35- bis 39-Jährigen. Bei Erstgebärenden über 35 besteht zu 40 Prozent die Möglichkeit einer Fehlgeburt, verglichen mit 14 Prozent bei Erstgebärenden um die 20.

Mit 35 bis 39 Jahren ist es für Frauen auch wahrscheinlicher als in jedem anderen Alter, Zwillinge zu bekommen - sogar ohne eine Hormonbehandlung, die die Chancen einer Mehrlingsgeburt erhöhen. Normalerweise wird nur eine Eizelle pro Menstruationszyklus freigegeben.

 Aber mit zunehmendem Alter steigt die Menge an Follikel stimulierendem Hormon (FSH). Bei einem solchen hormonellen Anstieg besteht die Chance, dass mehr als ein Ei freigesetzt wird, und das erhöht die Chancen auf eine Mehrlingsgeburt. Während also, statistisch gesehen, ältere Frauen nicht so leicht schwanger werden, besteht bei ihnen eher die Möglichkeit, Zwillinge zu bekommen.

Lesen Sie mehr:

Dieser Artikel wurde unter Verwendung der folgenden Quellen verfasst: Crittenden, Ann: "The Price of Motherhood: Why the Most Important Job in the World is Still the Least Valued", 2. verb. Auflage, New York, 2002 Tremblay, R.E., Nagin, D.S., Seguin, J.R., Zoccolillo M., Zelazi, P.D., Boivin, M., Perusse, D. & Japel, C. (2004): "Physical aggression during early childhood: tracectories and predictors." Pediatrics, 114(1), E43-50. Laucht, M., Esser, G. & Schmidt, M.H. (200a): "Längsschnittforschung zur Entwicklungsepidemologie psychischer Störungen: Zielsetzung, Konzeption und zentrale Befunde der Mannheimer Risikokinderstudie." Zeitschrift für Klinische Psychologie und Pszchotherapie, 29(4), 246-262. Carcio, Helen A.: " Management of the Infertile Woman", New York, 1998. Klipstein, S., Regan, M., Ryley, D.A., Goldman, M.B., Alper, M.M., Reindollar R.H.: " One last chance for pregnancy: a review of 2,705 in vitro fertilization cycles initiated in women age 40 years and above", in Fertility and Sterility, August 2005, 84(2), 435-445.

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Ihr seid mitten in der Babyplanung, aber irgendwie will es nicht klappen? In der Regel vergehen drei bis zwölf Zyklen, bis eine Frau bei regelmäßigem Sex schwanger wird. Regelmäßiger Geschlechtsverkehr bedeutet jeden Tag in der fruchtbaren Phase (6 Tage um den Eisprung) Sex zu haben, um die Chance auf eine Empfängnis zu erhöhen.

Ein Drittel aller Frauen muss länger als ein Jahr warten, bis sich eine Schwangerschaft einstellt. Mediziner raten Frauen bis 35 Jahren, etwa ein Jahr zu warten, ehe sie versuchen, auf anderem Wege schwanger zu werden. Frauen mit Kinderwunsch, die über 35 Jahre sind, wird empfohlen, nach sechs Monaten unerfülltem Kinderwunsch, einen Arzt aufzusuchen und die reproduktive Gesundheit prüfen zu lassen.

Wir fassen euch die wichtigsten Gründe zusammen, warum es eventuell länger dauert, oder nicht klappt. 

Kein Eisprung im Zyklus

Zunächst einmal solltet ihr die fruchtbaren Tage deines Zyklus gut abpassen. Auf Grund der Lebensdauer der Spermien und deines Eisprungs gelten nur fünf bis maximal sechs Tage pro Zyklus als fruchtbar.

Am wahrscheinlichsten ist eine Schwangerschaft an den zwei Tagen vor dem und genau zum Eisprung. Um diese wenigen Tage nicht zu verpassen, helfen Ovulationstest. Sie erkennen den Anstieg des Hormons LH (luteinisierendes Hormon), der etwa 24 Stunden vor dem Eisprung am höchsten ist.

Wenn trotz Ovulationstest und der Ovy App kein Eisprung zu erkennen ist, solltest du dir Rat bei einem Arzt suchen. Über eine Blutabnahme kann rückwirkend geprüft werden, ob ein Eisprung stattgefunden hat und wie die Qualität des Eisbläschens war.

Fruchtbarkeit sinkt ab 25 Jahren

Das biologische Alter spielt bei der Fruchtbarkeit der Frau eine gewisse Rolle. Im Alter zwischen 20 und 24 Jahren haben Frauen ihre höchste Fruchtbarkeit. Je älter sie werden, desto mehr sinkt die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, während die Wahrscheinlichkeit einer Unfruchtbarkeit gleichzeitig ansteigt. 

Mit 35 Jahren ist der weibliche Körper nur noch halb so empfängnisbereit wie im Alter von 25 Jahren. Ab dem Alter von 40 Jahren steigt das Risiko einer Fehlbildung an und es können Komplikationen, wie Bluthochdruck und Schwangerschaftsdiabetes auftreten. Etwa jede dritte Schwangerschaft in diesem Alter endet sogar mit einer Fehlgeburt. 

Vitaminmangel 

Eine falsche Ernährung kann ebenfalls Auswirkungen auf eine gewünschte Schwangerschaft haben. Empfohlen wird zudem ausreichend Zink, Vitamin B und Vitamin D zu sich zu nehmen, denn diese Stoffe fördern die Produktion wichtiger Hormone.

Der Konsum von Alkohol und Rauchen von Seiten beider Partner, kann einer Schwangerschaft im Wege stehen und sollten vermieden werden. 

Das B-Vitamin Folsäure gilt als das Schwangerschaftsvitamin schlechthin. Aber nicht nur während der Schwangerschaft solltest du dich um eine ausreichende Zufuhr bemühen, sondern bereits während der Babyplanung. Insbesondere wenn du bis vor kurzem die Pille genommen hast, kann es sein, dass dein Körper zu wenig Folsäurereserven aufweist. 

Spermienqualität des Mannes

Wenn es nicht klappen will, sollte sich auch dein Partner bei einem Arzt informieren. Die Spermienqualität ist natürlich mitentscheidend, wenn es darum geht, schwanger zu werden, denn in etwas 40 Prozent der Fällen liegt das Problem beim Mann.

Das Schlüsselorgan Schilddrüse

Egal ob deine Schilddrüse eine Überfunktion oder eine Unterfunktion hat, sie ist ein häufig übersehener Faktor, der die Empfängnisfähigkeit reduziert. Laut Experten sind zehn Prozent der ungewollt kinderlosen Frauen von einer Schilddrüsenstörung betroffen. 

Dies lässt sich aber durch die gezielten Zugabe von Schilddrüsenhormonen leicht beheben. Wir raten an, lass bei deinem Gynäkologen/Gynäkologin deine Schilddrüsenwerte überprüfen, teile ihm deinen Kinderwunsch mit und lass die Schilddrüse falls erforderlich medikamentös "einstellen".

Stress

Auch Stress kann sich negativ auf die Babyplanung auswirken. Frauen mit einem hohen Alpha-Amylase-Wert (ein Stresshormon), haben eine fast 50 Prozent geringere Chance schwanger zu werden als Frauen mit niedrigem Stresslevel. Aber keine Sorge: Erst wenn der Stress massiv ist und über längeren Zeitraum andauert, greift er in den Hormonhaushalt ein. 

Die fruchtbaren Tage erkennen – ein Schlüssel auf dem Weg zum eigenen Baby

Auf dem Weg zur natürlichen Schwangerschaft ist es wichtig zu wissen, wann die fruchtbaren Tage der Frau sind. Mit der symptothermalen Methode ist dies ganz einfach.