© moodboard@Getty Images Show Zuallererst solltet ihr Männer wissen, dass laut einer Studie der perfekte Sex an sich circa sieben Minuten dauert. Bei einigen wird sich jetzt also sicherlich ein wenig Erleichterung breitmachen. Falls ihr noch ein wenig länger durchhalten wollt, haben wir da ein paar Tipps für euch auf Lager. Tipps, um länger durchzuhaltenSeien wir doch einmal ehrlich: Es ist schwierig sich zurückzuhalten, wenn der Genuss groß ist und der Höhepunkt kurz bevor steht. Es gibt aber ein paar Tipps, mit denen man diesen Moment hinauszögern kann. Die Atmung spielt beim Sex eine entscheidende Rolle. Wenn ihr spürt, dass ihr gleich kommt, dann achtet darauf, tief durchzuatmen, denn dies soll dazu führen, dass euer Blutdruck sinkt. Damit das auch wirklich funktioniert, muss man tief ein- und dann vollständig ausatmen. Vergesst nicht, vorher mit eurer Partnerin oder eurem Partner darüber zu sprechen, da sie sonst überrascht sein könnte. Wenn ihr spürt, dass dieser Rhythmus dazu führen wird, dass ihr einen Orgasmus bekommt und eure Partnerin noch nicht gekommen ist oder ihr einfach noch länger gemeinsam Spaß haben wollt, solltet ihr ganz schnell den Rhythmus ändern. Ihr könnt sogar eine 30 bis 60 Sekunden lange Pause machen, um euch wieder zu beruhigen. In der Zeit sind euer Mund und eure Finger natürlich stets einsatzbereit, um eure Partnerin/ euren Partner weiterhin zu beglücken. Das ist eine Technik, die jeder kennt. Leider funktioniert sie aber nicht bei jedem. Natürlich kann die Strategie, an seine Großmutter beim Teetrinken zu denken, klappen, aber eben nicht bei allen. Das Ziel ist klar: Ihr müsst es schaffen, nicht mehr an das zu denken, was gerade geschieht – wir wissen natürlich, dass das leichter gesagt als getan ist, aber mit ein bisschen gutem Willen kann man das hinbekommen! Wenn diese Tipps nicht helfenWenn ihr auch mit diesen Tipps nicht länger als 30 Sekunden durchhaltet, handelt es sich um ein tiefgreifenderes Problem als ihr denkt. Aber legt euch jetzt nicht einfach ins Bett und heult, sondern redet lieber mit euren Freunden darüber. Eure Partnerin/ euer Partner kann ebenfalls versuchen, euch zu helfen. Es ist auch keine Schande, mit diesem Problem zum Arzt zu gehen. Wir können es euch nicht oft genug sagen: Die Kommunikation ist die Grundlage einer jeden Beziehung. In dem Video weiter oben erklären wir euch noch genauer, wie ihr eure Atmung ändern solltet und was ihr sonst noch machen könnt, um den Höhepunkt hinauszuzögern. Ihr könnt aber auch einfach mal eine Sexform ausprobieren, bei der es zu keiner Penetration kommt und deren Ziel es ist, keinen Orgasmus zu haben.
Sexualberaterin Jana Förster widmet sich in ihrer wöchentlichen Kolumne einer dieser Fragen rund um Lust und Leidenschaft und gibt Ratschläge. Heute: Vorzeitiger Samenerguss.► Leser Till schreibt: „Ich lebe in keiner festen Beziehung, habe aber regelmäßig Freundinnen. Mein Problem: Beim Sex komme ich generell viel zu schnell. Oft schon nach drei bis vier Minuten. Viele Frauen sagen, das sei kein Problem, der Sex mache ihnen trotzdem Spaß. Ich möchte den Sex aber gerne länger genießen und natürlich auch, dass die Frauen ihn länger genießen und zum Höhepunkt kommen können. Das geht in der Kürze der Zeit nicht. Ich habe auch schon trainiert, beim Onanieren länger durchzuhalten. Da geht es meist auch bis zu zehn Minuten mit kurzen Pausen. Mit einer Partnerin ist das aber natürlich immer ein ganz anderes, intensiveres Gefühl. Ich habe auch schon probiert, vor dem Sex zu onanieren. Nur macht der Sex dann nicht annähernd so viel Spaß. Haben Sie Tipps für mich, wie ich den Höhepunkt länger hinauszögern kann?“ ► Sexualberaterin Jana Förster antwortet: „Der Ejaculatio praecox – auch vorzeitiger Samenerguss genannt – ist die häufigste Funktionsbeeinträchtigung bei Männern unter 60 Jahren. Es betrifft etwa 20 bis 30 Prozent der Männer. Sie sind also nicht allein mit dem Wunsch, den Sexualakt länger genießen zu wollen. Allerdings ist die wichtige Frage, was „vorzeitig“ genau bedeutet. Von einem verfrühten Samenerguss spricht man erst, wenn der Mann regelmäßig vor dem Eindringen ejakuliert oder innerhalb der ersten 90 Sekunden. Bei sexuell gesunden Männern liegt der Durchschnitt des Sexualaktes bei drei bis sechs Minuten, ab dem Zeitpunkt des Eindringens, bis der Mann ejakuliert. Sie sehen, lieber Till, dass Sie aus medizinischer Sicht in der Norm eines normalen Sexualaktes liegen. Was aus meiner Sicht aber viel wichtiger ist, ist, dass Sie selbst diese Zeitspanne als zu kurz empfinden und dort Ihr persönlicher Wunsch nach einer längeren Penetrationszeit liegt. Die Pornoindustrie etwa vermittelt leider genau diesen Eindruck. Wir sehen Filme, in denen stattliche und potente Männer stundenlang Frauen nach allen Regeln der Kunst durch die Stube schieben, eine Stellung verdrehter als die andere, kreischende Damen von einem Orgasmus zum nächsten hecheln, und die Männer dann filmreif auf den Punkt ejakulieren. Lesen Sie auch ► „Mein Freund möchte jeden Tag mit mir schlafen. Das wird mir langsam zu heftig!“ ► „Meine Tochter will ein Mann werden. Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll!“ Dann kommen noch die Feierabendgespräche mit den Kumpels dazu, die stolz davon erzählen, dass sie am Tag zuvor ihre Freundin so lange beglückt haben, dass sie kaum noch laufen konnte. Das sind meistens dieselben Kumpels, die einen Barsch fangen und von einem Wels berichten. Sie sehen, worauf ich hinaus möchte? Fragen Sie sich selbst, ob Ihr Wunsch von einem unbewussten Vergleich herrührt. Denn noch mal – drei bis sechs Minuten sind die Norm und damit in nahezu allen Betten eher die Regel als die Ausnahme. Sollte der Wunsch – wie Sie geschrieben haben – von einem längeren Genuss des Aktes herrühren, damit Ihre Sexualpartnerin auch den Orgasmus erreicht, dann ist dieser sehr nachvollziehbar. Sie haben schon die Start-Stopp-Technik bei der Selbstbefriedigung ausprobiert, haben Sie geschrieben. Das wäre auch mein erster Tipp gewesen, den ich Ihnen ans Herz gelegt hätte (siehe unten). Diese Technik kann sehr hilfreich sein, jedoch haben Sie völlig recht damit, dass sich der Sex mit einem echten Partner von den Gefühlen bei der Masturbation deutlich abhebt. Ich möchte vom reinen Sexualakt gern etwas weiter auf den ganzen Sex inklusive Vorspiel schauen. Bevor es zum Eindringen kommt, gibt es viele Möglichkeiten, ihre Spielpartnerin in Ekstase zu bringen. Und das nicht nur vor dem Eindringen. Was halten Sie von der Idee, Ihren Körper und Ihren Grad der Erregung genau zu beobachten und kurz vor dem „Point of no Return“ nicht nur innezuhalten, sondern sich von ihrer Partnerin komplett zu lösen? In meiner Praxis haben mit dieser Technik einige Männer ihre Angst vor dem zu schnellen Höhepunkt verloren und konnten sich so viel stärker auf die Lust der Partnerin konzentrieren. Wenn Sie doch für Ihr Gefühl zu schnell kommen, dann läuten Sie doch einfach nach einer kurzen Pause für Ihr bestes Stück eine zweite und dritte Runde ein. Sex muss nicht immer mit dem Höhepunkt des Mannes enden. Er kann auch nur eine Haltestelle auf einem längeren Trip sein. Drei Tipps, um seinen Orgasmus hinauszuzögern► Auf den Atem achten! Wenn wir etwas befürchten (wie den zu schnell herannahenden Orgasmus), dann halten wir gerne die Luft an. In diesem Fall kann das zu einer höheren Adrenalinausschüttung führen, und Sie erklimmen noch schneller den Gipfel des Berges. Also: Ruhig atmen, Ihren Körper beobachten und ihn dadurch besser leiten. ► Beckenbodentraining: Vielen Menschen ist es nur im Zusammenhang mit dem weiblichen Beckenboden – vor allem nach einer Schwangerschaft – ein Begriff. Doch auch der männliche Beckenboden kein trainiert werden und damit zu mehr Kontrolle über die eigene Erregung führen. Der Beckenboden wird für drei bis fünf Sekunden angespannt, sodass eine leichte Spannung spürbar ist. Nach einer Pause wieder von vorne. Einmal täglich, 15 Minuten lang. ►Penisring … Ein tolles und erotisches Hilfsmittel ist ein Penisring. Er unterstützt nicht nur eine pralle Erektion, weil er die Blutrückfuhr hemmt, sondern hilft auch beim Steuern des Höhepunktes. Und er sieht toll aus. Es gibt sogar Varianten, bei denen die Sexualpartnerin zusätzlich stimuliert wird. 1. Biofeedback Bei Biofeedback handelt es sich um eine Behandlungstechnik, die häufig zur Entspannung eingesetzt wird. Körperliche Vorgänge sollen über das Bewusstsein zugänglich gemacht werden. Aus diesem Grund erweist sich die Methode auch als hilfreich gegen vorzeitige Ejakulation, die zunächst allein geübt werden kann: Der Mann sollte sich bis kurz vor den Orgasmus bringen – ihn dann allerdings vorzeitig stoppen und jegliche Stimulation unterlassen. Das ist anfangs nicht ganz einfach, aber: Übung macht bekanntlich den Meister, so dass der Samenerguss schließlich auch während des Sex gestoppt werden kann. 2. Druck ausüben Diese Technik können auch Frauen während des Sex anwenden: Wenn Mann kurz vor dem Orgasmus steht, sollte man die Spitze des Penis mit Daumen und Zeigefinger zusammendrücken – natürlich nicht so sehr, dass es schmerzt. So wird die Erregung kurzzeitig unterbrochen und der Sex dauert länger. 3. Ladies First Eine sehr effektive Technik für längeren Sex ist es, Frauen den Vortritt zu lassen. Häufig spielt die Psyche bei vorzeitigem Samenerguss die größte Rolle: Männer setzen sich unter Druck, wodurch sie noch schneller zum Ende kommen. Diese Aufregung kann vermieden werden, wenn die Partnerin bereits vorher zum Orgasmus gekommen ist, beispielsweise durch Cunnilingus während des Vorspiels. Männer können den Sex danach beruhigt genießen. 4. Narkosespray So eigenartig es auch klingt – es gibt tatsächlich eine Art Narkosespray für den Penis. Eine Tinktur wird aufgetragen, um die Empfindsamkeit an der Penisspitze zu verringern und somit ein längeres Sex-Erlebnis zu garantieren. Ein Gespräch mit dem Arzt oder Apotheker des Vertrauens kann helfen. 5. Spezielle Kondome Es gibt unzählige Kondome, die als besonders gefühlsecht gelten, extra dünn und somit kaum spürbar sein sollen. Gleichzeitig existiert aber auch das Gegenteil: Kondome aus besonders dickem Material, die den Orgasmus des Mannes somit herauszögern sollen. 6. Ärztlicher Rat Männer gehen für gewöhnlich ohnehin nicht gerne zum Arzt, noch weniger wenn es um ihr bestes Stück geht. Doch wie bereits erwähnt – jeder fünfte Mann in Deutschland leidet unter vorzeitiger Ejakulation. Allein diese Häufigkeit sollte Grund genug sein, sich nicht weiter zu schämen. Wenn keiner dieser Tricks hilft, den Sex zu verlängern, kann es helfen, sich an einen Arzt zu wenden. Er wird keinen Mann verurteilen oder bloßstellen – für ihn ist ein vorzeitiger Samenerguss etwas Alltägliches, das sich bestenfalls einfach behandeln lässt! Weiterlesen: 10 Alltags-Tricks die deine Libido zurückholen. Studie: Zu kurze Erektion verdirbt Deutschen das Liebesleben. Was Männer wirklich denken, wenn du beim Sex keinen Orgasmus hast. |