Wie fühlt es sich an wenn das Kind ins Becken gerutscht ist?

Bettruhe: Ist sie immer nötig bei einer Wehentätigkeit?

Rund 20 Prozent der frühen Wehentätigkeiten werden ausgelöst durch die Schwerkraft, also weil das Baby stark auf den Muttermund drückt. Natürlich hilft in einer solchen Situation das Liegen - notfalls mit einem erhöhten Becken.

Allerdings hängt ein Grossteil der vorzeitigen Wehen viel eher mit Stress zusammen. Da hilft natürlich auch Ruhe, ob jedoch die Bettruhe selbst dazu beiträgt, ist stark umstritten. Es bringt wenig, wenn du als werdende Mutter nur im Bett liegst, es aber in deinem Kopf trotzdem weiter rotiert. Du musst nicht nur körperlich entspannen, sondern auch deine Seele braucht Erholung.

Was, wenn die Schonung alleine nicht hilft?

In solchen Fällen ist die Medizin gefordert. Um die Gebärmutter wieder zu "beruhigen", werden oft Magnesiumpräparate verordnet, die die Muskulatur entspannen.

In der Klinik wird man versuchen, eine Frühgeburt zu verhindern, insofern die Fruchtblase noch nicht geplatzt ist. Oft kommen dann sogenannte Wehenhemmer (Tokolytika) zum Einsatz. Die Medikamente dürfen nicht länger als zwei Tage und nur zwischen der 24. und 34. Schwangerschaftswoche eingesetzt werden.

Viele Tokolytika wirken nicht nur auf die Gebärmuttermuskulatur, sondern sie setzen die Muskelspannung im gesamten Körper herab. Hierdurch wird der Kreislauf schwächer, während der Herzschlag sich erhöht. Bei Herzerkrankungen dürfen daher die meisten Mittel nicht verabreicht werden.

Deine Schwangerschaft ist sicherlich für dich und deine ganze Familie ein besonderes Ereignis und du kannst es wahrscheinlich kaum abwarten, dein Baby endlich in den Armen halten zu dürfen. Eine Frühgeburt sollte aber selbstverständlich so weitgehend wie möglich verhindert. Schone dich ausreichend und gönne dir öfter kleine Pausen. Wenn du Kontakt mit deinem Baby im Bauch aufnimmst, bitte es ruhig, noch etwas mit der Geburt zu warten. Du kannst so dazu beitragen, eine innere Beziehung zu deinem kleinen Sonnenschein aufzubauen. Auch wenn es noch so seltsam klingt: Euer beider Wohlbefinden hängt davon ab, wie entspannt du selbst der Geburt und natürlich eurer gemeinsamen Zukunft entgegensiehst.

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Wie fühlt es sich an wenn das Kind ins Becken gerutscht ist?
Wie fühlt es sich an wenn das Kind ins Becken gerutscht ist?

Einige Wochen vor der Geburt spüren Schwangere die sogenannten Senkwehen. Meist treten sie in unregelmässigen Zeitabständen auf. Sie lassen das Köpfchen des Babys ins Becken rutschen. Dadurch senkt sich der Bauch der Schwangeren.

Wie fühlt es sich an wenn das Kind ins Becken gerutscht ist?

In den letzten Wochen der Schwangerschaft kommt es zu Senkwehen. Erfahren Sie, was Sie alles über die Symptome wissen müssen. Bild: demaerre, Getty Images

Wenn sich die Muskulatur der Gebärmutter in regelmässigen Abständen zusammenzieht, handelt es sich um Wehen. Um die 36. Schwangerschaftswoche herum kommt es zu den sogenannten Senkwehen, von vielen Fachleuten auch «Vorwehen» genannt. Bei Frauen, die bereits ein Baby geboren haben, können Senkwehen jedoch bereits etwas früher auftreten. Die Kontraktionen der Gebärmutter führen in dieser Zeit dazu, dass sie etwas weiter nach unten befördert wird. Infolge dessen rutscht der Kopf des ungeborenen Kindes in das Becken. So bereiten sich der mütterliche Körper und das Baby optimal auf die Geburt vor. Bei einigen Schwangeren lässt sich die veränderte Lage des Kindes im Bauch optisch gut erkennen.

Senkwehen: Die positiven Folgen

Vorwehen führen dazu, dass die Organe der Mutter wieder mehr Platz haben. So fällt die Atmung im letzten Abschnitt der Schwangerschaft wieder leichter. Viele Schwangere bemerken nach den Senkwehen auch positive Auswirkungen auf die Verdauung.

Senkwehen: Die negativen Folgen

Allerdings können die Kontraktionen der Gebärmutter auch Folgen mit sich nehmen, die weniger angenehm sind. Oft drückt das Baby in dieser Zeit stark auf die Blase, so dass es zu häufigem Harndrang kommen kann. Verspannungen und Schmerzen in den Beinen, besonders in den Oberschenkeln, können ebenfalls häufig auftreten. 

Wir begleiten Sie durch die Schwangerschaft: Mit dem Familienleben-Schwangerschaftskalender erhalten Sie Woche für Woche die wichtigsten Infos rund um die Schwangerschaft - bis zur Geburt des Babys. 

Unterschied erkennen: Übungswehen oder Senkwehen?

In der Schwangerschaft sind Übungswehen von Senkwehen leicht zu unterscheiden. Während Übungswehen schon ab der 20. Schwangerschaftswoche vorkommen, liegt der Unterschied zu den Senkwehen am Zeitpunkt: Vorwehen treten nämlich erst wenige Wochen vor der Geburt des Babys auf. Darüber sind Übungswehen in regelmässigen Zeitabständen spürbar, mehrmals in der Stunde oder alle paar Stunden. Auch zwischen Senkwehen können Stunden liegen, manchmal aber auch Tage.

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Symptome der Vorwehen

Senkwehen können Schwangeren zeitweise starke Schmerzen bereiten. Die meisten Schwangeren beschreiben die Wehen als stechendes Ziehen im Bauch, vor allem im Unterleib. Der Bauch kann durch die Anspannung der Muskeln während der Wehen sehr hart werden. Auch unangenehme Schmerzen in der Leisten- und Rückengegend treten oft in Verbindung mit den Kontraktionen und Wehen auf. Vor allem Frauen, die bereits eine Entbindung hinter sich haben, spüren Senkwehen stärker.

Obwohl Senkwehen und Wehen im Allgemeinen sehr unangenehm sein können, gibt es keinen Grund zur Sorge, denn die Wehen und die damit verbundenen Schmerzen sind völlig normal. Schwangere sollten dann einen Frauenarzt oder eine Hebamme aufsuchen, wenn die Senkwehen von Blutungen oder Ausfluss begleitet werden, extrem schmerzhaft sind oder gehäuft auftreten (mehr als drei Wehen pro Stunde). In diesen Fällen könnte sich eine Fehl- oder Frühgeburt des Babys anbahnen.

Um den Schmerz durch die Senkwehen etwas zu mildern, ist es sinnvoll, sich besonders zu schonen und Stress zu vermeiden, da Stress die Wehen verstärken kann. Auch mit einem warmen Bad kann entspannt werden. Werden die Wehen hier allerdings stärker, könnte es sich bereits um erste Anzeichen von Geburtswehen handeln. Bei Geburtswehen drückt das Baby seinen Kopf an den Muttermund. Dadurch öffnet sich der Muttermund und leitet so die Geburt ein. 

Senkwehen: Kein Zeichen einer baldigen Geburt

Die Kontraktionen, die das Köpfchen des Babys in Richtung Becken bewegen und die Gebärmutter senken, sind übrigens keinesfalls ein Anzeichen für eine baldige Geburt. Es kann noch mehrere Wochen dauern, bis die Schwangerschaft vorbei ist und Mami das Baby endlich in die Arme nehmen kann.

Wie fühlt es sich an wenn das Kind ins Becken gerutscht ist?

Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe mit Schwerpunkt Naturheilverfahren und Akupunktur


Wann der Kopf Ihres Kindes sich ins Becken senken wird, hängt von vielen Dingen ab - etwa vier Wochen vor der Geburt könnten Sie Senkwehen haben. Aber machen Sie sich keine Sorgen: Wenn es soweit ist, bedeutet das nicht, dass gleich die Geburt losgeht.

Einige Wochen vor dem errechneten Geburtstermin beginnt ein leichtes Ziehen im Rücken und der Bauch wird in unregelmäßigen Abständen hart: Senk- und Vorwehen schieben Ihr Kind nach unten, sein Kopf tritt in Ihr kleines Becken ein, Ihr Bauch senkt sich (Laue B, Schmid B, Vössler N. 2008; Stadelmann I. 2005). Die Form der Gebärmutter unterstützt das wachsende Baby dabei, sich mit dem Kopf voran ins Becken zu senken.

Kurze Zeit später wird Ihnen auffallen, dass sie nun wieder leichter atmen können und auch nichts mehr auf den Magen drückt. Dafür müssen sie nun häufiger und oft nur wegen ein paar Tropfen zur Toilette gehen. Das Ganze beginnt etwa in SSW 37 Wenn es nicht Ihr erstes Kind ist, dann passiert es aber wahrscheinlich sogar sehr viel später – manchmal erst, wenn die eigentlichen Wehen einsetzen.

Normalerweise rutscht das Baby in SSW 37 in das Becken, dieser Prozess kann aber durch viele andere Dinge beeinflusst werden:
  • Wenn Sie sehr sportlich sind und eine trainierte Bauchmuskulatur haben, dann können diese Muskeln das Baby in einem etwas anderen Winkel zum Beckengürtel festhalten. Dadurch wird dem Kind sein Weg nach unten erschwert. Sie können es dem Baby erleichtern, ins Becken zu sinken, indem Sie sich zum Beispiel mit leicht gegrätschten Beinen hinstellen und die Knie beugen. Auf diese Weise machen Sie den Rücken rund und kippen das Becken nach vorn, so dass das Köpfchen des Babys Kontakt zum Becken aufnehmen kann. Entsprechende Übungen lernen Sie in Geburtsvorbereitungskursen. Auch Bauchtanz ist sehr empfehlenswert.
  • Wenn Sie viel Zeit im Sitzen verbringen, im Büro, im Auto oder im weichen Sessel vor dem Fernseher, animiert das Ihr Baby, sich in die „hintere Hinterhauptslage“ zu legen. Das bedeutet: mit seinem Rücken an Ihrem Rücken, das Gesicht nach vorne. Diese Position erschwert es Ihrem Baby, sich in das Becken zu senken. Für eine leichte und schnelle Geburt ist diese Geburtslage nicht optimal.
  • Achten Sie darauf, sich im Sitzen nach vorne zu lehnen, die Knie bleiben dabei unterhalb der Hüfte. Das wird Ihrem Baby dabei helfen, seinen Rücken nach vorn zu drehen und sich zu senken. Ein Kniestuhl ist in solchen Fällen ideal. Oder der sogenannte Reitersitz: Lehne nach vorne und mit den Unterarmen darüber lehnen. Oder die Bauernhaltung: leicht gegrätschte Beine, runder Rücken mit den Unterarmen auf den Oberschenkeln abstützen. Hebammen empfehlen, diese Positionen in den letzten Wochen vor der Geburt ruhig jeden Tag mehrmals einzunehmen, um Ihrem Baby den Weg zu erleichtern.
  • Auch Pilates-Training hilft, Stress aus dem Rücken- und Beckenbereich abzuleiten. Zum Ende einer Schwangerschaft wirkt Pilates zusätzlich unterstützend im Bezug auf die richtige Geburtslage des Babys.
  • Wenn Sie bereits mehrere Kinder haben, dann ist Ihre Bauchmuskulatur von vornherein gelockerter. Dadurch kann sich das Baby freier bewegen und häufig seine Position ändern. Manchmal liegt Ihr Baby dann nicht senkrecht in Ihrem Bauch, sondern quer. Diese Position macht es sehr unwahrscheinlich, dass das Baby vor den Wehen in das Becken sinkt.
  • Auch die Größe Ihres Beckens ist entscheidend. Manchmal ist der Beckeneingang schmal. In diesem Fall kann es länger dauern, bis das Baby in eine günstige Geburtsposition gelangt.


Laue B, Schmid B, Vössler N. 2008. 1000 Fragen an die Hebamme. GU Verlag. 202-206. Stadelmann I. 2005. Die Hebammen-Sprechstunde. Stadelmann

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