Welches hormon wird in den eierstöcken gebildet

Das Follikelstimulierende Hormon (FSH) ist ein Hormon, das für die Fruchtbarkeit wichtig ist. Es bewirkt bei der Frau unter anderem das Heranreifen des Eis im Eierstock und fördert beim Mann die Spermienbildung.

Was ist Follikelstimulierendes Hormon (FSH)?

Follikelstimulierendes Hormon (FSH) kommt aus dem Hypophysenvorderlappen (Vorderlappen der Hirnanhangsdrüse) und wirkt an der Steuerung des Menstruationszyklus mit. Es fördert bei der Frau die Produktion der Östrogene im Eierstock, beim Mann die Spermienbildung.

Die FSH-Ausschüttung aus dem Hypophysenvorderlappen wird wiederum vom übergeordneten Hypothalamus gesteuert. Der Hypothalamus, ein Teil des Zwischenhirns, setzt das Hormon FSH-RH (= Follikelstimulierendes Hormon Releasing-Hormon = Gonadotropin-Releasing-Hormon [GnRH]) frei. FSH-RH wiederum führt zur Freisetzung von FSH.

Welcher Wert ist normal?

  • In der ersten Zyklushälfte (= Follikelphase) beträgt der FSH-Wert im Blutserum zwischen 2,5 und 10,2 U/l. Zum Eisprung (Ovulation) liegt die Konzentration bei 3,4 bis 33,4 U/l. In der zweiten Zyklushälfte beträgt der FSH-Wert zwischen 1,5 und 9,1 U/l, in der Schwangerschaft liegt er bei unter 0,3 U/l.
  • Frauen nach den Wechseljahren weisen erhöhte FSH-Konzentrationen von 23,0 bis 116,3 U/l auf.
  • Bei Männern liegt die normale FSH-Konzentration bei 1,4 bis 18,1 U/l.
  • Bei Kindern unter 12 Jahren beträgt der FSH-Wert normalerweise maximal 5,0 U/l.

Wann steigt der Wert?

Ein erhöhter FSH-Wert kann unter anderem ein Hinweis darauf sein, dass die Geschlechtshormonbildenden Drüsen (die Eierstöcke bei der Frau, die Hoden beim Mann) nicht richtig funktionieren.

Wann ist der Wert zu niedrig?

In der Schwangerschaft ist der FSH-Wert natürlicherweise erniedrigt. Auch eine hohe Konzentration von Prolaktin im Blut (Hyperprolaktinämie) kann niedrige FSH-Werte bewirken.

Ein niedriger FSH-Wert kann außerdem ein Zeichen dafür sein, dass der Hypothalamus oder die Hypophyse nicht richtig funktionieren – solch eine Fehlfunktion kann zum Beispiel durch einen Tumor, eine Entzündung oder durch Unfälle und Schädelverletzungen bedingt sein.

Welches hormon wird in den eierstöcken gebildet

In der Schwangerschaft ist der FSH-Wert natürlicherweise erniedrigt

Fachlich geprüft von Prof. Dr. med. Peter B. Luppa, Institut für Klinische Chemie und Pathobiochemie, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München

Wichtig: Die Referenzwerte sowie die ermittelten Werte können sich von Labor zu Labor stark unterscheiden. Weiterhin gibt es unter Umständen starke tageszeitliche und (saisonale) jahreszeitliche Schwankungen ohne Krankheitswert. Bevor Sie sich durch abweichende Ergebnisse verunsichern lassen, bitten Sie daher Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, Ihnen Ihre persönlichen Daten zu erklären. Einzelne Laborwerte alleine sind zudem meistens nicht aussagekräftig. Oft müssen sie im Zusammenhang mit anderen Werten und im zeitlichen Verlauf beurteilt werden.

Bei den Eierstöcken handelt es sich um innere Geschlechtsorgane im weiblichen Körper. Jede Frau besitzt zwei Eierstöcke. Da ohne Eierstöcke eine Schwangerschaft nicht zu Stande kommen könnte, fallen die Eierstöcke in den Bereich der Fortpflanzungsorgane. Aus diesem Grund entscheiden sich manche Frauen für eine Entfernung der Eierstöcke als Empfängnisverhütung, wenn der Kinderwunsch abgeschlossen ist.

Welches hormon wird in den eierstöcken gebildet

Die Eierstöcke befinden sich im kleinen Becken in der Nähe der Darmbeinarterien. Sie können mit zwei Fingern ertastet werden, wobei der eine Finger auf der Bauchwand und der andere in der Scheide der Frau tastet. Die benachbarten Organe sind der Wurmfortsatz, der Nerv des Lendengeflechtes und der Harnleiter.

Überzogen sind die Eierstöcke von einem einschichtigen speziellen Gewebe. Dieses Gewebe besteht aus dem innenliegenden Mark und der Außenrinde. In der Rinde der Eierstöcke befinden sich die Eizellen. Die Forschung ging über lange Zeit davon aus, dass jede Frau mit einer bestimmten Anzahl Eizellen zur Welt kommt und ihre Fruchtbarkeit verliert, sobald alle Eizellen aufgebraucht sind. Dies konnten amerikanische Forscher im Jahr 2012 jedoch widerlegen.

In den Eierstöcken werden Geschlechtshormone und die Eizellen produziert. Einmal monatlich werden die Eizellen, die im Eierstock gebildet wurden, ausgestoßen. Diesen Vorgang bezeichnet man als Eisprung oder auch Ovulation.

Zu den weiteren Aufgaben der Eierstöcke zählt die Herstellung und Sekretion der weiblichen Geschlechtshormone. Zu diesen zählen die Hormone Östrogen bzw. das Östradiol und Progesteron, die wichtig für die sekundären Geschlechtsmerkmale sowie den Menstruationszyklus sind. Nach dem Eisprung werden die Follikel zum Gelbkörper umgewandelt. Sie produzieren durch diese Umwandlung Gestagene, das Gelbkörperhormon Progesteron. Dies hat den Sinn, eine eventuelle Schwangerschaft aufrechtzuerhalten.

Die Produktion der Eizellen endet mit den Wechseljahren der Frau.

Gesteuert werden die Aufgaben der Eierstöcke von der Hirnanhangsdrüse, der Hypophyse. In regelmäßigen Abständen schüttet diese zu diesem Zweck bestimmte Hormone aus. Hierbei handelt es sich zum einen um das Hormon FSH und zum anderen um das Hormon LH.

Eileiterentzündung

Eine Entzündung der Eileiter wird von Bakterien verursacht und kann sowohl einen als auch beide Eileiter betreffen. Der Verlauf einer Entzündung der Eileiter kann akut oder chronisch sein. Als Folge einer Eileiterentzündung kann es auch zu einer Eierstockentzündung mit Abszessbildung sowie zu einer Infektion des Bauchfells kommen.

Zu den häufigsten Anzeichen einer Eileiterentzündung zählen neben Fieber auch beidseitige oder, je nach Lokalisation, einseitige Schmerzen im Unterbauch.

Bei einer Entzündung der Eileiter sollte von der Patientin strenge Bettruhe eingehalten werden. Zudem wird der behandelnde Gynäkologe Antibiotika verabreichen. Zusätzlich sollten Schmerzmittel verabreicht werden. Gegebenenfalls sollte über eine Bauchspiegelung der Abszess geöffnet werden und eine Testung der Keime bezüglich der Empfindlichkeit auf Antibiotika erfolgen. Häufige Erreger sind dabei Chlamydien, die eine häufige Ursache für eine spätere Sterilität (Unfruchtbarkeit) sind.

Die Funktion der Eileiter und damit die Fruchtbarkeit der Frau kann bei einer korrekten und rechtzeitigen Behandlung in aller Regel erhalten werden. Wenn die Erkrankung jedoch nicht rechtzeitig therapiert wird, kann sie einen chronischen Verlauf nehmen, was im schlimmsten Fall zu einer dauerhaften Unfruchtbarkeit der Betroffenen führt. Wenn die Erkrankung verschleppt wird, sind vielfach chronische Beschwerden die Folge. Sollte es zu Komplikationen, wie etwa Abszessen an den Eierstöcken oder den Eileitern kommen, bleibt oftmals nur ein operativer Eingriff als Behandlungsoption.

Eierstockkrebs

Unter Eierstockkrebs, in der Medizin auch Ovarial-Karzinom genannt, ist ein bösartiger Tumor zu verstehen, der sich vom Eierstock ausbildet. Rund 10 bis 15 Prozent der Eierstockkrebserkrankungen haben ihren Ursprung in speziellen Zellen des Bauchfells und nicht in den Eierstöcken oder in den Eileitern selbst.

Das durchschnittliche Alter von Patientinnen, die an Eierstockkrebs erkranken, beträgt 65 Jahre. Ein erhöhtes Risiko, an Eierstockkrebs zu erkranken, haben kinderlose und spätgebärende Frauen, bzw. Frauen mit einer familiären Häufing oder einer Genmutation.

Typische Symptome, die auf Eierstockkrebs hindeuten, gibt es nicht. Die Anzeichen können sehr unterschiedlich ausfallen und reichen von Blutungsstörungen bis hin zu einer Leistungsminderung. Häufig tritt eine Umfangszunahme des Bauches auf, oder auch unspezifische Bauchschmerzen und Stuhlgangsbeschwerden.

In der Regel wird Eierstockkrebs mit einem Bauchhöhlenschnitt behandelt, im Zuge dessen der Tumor vollständig entfernt wird. Darüber hinaus werden bei diesem Eingriff auch befallene Lymphknoten, die Eileiter sowie der Uterus und die Fettschürze entfernt. In der Regel ist die Folge dieser Operation daher Unfruchtbarkeit der Patientin. Eine klassische Behandlung mit Hormonbehandlungen und Strahlentherapien ist bei Eierstockkrebs oftmals nicht erfolgversprechend.

Eierstockzyste

Eine Zyste am Eierstock - in der Medizin auch als Ovarialzyste bezeichnet - liegt dann vor, wenn es zur Bildung einer Geschwulst am Eierstock kommt. Grundsätzlich sind an den Eierstöcken Zystenbildungen sehr häufig.

In den meisten Fällen wird die Bildung einer Eierstockzyste durch Hormonstörungen verursacht. In der Regel kommt es beim Eisprung zum Platzen des Follikels. Die Eizelle wird hierbei gemeinsam mit der austretenden Flüssigkeit herausgeschwemmt. Die Eizelle gelangt schließlich in den Eileiter. Wenn aufgrund von Hormonstörungen jedoch das Einreißen der Follikelmembran ausbleibt, kann es zu keinem Eisprung kommen. In der Folge sammelt sich weitere Flüssigkeit an, was letztlich zu einer Ovarialzyste führt. Auch Frauen, welche die Antibabypille einnehmen, können, wenn auch seltener von einer Eierstockzyste betroffen sein, da der Eisprung künstlich von der Pille unterbunden wird, allerdings dennoch hormonelle Störungen enstehen können.

In einigen Fällen verursacht eine Eierstockzyste keinerlei Beschwerden bei der Patientin. Somit wird sie oftmals nur durch Zufall im Rahmen einer gynäkologischen Untersuchung mit dem Ultraschall entdeckt. Sollte die Zyste jedoch auf eine bestimmte Größe anwachsen, kann diese auf die benachbarten Organe drücken. Dies macht sich bei der Betroffenen dann durch dumpfe oder ziehende Schmerzen im Unterleib bemerkbar.

Auch Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, Rückenbeschwerden oder häufiges Wasserlassen können Symptome sein, die auf eine Eierstockzyste hindeuten.

Sollte es zu einem Platzen der Zyste kommen, kann ein leichtes Ziehen im Unterleib die Folge hiervon sein. Selten kann es dazu kommen, dass Blutgefäße zerreißen, was Blutungen im Bauchraum zur Folge haben kann. In diesem Fall klagen Betroffene dann über akute Schmerzen, Schwindel und Schwäche bis hin zu einer Schockreaktion.

Die Art der Behandlung hängt unter anderem von der Größe und Lage der Zyste ab. Auch das Alter der Patientin sowie die Ursache für das Auftreten der Zyste spielen für die geeignete Therapie eine Rolle. Bei jüngeren Frauen wird der behandelnde Gynäkologe zunächst regelmäßige Ultraschalluntersuchungen durchführen, um zu prüfen, ob sich die Zyste verändert hat. Funktionelle Zysten treten nur bei Frauen mit noch funktionstüchtigen Eierstöcken auf.

Bei vielen Frauen bildet sich die Zyste nach mehreren Monatsblutungen von alleine zurück. Sollte dies nicht der Fall sein, können Hormone verabreicht werden. Sollten Komplikationen oder Beschwerden auftreten, bzw. die Größe der Zyste zunehmen und mehr als 5 cm aufweisen, wird der Arzt eine Bauchspiegelung empfehlen. Sollte sich der Verdacht erhärten, dass es sich bei der Zyste um einen bösartigen Tumor handelt, muss ein operativer Eingriff durchgeführt werden. Ein solcher ist auch dann erforderlich, wenn es aufgrund einer geplatzten Eierstockzyste zu Blutungen im Bauchraum kommen sollte.