Ab wann kann man das geschlecht eines babys erkennen

“Was wird es? Ein Mädchen oder ein Junge?” Diese Frage stellen sich wohl die meisten Eltern, die ein Baby erwarten. Auch das Umfeld fragt fast immer nach dem Geschlecht. Ab dem 4. Monat der Schwangerschaft lässt sich das Geschlecht Deines Babys durch eine Ultraschalluntersuchung feststellen. Aber was, wenn sich Dein Baby nicht zeigen will oder Ihr Euch überraschen lassen und lieber raten wollt? Ich erzähle Dir in diesem Artikel, welche Mythen es rund um das Geschlecht des Babys gibt und garantiere Dir, dass Du mindestens einmal etwas davon hören wirst oder schon gehört hast.

Mädchen oder Junge? Diese Anzeichen könnten es verraten

In Deiner Schwangerschaft wirst Du immer wieder mit möglichen Anzeichen konfrontiert werden. Mal denkst Du selbst darüber nach, ob es aufgrund der Bauchform ein Mädchen sein könnte, ein andermal sagt Dir vielleicht eine Freundin, dass es bestimmt ein Junge wird, weil Dir morgens nie übel ist. Diese Mythen gibt es und das Gute ist: Sie stimmen immer zu 50 %.

1. Die Morgenübelkeit

Viele Schwangere kennen sie: Die Morgenübelkeit. Nach dem Aufstehen spürst Du eine starke Übelkeit, hast keinen Appetit und manchmal kommt auch Erbrechen hinzu. Die Übelkeit kommt von der Umstellung Deiner Hormone und soll angeblich darauf hinweisen, dass Du ein Mädchen bekommst. Das liegt wohl daran, dass bei einer Schwangerschaft mit einem Mädchen mehr vom Schwangerschaftshormon HCG in Deinem Körper ist.

Ein eindeutiger Hinweis auf das Babygeschlecht ist das jedoch nicht.

2. Die Bauchform

„Ein schmaler, nach vorne gewölbter bzw. spitzer Bauch spricht für einen Jungen. In einem breiten, runden und hoch sitzenden Bauch liegt ein Mädchen.“

Das hast Du sicher auch schon oft gehört und bei vielen mag es auch gestimmt haben. Einer Studie nach sagt die Form des Bauches jedoch nichts über das Geschlecht Deines Babys aus.

3. Schwangerschaftsgelüste

„Wenn Du ständig Lust auf herzhafte Sachen hast, erwartest Du einen Jungen. Isst Du ständig Süßes, wird es ein Mädchen.“

Doch auch die Gelüste verraten nicht, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird. Solltest Du also Heißhunger-Attacken haben, hat das ganz andere Gründe.

4. Gefühle und Träume

Werdende Mütter legen sich in der Frühschwangerschaft häufig auf ein Geschlecht fest, weil sie ein Gefühl haben. Sie berichten auch oft davon, dass sie von ihrem Baby geträumt haben. Dabei war auch das Geschlecht eindeutig erkennbar.

Gefühle und Träume geben keine Garantie, jedoch ist die mütterliche Intuition nicht zu unterschätzen und es kann durchaus sein, dass Du mit Deinem Bauchgefühl genau richtig liegst.

5. Haut und Haare der Schwangeren

Die Hormone, die jetzt in Deinem Körper arbeiten, verändern auch Deine Haut und die Haare. Ein Junge im Bauch soll für schöne, volle Haare und reine Haut sorgen. Zudem wird auch gerne gesagt, dass die Haare schneller wachsen. Bei einem Mädchen werden die Haare schneller fettig und die Haut ist schlechter.

Ein Mythos. Haut und Haare sagen nichts über das Geschlecht des Babys aus, auch wenn es bei vielen Schwangeren zutrifft.

6. Schlafgewohnheiten in der Schwangerschaft

Wer seine Schlafgewohnheiten kennt, kann durchaus während der Schwangerschaft Veränderungen beobachten. So sollen Frauen, die ein Mädchen erwarten, bevorzugt auf der rechten Seite schlafen. Wer auf der linken Körperseite schläft, erwartet einen Jungen.

Hierbei handelt es sich ebenfalls nur um einen Mythos.

7. Das Baby-Geschlecht pendeln

Wenn Du Lust auf ein esoterisches Experiment hast, dann nimm‘ ein persönliches Schmuckstück (z. B. Deinen Ehering) und binde dieses an einen Faden. Lasse ihn nun locker über dem Babybauch hängen. Pendelt der Ring nun hin und her, deutet das auf ein Mädchen hin. Fängt er an zu kreisen, erwartest Du einen Jungen.

Eine schöne Sache bei einer Babyparty oder im Kreise der Familie, aber Du kannst Dich auch hier nicht darauf verlassen, das richtige Babygeschlecht zu erfahren.

8. Die Psyche und das Befinden der Schwangeren

Hast Du während Deiner Schwangerschaft öfter schlechte Laune als sonst, bekommst Du ein Mädchen. Wer mit einem Jungen schwanger ist, soll öfter unter Kopfschmerzen leiden.

Das ist auch eine alte Volksweisheit, die keinen Hinweis darauf gibt, welches Geschlecht Dein Baby haben wird.

Mit Sicherheit die richtige Geschlechtsbestimmung

Die absolute Sicherheit, ob es ein Mädchen oder Junge wird, hast Du nur durch einen Bluttest. Dieser wird für Untersuchungen zur Ermittlung von Chromosomenanomalien durchgeführt. Dabei kann das Geschlecht eindeutig bestimmt werden. Diese Untersuchung wird nur dann gemacht, wenn sie medizinisch notwendig ist. Sie dürfen nicht zur reinen Geschlechtsbestimmung gemacht werden. Wenn Du keinen solchen Test machst, wird das Geschlecht durch die Ultraschalluntersuchung von Deinem Frauenarzt festgestellt. In Deutschland darf das Geschlecht erst nach Ablauf der 12. Schwangerschaft mitgeteilt werden. So werden Abbrüche aufgrund des Geschlechts verhindert.

Eine 100%ige Garantie haben aber auch Ultraschalluntersuchungen nicht. Es gibt Frauen, die trotz sicherem Outing das andere Geschlecht geboren haben. Das kommt aber wirklich sehr selten vor. Solltest Du Dich überraschen lassen und bis zur Geburt nicht wissen wollen, ob es ein Mädchen oder ein Junge wird, solltest Du das bei jeder Untersuchung mitteilen. So gelingt auch die Überraschung.

Ob man mit der NUB-Theorie das Geschlecht des Babys bereits frühzeitig erkennen kann, haben wir für Dich in diesem Beitrag recherchiert. Eine weiteres Hilfsmittel zur Bestimmung des Babygeschlechts soll der chinesische Empfängniskalender sein – Was er über das Geschlecht Deines Babys verrät, erfährst Du hier.

In unserem Video aus der Reihe “Mythen im Check” erklärt Dir Hebamme Anna-Maria, ob man anhand der Bauchform das Geschlecht des Babys erkennen kann:

Kennst Du noch weitere Anzeichen, die auf das Geschlecht des Babys hindeuten sollen? Oder kannst Du von Dir selbst berichten, ob solche Voraussagen richtig waren? Wir freuen uns über Deinen Kommentar zum Thema “Mädchen oder Junge – Welche Anzeichen verraten es?”.

In der nächsten Woche habe ich meine erste Ultraschalluntersuchung. Kann ich dabei das Geschlecht meines Kindes erfahren?

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Ihre Experten aus unserer Redaktion


Viele Eltern interessiert es brennend, das Geschlecht ihres Kindes schon vor der Geburt zu erfahren. Die beste Zeit ist dafür bei Ihrem zweiten regulären Ultraschall, der ungefähr in Schwangerschaftswoche 20 ansteht. Dann ist es ziemlich einfach, das Geschlecht zu bestimmen, wenn sich Ihr Baby dem Gynäkologen/ der Gynäkologin im Ultraschall gut präsentiert. Der Unterschied zwischen Jungen und Mädchen ist in diesem Stadium ziemlich offensichtlich. Wenn Ihre Schwangerschaft fortschreitet, wird der Unterschied noch deutlicher und, vorausgesetzt, dass Ihr Baby von reichlich Fruchtwasser umgeben wird und es seine Füße nicht zwischen seinen Beinen eingezogen hat, kann auch die Ultraschalluntersuchung im letzten Drittel das Geschlecht deutlich zeigen. In den ersten Wochen ist es jedoch nicht so leicht. Das Geschlecht eines Kindes wird zwar schon genetisch bei der Zeugung bestimmt. Aber im frühen Entwicklungsstadium sehen alle Embryos gleich aus. Alle Embryos haben eine Art Knospe, die man als Wölbung oder auch Protuberanz bezeichnen kann. Bekommen Sie einen Jungen, beginnt Ihr Körper ungefähr in der achten Schwangerschaftswoche mit der Produktion von Testosteron. Dadurch wird die kleine Wölbung angeregt zu wachsen und entwickelt sich zu einem Penis und einem Hodensack. Bei einem Mädchen wird sie zur Klitoris und zu Schamlippen. Dies ist ein allmählicher Prozess und erst ab ungefähr Woche 11 wird es möglich, überhaupt einen Unterschied zwischen den Geschlechtern zu erkennen. In diesem Stadium ragt bei allen Babys etwas hervor. Bei Jungen besteht die Tendenz, dass es in einem Winkel von mehr als 30 Grad zur Wirbelsäule nach oben zeigt. Bei Mädchen ist es waagerechter und in einem Winkel von weniger als 30 Grad. Das Baby muss auf dem Rücken liegen, damit dies beim Ultraschall gesehen werden kann. Die beiden Aufnahmen, die Sie im Folgenden sehen, zeigen zwei Babys in der 13. Woche der Schwangerschaft (SSW 12 plus einige Tage). Hier können Sie die verschiedenen kleinen Vorwölbungen gut erkennen.


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Das Baby oben hat einen kleinen Zipfel, der im Winkel von mehr als 30 Grad steht, deshalb ist es wahrscheinlich ein Junge. Er beginnt bereits einem Penis und dem Hodensack zu ähneln.


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Das Baby unten hat eine Wölbung, die eher horizontal zum Körper des Babys und parallel zur Wirbelsäule ist, deshalb ist es wahrscheinlich ein Mädchen. Der Unterschied zwischen den beiden Babys ist sehr deutlich. Aber er ist nicht immer so klar.

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Das Bild von dem Baby hier rechts wurde zwischen Schwangerschaftswoche 11 und 13 gemacht. Die Wölbung scheint in einer Lage zu sein, die horizontal ist, parallel zur Wirbelsäule und deshalb weiblich, aber die Form sieht mehr nach einem Jungen aus. Gar nicht so einfach, oder? Tatsächlich ergeben Untersuchungen, dass Prognosen zu diesem Zeitpunkt eine ziemlich unsichere Sache sind. Ältere Studien zeigten, dass selbst bei Babys, die in einer günstigen Position lagen, sehr erfahrene Sonographie-Spezialisten mit den besten Ultraschallgeräten das Geschlecht in Schwangerschaftswoche 11 nur in 70 Prozent der Fälle richtig bestimmt haben. In Schwangerschaftswoche 12 war die Trefferquote etwas besser als 9 von 10 Fällen. In einer neueren Studie konnten Sonographie-Experten das Geschlecht in Schwangerschaftswoche 12 nur bei 46 Prozent aller Babys richtig bestimmen. In Woche 13 waren es 80 Prozent richtige Vorhersagen.

Es ist deshalb unwahrscheinlich, dass Sie das Geschlecht bei einer routinemäßigen ersten Ultraschalluntersuchung erfahren. Die meisten Ultraschallgeräte sind technologisch für so genaue Widergabe nicht ausgerüstet. Und der Sonographie-Spezialist wird nicht darauf warten können, dass sich Ihr Baby in eine optimale Position dreht. In Schwangerschaftswoche 13 kann sich Ihr Baby zusammenrollen oder herumturnen, deshalb kann es sehr schwierig sein, den richtigen Winkel zu erwischen.

Wenn Sie also keine „Falschmeldung“ bekommen möchten, sollten Sie sich lieber in Geduld üben. Es kann frustrierend sein, wenn einem das Geschlecht mitgeteilt wird und man muss später feststellen, dass das falsch war. Wenn es nicht unbedingt erforderlich ist, dass Sie das Geschlecht erfahren, weil Sie in Ihrer Familiengeschichte geschlechtsgebundene genetische Probleme haben, dann warten Sie bis zu Ihrem detaillierten Ultraschall in der Mitte der Schwangerschaft. Die Chance, das Geschlecht richtig zu erkennen, ist dann viel größer.

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Ultrasound fotos: BabyCenter community



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