Direkt zu Show Namibia verfügt über ein stabiles demokratisches System. Von der Weltbank (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)* wird Namibia in die Gruppe der Länder mit höherem mittlerem Einkommen eingestuft. Allerdings ist in kaum einem anderen Land der Welt das Vermögen so ungleich verteilt: Ein Teil der Namibierinnen und Namibier kann einen annähernd europäischen Lebensstandard pflegen, während mehr als 40 Prozent der Bevölkerung bereits vor der Corona-Krise als multidimensional arm (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)* galt. Sie verfügen nicht nur über ein geringes Einkommen, sondern leiden auch unter Einschränkungen in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Lebensstandard. Die Corona-Pandemie zwang auch Namibia zu harten Eindämmungsmaßnahmen. Die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen sind enorm. Die Wirtschaft lag zwischenzeitlich am Boden, der für das Land wichtige Tourismus war weitgehend zusammengebrochen, die Zahl der Armen ist stark angestiegen. Inzwischen zeichnet sich eine leichte Erholung ab, es ist aber davon auszugehen, dass es mehrere Jahre dauern wird, bis der Stand vor der Pandemie wieder erreicht wird. Auf dem aktuellen Index menschlicher Entwicklung (HDI (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)*) belegt das Land Platz 130 von 189 Staaten. Gemeinsame GeschichteNamibia und Deutschland verbindet aus historischen Gründen eine enge und politisch sensible Partnerschaft. Namibia war von 1884 bis 1915 deutsche Kolonie. In dieser Zeit kam es zu einem Aufstand der Herero und Nama gegen die Kolonialherrschaft. Dem anschließenden Krieg von 1904 bis 1908 fielen nach namibischer Schätzung etwa 66.000 Angehörige der beiden Völker zum Opfer. Viele der Überlebenden mussten Zwangsarbeit verrichten oder waren in Lagern interniert. Auch die Angehörigen vieler anderer Volksgruppen wurden vertrieben oder zur Arbeit auf deutschen Farmen gezwungen. 2014 vereinbarten die deutsche und die namibische Regierung einen Versöhnungsdialog zur Aufarbeitung der Gräueltaten. Im Mai 2021 wurde der Entwurf einer gemeinsamen politischen Erklärung vorgelegt. Er sieht vor, dass Deutschland den Völkermord an den Herero und Nama offiziell anerkennt und das Land und die Nachkommen der Opfer durch ein Versöhnungs- und Entwicklungsprogramm über 1,1 Milliarden Euro unterstützt. Die Unterzeichnung der Erklärung durch die beiden Regierungen steht noch aus (Stand: April 2022).
Die Sahara (arabisch: Wüste) ist mit mehr als neun Millionen Quadratkilometern die größte Wüste der Welt. Von West nach Ost misst sie über 6000 Kilometer. Sie reicht vom Atlantik im Westen bis zum Roten Meer im Osten. Vom Mittelmeer im Norden bis in den Sudan im Süden sind es 2000 Kilometer. In ihrem Einzugsbereich liegen die Länder Ägypten, Algerien, Marokko, Tunesien, Libyen, Westsahara, Niger, Mauretanien, Mali, Tschad und die Republik Sudan. In den Oasengebieten leben etwa zwei Millionen Menschen auf einer Fläche von 200.000 Quadratkilometern. Die Sahara besteht größtenteils nicht – wie häufig angenommen – aus Sand, sondern aus Geröll und Felsen. Zahlreiche, zum Teil über 3000 Meter hohe Gebirgszüge machen die größte Wüste der Welt in vielen Regionen unpassierbar. Namib: die ÄltesteDie Namib erstreckt sich auf einer Länge von rund 2000 Kilometern und einer Breite von 160 Kilometern entlang der Küste des südwestafrikanischen Staates Namibia. In der Sprache der Khoikhoi, eines Nomadenstammes im südlichen Afrika, bedeutet Namib "große Leere" oder "Barriere". Vor 55 Millionen Jahren entstand ein 220 Meter tiefes Sandbett, die rote "Ur-Namib". Die heutige Ausdehnung erreichte sie erst vor etwa vier bis fünf Millionen Jahren. Obwohl die Namib direkt am Atlantik liegt, kommt es in der Wüste so gut wie nie zu Niederschlägen. Die einzige Feuchtigkeitsquelle sind morgendliche Nebelschwaden, die sich bei Tagestemperaturen von 50 Grad Celsius schnell verflüchtigen. Jahrzehntelange Trockenperioden sind in der Namib keine Seltenheit. Der starke atlantische Seewind türmt zudem die höchsten Dünen der Welt auf, sie werden bis zu 300 Meter hoch. Der nördliche Teil der Namib-Küstenregion wird auch Skelettküste genannt. Der unberechenbare Benguela-Strom hat im Laufe der Zeit schon zahlreiche Schiffe und Wale an dieser Küste stranden lassen. Schiffswracks und Knochen sind Zeugen dafür, dass Gestrandete in dieser Umgebung keine Überlebenschancen hatten. In der Namib gibt es die größten Dünen der Welt | Bildquelle: Newspixx Vario Images/Ulrich BaumgartenAtacama: die TrockensteDie Atacama-Wüste im äußersten Norden Chiles gilt als die trockenste Wüste der Welt. Hier fällt praktisch kein Niederschlag. Sie liegt im Regenschatten der Anden, die jegliche Niederschläge abblocken. Obwohl die Atacama zum Teil an der Küste liegt, verhindert der kalte Humboldtstrom die Bildung von Regenwolken. Trotz der Wasserarmut wurde die Hochland-Wüste schon vor Jahrtausenden besiedelt und auch heute leben noch einige Völker in den Gebieten der spärlichen Oasen. Die Atacama-Wüste liegt in einem vulkanisch sehr aktiven Gebiet. Es gibt viele Geysire und Thermalquellen. Zudem ist sie reich an Bodenschätzen wie Salpeter, Kupfer, Silber und Gold. Auf dem 2636 Meter hohen Cerro Paranal im Norden der Atacama liegt eine Besonderheit: die modernste Sternwarte der Welt, betrieben von der ESO (European Southern Observatory). Wegen des Fehlens von Feuchtigkeit ist die Luft so klar, dass ihr riesiges Weltraumteleskop 50 Mal schärfere Bilder liefert als das Hubble-Teleskop im Weltraum. Die Atacama ist die trockenste Wüste der Welt | Bildquelle: Mauritius Images/Imagebroker/Christian HandlGobi: die Dino-WüsteDie Wüste Gobi liegt in Zentralasien und erstreckt sich über den südlichen Teil der Mongolei und die nördlichen Regionen der Volksrepublik China. Sie ist die nördlichste Wüste der Welt und liegt in einer kontinentalen Klimazone mit extremen Temperaturschwankungen von bis zu 80 Grad Celsius zwischen Sommer und Winter. In der Sprache der mongolischen Nomaden bedeutet Gobi "Wüste". Die Chinesen nennen die Wüste Gobi "Schamo", was übersetzt Sandwüste heißt. Streng genommen ist die Gobi jedoch gar keine Wüste, sondern eher eine Halbwüste oder Wüstensteppe. Nur drei Prozent der riesigen Gebiete bestehen aus Sand, der Rest aus überwiegend kahlen Felsformationen. Trotz der unwirtlichen Lebensbedingungen haben sich zahlreiche Menschen und Tiere an die Bedingungen der Wüste angepasst, wie zum Beispiel Gazellen, Schneeleoparde oder Wölfe. Seit 1955 durchquert die Transmongolische Eisenbahn die Gobi. Bis dahin war eine Durchquerung nur mit Karawanen möglich. Zudem liegen einige wichtige Handelsstädte und Stützpunkte der Seidenstraße am Südrand der Wüste. In den vergangenen Jahren erlangte die Wüste Berühmtheit durch aufsehenerregende Funde versteinerter Dinosaurier und deren Gelege. Es vergeht kaum ein Jahr, in dem der Sand nicht eine neue Art freigibt. Karge Landschaft in der Wüste Gobi | Bildquelle: Mauritius Images/Sven ZellnerOutback: die ViergeteilteDie große "Australische Wüste" besteht streng genommen aus vier Teilen: der Großen Victoriawüste, der Gibsonwüste, der Großen Sandwüste und der Tanamiwüste. Die vier Wüsten nehmen mehr als drei Viertel der gesamten Fläche Australiens ein. In den 1930er-Jahren versuchten viele europäische Forscher, die Wüsten Australiens zu erschließen. Die meisten kehrten nie zurück. Nur die Urbevölkerung Australiens, die Aborigines, sind in der Lage, ohne moderne Hilfsmittel im Outback zu überleben. Ihrem Glauben nach entstand die rote Wüste durch einen großen Frosch, der das ganze Wasser aus der australischen Tiefebene trank. Zu den berühmtesten Naturdenkmälern des Outbacks zählt der "Uluru", uns besser bekannt als "Ayers Rock". Er ist mit einer Länge von drei Kilometern, einer Breite von bis zu zwei Kilometern und einer Höhe von 348 Metern der größte Monolith (freistehender Steinblock) der Erde. Für die Aborigines ist er ein bedeutendes Heiligtum, das den Sitz ihrer Ahnen darstellt. Der größte Monolith der Erde | Bildquelle: dpa Picture-Alliance/Lehtikuva(Erstveröffentlichung: 2009. Letzte Aktualisierung: 07.10.2019)
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