Welche nebenwirkungen nach fsme impfung

Die Zeckenimpfung schützt gegen die FSME-Viren. Gegen die Borreliose schützt sie nicht. Im Gegensatz zu FSME kann die Borreliose rechtzeitig erkannt mit Antibiotika behandelt werden. Zecken können sehr selten noch weitere Krankheiten übertragen, aber auch gegen diese schützt die FSME-Impfung nicht.

FSME steht für «Frühsommer-Meningoenzephalitis» und ist eine Krankheit, die durch Zeckenstiche übertragen werden kann. Die Krankheit tritt in zwei Phasen auf: Eine bis zwei Wochen nach der Infektion durch die Zecken können grippeartige Symptome auftreten. Bei den meisten geschieht jedoch nichts. 

In der zweiten Phase entwickelt sich bei 5 bis 15 % der Erkrankten die Krankheit jedoch negativ und es kommt zu einem Befall des zentralen Nervensystem. Dies macht sich durch Kopfschmerzen, Lichtscheu, Schwindel, Konzentrations- und Gehstörungen bemerkbar. Diese Symptome können mehrere Monate anhalten.

Bei einige Patienten treten zudem Lähmungen der Arme, Beine oder Gesichtsnerven auf. Diese Lähmungen können bleibende Behinderungen hervorrufen. In ganz wenigen Fällen führt die FSME-Infektion sogar zum Tod.

FSME kann nicht ursächlich behandelt werden. Es gibt nur Arzneimittel, welche die Symptome verbessern.

Neben FSME ist die Borreliose die zweite entscheidende Krankheit, welche durch Zecken übertragen wird. Gegen Borreliose gibt es keine Impfung, dafür kann die Krankheit – rechtzeitig erkannt – aber mit Antibiotika behandelt werden. Eine ausführliche Erklärung der Krankheit hält z.B. das BAG (Borreliose/Lyme-Krankheit) oder der Beobachter (Borreliose) bereit.

Die Zeckenimpfung kann in der Apotheke ab 16 Jahren durchgeführt werden. Beim Arzt können Kinder schon früher geimpft werden.

  1. Impfung: Die Grundimmunisierung wird am besten im Winter gemacht.
  2. Impfung: 1 bis 3 Monate nach der ersten Impfung. Mit der zweiten Impfung wird bereits ein Impfschutz von 87% erreicht.
  3. Impfung: 5 bis 12 Monate nach der zweiten Impfung

Mit den drei Impfungen sind Sie für mindestens zehn Jahre mit einem Impfschutz von 99% geschützt.

Neben dem normalen Impfablauf gibt es auch das Schnellschema zu Beginn der warmen Jahreszeit. Bei diesem Schema folgt die zweite Impfung bereits nach 14 Tagen und die dritte Impfung nach 5 bis 12 Monaten. Beim Schnellschema liegt der Impfschutz nach der zweiten bei 85%.

Anmerkung: Die Prozentangaben können je nach Impfstoffhersteller variieren. Zur Sicherheit können Sie bei der Impfung kurz nachfragen, welcher Impfstoff verwendet wird.

Seit Anfangs 2019 wird fast die ganze Schweiz als Risikogebiet für FSME eingestuft. Deshalb wird die Impfung allen Personen empfohlen, welche sich beruflich oder privat im Freien aufhalten, besonders im Wald.

Wer sich mit der Zeckenimpfung auseinandersetzt, sollte sich folgende Fragen stellen:

  • Bin ich oft im Freien bzw. in Zeckengebieten?
  • Habe ich die Möglichkeit mich z.B. durch Sprays oder Kleidung gut gegen die Zecken zu schützen?
  • In welchem Verhältnis stehen die Nebenwirkungen und die FSME-Erkrankung?

Bauern oder Förster beispielsweise halten sich viel im Freien auf. Das gleiche gilt auch für Kletterer oder Wanderer. Beide Gruppen können sich vermutlich nicht immer genügend gegen Zecken schützen. Deshalb ist bei ihnen die Gefahr gross, öfters von Zecken gestochen zu werden. Die Wahrscheinlichkeit die FSME-Viren zu erhalten, steigt bei ihnen also deutlich. Diesen Gruppen ist die Impfung dringend zu empfehlen, da die Wahrscheinlichkeit problematischer Nebenwirkungen massiv kleiner ist als die Gefahr einer FSME-Erkrankung.

Wer sich nur in der Stadt bewegt, könnte von einer Impfung absehen. Er muss sich jedoch immer gut schützen, vor allem auch in stadtnahen Erholungsgebieten.

Für das Verhältnis zwischen Nebenwirkungen und der FSME-Erkrankung können die Zahlen der beiden nächsten Fragen zur Hilfe genommen werden. Statistisch gesehen treten schwere neurologische Nebenwirkung bei einer Impfung sehr selten auf (1 auf 70’000 bis 1 auf 1 Million Dosen). Das Risiko an einem Zeckenstich zu sterben liegt hingegen bei 1 zu 33’000 bis 500’000. Bleibende Behinderungen sind hingegen viel öfters. Die Rechnung ist damit einfach gemacht: Wer sich gerne draussen bewegt, wird viel eher an FSME erkranken als an den sehr seltenen neurologischen Nebenwirkungen der Impfung. 

Die Impfung wird im Allgemeinen sehr gut vertragen. Es kann aber dennoch zu Nebenwirkungen kommen, von welchen aber die meisten nach kurzer Zeit (etwa zwei Tage) vorbei sind:

  • Örtliche Reaktionen bei der Einstichstelle (bei ca. 30% der Personen): Rötung, kleine Schwellung, Schmerz
  • Allgemeine Reaktionen (bei ca. 30% der Personen): Kopfschmerzen, Müdigkeit, Übelkeit, Muskel- und Gelenkschmerzen, sehr selten Fieber
  • Allergische Reaktionen (Anaphylaktischer Schock): 1–2 Fälle auf 1 Million Dosen. Der Schock tritt sehr schnell auf und kann behandelt werden.
  • Schwere neurologische Nebenwirkung: Diese sind sehr selten (1 auf 70’000 bis 1 auf 1 Million Dosen).

Die schweren neurologischen Nebenwirkungen sind unserer Ansicht nach die einzigen, welche genauer betrachtet werden müssen. Die anderen Nebenwirkungen gehen schnell vorbei und sind unproblematisch. 

Was also sind die neurologischen Nebenwirkungen? Da sie äusserst selten sind, werden sie eher allgemein beschrieben: Beispielsweise starke Kopfschmerzen, Sehstörungen, vorübergehende Gefühlsstörungen, Krampfanfälle oder Lähmungserscheinungen. Extrem selten sind auch Entzündungen der Nerven oder des Gehirns nach einer Impfung aufgetreten. Die Eidgenössische Kommission für Impffragen schreibt dazu: «Bei der Seltenheit solcher Ereignisse ist eine Beurteilung des kausalen Zusammenhangs schwierig, muss aber in Einzelfällen als gegeben erachtet werden.»

Diese Nebenwirkungen sind also extrem selten, nicht klar zuzuordnen und vorübergehend. Somit überwiegt der Nutzen der Zeckenimpfung gegenüber allfälligen Nebenwirkungen.

Ca. 1 % der Zecken in Risikogebieten tragen das FSME-Virus. Bei einem Stich (bzw. Biss) beträgt das Risiko also maximal 1 zu 100 das Virus zu erhalten, weil nicht bei allen Stichen der Virus übertragen wird. Beim grössten Teil der Betroffenen passiert nach dem Stich nichts. Bei 5 bis 15 % der Infizierten wird das zentrale Nervensystem angegriffen, was zu bleibenden Behinderungen führen kann. Tödlich verläuft ca. 1 % der Fälle mit neurologischen Symptomen. (Zahlen via infovac.ch)

  • maximal 1 FSME-Virus-Übertragung auf 100 Zeckenstiche
  • 5 bis 15 Fälle mit Befall des zentralen Nervensystem auf 10’000 Zeckenstiche (1 bis 3 Fälle auf 2000 Stiche)
  • 1–3 Todesfälle auf 200’000 Zeckenstiche

Gemäss Swiss Paediatrics erkrankte eine von 1000 bis 5000 Personen in Risikogebieten an einer FSME mit neurologischen Symptomen. Demnach wäre das Risiko an einem Zeckenstich zu sterben 1 zu 33’000 bis 500’000.

Für eine komplette Zeckenimpfung betragen die Kosten bei uns in der Apotheke CHF 217.05.

Kosten Impfservice: CHF 25.00, darin enthalten sind Dokumentation, Verabreichung und Eintrag in den Impfausweis
Kosten Impfstoff: CHF 47.35

Da die Impfung drei Mal gemacht werden muss, sind die Kosten in der Apotheke 3 × CHF 25.00 + 3 × CHF 47.35, also CHF 217.05.

Mit der Zeckenimpfung sind Sie für mindestens 10 Jahre geschützt. Dann sollten Sie gemäss der Empfehlung des BAG die Impfung wieder auffrischen. Dafür reicht eine einzelne Impfung.

Beispielsweise bei uns in der Central Apotheke Thalwil (Serviceleistung Zeckenimpfung). Bei uns dauert die Impfung ca. 15 Minuten. Sie können sich bequem im Voraus anmelden und haben keine Wartezeiten.

Dieser Text wurde zuletzt am 13. August 2020 aktualisiert. Qualitätsgesichert durch Carmelina Pacifico, eidg. dipl. Apothekerin ETH.

Bei der FSME-Impfung findet ein Totimpfstoff Verwendung. Das bedeutet, dass abgetötete Viren oder aber nur Teile des Virus verabreicht werden. Es gibt Impfstoffe von verschiedenen Herstellern, das genaue Impfschema hängt vom jeweiligen Impfstoff ab.

Üblicherweise sind drei Impfungen für den vollständigen Aufbau des Impfschutzes notwendig. Die zweite Impfung erfolgt ein bis drei Monate nach der ersten, die dritte dann im Verlauf eines Jahres nach der zweiten. Die genauen Termine hängen vom verwendeten Impfstoff ab. In dringenden Fällen, zum Beispiel vor Auslandsreisen, ist eine Schnellimmunisierung möglich. Ihr Arzt oder ihre Ärztin kann Sie dazu beraten.

Nach der Grundimmunisierung sind regelmäßige Auffrischungsimpfungen notwendig.

Wer sollte sich impfen lassen?

Alle Menschen, die sich in FSME-Risikogebieten viel im Freien aufhalten. Einen Überblick über die Risikogebiete in Deutschland liefert die unten stehende Karte. Wer ein Reise plant und Informationen zu Risikogebieten im Ausland sucht, findet diese zum Beispiel auf der Internetseite des Auswärtigen Amts.

Wie gut schützt die Impfung?

99 von 100 Personen, die eine vollständige Grundimmunisierung gegen FSME erhalten haben, sind laut Robert Koch-Institut anschließend erst einmal gegen die Krankheit geschützt. Die Auffrischungsimpfungen sind dann notwendig, um diesen Schutz dauerhaft auf dem Niveau zu halten.

Ist ein Wechsel zwischen den Impfstoffen möglich?

Ja, es kann zwischen den Impfstoffen verschiedener Hersteller gewechselt werden. Wenn möglich, sollte aber zumindest die Grundimmunisierung, also die ersten drei Impfungen, durchgehend mit einem Impfstoff erfolgen.

Ab welchem Alter kann man gegen FSME impfen?

Es gibt spezielle Impfstoffe für Kinder, die ab einem Jahr zugelassen sind. Sollen Kinder geimpft werden, lassen Sie sich von Ihrem Kinderarzt oder der Kinderärztin beraten. Entscheidend ist immer, ob sich ein Kind in Risikogebieten viel im Freien aufhält. Da Kinder in der Regel viel draußen sind, sind sie besonders gefährdet für Zecken-Stiche. Andererseits verlaufen FSME-Infektionen bei Kindern oft milder und mit weniger Folgeschäden als bei Erwachsenen. Bei Kindern unter drei Jahren treten nach der Impfung zudem häufiger Nebenwirkungen wie Fieber auf. Ist ein Kind jünger als drei Jahre sollten die Eltern gemeinsam mit dem Kinderarzt oder der Kinderärztin also besonders gut abwägen, ob die Impfung bereits sinnvoll ist oder noch Zeit hat, bis das Kind größer ist.

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FSME-Impfung bei Kindern: Ab welchem Alter?

Zecken sind gefährliche Krankheitsüberträger – unter anderem von FSME. Experten empfehlen Menschen in Risikogebieten, sich impfen zu lassen. Doch für Kleinkinder gilt das oft noch nicht

Kann man auch in der Schwangerschaft impfen?

Da es sich bei der FSME-Impfung um einen Totimpfstoff handelt, kann auch in der Schwangerschaft und Stillzeit geimpft werden, wenn es nötig ist. Trotzdem sollte gerade im ersten Drittel der Schwangerschaft auf nicht unbedingt erforderliche Impfungen verzichtet werden. Schwangere Frauen, die sich gegen FSME impfen lassen wollen, sollten sich vom Arzt oder der Ärztin beraten lassen.

Welche Nebenwirkungen hat die Impfung?

"Vor allem nach der ersten Impfung können grippeähnliche Symptome wie Unwohlsein, Kopfschmerzen und leicht erhöhte Körpertemperatur auftreten, was als Hinweis für die Auseinandersetzung des Immunsystems mit dem Impfstoff zu werten ist," stellt Professor Reinhard Kaiser, ehemaliger Chefarzt der Klinik für Neurologie am Helios Klinikum Pforzheim fest. Diese Nebenwirkungen treten üblicherweise innerhalb von vier Tagen nach der Impfung auf. Auch weitere Nebenwirkungen wie allergische Reaktionen, Müdigkeit, Muskel- und Gelenkschmerzen oder Magen-Darm-Beschwerden sind möglich. An der Stelle, an der geimpft wurde, können zum Beispiel Schmerzen und eine Rötung vorkommen. "Insgesamt gilt die Impfung aber als sehr gut verträglich," so Kaiser.

Was kostet die Impfung gegen FSME?

Eine Impfung kostet um die 50 Euro. In vielen Fällen werden die Kosten jedoch von den gesetzlichen Krankenkassen oder anderen Leistungsträgern übernommen.

Dies gilt zum Beispiel bei Personen,

  • die in FSME-Riskogebieten leben und sich dort viel im Freien aufhalten
  • die durch ihren Beruf ein erhöhtes FSME-Risiko haben (zum Beispiel Forstarbeiter oder Landwirte in Risikogebieten)

Wer eine FSME Impfung aufgrund einer Urlaubsreise in ein Risikogebiet benötigt, sollte sich bei seiner Krankenkassen erkundigen. Manche übernehmen die Impfkosten, obwohl sie nicht dazu verpflichtet sind.

Wie lange darf man nach der Impfung keinen Sport treiben?

"Nach der ersten Impfung würde ich eine Trainingspause von ein bis zwei Tagen empfehlen," meint Kaiser. "Sofern keine Nebenwirkungen bestehen, gibt es aber sonst keinen Einwand gegen Sport nach der Impfung."

Wie oft muss man die Impfung auffrischen?

Auffrischungen sind alle drei bis fünf Jahre fällig, die genauen Termine hängen unter anderem vom verwendeten Impfstoff und dem Alter der Person ab. Lassen Sie sich am besten den nächsten Auffrischungstermin gleich mit Bleistift vom Arzt oder der Ärztin im Impfpass vermerken!

Auffrischung vergessen – was tun?

Wenden Sie sich an Ihren Arzt oder ihre Ärztin. Üblicherweise - und vor allem wenn die Grundimmunisierung schon abgeschlossen ist - kann die vergessene Auffrischungsimpfung einfach nachgeholt werden.

Kann eine Impfung direkt nach einem Zeckenstich FSME verhindern?

Laut dem Robert Koch-Institut kann bei einer Person mit ungenüggendem Impfschutz gegen FSME auch eine Impfung sofort nach einem Zeckenstich eine Ansteckung mit der Krankheit mit größter Wahrscheinlichkeit nicht mehr verhindern. Denn es dauert etwa sieben bis 14 Tage, bis nach einer Impfung die schützenden Antikörper im Körper entstehen. Auch genügt bei FSME eine einzelne Impfung nicht für einen sicheren Schutz. Bei Personen, bei denen eine Impfung sowieso angezeigt ist, zum Beispiel, weil sie sich regelmäßig in Risikogebieten aufhalten, spricht aber nichts dagegen, diese sofort nach einem Stich vorzunehmen.

Robert Koch-Institut: Antworten auf häufig gestellte Fragen zur FSME-Impfung. Online: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/FSME/FSME-Impfung/FSME-Impfung.html (abgerufen am 08.03.2022)

Paul-Ehrlich-Institut: FSME Impfstoffe. Online: https://www.pei.de/DE/arzneimittel/impfstoffe/fsme/fsme-node.html (abgerufen am 08.03.2022)

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