Welche augentropfen bei brennenden augen

Brennende Augen sind zwar sehr unangenehm, meistens verschwindet das Symptom jedoch von alleine wieder. Häufig treten weitere Beschwerden wie Juckreiz, Rötungen und Tränen auf. Für das Augenbrennen kommen viele Ursachen infrage, von einer kurzzeitigen Reizung über eine allergische Reaktion bis hin zu Erkrankungen.

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Welche augentropfen bei brennenden augen
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Viele Menschen mit Heuschnupfen kennen das Symptom Augenbrennen sehr gut. Während sie wissen, welche Ursache hinter ihren Beschwerden steckt, stellen sich andere die Frage, warum ihre Augen brennen und jucken. Es gibt eine Vielzahl an Auslösern für diese Alltagsbeschwerden, die meisten davon sind harmlos. Dennoch gibt es Fälle, in denen Betroffene mit brennenden Augen besser ärztliche Hilfe einholen sollten.

Artikelinhalte im Überblick:

Ursachen für brennende Augen

Von Fremdkörpern im Auge über allergische Reaktionen bis hin zu Entzündungen gibt es vielfältige Ursachen für Augenbrennen. Denn mit dem unangenehmen Symptom reagiert der Körper schnell auf äußere Einflüsse oder Krankheiten. Viele der Gründe sind harmloser Natur, die sich leicht beseitigen lassen. Es können aber auch ernsthafte Ursachen hinter brennenden Augen stecken.

  • Überanstrengung und Müdigkeit: Wer müde ist und zu wenig Schlaf hatte, leidet im Laufe des Tages meistens unter brennenden Augen. Auch eine lange Zeit vor einem Bildschirm strengt die Augen an – zudem blinzelt man seltener und die Tränendrüse produziert zu wenig Tränenflüssigkeit.

  • Kosmetika: Wenn Mascara, Eyeliner oder etwas Farbe beim Wimpern färben ins Auge gelangt, löst das häufig Augenbrennen und Schmerzen aus.

  • Heuschnupfen und Allergien: Ein häufiges Symptom bei allergischen Reaktionen auf Pollen oder Allergene wie Hausstaub sind brennende und juckende Augen. Es kommt dann zu einer allergischen Entzündung der Bindehaut. Daneben kommt häufig Schnupfen und Niesreiz hinzu.

  • Augenentzündung: Die Augen brennen, jucken und sind gerötet? Wenn zusätzlich morgens die Augen verklebt sind, kann eine Bindehautentzündung (Konjunktivitis), ausgelöst durch Bakterien oder Viren, dahinterstecken. Möglich sind auch eine Hornhautentzündung (Keratitis) oder Lidrandentzündung (Blepharitis).

  • Augenherpes: Herpesviren können im Gesicht nicht nur die Lippen, sondern auch die Augen befallen.

  • Lidspaltenfleck (Pinguecula): Im höheren Alter kann sich ein gelber Fleck auf dem Augenweiß bilden. Die Alterserscheinung ist harmlos und entsteht durch ein Austrocknen der Bindehaut.

  • Unfall mit Chemikalien: Im Haushalt kann es leicht passieren, dass die Augen in Kontakt mit Reizstoffen in Putzmitteln kommen. Mögliche Beschwerden sind dann brennende Augen und starke Schmerzen. Gefährdet ist auch, wer mit Chemikalien arbeitet und keine Schutzbrille trägt.

  • Fremdkörper: Wenn zum Beispiel Staub, Sandkörner oder Rauch ins Auge gelangen, reagiert es mit Augenbrennen, Schmerzen oder Jucken.

  • Kontaktlinsen: Werden die Linsen zu lange getragen, nicht regelmäßig gewechselt oder richtig gesäubert, können die Augen brennen. Auch eine falsch eingestellte Brille kann brennende, schmerzende oder juckende Augen verursachen. Zudem kann eine verkrümmte Hornhaut zu Sehstörungen und Überanstrengung der Augen zur Folge haben, was Augenbrennen auslösen kann.

  • Trockene Augen: Das Auge ist in der Regel durch einen Tränenfilm geschützt. Trocknet dieser aus, kann es zu brennenden und juckenden Augen kommen. Auslöser für trockene Augen gibt es viele, etwa Zigarettenrauch, trockene oder kalte Luft sowie eine hohe Ozonbelastung und Zugluft. Auch Erkrankungen kommen infrage: Beim Sicca-Syndrom (auch Sjögren-Syndrom) ist die Augenoberfläche nicht genügend mit dem Tränenfilm benetzt. Weitere Ursachen für Augentrockenheit sind zum Beispiel hormonelle Veränderungen, Medikamente oder Allergien.

  • Nebenwirkung von Medikamenten: Manche Arzneimittel können unerwünschte Wirkungen am Auge hervorrufen, zum Beispiel Augentropfen, Augensalben, blutdrucksenkende Arzneimittel, Schmerzmittel und mit Vitamin-A-verwandte Wirkstoffe.

  • Erkältung: Erkältungs- und Grippeviren können auch die Augen befallen und infolge brennende Augen verursachen. Auch eine Infektion mit dem Coronavirus kommt als Ursache brennender und juckender Augen infrage.

Auch verschiedene Grunderkrankungen wie Diabetes mellitus, Schilddrüsenprobleme wie eine Schilddrüsenunterfunktion, Rheuma oder Hauterkrankungen können als Symptom Augenbrennen aufweisen.

Augen brennen: Oft treten Begleitsymptome auf

Viele Menschen plagen nicht nur brennende Augen, sondern noch weitere unangenehme Symptome. Die häufigsten begleitenden Beschwerden sind:

Wann sollte man mit Augenbrennen ärztliche Hilfe einholen?

In vielen Fällen hören Augen von selbst wieder auf zu brennen. Dennoch gibt es bestimmte Situationen, in denen Betroffene besser ärztlichen Rat einholen sollten. Wenn die Augen wiederholt brennen oder sich die Beschwerden nicht nach kurzer Zeit legen, sollte besser ein*e Arzt*Ärztin aufgesucht werden. Dies könnte ein Hinweis auf eine Augenerkrankung oder verschiedene Infektionen sein.

Tritt das Augenbrennen oder der Juckreiz mit Erkältungssymptomen wie Husten und Fieber auf, kann der*die Hausarzt*Häusärztin die geeignete erste Anlaufstelle sein. Zu beachten ist, dass bei Verdacht auf eine Infektion mit dem Coronavirus zunächst ein Test erfolgen sollte beziehungsweise die Vorgehensweise telefonisch mit der hausärztlichen Praxis abzustimmen ist.

Einen Notfall stellen dagegen akute Augenverletzungen dar, zum Beispiel ein Unfall mit Chemikalien, in dessen Folge die Augen brennen. Wer nach der Anwendung von Augentropfen oder -salben ein Brennen verspürt, sollte das mit seiner*m Ärztin*Arzt besprechen, um eine Unverträglichkeit auf bestimmte Inhaltsstoffe des Medikaments auszuschließen oder bei Bedarf auf ein anderes Präparat zu wechseln.


Ärztliche Untersuchungen, wenn die Augen brennen

Nach dem Anamnesegespräch, in dem die*der Augenärztin*Augenarzt abklärt, wie stark die Beschwerden sind und wie lange sie bereits anhalten, folgt die körperliche Untersuchung. Im Fokus steht dabei die Augenregion, die auf Rötungen, Augentrockenheit, Entzündungen, Schwellungen oder sichtbare Verletzungen untersucht wird. Daneben werden in der augenärztlichen Praxis die Augenbewegungen, die Größe der Pupille und der Augeninnendruck geprüft sowie das Auge auf sichtbare Blutungen hin untersucht.

Mit einem Sehtest wird das Sehvermögen geprüft und ob möglicherweise eine Überanstrengung der Augen für das Brennen verantwortlich ist. Eine detaillierte Untersuchung der einzelnen Schichten des Auges ermöglicht die Spaltlampe. Bei Verdacht auf Heuschnupfen oder eine allergische Reaktion hilft ein Allergietest wie der Prick-Test weiter. Liegt der Verdacht auf eine Entzündung nahe, kann ein Abstrich aus dem Auge genommen werden oder die Tränenflüssigkeit im Labor untersucht werden.

Brennende Augen mit Hausmitteln lindern?

Bei akutem Augenbrennen können in manchen Fällen Hausmittel schnelle Linderung verschaffen. Eine schnelle und einfache Maßnahme sind kalte Kompressen. Dazu ein Baumwolltuch mit kaltem Wasser oder abgekühltem Tee (Kamille, Salbei oder Ringelblume) tränken und auf die brennenden Augen legen. Auch Kompressen aus dem Gefrierschrank können helfen – zum Schutz der Augen diese nicht direkt auf die Haut legen, sondern in ein dünnes Bauchwolltuch wickeln. Alternativ gibt es kühlende Augenmasken, die sogar unmittelbar auf die geschlossenen Augen gelegt werden. Die kalten Kompressen nur solange auf den Augen liegen lassen, wie es sich angenehm anfühlt.

Brennen die Augen, weil Shampoo, Kosmetika, Sonnencreme oder Reizstoffe wie Putzmittel ins Auge gelangt sind und zur Reizung führen, sollten sie mit klarem Wasser ausgespült werden. Im letzten Fall sollte umgehend ärztliche Hilfe gerufen werden.

Sind die Augen durch lange Bildschirmarbeit überanstrengt, können gezielte Entspannungsübungen helfen: Zum Beispiel zwischendurch für ein paar Sekunden die Augen schließen, die Augen rollen oder für ein paar Minuten aus dem Fenster sehen. Sorgen Kontaktlinsen für brennende Augen, sollten Betroffene ein anderes Produkt ausprobieren oder zwischendurch immer wieder Brille tragen.

Ist trockene Luft Ursache des Augenbrennens, kann ein Luftbefeuchter helfen. Wird ein kleines Gefäß mit Wasser auf die Heizung gestellt, verdunstet die Flüssigkeit und erhöht den Feuchtigkeitsgehalt der Raumluft. Auch Pflanzen wirken sich günstig auf das Raumklima aus und helfen bei trockenen und brennenden Augen.

Behandlung von Augenbrennen

Lassen Hausmittel das Augenbrennen nicht abklingen, ist ärztliche Hilfe gefragt. Je nach Ursache kommen verschiedene Möglichkeiten zur Therapie infrage:

  • Freiverkäufliche Augentropfen helfen bei trockenen, brennenden Augen, die sie beruhigen und mit Inhaltsstoffen wie Hyaluronsäure und Dexpanthenol befeuchten. Idealerweise sollten die Tropfen keine Duft- oder Konservierungsstoffe enthalten, um die Augen nicht weiter zu reizen.

  • Brennende Augen bei Heuschnupfen und anderen Arten von Allergien können mit verschreibungspflichtigen Augentropfen, die Antihistaminika oder Mastzellenstabilisatoren enthalten, gelindert werden. Zusätzlich kann eine Hyposensibilisierung langfristig helfen, die allergische Reaktion auf die auslösenden Stoffe zu mildern.

  • Bei einem verminderten Tränenfilm können Tränenersatzmittel in Form von Tropfen oder Augengel gegen das Brennen der Augen helfen. Die künstlichen Tränen bestehen aus gereinigtem Wasser und einem Filmbildner, der sich schützend auf die Augenoberfläche legt und für Befeuchtung sorgt.

  • Antibiotika behandeln eine bakterielle und Virostatika eine virale Entzündung, zum Beispiel eine Bindehautentzündung. Die*der Augenärztin*Augenarzt verschreibt passende Medikamente, meistens als Tropfen oder Salben.

  • Fremdkörper werden entfernt: Staub, Wimpern oder Sand kann man in der Regel selbst mit einem sauberen Tuch von der Nase ausgehend aus dem Auge wischen. Liegen größere Partikel an der Oberfläche, können sie unter einem vergrößernden Spaltlampenmikroskop herausgezogen werden. Tieferliegende Fremdkörper müssen meistens chirurgisch entfernt werden.

  • Verursacht eine Grunderkrankung oder Augenkrankheit das Augenbrennen, legt sich das Symptom meistens, wenn diese adäquat behandelt wird.


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Bei Fußballspielern ist es der Griff in den Schritt, für Kampfsportarten gibt es das Suspensorium. Dadurch soll das männliche Genital vor Verletzungen geschützt werden, die zu heftige Hodenschmerzen führen. Was Schmerzen im Hoden auslösen kann.

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Hodenschmerzen äußern sich als Ziehen, Druck oder Stechen im Hodenbereich, also direkt am Hodensack (Skrotum) mit ausstrahlendem Schmerz in der Leistenregion. Während bei einem akuten Trauma, wie einem Sturz mit Prellung oder nach einer Schlageinwirkung auf die Hoden, die Ursache erklärbar ist, können Hodenschmerzen spontan auftreten und auf eine Erkrankung des männlichen Urogenitaltrakts hinweisen. Die Auslöser sind dann sehr unterschiedlich und können vom bakteriellen Infekt bis hin zum Hodenkrebs reichen. Eine ärztliche Abklärung der Ursache für Hodenschmerzen ist unverzichtbar.

Artikelinhalte im Überblick:

Unterschiedliche Schmerzen an den Hoden

Laut einer Umfrage unter Urologen ist jeder zweite Mann in Deutschland im Laufe seines Lebens von Hodenschmerzen oder Beschwerden im Bereich der Prostata betroffen. Abhängig von den Ursachen der Hodenschmerzen können die Beschwerden in ihrer Dauer und Stärke deutlich variieren. Die Intensität der Schmerzen lässt aber keine Rückschluss auf die Schwere einer Erkrankung zu. Auch können Erkrankungen umliegender Organe nur in den Genitalbereich ausstrahlen.

Hodenschmerzen meist von Sportunfällen

Häufigste Ursachen für Hodenschmerzen sind akute Verletzungen. Dabei ist nicht immer von einem Tritt in den Unterleib auszugehen. Meist handelt es sich um Freizeit- und Sportunfälle, wie etwa ein Fußballschuss in den Unterleib oder ein Fahrradsturz mit Prellung im Schritt am Fahrradrahmen. Besonders gefährlich erscheint statistisch gesehen das Inline-Skaten: Beim sogenannten Grinden, dem Entlangrutschen mit den Rollschuhen auf einem Geländer, verfehlen Skater häufig die Stange und landen mit gespreizten Beinen, genauer mit dem Beckenboden und ihrem Genital direkt auf dem Handlauf. Für männliche Passanten resultiert dadurch eine weitere mögliche Ursache für Hodenschmerzen, den psychosomatischen Phantomschmerz. Dabei handelt es sich jedoch nicht um einen echten Schmerz, sondern um eine unwillkürliche Muskelkontraktion des Beckenbodens, die durch Spiegelneurone im Gehirn als miterlebter Schmerz interpretiert wird.

Hodenschmerzen nach dem Sex

Kommt es beim Sexualverkehr nicht zum Samenerguss beim Mann oder wird der Orgasmus mechanisch gestört, kann dies zu Hodenschmerzen führen. Eine dauerhafte Erektion kann als in die Hoden ausstrahlender Schmerz empfunden werden. Beim trockenen Orgasmus fehlt der Entspannungimpuls für die Hoden, die sich am Samenleiter an den Körperstamm herangezogen haben. Sie bleiben dann vorerst in dieser Becken nahen Position, was sich aufgrunde der nichterfolgten Endorphinausschüttung beim Orgasmus als krampfartiger Schmerz im Hodensack anfühlt. Diese als Kavaliersschmerzen bezeichneten Missempfindungen bedürfen aus medizinischer Sicht aber keiner Behandlung und lösen sich binnen Minuten bis weniger Stunden von selbst.

Hodenprellung und Hydrozele

Äußere Einwirkungen wie Stöße, Schläge oder Tritte können längerfristige Schmerzen im Bereich der Hoden auslösen. Dabei erleiden die Betroffenen meist eine sogenannte Hodenprellung, die neben den Schmerzen durch ein Hämatom im Bereich der Hoden und ein entsprechendes Anschwellen des Hodensacks gekennzeichnet ist. Hier hilft in der Regel ebenfalls nur Kühlen und Geduld. Die Schmerzen können sich über mehrere Tage hinziehen, verschwinden jedoch normalerweise wieder von alleine.

Mit dem Hämatom geht meist eine bläulich-grünliche Verfärbung der Hoden einher, die jedoch ebenfalls im Laufe der Zeit wieder zurückgeht. Der Erguss aus Blut und Lymphflüssigkeit kann sich auch verkapseln und einen tastbaren Knoten am Hoden bilden, der sich aber deutlich weicher tastet als der gefürchtete Hodenkrebs. Diese Flüssigkeitsansammlung wird als Hydrozele bezeichnet. Sie ist aber kein statisches Gebilde, kann sich vorübergehend verkleinern und dann wieder mit Flüssigkeit füllen. Dabei ist in der Ausdehnung kein echtes Limit gesetzt, so dass Fälle beschrieben werden, bei denen sich der Hodensack durch eine Hydrozele auf bis zu einen Meter Durchmesser vergrößert hat.


Hodenentzündung (Orchitis) als Ursache für Hodenschmerzen

Die Hodenentzündung (Orchitis) ist die häufigste nicht-akute Ursache der Hodenschmerzen. Meist wird sie von einer Entzündung der Nebenhoden (Epididymitis) begleitet. Auslöser sind Viren oder Bakterien, sie führen zur Schwellung der Hoden mit Rötung und lokalem Temperaturanstieg am Hodensack.

Die Schmerzen beginnen mit einem leichten, kaum wahrnehmbaren Ziehen und nehmen im Krankheitsverlauf stetig zu. Begleitsymptome der Hodenentzündnung sind Fieber, Beschwerden beim Wasserlassen und weiteren unspezifischen Krankheitssymptome. Die Diagnose wird durch Sicht- und Tastbefund gestellt und mittels Ultraschalluntersuchung gesichert. Zur Bestimmung des auslösenden Erregers wird das Ejakulat auf Bakterien und Viren im Labor untersucht.

Eine nicht behandelte Hodenentzündung kann sich chronisch festsetzen und intervallweise schmerzend wiederkehren.

Behandlung der Hodenentzündung (Orchitis)

Je nach Auslöser der Hodenentzündung muss diese unterschiedlich behandelt werden. Bakteriell bedingte Hodenentzündungen lassen sich indes mit Antibiotika relativ erfolgreich behandeln, wobei möglichst frühzeitig mit der Therapie begonnen werden sollte, um den Übergang in einen chronischen Krankheitsverlauf zu vermeiden. Bei der viralen Orchitis kann lediglich zur Bettruhe mit "Ruhe im Bett" und Kühlung des Hodensacks geraten werden. Entzündunghemmende Medikamente unterstützen die Therapie. Sind Mumpsviren Auslöser der Beschwerden, erfolgt eine Behandlung mit Interferon.

Bleibt eine Hodenentzündung unbehandelt und setzt sich chronisch fest, werden Hoden- und Nebenhoden dauerhaft geschädigt. Neben ständigen Schmerzen wird die Zeugungsfähigkeit beeinträchtigt, was bis zur Steriliiät (Zeugungsunfähigkeit) führen kann. Die Entzündung begünstigt die Entstehung von Abszessen, die eine Blutvergiftung (Sepsis) auslösen können. Außerdem werden die Geschlechtspartner einer Ansteckung mit dem Erreger ausgesetzt.

Hodenschmerzen durch Krampfadern und Leistenbruch

Krampfadern sind ausgesackte venöse Blutgefäße. Im Analbereich werden diese als Hämorrhoiden bezeichnet, im Bereich den Hoden als Varikozele. Die Schmerzen treten hier typischerweise verstärkt unter körperlicher Belastung auf. Ein operative Entfernung oder Verödung dieser Krampfadern gilt als einzig sinnvolle Therapie.

Der Schmerz bei einem Leistenbruch strahlt häufig in Richtung der Hoden aus und wird von den Betroffenen dort als stark schmerzhaftes Druckgefühl wahrgenommenen. Dabei drücken durch den Gewebebruch des Bauchfells Teile der Eingeweide auf den Samenstrang oder die Blutgefäße. Dies führt zum Anschwellen und Schmerzen der Hoden und lässt sich nur durch eine operative Versorgung des Leistenbruchs behandeln.

Schmerzen der Hoden durch Nierensteine

Erkrankungen der Nieren und ableitenden Harnwege können Hodenschmerzen auslösen. Der Schmerz strahlt dabei meist nur in den Genitalbereich aus und lässt die Hoden mitschmerzen. Die Behandlung des ursächlichen Auslösers lindert dann auch den Hodenschmerz. So muss ein Nieren- oder Blasenstein dann beispielsweise mit Ultraschall zertrümmert oder endoskopisch-mechanisch entfernt werden.

Schmerzen durch verdrehte Hoden

Bei der sogenannten Hodentorsion verdrehen sich die Hoden um die eigene Achse und die Blutzufuhr wird abschnürt. Dies führt durch den Druck des Blutrückstaus zu massiven Schmerzen der Hoden, die von Bauchschmerzen, einem Anschwellen des Hodensacks, Übelkeit und Erbrechen begleitet werden. Erfolgt nicht umgehend eine operative Behandlung, bei der die Hoden wieder in ihre Ausgangslage gebracht werden, droht das Gewebe schon nach wenigen Stunden abzusterben und der betroffene Hoden muss anschließend vollständig entfernt werden. Gefahr einer Hodentorsion besteht vor allem für Kinder und Jugendliche. Erst mit dem Wachstum erreichen die Hoden nach der Pubertät ihre endgültige Position im Hodensack und festigen sich dort. Schnelle Drehbewegungen beim Spielen sind aber keine Gefahr.

Hodenkrebs als Ursache von Hodenschmerzen

Als stark reaktives Gewebe ist für die Hoden eine erhöhte Gefahr der Tumorbildung gegeben. Schmerzen treten aber erst zu einem späteren Krankheitsverlauf auf. Schon viel früher sind beim Hodenkrebs Schwellungen und Verhärtungen am Hoden und den Samenleitern tastbar. Um diese von gutartigen Geschwulsten abgrenzen zu können, ist eine Ultraschalluntersuchung erforderlich.

Hodenkrebs bedarf dringend medizinischer Behandlung, denn frühzeitig behandelt liegen die Heilungschancen bei über 90 Prozent. Zur Therapie des Hodenkrebs kann der betroffenen Hoden entfernt und bei Bedarf zusätzlich mit Strahlen- oder Chemotherapie behandelt werden.

Bei Hodenschmerzen dringend einen Arzt aufsuchen

Die Ursachen für Hodenschmerzen sind vielfältig. Nur in seltenen Fällen, wie dem Kavaliersschmerz, bedürfen sie keiner Behandlung und vergehen von selbst. Hält ein Hodenschmerz länger als zwölf Stunden an oder nimmt in dieser Zeit stark zu, ist sofort der Hausarzt oder idealerweise der Facharzt aufzusuchen, der Urologe oder Männerarzt.


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Ziehen im Rücken richtig deuten

Welche augentropfen bei brennenden augen
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Nierenschmerzen werden häufig gar nicht als solche erkannt, sondern nur als Rückenschmerzen wahrgenommen. Aber was ist, wenn die Nieren wehtun? Alles zu Ursachen von Nierenschmerzen, welche Symptome zusätzlich auftreten können und wann bei Nierenschmerzen ärztlicher Rat nötig ist.

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Die Nieren liegen deutlich höher, als viele Menschen glauben, nämlich rechts und links der Wirbelsäule auf Höhe der untersten Rippen. Deshalb werden Nierenschmerzen oft mit Rückenschmerzen verwechselt. Die Schmerzen können auch in die Flanken oder nach vorne in den Bauch ausstrahlen.

Artikelinhalte im Überblick:

  • Anzeichen
  • Ursachen
  • Diagnose
  • Weitere Symptome
  • Behandlung
  • Hausmittel

Wie stellt man Nierenschmerzen fest?

Hinter Nierenschmerzen können verschiedene Erkrankungen stecken. Nierenschmerzen treten meist beidseitig auf, sie können aber auch nur auf einer Seite rechts oder links vorhanden sein. Um zu unterscheiden, ob wirklich die Nieren weh tun oder es sich um Rückenschmerzen handelt, kann ein einfacher Test helfen: Klopfen Sie mit der Handkante etwa drei Finger breit leicht über dem Beckenkamm. Wenn dies schmerzt, ist ein Nierenproblem wahrscheinlich. Nierenschmerzen sind außerdem anders als Rückenschmerzen nicht bewegungsabhängig.

Was sind Ursachen von Nierenschmerzen?

Hinter Nierenschmerzen können eine Reihe von teilweise schweren Erkrankungen stecken. Dazu gehören beispielsweise:

  • Nierenbeckenentzündung: Verursacht starke Schmerzen im Nierenbereich, meist kommt Fieber hinzu. Die Nierenbeckenentzündung ist eine Infektion und kann durch eine verschleppte Blasenentzündung entstehen. Sie muss mit Antibiotikum behandelt werden. Eine Nierenbeckenentzündung ist die häufigste Ursache für Nierenschmerzen.

  • Nierenentzündung: Entzündung der Nierenkörperchen, wird meist durch Medikamente oder Medikamentenmissbrauch ausgelöst.

  • Zysten an den Nieren ("Zystennieren"): Eine polyzystische Nierenerkankung ist meist erblich. Es kommen zu den Nierenschmerzen meist weitere Symptome wie hoher Blutdruck, Blut im Urin, häufige Harnwegsinfektionen und Nierensteine hinzu.

  • Nierensteine, Nierengrieß oder Harnsteine:  In den Harnleiter gewanderte Nierensteine oder Nierengrieß können starke Nierenschmerzen oder auch Nierenkoliken verursachen.

  • Nierenkrebs: Nierenkrebs ist sehr selten und zeigt selten früh Symptome. Im fortgeschrittenen Stadium können zu den Nierenschmerzen zusätzlich Fieber, Müdigkeit und Blut im Urin auftreten.

Wann ist bei Nierenschmerzen eine Untersuchung nötig?

Bei Nierenschmerzen oder Nierenkoliken (krampfartige Nierenschmerzen) sollte immer ein*e Ärzt*in aufgesucht werden, um die Ursache abklären zu lassen. Nierenschmerzen können auf ernste Erkrankungen hinweisen, weshalb sie unbedingt untersucht werden sollten. Das gilt auch in der Schwangerschaft, wo ein Nierenstau durch eine ungünstige Lage des Kindes entstehen kann. Unbehandelte Erkrankungen der Niere können schwere Folgeschäden nach sich ziehen oder sogar lebensbedrohlich werden.

Welche Symptome können bei Nierenschmerzen zusätzlich auftreten?

Je nach Ursache für die Nierenschmerzen können weitere Symptome gleichzeitig auftreten. Dies könne unter anderem sein:

  • Fieber
  • allgemeines Krankheitsgefühl und Abgeschlagenheit
  • Übelkeit
  • hoher Blutdruck
  • Blut im Urin
  • Ödeme (Wasseransammlung im Gewebe)

Behandlung von Nierenschmerzen

Nierenschmerzen sollten nie eigenmächtig behandelt werden. Je nach Ursache ist die Behandlung von Nierenschmerzen durch den*die Ärzt*in unterschiedlich. Bakterielle Infekte wie eine Blasen- oder Nierenbeckenentzündung werden mit Antibiotika behandelt.

Nierensteine hingegen können von selbst abgehen oder sie müssen mit Stoßwellen zerkleinert werden, damit sie über die ableitenden Harnwege abtransportiert und ausgeschieden werden können.

Hausmittel bei Nierenschmerzen

Bis zum Arzttermin können Sie selbst versuchen, die Nierenschmerzen zu lindern. Hausmittel bei Nierenschmerzen sind:

  • Wärme: Eine Wärmflasche oder ein Heizkissen in der Nierengegend kann die Krämpfe und die Schmerzen lindern.

  • Trinken: Vor allem bei Infektion ist es ratsam, die Nieren mit viel Flüssigkeit zu spülen. Dafür eignet sich Wasser genauso wie Tee. Es gibt spezielle Blasen- und Nierentees, die bei Beschwerden verwendet werden können.

  • Kohlwickel: Die Inhaltsstoffe des Kohls können entzündungshemmend wirken. Für Kohlwickel die Blätter des Kohls aufkochen und warm in ein Tuch legen. Das Tuch im Anschluss auf die schmerzenden Nieren geben.

Sind die Schmerzen in der Nierengegend zu stark und/oder hören nicht auf, sollte unbedingt ärztlicher Rat eingeholt werden.


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Flankenschmerzen können unterschiedlich stark ausgeprägt sein und einen stechenden, ziehenden oder krampfartigen Charakter haben. Welche Ursachen infrage kommen und was gegen Flankenschmerzen hilft.

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Die Flankenschmerzen können links, rechts oder beidseitig am unteren Rumpf auftreten. In der Regel sind die Schmerzen das Symptom einer Grunderkrankung, die oft von weiteren Beschwerden wie Fieber, Abgeschlagenheit oder Rückenschmerzen begleitet werden. Da auch ernsthafte Erkrankungen wie eine Nierenbeckenentzündung oder ein Bandscheibenvorfall hinter Flankenschmerzen stecken können, sollten akute und wiederkehrende Schmerzen vom Arzt abgeklärt werden.

Artikelinhalte im Überblick:

Wo genau sich die Schmerzen in der Flanke äußern, ist für die Diagnose ausschlaggebend. Daher sollten Betroffene mit Flankenschmerzen möglichst genau lokalisieren, ob die linke, rechte oder beide Seiten vom Rumpf betroffen sind.

Was Flankenschmerzen links, rechts oder beidseitig bedeuten können:

  • Flankenschmerzen links: Auf der linken Seite liegen die linke Niere und Nebenniere, die Milz und Anteile vom Darm. Einseitige Schmerzen auf der linken Seite deuten also auf Erkrankungen dieser Organe hin.

  • Flankenschmerzen rechts: Bei Schmerzen in der linken Flanke liegt die Ursache vermutlich eher in einer Erkrankung der rechten Niere, der Harnwege, Leber, Gallenblase oder Bauchspeicheldrüse.

  • Flankenschmerzen beidseitig: Sind beide Nieren von der Grunderkrankung betroffen, können die Flankenschmerzen beidseitig auftreten. Auch Verspannungen der Rückenmuskulatur machen sich meistens auf beiden Seiten bemerkbar. Je nachdem, wohin die Bandscheibe rutscht, können sich die Flankenschmerzen bei einem Bandscheibenvorfall rechts, links oder beidseitig bemerkbar machen.

Ursachen für Flankenschmerzen

Nieren und Nebennieren, Gallenblase, Milz und Darm: Im Bauchraum liegen viele innere Organe auf Höhe der Flanken. Auch Muskeln und Nerven verlaufen im Bereich des unteren Rumpfs. Neben Erkrankungen dieser Organe können demnach auch Verspannungen oder ein eingeklemmter Nerv zu Flankenschmerzen führen. Möglich sind auch Unfälle oder Verletzungen im Sport, die zu schmerzenden Flanken führen.

Ursachen für Flankenschmerzen:

  • Bandscheibenvorfall: Die Bandscheibe rutscht aus ihrer natürlichen Halterung und verursacht Rückenschmerzen, die bis in die Flanken ziehen können. Je nach Höhe und Stärke des Bandscheibenvorfalls können die Schmerzen in Arm oder Bein ausstrahlen sowie dort Taubheitsgefühle oder Lähmungen hervorrufen. Bei einem sehr starken Vorfall können die Blasen- und Darmentleerung gestört sein.

  • Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis): Eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse äußert sich in akut auftretenden heftigen Schmerzen im Oberbauch, die bis in die Flanken ziehen können. Weitere Symptome sind Übelkeit, Erbrechen, Blähungen und Fieber.

  • Eingeklemmter Nerv: Wurde im Rücken ein Nerv eingeklemmt, zum Beispiel im Rahmen eines Bandscheibenvorfalls, treten Schmerzen in der Flanke auf.

  • Eierstockzysten: An den Eierstöcken können sich durch hormonelle Veränderungen in der Pubertät oder den Wechseljahren flüssigkeitsgefüllte Bläschen bilden. Wenn sie sehr groß werden, ihre Lage verändern oder platzen, können Flankenschmerzen entstehen.

  • Eileiterschwangerschaft (Extrauteringravidität): Eine Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter kann Flankenschmerzen verursachen.

  • Gallenblasenentzündung: Für eine Entzündung der Gallenblase typisch sind dumpfe und drückende Flankenschmerzen, sie können manchmal auch kolikartig sein. Wenn zusätzlich Fieber und Schwindel auftreten, sollte möglichst schnell ein Arzt aufgesucht werden.

  • Gallensteine: Wenn sich Steine in der Gallenblase bilden und in die Gallengänge transportiert werden, sind kolikartige oder krampfartige Schmerzen in der Flanke charakteristisch.

  • Gürtelrose: Die Infektion mit dem Virus Herpes zoster führt zu Entzündungen der Nerven im Bereich der Flanken. Auf der Haut zeigt sich ein gürtelförmiger, sehr schmerzhafter Ausschlag.

  • Menstruation: Manche Frauen leiden unter Regelschmerzen, die vom Unterleib bis in die Flanken ziehen.

  • Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis): Bei dieser schmerzhaften Nierenkrankheit strahlen die Schmerzen oft bis in die Flanken. Der Auslöser kann eine verschleppte Blasenentzündung sein. Häufig treten zusätzlich Schmerzen beim Wasserlassen sowie ein häufiger Harndrang auf. Kommen Fieber, Schweißausbrüche und Erbrechen hinzu, besteht ärztlicher Handlungsbedarf, um einen komplizierten Verlauf zu verhindern.

  • Nierensteine (Nephrolithiasis): Wenn die Steine aus dem Nierenbecken in die Harnleiter wandern, sorgen sie für krampfartige Flankenschmerzen. Begleitet werden die Schmerzen von Übelkeit und Erbrechen, Ärzte sprechen dann von einer Nierenkolik.

  • Verdauungsbeschwerden: Auch Blähungen, bei denen sich Gas im Darm anstaut, können Flankenschmerzen verursachen. Oft sind Menschen mit Reizdarm betroffen.

  • Verspannte Muskulatur: Typischerweise entstehen Verspannungen der unteren Rückenmuskulatur durch eine einseitige Belastung oder langes, starres Sitzen.

Diagnose von Flankenschmerzen durch den Arzt

In den meisten Fällen sind die Ursachen für Flankenschmerzen harmlos und sie verschwinden von selbst wieder. Wenn neben den Schmerzen zusätzlich weitere Beschwerden wie Fieber, blutiger Urin oder Empfindungsstörungen in Arm oder Bein auftreten, sollten Betroffene schnell einen Arzt aufsuchen.

Er wird im Rahmen der Anamnese nach dem Ort der Schmerzen fragen und ob die Flankenschmerzen einseitig rechts, links oder beidseitig auftreten. Denn die Lokalisation des Schmerzes gibt bereits erste Hinweise auf die Ursache. Außerdem wird der Arzt nach begleitenden Symptomen wie Fieber, Übelkeit, Erbrechen oder Schmerzen beim Wasserlassen. Wenn Betroffene zuvor einen Unfall hatten oder sich eine Sportverletzung zugezogen haben, sollten sie ihren Arzt darüber informieren.

Nach der Anamnese erfolgt die körperliche Untersuchung, dabei klopft der Arzt den Bereich der Nieren auf Schmerzempfindlichkeit ab. Eine Ultraschalluntersuchung zeigt, ob sich Nierensteine oder Gallensteine gebildet haben, mit Magnetresonanztomographie (MRT) und Computertomographie (CT) lassen sich die inneren Organe untersuchen und ein möglicherweise vorhandener Bandscheibenvorfall diagnostizieren. Entzündungen und bakterielle Infektionen können mit einer Urinprobe im Labor diagnostiziert werden. Bei Verdacht auf eine verspannte Rückenmuskulatur oder einen eingeklemmten Nerv erfolgt meist eine orthopädische Untersuchung.


Behandlung von Flankenschmerzen

Die Therapie von Schmerzen in den Flanken richtet sich nach der Ursache und der zugrunde liegenden Erkrankung. Bei einer bakteriellen Nierenbeckenentzündung kann der Arzt Antibiotika verschreiben, ebenso bei einer Blasenentzündung. Hier sollten Betroffene zusätzlich viel trinken, um die Bakterien auszuschwemmen. Nierensteine scheidet der Körper dagegen selbst aus, starke Schmerzen können mit Schmerzmitteln gelindert werden.

Eine Gürtelrose wird in der Regel mit drei Ansätzen behandelt: Schmerzmittel helfen gegen die Flankenschmerzen, ein antivirales Meidkament tötet die verursachenden Viren ab und der Hautausschlag wird lokal mit Gel, Salbe oder Lotion behandelt. Je nachdem, in welchem Stadium die Infektion ist, kommen antiseptische, austrocknende oder juckreizstillende Wirkstoffe infrage. Haben sich bereits Bläschen auf der Haut gebildet, können feuchte Umschläge den Juckreiz lindern.

Sorgen Blähungen oder ein Blähbauch für Flankenschmerzen, können Betroffene eine Wärmflasche oder ein Kirschkernkissen auf den Bauch legen. Auch ein Tee mit Anis, Fenchel, Kümmel oder Pfefferminz hilft gegen das überschüssige Gas im Darm. Kolikartige Schmerzen bei Gallensteinen werden mit Schmerzmitteln oder krampflösenden Arzneien gelindert.

Wärme und Massagen können Verspannungen der Muskulatur wieder lockern. Mit einem ergonomisch passenden Stuhl im Büro oder Homeoffice lassen sich Fehlbelastungen und -haltungen vermeiden. Auch der gezielte Muskelaufbau im Rumpfbereich kann gegen erneute Verspannungen und daraus resultierenden Flankenschmerzen helfen. Ein Bandscheibenvorfall sollte vom Orthopäden individuell behandelt werden. Hier kommen konservative Möglichkeiten wie Bewegung, Entlastung und Physiotherapie oder bei einem schweren Vorfall eine Operation infrage.


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Taube Zehen können verschiedene Ursachen haben. Bei manchen treten sie während sportlichen Aktivitäten auf, bei anderen aus dem Nichts. Welche möglichen Gründe hinter dem Taubheitsgefühl in den Zehen stecken können und wann eine ärztliche Untersuchung sinnvoll ist.

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Artikelübersicht:

  • Ursachen tauber Zehen
  • Ärztliche Untersuchung
  • Diagnosestellung

Taube Zehen: Das sind mögliche Ursachen

In der Regel ist die Ursache für die tauben Zehen harmlos. Ein Taubheitsgefühl in den Zehen kann grundsätzlich durch Reizungen oder Schädigung bestimmter Nerven oder eine mangelnde Durchblutung entstehen. Manchmal können jedoch auch krankhafte Gründe vorliegen, meist treten dann aber weitere Symptome auf. Diese Ursachen sind bei Taubheit in den Zehen möglich.

1. Großer Zeh taub? Grund ist meist falsches Schuhwerk

Die Fußsohle und die Zehen sind mit einem feinen Nervengeflecht durchzogen, das Signale an das Gehirn weitergibt. Das Tragen hoher Schuhe beispielsweise kann durch ständigen Druck auf die Fußsohle zu einer Reizung der Nerven und folglich zu tauben Zehen führen. Häufig ist durch falsches, meist zu schmales Schuhwerk der große Zeh taub. Die Blutzirkulation kann gestört werden und zu Taubheit führen. Dies ist ebenso durch zu eng geschnürtes Schuhwerk möglich.

2. Fehlstellungen können Taubheit in den Zehen fördern

Auch Fehlstellungen der Füße können für taube Zehen verantwortlich sein. Fehlstellungen und -haltungen können Druck auf die Nerven in den Füßen ausüben, wodurch ein Taubheitsgefühl entsteht. Wenn beim Laufen häufiger solche Symptome auftreten, besteht die Möglichkeit, das Gangbild in einer orthopädischen Praxis analysieren zu lassen. Einlagen können dann helfen, Fehlstellungen zu vermeiden.

3. Auf Crosstrainer oder Fahrrad: Last auf Fußballen fördert taube Zehen

Auf dem Fahrrad und dem Crosstrainer tragen die Fußballen fast ausschließlich das ganze Körpergewicht oder üben permanent Druck auf das Pedal aus. Dadurch können die Nerven gereizt werden, was zu tauben Zehen führen kann. Zur Besserung der Beschwerden gibt es spezielle Fahrradschuhe, die durch eine steife Sohle den Fuß entlasten sollen. Auf dem Crosstrainer können zudem Bewegungsänderungen, zum Beispiel Rückwärtslaufen, die Taubheit verbessern.

4. Taube Zehen durch Vitaminmangel

Ein Mangel an Vitamin B12 kann ein Taubheitsgefühl und Missempfinden hervorrufen. Der Grund dafür liegt in Schädigungen an den Myelinscheiden, den schützenden Hüllen der Nerven. Ein dauerhafter Vitamin-B12-Mangel kann zu Schäden an den Nerven führen, die sich nicht mehr rückgängig machen lassen. Um dies zu verhindern, ist eine ausgewogene Ernährung wichtig. Bei einer vegetarischen oder veganen Lebensweise sollte besonders auf den B12-Haushalt geachtet werden, da das Vitamin hauptsächlich in tierischen Produkten vorkommt.

4. Bandscheibenvorfall kann Taubheitsgefühl in den Zehen auslösen

Bei einem Bandscheibenvorfall durchbricht der Gallertkern einer Bandscheibe deren Faserring. Dadurch kann Druck auf die umliegenden Nerven entstehen, was zu Taubheit führen kann. Auch Kribbeln oder Gefühlsstörungen sind typische Symptome. Taube Zehen, Füße und Beine entstehen meist durch einen Bandscheibenvorfall in der Lendenwirbelsäule, genauer zwischen vierten und fünften sowie zwischen fünften Wirbelkörper und Steißbein. Dazu kommen oft Schmerzen im Lendenwirbelbereich (Lumboischialgie).

5. Lokale Erfrierungen können zu tauben Zehen führen

Grad 1 einer Erfrierung zeigt sich durch Blässe und Taubheit. Häufig geschieht dies in Fingern oder Zehen und ist auf eine mangelnde Durchblutung zurückzuführen. Schmerzen und Juckreiz treten in der Regel erst bei Erwärmung auf. Neben einer lokalen Erfrierung kommt es oft auch zur allgemeinen Unterkühlung. Ist ein*e Betroffene*r fast nicht mehr bei Bewusstsein, darf er auf keinen Fall durch Reiben oder Massieren gewärmt werden. Dadurch kann es zum sogenannten Bergungstod kommen, bei dem das kalte Blut aus den Extremitäten in die Körpermitte gelangt und einen Kreislaufschock verursacht.

6. Diabetes mellitus als Ursache tauber Zehen

Menschen mit Diabetes leiden häufig an Durchblutungsstörungen in den Beinen. Sie entstehen durch Arteriosklerose (Gefäßverkalkung). Die Verkalkung der Blutgefäße kann durch verschiedene Risikofaktoren begünstigt werden. Dazu zählen ein schlecht oder gar nicht eingestellter Diabetes, unbehandelter Bluthochdruck, Übergewicht, Rauchen und mangelnde Bewegung.

7. Taubheit in den Zehen durch Alkohol- und Drogenmissbrauch

Alkohol- und Drogenmissbrauch können neben Mangelerscheinungen auch Nerven schädigen. Passiert dies in den Beinen, sind taube Zehen möglich. Eine ärztliche Behandlung ist in solchen Fällen ratsam.

8. Taube Zehen als Folge einer Krebsbehandlung

Eine Chemotherapie im Zuge einer Krebsbehandlung kann eine sogenannte Chemotherapie-bedingte periphere Neuropathie auslösen. Sie beginnt meist mit einem Taubheitsgefühl in Zehen und/oder Fingerspitzen. Im Verlauf der Behandlung breitet sich das Gefühl dann weiter Richtung Arme/Beine aus. Daneben sind Muskelkrämpfe, Muskelschwäche und Bewegungseinschränkungen möglich.

9. Morton Neurom als Ursache von tauben Zehen

Dabei handelt es sich um eine Verdickung der Nerven (genauer deren bindegewebigen Anteile) im Mittelfuß. Das gutartige Wachstum des Nervengewebes verursacht neben brennenden und stechenden Schmerzen im Mittelfuß oftmals taube Zehen. Das Morton Neurom ist eine der häufigsten Mittelfußerkrankungen bei Frauen und meist Folge einer Spreizfuß-Fehlstellung.

Taubheit in den Zehen: Wann ist eine Untersuchung nötig?

Gelegentliche Taubheitsgefühle in den Zehen gerade nach langen Arbeitstagen, beim Tragen spezieller Schuhe oder während des Trainings auf dem Fahrrad und Crosstrainer sind in der Regel harmlos. Eine ärztliche Untersuchung sollte erfolgen, wenn:

  • Taubheit plötzlich ohne erkennbaren Grund einsetzt.
  • taube Zehen über einen längeren Zeitraum anhalten.
  • zusätzliche Symptome auftreten (zum Beispiel Schwindel, Übelkeit, Sehstörungen, Schmerzen).
  • sich die Taubheit über eine gesamte Körperhälfte ausbreitet.

Besteht Unsicherheit über die Ursache der tauben Zehen, ist medizinischer Rat immer sinnvoll.

Diagnose bei tauben Zehen: Welche Ursache steckt dahinter?

Zu Beginn wird die*der Ärzt*in in einem ausführlichen Anamnesegespräch verschiedene Fragen stellen. Wichtig zu wissen ist zum Beispiel, ob und welche Symptome neben den Taubheitsgefühlen auftreten. Außerdem ist es für die Diagnosestellung von Bedeutung, ob es Vorerkrankungen in der Familie gibt und wann die tauben Zehen auftreten.

Je nachdem, ob und welche weiteren Anzeichen vorkommen, können weitere Tests veranlasst werden, wie beispielsweise

  • bildgebende Verfahren wie Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) oder Computertomographie (CT), wenn zusätzlich Rückenschmerzen auftreten
  • Blutanalysen, um Diabetes oder einen Vitamin-B12-Mangel auszuschließen
  • Nervenmessungen, um die Leitfähigkeit der Nerven festzustellen (Nervenleitgeschwindigkeit-Untersuchung, kurz NLG)

In den meisten Fällen besteht bei gelegentlich vorkommenden tauben Zehen jedoch kein Grund zur Sorge.


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Rötungen, Pusteln, Knötchen oder Quaddeln – ein Hautausschlag kann viele Formen annehmen und ist häufiges Symptom verschiedener Erkrankungen. Was dahinter steckt, lässt sich oft am Aussehen erkennen. Alles zu den Ursachen, warum auch Stress Hautauschlag führen kann und was hilft, lesen Sie hier.

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Unter dem Begriff Hautausschlag wird eine Vielzahl unterschiedlicher, vorübergehender Hautveränderungen zusammengefasst. Die Ursachen reichen von Allergien bis hin zu Stress.

Artikelinhalte im Überblick:

Was ist ein Hautausschlag?

Ein Hautausschlag (Exanthem) tritt meist plötzlich auf. Es handelt sich dabei um ein häufiges Symptom: Kaum ein Mensch bleibt sein gesamtes Leben von roten Flecken, Quaddeln oder Bläschen verschont. Allein der Anteil von Menschen, die wegen eines juckenden Hautausschlags eine Hausarztpraxis aufsuchen, liegt bei fünf bis zehn Prozent. Je nach Art und Ursache des Hautausschlags kann ein kleines Hautareal, eine größere Hautfläche oder der ganze Körper betroffen sein.

So verschieden Ausmaß und Erscheinungsbild von Exanthemen sind, so unterschiedlich sind auch die Ursachen. Ein Ausschlag kann Symptom einer Infektionskrankheit, einer allergischen Reaktion oder einer parasitären Hauterkrankung sein. Auch als Nebenwirkung von Medikamenten kann es zu vorübergehenden Veränderungen des Erscheinungsbildes der Haut kommen (Arzneimittelexanthem).

Rote Flecken und Rötungen auf der Haut haben meist eine harmlose Ursache, können aber auch ein Symptom bei Gürtelrose, Pfeifferschem Drüsenfieber, Syphilis oder Hepatitis sein. Wenn zusätzlich zum Ausschlag auch Juckreiz besteht, steckt oft eine Allergie dahinter. Auch auf Infektionen mit Viren oder Bakterien kann der Körper mit roter Fleckenbildung reagieren.

Anzeichen des Ausschlags: Rote Flecken, Pusteln oder Risse

Häufig äußert sich ein Ausschlag anfangs durch Hauterhebungen wie kleine Knötchen, Pusteln oder Quaddeln. Er kann aber auch in Form von roten Flecken ohne Erhebungen oder Schwellungen auftreten oder sich durch Risse oder Hautvertiefungen zeigen. Auch Hautauflagerungen wie Schuppen oder Krusten sind möglich.

Welche Formen des Hautausschlags gibt es?

Beim Hautausschlag werden je nach Erscheinungsbild verschiedene Grundformen unterschieden.

1. Hauterhebungen
  • Knötchen (Papel): Hauterhebung mit einem Durchmesser von weniger als 5 mm
  • Knoten (Nodus): Hauterhebung mit einem Durchmesser von mehr als 5 mm
  • Plaque: flächige Hauterhebung mit bis zu 10 cm Durchmesser
  • Bläschen (Vesikel): flüssigkeitsgefüllte Erhebung mit einem Durchmesser von weniger als 5 mm
  • Blase (Bulla): flüssigkeitsgefüllte Erhebung mit einem Durchmesser von mehr als 5 mm
  • Pustel (Pustula): mit Eiter gefüllte Hauterhebung
  • Quaddel (Urtica): beetartige Erhebung mit Flüssigkeitseinlagerung im Gewebe (Ödem) und einem Durchmesser zwischen 0,2 und 10 cm
  • Schwellung
2. Hautvertiefungen
  • Erosion: oberflächliche Verletzung der Haut
  • Exkoriation: tief reichende Verletzung der Haut
  • Geschwür (Ulkus): chronische tief reichende Verletzung der Haut
  • Riss (Rhagade)
3. Hautauflagerungen
  • Schuppe (Squama): zusammenhängende Bereiche sich ablösender Oberhaut
  • Kruste (Crusta): eingetrocknete Flüssigkeit
  • Flüssigkeit: Blasen oder Quaddeln mit Flüssigkeit gefüllt
4. Ausschlag ohne Erhebung oder Vertiefung
  • Fleck (Makel): umschriebene Farbveränderung
Weitere Kriterien, nach denen Hautausschlag charakterisiert wird:
  • Hautrötung (Erythem): Bildung roter Flecken der Haut
  • Hautvergröberung (Lichenifikation): die normale feine Felderung der Haut ist aufgehoben
  • Anordnung der Hautveränderungen: zum Beispiel gruppiert, verstreut oder zusammenfließend
  • Form der Anordnung: beispielsweise linear oder kreisförmig (anular)
  • Gefühl der Hautveränderung: beispielsweise brennende oder juckende Hautstellen

Hautausschlag: Ursache für rote Flecken, Pusteln und Quaddeln

Ein Ausschlag selbst ist keine Krankheit, sondern Symptom einer zugrundeliegenden Erkrankung. Manchmal kann das Forschen nach der Ursache wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen sein: Von psychosomatischen Auslösern über Allergien und Unverträglichkeitsreaktionen bis hin zu Infektionskrankheiten und inneren Erkrankungen gibt es eine breite Palette von Auslösern eines Ausschlags.

Mögliche Ursachen für Hautausschlag im Überblick

Virale Infektionen und typische Kinderkrankheiten

von Bakterien ausgelöste Infektionskrankheiten

  • Scharlach oder andere Streptokokkeninfektionen
  • Borreliose
  • Typhus
  • Syphilis

Allergien und Unverträglichkeitsreaktionen wie beispielsweise

Rheumatische Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen wie beispielsweise

Befall von Parasiten oder Mykosen (Pilzerkrankung) wie beispielsweise

  • Pilzinfektionen (zum Beispiel Fußpilz)
  • Skabies (Krätze): Auslöser der parasitären Hautinfektion sind Krätzmilben, die in die Haut eindringen und stark juckende, stecknadelkopfgroße Bläschen (Vesikel) und kleine Knötchen (Papeln) hervorrufen. Selbst wenn die Krätzmilben behandelt und beseitigt wurden, kann das Exanthem noch Wochen weiter bestehen.
  • Badedermatitis (Larven von Saugwürmern in der Haut)

Hautausschlag durch Stress

Stress als psychischer Faktor kann ebenfalls zu Hautausschlag führen. In der Haut befinden sich Rezeptoren für Stresshormone, die bestehende Entzündungen verstärken können. Gerade bei Neurodermitis und Nesselsucht ist bekannt, dass Stress die Beschwerden wie Juckreiz verschlimmern kann. Da eine Wechselwirkung zwischen Psyche und Haut schon lange bekannt ist, gibt es seit den 1970er Jahren die Fachdisziplin der Psychodermatologie. Wissenschaftlich nachgewiesen ist, dass sich nach einem psychischen Trauma gehäuft Neurodermitis, Schuppenflechte und auch maligne Melanome entwickeln können.

Wer vermutet, dass Hautausschlag durch Stress verursacht wurde, sollte versuchen, den Stress durch Entspannungstechniken zu reduzieren. Infrage kommen beispielsweise Meditationen, autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung nach Jacobson.

Hautausschlag: So verläuft die Diagnose

Die Verteilung und das Aussehen der Hautveränderungen sind oft so typisch, dass Hautärzte*Hautärztinnen (Dermatolog*innen) die Ursache eines Ausschlags in vielen Fällen allein aus dessen Erscheinungsbild sowie anhand typischer Begleitsymptome ableiten können.

Im ärztlichen Gespräch stehen zunächst die zeitliche Entwicklung des Hautausschlags (Seit wann liegt der Ausschlag vor? Besteht er durchgehend oder verschlechtert er sich in bestimmten Situationen?) und der begleitenden Symptome im Vordergrund. Außerdem wird nach Vorerkrankungen, Auslandsreisen, Allergien sowie Medikamenteneinnahmen gefragt und ob ähnlichen Erkrankungen in der Familie bestehen.

Bei der körperlichen Untersuchung werden allgemeine Krankheitszeichen wie Fieber oder Mattigkeit und den Zustand der inneren Organe überprüft. Mit einer beleuchteten Lupe oder einem Glasspatel werden die Hautareale genau untersucht, um die Hautveränderungen präzise zu beurteilen und zu beschreiben. Dabei wird in der Regel die gesamte Körperoberfläche inklusive der Augen sowie gegebenenfalls die Schleimhäute von Nase, Mund und Genitalien untersucht.

Blutuntersuchung und Biopsie

Bei einem Hautausschlag können immunologische Faktoren eine Rolle spielen. Deshalb liefern Blutuntersuchungen Hinweise auf Entzündungsprozesse oder eine Beteiligung des körpereigenen Abwehrsystems. Wenn eine Kontakt- oder Lebensmittelallergie als Ursache für den Ausschlag vermutet wird, kann der Auslöser durch einen Hauttest (Prick-Test) oder durch die Bestimmung von bestimmten Blutbestandteilen eingegrenzt und identifiziert werden.

Die feingewebliche Untersuchung einer Gewebeprobe (Biopsie) gibt Aufschluss darüber, welche Veränderungen auf Zellebene zum Ausschlag geführt haben.

Nur selten lässt sich die Ursache des Hautausschlags nicht klären, Mediziner*innen sprechen in diesem Fall vom idiopathischen Hautausschlag.

Wie wird ein Hautausschlag behandelt?

Ein Hautausschlag geht in vielen Fällen auf Infektionen mit Viren oder Bakterien zurück. Während eine Bakterieninfektion mit Antibiotika meist wirksam bekämpft werden kann, ist die Therapie einer Hauterkrankung, die durch Viren verursacht wurde, schwieriger. Bisher existiert nur für einige dieser Erkrankungen die Möglichkeit, die auslösenden Viren gezielt mit Medikamenten zu bekämpfen, beispielsweise bei Herpes-Infektionen und Windpocken. Bei anderen Viruserkrankungen beschränkt sich die Behandlung auf die Linderung der Beschwerden.

Wurde der Hautausschlag durch eine Pilzinfektion ausgelöst, stehen Antimykotika zur Verfügung. Auch für die Therapie des Hautausschlags aufgrund einer Allergie können Medikamenten eingesetzt werden. Grundsätzlich spielt die Allergenkarenz (Vermeidung des Kontakts zum jeweiligen Allergen) bei der Behandlung von Allergien eine wichtige Rolle. Bei Hautreaktionen auf eine Medikamentengabe, etwa in Form von roten Flecken, sollte das betreffende Medikament in Rücksprache mit dem*der Arzt*Ärztin abgesetzt und durch ein besser verträgliches Präparat ersetzt werden.

Ekzeme können auch die Folge autoimmuner Reaktionen des Körpers sein. Liegt eine Erkrankung des rheumatischen Formenkreises oder des Immunsystems vor, wird mit Medikamenten behandelt, die Einfluss auf die Aktivität der Körperabwehr nehmen. Dazu gehören entzündungshemmende, kortisonhaltige oder immunsuppressive Mittel.

Cremes lindern juckenden Hautausschlag

Zusätzlich zur Behandlung der Ursache lassen sich auch die Beschwerden selbst lindern: Spezielle Salben und Cremes, zum Teil mit niedrig dosiertem Kortison, schwächen Juckreiz und fördern die Heilung der Haut. Je nach Form des Ausschlags können auch Pflegecremes zur Regulierung des Feuchtigkeitshaushalts beispielsweise mit Urea die Therapieerfolge bei Hautausschlag unterstützen.


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Harndrang ist ein normales Signal des Körpers, wenn die Blase gefüllt ist. Wenn er aber sehr häufig – auch mit Wasserlassen – auftritt, kann dies ein Hinweis auf eine Störung sein. Mögliche Ursachen für ständigen Harndrang und was helfen kann.

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Häufiger Harndrang ist nicht nur lästig, er kann auch Anzeichen für eine ernsthafte Erkrankung. Diese Ursachen stecken dahinter.

Im Überblick:

Wie wird Harndrang ausgelöst?

Urin oder Harn wird in den Nieren durch ein komplexes Filtrationsverfahren aus Blut gewonnen. Wichtige Blutbestandteile werden im Körper zurückgehalten, überschüssige Substanzen wie Wasser, Salze und Mineralstoffe, verschiedene Stoffwechselprodukte sowie einige Giftstoffe werden hingegen abgetrennt und gelangen über die Harnleiter zur Harnblase. Von dort werden sie kontrolliert ausgeschieden.

Zu Harndrang kommt es ab einem Füllungsstand der Blase, der von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist. Auslöser des Harndrangs sind Nerven in der Blasenwand und im Blasenverschluss. Sie melden an das Gehrin, dass die Speicherfähigkeit der Blase weitgehend ausgeschöpft ist und die Blase entleert werden sollte.

Entscheidend für eine normale Blasenfunktion beziehungsweise einen normalen Harndrang sind die korrekte Meldung des Füllungsstands der Blase an das Gehirn, die ordnungsgemäße Funktion des Blasenverschlusses und der zusammenziehenden Muskulatur der Blasenwand sowie die willentliche Kontrolle über die Blasenentleerung. Deshalb sollte der Harndrang auch nicht zu oft unterdrückt werden, denn das kann die Muskulatur schwächen.

Wie oft ist Harndrang normal?

Normalerweise bildet der Körper etwa 1,5 Liter Urin pro Tag. Blasenentleerungen erfolgen bei Erwachsenen während des Tages etwa alle vier bis sechs Stunden. Während der Nacht dient die Harnblase als Speicher für den Urin, sodass der Schlaf im Regelfall nicht unterbrochen werden muss, um Wasser zu lassen.

Harndrang entsteht normalerweise, wenn die Blase in etwa halb gefüllt ist. Die Blase von Frauen ist tendenziell kleiner als die von Männern und hat eine andere räumliche Lage. Dabei liegt das Fassungsvermögen der Blase zwischen 250 und 500 Milliliter, ist jedoch individuell abhängig von Körpergröße und anderen Faktoren.

Wie oft ein Mensch zur Toilette muss, ist aber auch abhängig vom Alter. Babys nässen rund 20 Mal pro Tag ein, Kinder zwischen einem und zwei Jahren etwa zwölf Mal, zwischen zwei und drei Jahren etwa zehn Mal. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) e.V. empfiehlt, dass Kinder zwischen vier und zwölf Jahren täglich etwa sieben Mal die Blase entleeren sollten.

Es wird dazu geraten, den Toilettengang nicht hinauszuzögern oder zu unterdrücken, damit das Kind nicht verlernt, den Schließmuskel zu öffnen und zu entspannen. So soll eine Blasenentleerungsstörung verhindert werden. Ab einem Alter von zwölf Jahren sind etwa vier bis fünf Toilettengänge zur Entleerung der Blase normal.

Formen von häufigem Harndrang und Wasserlassen

Abweichungen vom normalen Harndrang können sich auf verschiedene Arten bemerkbar machen. In der medizinischen Fachsprache werden folgende Begriffe für die Beschwerden verwendet:

  • Polyurie: Ausscheidung von deutlich mehr als 2 Liter Urin pro Tag
  • Pollakisurie: häufiges Wasserlassen in kleinen Mengen
  • Anurie: Ausbleiben der Harnausscheidung (weniger als 100 Milliliter pro Tag)
  • Algurie: Schmerzen beim Wasserlassen
  • Nykturie: nächtliches Wasserlassen

Ursachen für häufiges Wasserlassen

Vermehrter Harndrang ist ein Phänomen, das bei großen Trinkmengen auftritt – zum Beispiel nach starkem Schwitzen. Er kann aber auch auf Erkrankungen zurückzuführen sein, die zu Reizungen der Blasennerven führen. In diesem Fall werden falsche Informationen über den Blasenfüllungsstand an das Gehirn weitergeleitet. Dadurch entsteht Harndrang, obwohl unter Umständen nur wenig Urin in der Blase gespeichert ist. Bei einigen Erkrankungen tritt der zugehörige Harndrang so plötzlich und stark auf (imperativer Harndrang), dass die Blase sich manchmal entleert, bevor eine Toilette erreicht werden kann (Dranginkontinenz).

Ebenso gut können die Ursachen für häufiges Wasserlassen harmlos sein. Schwangere Frauen leiden zum Beispiel darunter, weil die wachsende Gebärmutter auf ihre Blase drückt.

Vermehrter Harndrang ist ein Symptom, das beispielsweise auf folgende Ursachen zurückzuführen ist:

  • große Trinkmengen
  • Erkrankungen, die vermehrten Durst bewirken – wie Diabetes
  • Blasenfunktionsstörungen
  • Entzündungen
  • Harnsteine
  • psychisch belastende Situationen wie zum Beispiel Angst, Aufregung oder Stress

Im Detail können die Ursachen für häufiges Wasserlassen folgendermaßen unterschieden werden.

Ursachen für häufigen Harndrang mit schmerzhaftem Wasserlassen (kleine Mengen an Urin):

Ursachen für häufigen Harndrang mit schmerzlosem Wasserlassen:

  • Prostatavergrößerung: nur schwacher Harnstrahl, unvollständige Blasenentleerung
  • Glomerulonephritis: Entzündung der Nierenkörperchen, Blut im Urin
  • vermehrter Durst: zum Beispiel als Folge von Diabetes insipidus. Letzteres ist eine Hormonerkrankung, bei der es zu einer extrem erhöhten Urinausscheidung kommt, weil Steuersignale zur Rückgewinnung von Wasser aus dem Urin die Nieren nicht erreichen oder dort nicht wirken. Die Erkrankung geht mit einem extremen Durstgefühl und enormen Trinkmengen einher.

Weitere Ursachen für ständigen Harndrang können sein:

  • Einnahme von harntreibenden Medikamenten (Diuretika) oder anderer Arzneimittel
  • bei Frauen: Gebärmuttersenkung, Schwäche der Beckenbodenmuskulatur, Schwangerschaft
  • Herzinsuffizienz: Während des Tages lagert sich Wasser im Körper in Ödemen ein, das nachts wieder ausgeschieden wird und zu nächtlichem Harndrang führen kann.
  • Harninkontinenz (Dranginkontinenz): Plötzlicher Harndrang, bei dem der Toilettengang unaufschiebbar ist. Häufig gehen einige Tropfen Urin bereits vor dem Toilettengang ab.
  • Ein Blasentumor (Harnblasenkarzinom) kann ständigen Harndrang auslösen.

Häufiges Wasserlassen nachts – was steckt dahinter?

In der Regel ist die Blase dazu in der Lage, den Urin über Nacht zu speichern. Nächtliches Wasserlassen stellt daher im Normalfall die Ausnahme dar – zum Beispiel nach einer erhöhten Flüssigkeitsaufnahme in den Stunden vor dem Schlafengehen. Häufiges Wasserlassen von zwei oder mehreren Malen pro Nacht ist ein Symptom, das auf verschiedene Ursachen hindeuten könnte, und sollte ärztlich abgeklärt werden. Bei Männern kann die Ursache beispielsweise eine gutartig vergrößerte Prostata sein. Aber auch Hormonstörungen zählen zu den möglichen Ursachen.

Die Deutsche Gesellschaft für Urologie e. V. (DGU) betont, dass Nykturie bei Frauen wie Männern ein verbreitetes Leiden ist. Doch obwohl dieses Symptom viele Menschen betrifft, werden die Folgen oft unterschätzt: "Fälschlicherweise wird Nykturie in der Bevölkerung vielfach als eine unvermeidbare Alterserscheinung, vorrangig des Mannes, abgetan, obwohl es der Abklärung der individuellen Ursachen bedarf", erklärt Prof. Dr. Kurt Miller, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU).

Häufiges Wasserlassen – ein Warnsignal für Diabetes?

Übermäßiger Harndrang gehört zusammen mit anderen Symptomen wie starkem Durst zu den Symptomen von Diabetes mellitus. Der Grund: Der Körper versucht auf diese Weise die überflüssige Glukose, also den Zucker, auszuscheiden. Der Harndrang ist in diesen Fällen auch dann erhöht, wenn vorher keine vermehrte Flüssigkeitsaufnahme stattfand: Betroffene scheiden große Flüssigkeitsmengen aus, obwohl sie zuvor nur wenig getrunken haben.

Das Symptom tritt bei Diabetes Typ 1 vor allem in jüngeren Lebensjahren auf. Eltern sollten bei Beschwerden ihrer Kinder daher ärztlichen Rat einholen. Neben häufigem Wasserlassen kommt es in solchen Fällen öfters auch zu Symptomen wie

  • Gewichtverlust
  • Müdigkeit
  • Schwindel
  • Schwächegefühl

Bei Diabetes Typ 2 ist häufiges Wasserlassen seltener Anlass für die Diagnose: Hier wird die Krankheit oft erst nach Jahren erkannt, wenn schon Folgeerkrankungen bestehen.

Diagnose: Abklärung der Ursachen von häufigem Wasserlassen

Bei der Diagnose von Harndrang werden zunächst bei einem Gespräch (Anamnese) einige Fragen geklärt. Angaben zur Häufigkeit des Wasserlassens, der Ausscheidungsmenge, nächtlichem Harndrang, Schmerzen, Durstgefühl oder Medikamenteneinnahme können Hinweise auf die Ursache geben.

Wichtig ist auch die Unterscheidung, ob die Beschwerden akut aufgetreten sind oder bereits seit längerer Zeit bestehen. Ein Ausscheidungsprotokoll, in dem die Uhrzeit, die Urinmenge und Besonderheiten wie Schmerzen oder (sichtbares) Blut im Urin erfasst werden, kann helfen, den Harndrang genauer zu beschreiben.

Blut- und Urinuntersuchungen können im Anschluss erfolgen. Hierbei werden insbesondere der Blutzucker, die Nierenfunktion (Kreatininwert) und verschiedene Hormonwerte sowie Veränderungen bestimmt, die auf Infektionen hinweisen.

Mittels Ultraschall werden anschließend die Nieren, die Harnblase und die benachbarten Organe untersucht. So können unter anderem Harnsteine, eine Prostatavergrößerung oder auch der jeweilige Füllungsstand der Blase erkannt werden. Ebenso lässt sich mit Ultraschall die Herzfunktion erfassen. Bei Verdacht können Röntgenaufnahmen zur Erkennung von Harnleitersteinen und Spezialuntersuchungen wie Harnflussmessungen eingesetzt werden, um eine Diagnose zu sichern.

Wie wird häufiges Wasserlassen oder nächtlicher Harndrang behandelt?

Die Behandlung von Harndrang ist von der Ursache der Beschwerden abhängig: Also beispielsweise Blaseninfektionen behandeln, Harnsteine entfernen oder Hormonstörungen beheben. Bei ständigem Wasserlassen als Folge der Dranginkontinenz kann ein spezielles Training helfen, den Toilettengang hinauszuzögern und die Blase an zunehmend größere Füllungsmengen zu gewöhnen (Toilettentraining).

Kleinere Harnsteine, die bereits in die Blase gelangt sind, können in vielen Fällen auf natürlichem Weg ausgeschieden werden. Größere Blasensteine und Steine, die im Harnleiter feststecken, werden von Urolog*innen entweder im Verlauf einer Blasen- und Harnleiterspiegelung zerkleinert oder durch Schallwellen von außen zertrümmert (extrakorporale Stoßwellen-Lithotripsie – ESWL).

Hormonstörungen werden in der Regel medikamentös behandelt. Liegt Diabetes mellitus vor, ist eine angemessene Einstellung des Blutzuckerspiegels erforderlich.

Verbirgt sich eine Schädigung der Nieren hinter dem ständigen Harndrang, steht die Unterstützung der Nierenfunktion im Vordergrund. Dazu wird beispielsweise erhöhter Blutdruck, der für die Nieren besonders schädlich ist, gesenkt und die Ausscheidung durch harntreibende Medikamente unterstützt.

Operative Eingriffe sind häufig erforderlich, wenn beispielsweise eine vergrößerte Prostata oder eine Gebärmuttersenkung das häufige Wasserlassen auslöst. Bei plötzlichem Harndrang und unwillkürlichem Harnverlust in Folge einer Dranginkontinenz als eine Form der Dranginkontinenz kann gegebenenfalls ein gezieltes Blasen- und Beckenbodentraining notwendig sein. Spezielle Inkontinenzprodukte geben Sicherheit und können helfen, die Lebensqualität zu steigern.


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Allgemeinsymptom Nach höchsten wissenschaftlichen Standards verfasst und von Experten geprüft

Viele Menschen erleben, dass sie nachts schweißgebadet aufwachen. Kommt Nachtschweiß nur selten vor, handelt es sich meist um einen harmlosen Zustand. Doch wenn nächtliches Schwitzen öfter oder über einen längeren Zeitraum auftritt, sollte nach der Ursache gesucht werden.

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Ungewöhnlich starkes Schwitzen (Hyperhidrose) während des Schlafens wird als Nachtschweiß bezeichnet. Das Symptom kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein: Von einem leichten Schweißfilm auf der Haut bis zur durchnässten Bettwäsche, die gewechselt werden muss. Oft hat Nachtschweiß im normalen Umfang keine krankhafte Ursache, dennoch lohnt sich ein Blick auf mögliche Auslöser.

Artikelinhalte im Überblick:

  • Nachtschweiß: Ursachen
  • Diagnose
  • Behandlung

Häufige Ursachen für Nachtschweiß

Viele Menschen erleben hin und wieder, dass sie nachts stärker schwitzen als üblich. Das ist ein normaler Vorgang des Körpers, mit dem er seine Temperatur reguliert und zum Beispiel Giftstoffe ausscheidet. Anders ist es bei stärkerem Nachtschweiß, der oft von Schlafstörungen begleitet wird: Betroffene werden von der hohen Körpertemperatur oder der nassen Bettwäsche geweckt, durch die sie verstärkt frieren.

Das Symptom kann verschiedene Auslöser haben:

  • Hohe Temperatur im Schlafzimmer durch sommerliche Außentemperaturen oder zu hoch aufgedrehte Heizung im Winter

  • Bettwäsche und Bettdecken, die zu dick für das individuelle Wärmebedürfnis sind

  • Scharf gewürztes Essen vor dem Zubettgehen regt die Schweißproduktion an

  • Alkoholkonsum vor dem Schlafengehen sorgt für Schwitzen in der Nacht

  • Infektionskrankheiten wie Grippe, Entzündung der Herzinnenhaut (Endokarditis), Tuberkulose, Pfeiffersches Drüsenfieber, Malaria oder Borreliose lassen das Immunsystem reagieren. Die Folge ist ein Anstieg der Körpertemperatur als Abwehrmechanismus.

  • Medikamente, die das Nervensystem beeinflussen, zum Beispiel Antidepressiva, Betablocker, Neuroleptika, fiebersenkende Medikamente, blutzuckerregulierende Medikamente oder Hormonpräparate

  • Drogenentzug kann zu nächtlichem Schwitzen führen

  • Innere Unruhe durch Stress ausgelöst und bei seelischer Erschöpfung oder Burnout sowie Angststörungen regen die Schweißproduktion an

  • Stoffwechselstörungen wie Schilddrüsenüberfunktion und Diabetes mellitus verursachen einen Anstieg der Körpertemperatur. Nachtschweiß ist grundsätzlich ein Warnzeichen auf Unterzuckerung (Hypoglykämie).

  • Hormonelle Veränderungen, zum Beispiel bei Frauen in den Wechseljahren und in der Frühschwangerschaft oder bei Männern mit einem alterstypischen Absinken des Testosteronspiegels

  • Autoimmunkrankheiten, die das eigene Immunsystem angreifen, zum Beispiel rheumatoide Arthritis, chronische Polyarthritis oder Gefäßentzündungen

  • Krebserkrankungen, insbesondere des Lymphsystems wie Lymphome (Hodgkin-Lymphom, Non-Hodgkin-Lymphom) oder die chronisch lymphatische Leukämie (CLL) sowie akute Leukämien

  • Neurologische Erkrankungen wie Parkinson, Querschnittslähmungen oder Schlaganfall

  • Schlafbezogene Atmungsstörungen wie das Schlafapnoe-Syndrom, bei denen Patient*innen im Schlaf immer wieder Atemaussetzer erleiden

Diagnose bei nächtlichem Schwitzen

Wenn für den Nachtschweiß keine Ursachen gefunden werden, spricht man medizinisch von einem idiopathischen nächtlichen Schwitzen. Vor allem, wenn dieser Zustand über einen längeren Zeitraum anhält, sollten Betroffene ärztliche Hilfe suchen. Dies gilt auch dann, wenn daneben weitere Begleitsymptome auftreten. Häufig ist die sogenannte B-Symptomatik aus

  • Nachtschweiß,
  • unerklärliches Fieber und
  • ungewolltem Gewichtsverlust.

Diese drei Beschwerden (Trias) werden als Allgemeinsymptome bezeichnet und tritt oft bei entzündlichen Erkrankungen, Darmerkrankungen oder Tumoren auf. Ihre Erfassung ist deshalb ein wichtiges Mittel zur Diagnostik.

Im Rahmen der Anamnese wird geklärt, wie lange der Nachtschweiß besteht und wie häufig beziehungsweise stark ausgeprägt er auftritt. Auch ob bestimmte Medikamente eingenommen werden oder bekannte Vorerkrankungen bestehen, werden Betroffene gefragt. Anschließend folgt die körperliche Untersuchung. Dazu wird der Körper abgetastet, die Lunge abgehört und die Lymphknoten untersucht. Auch eine Blutuntersuchung oder bildgebende Verfahren wie Ultraschall und Röntgen können zur Feststellung der Ursache durchgeführt werden.

Welche Behandlung gibt es gegen Nachtschweiß?

Liegt dem Nachtschweiß eine Erkrankung zugrunde, muss diese entsprechend behandelt werden. Anschließend bessert sich in der Regel auch das nächtliche Schwitzen. Sind bestimmte Medikamente für das Symptom verantwortlich, kann der*die behandelnde Arzt*Ärztin bei Bedarf ein anderes Arzneimittel verschreiben.

Wenn keine Krankheiten oder körperlichen Ursachen für den Nachtschweiß verantwortlich sind, können einfache Maßnahmen helfen:

  • Dicke der Bettdecke nach persönlichem Wärmebedarf wählen. Im Zweifel zu einer dünneren Bettdecke oder Bettwäsche greifen und bei Bedarf eine Wolldecke darüberlegen.

  • Im Sommer atmungsaktive Bettwäsche aus kühlenden Materialien wie Baumwolle oder Leinen verwenden.

  • Keine eng anliegende, sondern lockere Kleidung zum Schlafen tragen. Am besten natürliche oder atmungsaktive Materialien wählen.

  • Wäsche zum Wechseln griffbereit legen, sodass während der Nacht nicht lange nach Ersatz gesucht werden muss.

  • Vor dem Schlafengehen keinen Alkohol trinken. Auch scharf gewürztes Essen besser nicht abends verzehren.

  • Schlafzimmer vor dem Zubettgehen lüften und die Heizung herunterdrehen oder ganz abschalten.

  • Tagsüber ausreichend Flüssigkeit trinken, kann dem Nachtschweiß vorbeugen.

  • Stress reduzieren und gezielt Entspannungsübungen oder Meditation vor dem Schlafengehen machen.

Sollten diese Maßnahmen nicht ausreichen, sollten sich Betroffene mit Nachtschweiß an eine*n auf Hyperhidrose spezialisierte*n Ärztin*Arzt wenden. Zur Behandlung kommen Medikamente wie Anticholinergika, Botox, Deodorants und Antitranspirants oder Stromtherapien infrage.


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Gesicht, Hals, Intimbereich: Knubbel unter der Haut können an vielen Körperstellen auftreten. Auch wenn viele Menschen bei Knoten unter der Haut sofort an einen Tumor denken, ist die Sorge häufig unbegründet.

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Wer einen Knoten unter der Haut entdeckt, sollte den Knubbel vorsichtshalber ärztlich abklären lassen – auch wenn häufig eine harmlose Ursache hinter der Hautveränderung steckt. Gemeinsam mit Betroffenen wird das weitere Vorgehen entschieden und besprochen, ob der Knoten unter der Haut entfernt werden sollte.

Artikelinhalte im Überblick:

Was sind Knubbel unter der Haut?

Bei einem Knubbel unter der Haut denken viele Menschen an einen Tumor. Allerdings handelt es sich bei tastbaren Knoten keinesfalls immer um Krebserkrankungen. Vielmehr gibt es eine Reihe harmloser Ursachen für sichtbare oder tastbare Knoten unter der Haut:

  • Abszess: Es handelt sich um eine bakteriell verursachte Eiteransammlung, die häufig direkt in der Haut entsteht. Abszesse können alle Körperstellen betreffen, auch an inneren Organen kann sich ein Abszess bilden. Betroffene sollten den Abszess nicht selbst öffnen, da Eiter und Bakterien sonst ins Gewebe eindringen. Vielmehr sollten sie eine hautärztliche Praxis aufsuchen.

  • Atherom (Grützbeutel): Ein Atherom ist eine gutartige Zyste in der Haut, die im Bereich eines Haarfollikels entsteht und am gesamten Körper auftreten kann. Ob ein Atherom entfernt werden muss, sollten Betroffene mit einem*einer Hautarzt*Hautärztin besprechen.

  • Furunkel: Tiefliegende Entzündung des Haarfollikels, die von Bakterien hervorgerufen wird. Typischerweise bilden sich Furunkel im Gesicht, am Po oder im Intimbereich.

  • Zyste: Zysten sind halbkugelige, prallelastische Knoten, die Hornmaterial enthalten. Sie wachsen langsam, sind meist hautfarben und entstehen vorrangig im Gesicht und am Rücken.

Ursachen für Knubbel am Kopf

Ein tastbarer oder sogar sichtbarer Knoten am Kopf kann verschiedene Ursachen haben. Im Nackenbereich oder am Haaransatz kann sich ein Lipom entwickeln, ein gutartiger Tumor aus Fettgewebszellen. Daneben kann sich in der Haarwurzel ein Atherom (Grützbeutel) entwickeln. Die gutartige Zyste kann so groß wie ein Hühnerei werden und ist dann unter den Haaren deutlich sichtbar. Ebenfalls auf der Kopfhaut kann ein Fibrom (Stielwarze) wachsen, das in der Regel nur wenig erhaben ist. In sehr seltenen Fällen kann ein Knubbel am Kopf auf einen bösartigen Tumor, ein Sarkom, hinweisen. Auch Metastasen, also Tochtergeschwulste eines Tumors an anderen Körperstellen oder Organen, können sich auf der Kopfhaut bilden. Um Veränderungen am Kopf richtig einzuschätzen, sollten Betroffene diese besser frühzeitig ärztlich abklären lassen.

Knubbel unter der Haut im Gesicht

Im Gesicht handelt es sich bei Knubbeln unter der Haut häufig um einen Abszess oder Pickel. Auch Akne kann sich in Form von entzündeten Knoten zeigen. Da selbst Erwachsene noch Akne bekommen können, sollte diese Möglichkeit bei Hautveränderungen im Gesicht berücksichtigt werden. In diesem Fall spricht man von Spätakne, die verschiedene Ursachen haben kann: Hormonelle Veränderungen, Stress, eine zu reichhaltige Pflege oder ungesunde Ernährung sind nur ein paar Beispiele.

Milien stören meist nur kosmetisch

Als Milien oder Hautgrieß werden winzige Zysten in der Haut bezeichnet. Die gutartigen Kapseln sind hart, nicht entzündet und bestehen aus Bindegewebe und Hautzellen. Die Zysten sind harmlos und werden meist nur aus kosmetischen Gründen als störend empfunden. Milien sollten von Betroffenen nicht selbst entfernt werden, vielmehr können die*der Hautärztin*Hautarzt oder eine Kosmetikerin helfen. Häufig treten Milien auch bei Neugeborenen im Gesicht auf. Die Zysten heilen bei Säuglingen jedoch innerhalb weniger Wochen von selbst ab.


Hagelkorn und Gerstenkorn: Knoten am Augenlid

Sichtbare Knoten am Augenlid sind in den meisten Fällen ein Hagelkorn oder Gerstenkorn. Beide sind gutartige Knoten, die sich leicht verschieben lassen. Ein Hagelkorn ist in der Regel harmlos und bildet sich von selbst wieder zurück. Es entsteht durch verstopfte Talgdrüsen am Augenlid. Im Gegensatz dazu ist ein Gerstenkorn eine ansteckende Infektion mit Bakterien. Betroffene sollten ein Gerstenkorn nicht berühren, da sich die Entzündung sonst ausbreitet und sie andere mit den Bakterien anstecken.

Knoten am Hals

Sind am Hals nicht schmerzhafte Knubbel tastbar, kann es sich um vergrößerte oder geschwollene Lymphknoten handeln. Meistens treten sie während einer Erkältung oder Grippe auf: Die Lymphknoten sind ein wichtiger Teil des Immunsystems, da sie Antikörper und Lymphozyten (spezielle weiße Blutkörperchen) bilden, um Krankheitserreger abzuwehren. In der Folge schwellen die Lymphknoten an und sind als Knoten unter der Haut tastbar. Besonders viele Lymphknoten finden sich am Hals, in der Brust und der Leistengegend.

Neben geschwollenen Lymphknoten handelt es sich bei Knubbeln am Hals meist um Knoten in der Schilddrüse. Daneben können hinter den knotigen Veränderungen am Hals auch eine Zyste oder ein Abszess stecken.

Knoten an der Schilddrüse

Eine andere Ursache für Knubbel am Hals können Knoten in der Schilddrüse sein. Solange sie klein sind, können Betroffene sie meist nicht von außen erstasten. Erst wenn die Knoten größer werden, sind sie fühlbar unter der Haut. Ärzte*Ärztinnen unterscheiden bei Knoten in der Schilddrüse zwischen heißen und kalten Knoten: In der Regel sind heiße Knoten gutartig, sie produzieren eigenständig Schilddrüsenhormone und können durch die Hormonproduktion zu einer Schilddrüsenüberfunktion führen.

Kalte Knoten bilden dagegen keine Hormone und beeinträchtigen die Funktion der Schilddrüse daher nicht. Ursache der kalten Knoten können Zysten, Entzündungen oder Tumorerkrankungen sein.

Knubbel hinter dem Ohr

Wenn ein Knoten hinter dem Ohr spürbar ist, handelt es sich häufig um einen geschwollenen Lymphknoten. Dies gilt insbesondere für Menschen, die eine Erkältung, Grippe oder Infektion durchmachen beziehungsweise gerade hinter sich haben. Besteht der Knubbel dagegen über einen längeren Zeitraum oder wird langsam größer, sollten Betroffene die Ursache besser ärztlich Abklären lassen.

Wie fühlt sich ein Knoten in der Brust an?

Bei Knoten in der Brust denken viele Betroffene zwar sofort an Brustkrebs, doch weitaus häufiger stecken hinter den Knoten Zysten oder ein Fibroadenom. Eine Zyste in der Brust ist ein mit Flüssigkeit gefüllter Hohlraum, der unterschiedlich groß werden kann. Im Normalfall sind Zysten gutartig und müssen nicht entfernt werden. Fibroadenome sind kleine, gutartige Tumoren aus Brustdrüsen- und Bindegewebe. Sie sind als Knoten unter der Haut ohne Schmerzen tastbar und lassen sich leicht verschieben. Zwischen dem 15. und 35. Lebensjahr bilden sich Fibrodadenome am häufigsten, auch in den Wechseljahren können die Knoten auftreten.

Eine regelmäßige Selbstuntersuchung der Brust vermittelt mehr Sicherheit im Umgang mit der eigenen Brust und hilft, ihre Beschaffenheit besser zu verstehen.

Knubbel im Intimbereich

Häufig steckt hinter einem Knoten im Intimbereich ein Abszess. Durch kleine Verletzungen der Haut während der Intimrasur beispielsweise können Bakterien eindringen und Entzündungen hervorrufen. Heilt der Abszess nicht von alleine, sollten Betroffene eine*n Hautärztin*Hautarzt aufsuchen, um den Knoten fachkundig zu öffnen.

Schmerzhafte Knoten im Intimbereich kann auch die chronische Hauterkrankung Akne inversa verursachen. Sie betrifft überwiegend Menschen im Erwachsenenalter, die unter entzündeten Haarfollikeln im Achsel- und Intimbereich leiden. Durch die Schmerzen und mögliche Komplikationen wie Abszesse leiden Betroffene oft auch seelisch unter der Hauterkrankung.

Knubbel am After

Häufige Ursache für Knoten am After ist ein Analabszess. Er verursacht oft starke Schmerzen, sodass sich Betroffene nicht mehr normal setzen können. Auch die Akne inversa kann schmerzhafte knotige Entzündungen im Bereich des Afters verursachen.

Daneben können vergrößerte Hämorrhoiden hinter tastbaren Knoten am After stecken. Dabei handelt es sich um Ausbuchtungen von Blutgefäßen im Bereich des Mast- und Enddarms. Hämorrhoiden sind ein ganz normaler Bestandteil des Analbereichs und dichten gemeinsam mit dem Schließmuskel den After ab. Wachsen sie jedoch über ihr Normalmaß hinaus und verursachen Beschwerden wie Schmerzen, Jucken oder Brennen, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Knoten am Hoden

Ursache für Knubbel am Hoden können harmlose Zysten oder eine lokale Entzündung sein. Da ein nicht schmerzender Knoten am Hoden auch ein Symptom von Hodenkrebs sein kann, sollten Betroffene frühzeitig ihre*n Hausärztin*Hausarzt oder Urolog*in aufsuchen. Hodenkrebs ist jedoch eine seltene Krebserkrankung und hat gute Heilungschancen. Um Veränderungen bereits im frühen Stadium zu entdecken, sollten Männer regelmäßig ihre Hoden selbst abtasten.

Lipom: Gutartige Fettgeschwulst

Als Lipome werden gutartige Tumoren bezeichnet, die aus Fettgewebszellen bestehen. Nahezu jedes Lipom wächst unter der Haut und ist daher leicht tastbar. In den häufigsten Fällen entwickelt sich ein Lipom im Nacken, an den Oberarmen, den Oberschenkeln oder am Bauch. Da die Geschwulst meist keine Schmerzen oder andere Symptome verursacht, muss sie nicht zwangsläufig entfernt werden. Viele Betroffene stören sich jedoch kosmetisch an ihrem Lipom und wünschen die Entfernung des Tumors. Die Hautarztpraxis ist in jedem Fall der richtige Ansprechpartner bei einem Verdacht auf ein Lipom.


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Ein heißer Sommertag geht nicht selten mit geschwollenen Händen und Fingern einher. Neben Hitze können aber auch krankhafte Ursachen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Arthrose oder Allergien der Grund für das Symptom sein. Was gegen geschwollene Hände hilft und wann ärztliche Hilfe sinnvoll ist.

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Geschwollene Hände und Finger entstehen meist durch Flüssigkeitseinlagerungen, die auch als Ödeme bezeichnet werden. Sie kommen unter anderem durch erweiterte Blutgefäße zustande.

Artikelinhalte im Überblick:

Wie entstehen geschwollene Hände? Das passiert im Körper

Ob fühlen oder greifen – täglich benötigt man die Hände, um verschiedenste Tätigkeiten auszuführen. Funktioniert das komplexe Gebilde aus Nerven, Muskeln, Sehnen und Bändern nicht mehr einwandfrei, wird das Betroffenen sofort bewusst. Geschwollene Hände schränken Bewegungen ein und können zudem zu unangenehmen Beschwerden führen. Doch warum schwellen Hände und Finger öfter mal an?

Grund sind meist Flüssigkeitseinlagerungen im Gewebe. Die sogenannten Ödeme können wiederum verschiedene Ursachen haben, meist sind die Auslöser jedoch harmlos.

Gerade bei Wetter- und Temperaturextremen passiert es manchmal, dass geschwollene Finger aufgrund eines verminderten Blutrückflusses auftreten. Bei Hitze erweitern sich die Blutgefäße, der Blutfluss verlangsamt sich, die Venen werden durch den erhöhten Druck durchlässiger und die Folge sind Wassereinlagerungen in Händen und Füßen. Da beide Extremitäten am weitesten vom Herzen entfernt sind, ist auch dort die Blutzirkulation am langsamsten – Schwellungen sind deshalb häufig.

Doch in manchen Fällen können ebenso schwerwiegendere Gründe hinter geschwollenen Händen stecken.

Krankhafte Ursachen geschwollener Hände und Finger

Die geschwollenen Hände treten unabhängig von Hitze oder Kälte auf? Dann können auch andere Ursachen infrage kommen:

Herz-Kreislauf-Erkrankungen:

  • Stoffwechselerkrankungen: Veränderungen im Elektrolyt- und Eiweißhaushalt können Wassereinlagerungen hervorrufen. Geschwollene Hände sind deswegen mögliche Folgen von Erkrankungen der Schilddrüse oder der Nieren.

  • Herzinsuffizienz: Ein zu schwaches Herz ist oft ein Auslöser geschwollener Hände und Finger. Das Herz schafft es nicht mehr, genügend Blut in die Extremitäten zu pumpen. Der Rückstau verursacht eine Ansammlung von Wasser im Gewebe. Bei fortschreitender Herzinsuffizienz sind geschwollene Beine und manchmal auch Hände eine Begleiterscheinung.

Gelenkerkrankungen:

  • Psoriasis-Arthritis: Sie gehört zu den rheumatischen Erkrankungen und tritt bei zirka einem Drittel der Menschen mit Schuppenflechte auf. Neben der Haut können die damit verbundenen Entzündungen auch Gelenke betreffen. Schwellungen an Fingern und Zehen sowie Druckschmerzen im Bereich der Gelenke sind typisch.

  • Arthrose in den Fingern: Der Verschleiß von Gelenken führt auf Dauer zum Abbau von Knorpel. Geschwollene Hände und Steifigkeit treten gerade morgens auf.

  • Rheumatoide Arthritis: Die chronische Entzündung der Gelenke bringt Schwellungen und Schmerzen mit sich. Zudem kommt es zu Wärmebildung an den betroffenen Fingern.

Hauterkrankungen:

  • Sklerodermie: Geschwollene Hände und Finger sind oft ein Anfangssymptom der Autoimmunerkrankung, die eine Verhärtung und Verdickung der Haut verursacht.

Sonstige:

  • Allergische Kontaktdermatitis: Von Duft- über Farbstoffe bis hin zu Pflanzen können verschiedene Substanzen eine Kontaktallergie auslösen und Schwellungen herbeiführen.

  • Angioödeme: Die Hautschwellung tritt zum Beispiel als Folge einer Unverträglichkeit gegen Histamin auf. Besonders oft machen sich die Flüssigkeitsansammlungen durch geschwollene Hände bemerkbar.

Auch kurzfristige Entzündungen, unter anderem durch Insektenstiche, sind mögliche Gründe für geschwollene Hände. Ebenso kommen bei manchen Menschen Hormonstörungen infrage.

Was hilft gegen geschwollene Hände und Finger?

Genauso wie die zahlreichen Ursachen geschwollener Hände sind auch die Behandlungsmöglichkeiten sehr verschieden. Medikamentöse Therapien können notwendig sein. Dies bedarf in jedem Fall einer ärztlichen Verordnung.

Für Betroffene selbst empfiehlt es sich, auf Hausmittel zurückzugreifen, die im Akutfall gegen geschwollene Hände helfen. Solch eine Behandlung ist ratsam, wenn keine ernsthaften Erkrankungen dahinterstecken.

Tipps bei geschwollenen Händen:

  • Gestautes Blut fließt leichter zurück zur Körpermitte, wenn sich die Hände über Herzhöhe befinden. Leichten Durchblutungsstörungen kann so entgegengewirkt werden.

  • Anspannen, lockerlassen und bewegen regt die Muskeltätigkeit in der Hand an und kann den Blutfluss unterstützen.

  • Insofern nicht Kälte die Ursache der geschwollenen Hände ist, kann Kühlen Linderung verschaffen.

  • Salzreiche Lebensmittel begünstigen das Ansammeln von Wasser im Gewebe. Fast Food und Fertiglebensmittel sollten vom Speiseplan weichen und Gemüse, Obst sowie Ballaststoffe integriert werden. Auch auf häufiges Nachsalzen sollte man verzichten.

  • Harntreibende, entwässernde Nahrungsmittel sind zudem sinnvoll, um Wassereinlagerungen vorzubeugen. Grüner Tee, Sellerie, Tomaten oder Spargel sind Beispiele dafür.

Auch Physiotherapie und Lymphdrainage können hilfreich sein, geschwollene Hände zu behandeln. Auch die Trinkmenge spielt eine wichtige Rolle. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. empfiehlt 1,5 Liter am Tag zu trinken. Achtung: Menschen mit Herz- oder Niereninsuffizienz müssen dies mit ihrem*ihrer Arzt*Ärztin absprechen. Bei beiden Erkrankungen ist eine geringere Trinkmenge häufig sinnvoll.


Geschwollene Hände in der Schwangerschaft

Gerade im letzten Schwangerschaftsdrittel leiden Schwangere oft an Wassereinlagerungen. Geschwollene Hände oder Füße sind dann zwar unangenehm, in der Regel jedoch kein Grund zur Sorge. Mediziner*innen gehen davon aus, dass das Schwangerschaftshormon Progesteron im Zusammenhang mit den Symptomen steht. Schwangeren Frauen, die unter den Beschwerden leiden, wird empfohlen, sich täglich zu bewegen. Spaziergänge an der frischen Luft aktivieren die Muskeln im ganzen Körper und verbessern den Blutfluss.

Wann zum Arzt?

Grundsätzlich gilt: Treten die geschwollenen Hände über einen längeren Zeitraum auf, sollten Betroffene zur Sicherheit Rat bei einem*einer Arzt*Ärztin einholen. Das gilt ebenso, wenn weitere Symptome dazu kommen. Dazu zählen unter anderem:

Der*die Arzt*Ärztin kann in einem ersten Gespräch meist bereits eingrenzen, ob es sich bei den geschwollenen Händen um Symptome einer Erkrankung handelt oder sie harmlosen Ursprungs sind. Oft werden weitere Untersuchungen wie Röntgen oder ein Blutbild durchgeführt, um einen eindeutige Diagnose stellen zu können.