Was verdient ein Arzt an einer tetanusimpfung

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen Tetanus allen Personen, die keine oder nur eine unvollständige Grundimmunisierung haben bzw. deren letzte Auffrischimpfung länger als 10 Jahre zurückliegt.

Grundimmunisierung

Der Aufbau des Impfschutzes gegen Tetanus (Grundimmunisierung) erfolgt in der Regel im Kindesalter. Fehlt dieser Impfschutz noch oder ist er unvollständig, so sollten die fehlenden Impfungen möglichst schnell nachgeholt werden.

Auffrischimpfung

Die Auffrischimpfung sollte im Erwachsenenalter alle 10 Jahre erfolgen; nach Verletzungen eventuell früher. Die nächste Auffrischimpfungsimpfung sollte als Kombinationsimpfung, die auch gegen Pertussis (Keuchhusten) schützt, gegeben werden. Die Kombinationsimpfung mit Keuchhustenkomponente muss nur einmalig im Erwachsenenalter erfolgen und sorgt dafür, dass jeder Erwachsene gegen Keuchhusten geschützt ist.

Impfstoffe

Es gibt verschiedene Einzel- und Kombinationsimpfstoffe für Erwachsene. Nicht alle sind geeignet, um im Erwachsenenalter noch eine Grundimmunisierung durchzuführen, aber alle eignen sich für die Auffrischimpfung. Sie enthalten eine oder mehrere Komponenten zum Schutz gegen Tetanus, Diphtherie und/oder Pertussis (Keuchhusten) und/oder Polio (Kinderlähmung).

Ihr Arzt/Ihre Ärztin berät Sie, wann eine Kombinationsimpfung sinnvoll ist und welche.

Mögliche Impfreaktionen und Nebenwirkungen

Die Impfung ist gut verträglich. Sehr häufig kommt es durch die Anregung der körpereigenen Abwehr zu einer Rötung oder Schwellung an der Einstichstelle, die auch schmerzen kann. Selten können in den ersten drei Tagen nach der Impfung Allgemeinsymptome wie beispielsweise eine Temperaturerhöhung, Frösteln, Müdigkeit, Muskelschmerzen oder Magen-Darm-Beschwerden auftreten. Solche Impfreaktionen klingen in der Regel nach ein bis drei Tagen wieder ab.

Bei einer Tetanus-Impfung sind Nebenwirkungen sehr selten. Bei weniger als einem von 1.000 Geimpften wurden allergische Reaktionen an der Haut oder an den Atemwegen beobachtet. In Einzelfällen sind nach der Impfung Erkrankungen des Nervensystems außerhalb von Gehirn und Rückenmark beschrieben worden. Dies äußerte sich beispielsweise durch Lähmungen, Missempfindungen, Erschöpfungszustände, Übererregbarkeit oder fortschreitende Ausfälle.

Je nach verwendetem Kombinationsimpfstoff können etwas andere Impfreaktionen oder Nebenwirkungen auftreten, die Unterschiede sind jedoch nicht groß.

Wir möchten Ihnen heute zeigen, dass das Impfgeschäft ein durchaus lukratives Geschäft ist. Dazu rechnen wir Ihnen vor, was ein Arzt mit gewissen Impfungen verdient und verwenden als Beispiel einen Menschen ohne jegliche Kontraindikationen.

Ausgenommen werden hier Reiseimpfungen und unsere Berechnung bezieht sich auf eine Person, welche in Deutschland lebt. (die Impfempfehlungen sind von Land zu Land unterschiedlich) (I) Unsere Person wird berechnet mit einem Alter von 0-70 Jahre (Achtung: eine solche Person gibt es noch nicht, da die heutigen Siebzigjährigen das jetzige Impfprogramm der STIKO, vor allem in Bezug auf Säuglinge, damals noch nicht genossen haben.) Bleibt abzuwarten, wie die jetzige Generation das Rentenalter gesundheitlich erreichen wird. Die Zahlen (Preise), die der Arzt verdient, können Sie aus dieser Quelle entnehmen.

https://www.kvberlin.de/20praxis/70themen/impfen/impfen_verguetung.pdf

Das sind die Vergütungen der "Kassenärztlichen Vereinigung - Berlin", welche natürlich im Vergleich zum Vorjahr wieder gestiegen sind. Lebensjahr 1-2: - Rotavirenimpfung 3 mal (je nach Impfstoff 2 mal) = 7,53 € x 3 = 22,59 € - 6-fach Impfung 4 mal = 18,34 € x 4 = 73,36 € - Pneumokokkenimpfung 4 mal = 7,53 € x 4 = 30,12 € - Meningokokken C Impfung 1 mal = 7,53 € - Masern, Mumps, Röteln Impfung 2 mal = 9,51 € x 2 = 19,02 € - Varizellenimpfung 2 mal = 7,53 € x 2 = 15,06 € (Sachsen empfiehlt außerdem Meningokokken B, Hepatitis A und die jährliche Influenzaimpfung) ab Lebensjahr 3: - FSME-Impfung (fast ganz Deutschland wurde zum Risikogebiet erklärt) 3 mal = 7,53 € x 3 = 22,59 € Auffrischung aller 3 Jahre (bis zum 70. Geburtstag = 21 mal = 7,53 € x 21 = 158,13 € Berechnet wurde nach Impfschemata FSME IMMUN junior/Erwachsene. Auffrischung bis Lebensjahr 18:

-Tetanus/Diphtherie/Keuchhusten 1 mal: 9,71 €


-Tetanus/Diphtherie/Keuchhusten/Polio 1 mal: 9,71 € (oder 9,71 € + 7,53 € = 17,24 € je nach Impfschema) - HPV-Impfung 3 mal: 7,53 € x 3 = 22,59 € Auffrischungen ab Lebensjahr 18:

-Tetanus/Diphtherie/Keuchhusten (wegen Keuchhustenkomponente 1 mal auffrischen): 9,71 €

-Tetanus/Diphtherie (aller 10 Jahre) 4 mal: 7,93 € x 4 = 31,72 € - Influenzaimpfung (jährlich ab 60) 10 mal: 7,79 € x 10 = 77,90 € - Pneumokokkenimpfung 1 mal: 7,53 € (Sachsen empfiehlt außerdem ab 50 Impfung gegen Herpes Zoster = Gürtelrose)

Summe: 22,59+73,36+30,12+7,53+19,02+15,06+22,59+158,13+9,71+22,59+9,71+31,72+77,90+7,53

507,56 € bekommt ein Arzt für das Impfen vergütet pro durchgeimpfte Person. Das wirkt im ersten Moment nicht gerade viel, jedoch ist das nur der Teil der Vergütung für impfende Ärzte BEI EINER PERSON und je mehr geimpft wird, desto besser die Vergütung. Überschlägt man das auf "nur" die Hälfte der deutschen Bevölkerung, liegen wir bei:

20. 302. 400. 000, 00 € (zwanzigmilliardendreihundertzweimillionenvierhundertausend)

Hier entfallen ALLE Reiseimpfungen, gewisse Auffrischimpfungen z.B. Hepatitis A oder B, Impfungen bei Risikopatienten (z.b. Schwangeren) sowie Impfungen bei Epidemieausbruch. Nebenbei bemerkt sind wir hier bei 96 Impfstoffkomponenten, die man innerhalb eines Lebens von 0-70 Jahren verabreicht bekommt. Zum Schluss möchten wir Ihnen noch ein nettes Statement von Sanofi Pasteur aus ihrer Impfbroschüre "Impfmanagement für Arzt und Praxismitarbeiter" vorstellen: (II) "Jeden Monat 800 Euro durch Impfen verdienen Zusätzlicher Pluspunkt eines verbesserten Impfmanagements: Hohe Impfraten wirken sich positiv auf das Honorarvolumen Ihrer Praxis aus. Impfungen unterliegen nicht der Budgetierung, da sie außerhalb des EBM vereinbarte Leistungen sind. Beispielrechnung: Für eine durchschnittliche hessische Hausarztpraxis (1.000 Scheine ohne Kinder) ist von 1.100 Routineimpfungen pro Jahr auszugehen: 500 gegen Influenza 150 gegen Tetanus, Diphtherie und Polio 100 gegen FSME 150 gegen Pneumokokken 200 sonstige Impfungen (z.B. MMR, Hepatitis B, Tollwut). 1.100 Impfungen jährlich, bei einem mittleren Honorar von 8,50 Euro, ergeben ein zu­sätzliches Honorar von 9.350 Euro. Damit ist Impfen nicht nur medizinisch indiziert, sondern lohnt sich auch für die hausärztliche Praxis. Weiterhin ist es wichtig, Marktanteile zu bewahren, da immer mehr Arztgruppen Impfungen anbieten." Sanofi Pasteur lässt grüßen. Euer AGI-TEAM Quellen:

https://www.kvberlin.de/20praxis/70themen/impfen/impfen_verguetung.pdf

(I) http://www.rki.de/DE/Content/Kommissionen/STIKO/Empfehlungen/Aktuelles/Impfkalender.pdf?__blob=publicationFile

http://www.impfen-info.de/service/infografiken/

https://www.kvberlin.de/20praxis/70themen/impfen/impfen_verguetung.pdf

(II)

http://www.medizin-telegramm.com/mediapool/45/451382/data/Service_fuer_Aerzte/Impfbroschuere.pdf

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26.12.2021, 15:00 Uhr

Wer als Arzt oder Ärztin gegen das Coronavirus impft, bekommt dafür extra Geld. Knapp 30 Euro verdienen sie pro Impfung. Auch über die Feiertage soll der Zusatzverdienst viele Mediziner dazu motivieren, die Spritze zu setzen

Die impfenden Ärzte sind der Dreh- und Angelpunkt in der Bekämpfung der Pandemie und haben mit zusätzlichem Aufwand genauso zu kämpfen wie mit verunsicherten Patienten. Doch sie können daran auch gut verdienen - zum Teil mehrere Tausend Euro im Monat.

28 Euro erhalten niedergelassene Mediziner pro Corona-Impfung in der eigenen Praxis, an Wochenenden und Feiertagen sogar 36 Euro. Auch für die Zeit vom 24. Dezember bis 9. Januar will Gesundheitsminister Karl Lauterbach das erhöhte Honorar zahlen. Das ist deutlich mehr als für andere Impfungen. Berliner Ärzte zum Beispiel bekommen für AOK-Versicherte zwischen knapp 8 und 20 Euro pro Impfung gegen andere Krankheiten. Wie viel ein einzelner Mediziner gegen Covid-19 impft, wird nicht zentral erfasst, lässt sich aber zumindest beispielhaft berechnen. Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Berlin etwa zählte von Mitte März bis Mitte Dezember insgesamt 2.932.999 Impfungen durch 3276 Medizinerinnen und Mediziner in 2676 Praxen - macht im Schnitt 99 Impfungen pro Monat und Arzt.

Bei diesem Durchschnittswert käme ein Mediziner auf monatlich zwischen knapp 2800 und 3600 Euro vor Steuern, abzüglich der eigenen Kosten, etwa für Personal und Praxis. Teilt man die Gesamtzahl der bundesweit an Praxen und Betriebsärzte gelieferten Dosen durch alle rund 108.000 impfenden Ärzte, ergibt sich aktuell sogar ein Betrag um die 8500 bis 10.900 Euro. So wurden in der Woche bis zum 5. Dezember laut Bundesgesundheitsministerium fast 8,2 Millionen Dosen an Praxen und Betriebsärzte geliefert, im Durchschnitt ungefähr 76 pro Mediziner. Nach Angaben von Berufsverbänden impfen rund 93.000 niedergelassene Ärztinnen und Ärzte gegen Corona sowie schätzungsweise 9000 Privatärzte und etwa 6000 Betriebsärzte.

150 Euro pro Stunde im Impfzentrum

Wie viel die Ärzte zusätzlich zu ihren üblichen Behandlungen impfen und wie viel stattdessen, können die Kassenärztlichen Vereinigungen nicht beziffern. Das handhaben die Mediziner ganz unterschiedlich; viele angestellte Ärztinnen und Ärzte etwa arbeiten normalerweise nicht in Vollzeit, können also einfacher zusätzlich gegen Covid-19 impfen. Der Durchschnittsverdienst von niedergelassenen Ärzten variiert ebenfalls stark. Ein Hausarzt in Berlin zum Beispiel erhielt im letzten Quartal 2020 im Schnitt rund 61.700 Euro Honorar, also umgerechnet fast 20.600 Euro im Monat. Davon muss er oder sie als "Unternehmer" allerdings auch seine Ausgaben bestreiten, etwa für Personal, Miete oder auch die eigene Rentenvorsorge.

In den Impfzentren können Mediziner ebenfalls dazuverdienen, je nach Bundesland unterschiedlich viel. In Berlin erhalten Ärzte dort aktuell 120 Euro pro Stunde, die Schichten dauern zwischen sechs und acht Stunden. "Die Nachfrage nach den Diensten ist hoch", berichtet die KV Berlin auf ntv.de-Anfrage. Maximal zwei Dienste pro Monat können Mediziner dort demnach übernehmen, im Dezember ausnahmsweise fünf.

In manchen anderen Bundesländern verdienen sie in den Impfzentren mehr; in Nordrhein-Westfalen etwa gibt es 150 Euro pro Stunde, wie das Landesgesundheitsministerium ntv.de mitteilt. In welchem Umfang die Ärzte dort im Einsatz sind, ist der Behörde allerdings nicht bekannt, nur so viel: Acht Stunden pro Tag sollen nicht überschritten werden.

"Anreize, damit möglichst viel geimpft wird"

Knapp die Hälfte aller bisher verimpften Dosen bekamen die Impflinge nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums in Praxen, fast 43 Prozent in den Impfzentren, die übrigen im öffentlichen Gesundheitsdienst. Kritik an der Höhe der Vergütungen findet die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) nicht angebracht. Bis vor einem Monat bekamen die Ärzte noch 20 Euro pro Impfung in der Praxis. "Es ist gut, dass nachgebessert wurde", sagt der Sprecher der KBV gegenüber ntv.de. "Wenn man will, dass so viel wie möglich geimpft wird, macht es Sinn, Anreize zu schaffen." So müsse etwa auch das Personal für Wochenenddienste gewonnen werden. Wer seit Monaten gegen Corona impft, müsse "sein Team bei der Stange halten - das ist kein Zuckerschlecken".

Inzwischen steige zudem der Beratungsbedarf der Patienten. So müssten zunehmend auch Impfskeptiker überzeugt oder etwa die Fragen von Eltern zu Kinder-Impfungen beantwortet werden. Wenn es schnell gehe, würden insgesamt etwa 15 Minuten für Gespräch und Impfung eines Patienten benötigt; bei Vorerkrankungen zum Beispiel seien dagegen bis zu 45 Minuten nötig. Hinzu kämen jeweils einige Minuten für die Dokumentation, meist in den Abendstunden.

Der Privatärztliche Bundesverband kritisiert unterdessen, dass nicht alle Mediziner, die wollen, impfen dürfen, Honorarärzten aus den Krankenhäusern bleibe dies verwehrt. Darüber beklagten sich nach eigenen Angaben bis zu 2000 Honorarärzte bei dem Verband. "Und das sind ja nur die, sich beschweren", erläutert eine Sprecherin ntv.de. "Das sind wertvolle Impfärzte, die nicht zur Verfügung stehen" - in ihren Augen eine "Schande für Deutschland".

Dieser Text erschien zuerst bei ntv.de.