Was muss man machen wenn jemand dich mobbt

Mobbingopfer sind ständigen Anfeindungen und perfiden Übergriffen ausgeliefert. Die Folgen von Mobbing sind schwerwiegend. Sie schränken nicht nur die Lebensqualität erheblich ein, sondern führen häufig zu physischen und psychischen Erkrankungen.

Lassen Sie es nicht so weit kommen!

Aber wie am besten gegen Mobbing vorgehen? Hier erfahren Sie bewährte Strategien und Tipps.

Was muss man machen wenn jemand dich mobbt

Mobbing belastet!

Was ist Mobbing?

Von Mobbing spricht man, wenn jemand von einer Person oder einer Gruppe über einen längeren Zeitraum wiederholt gedemütigt und schikaniert wird.

Es ist eine Form von Psychoterror mit der Intention, dem Opfer zu schaden, es auszugrenzen und abzuwerten.

Die gezielten Angriffe können direkt oder indirekt erfolgen. Unmittelbar etwa durch Beleidigungen, Beschimpfungen, Drohungen, Bloßstellen und Ignorieren. Indirekt (im Hintergrund agierend) z. B. durch Intrigen, Sabotage und das Verbreiten von Gerüchten.

Mobbing findet in den unterschiedlichsten Bereichen statt: am Arbeitsplatz durch Vorgesetzte oder Kollegen, in der Schule durch Mitschüler, in Familien, im Wohnumfeld (z. B. durch Vermieter), in der Nachbarschaft, im Internet.

Gehen die Mobbingaktionen von den Vorgesetzten aus, spricht man auch von Bossing.

Mobbing: 12 Folgen

Je länger eine Person dem Mobbing ausgesetzt ist, desto schwerwiegender können die psychischen und physischen Folgen sein. Dazu zählen:

  1. Konzentrationsprobleme
  2. Nervosität
  3. Erschöpfung verbunden mit Leistungsnachlass
  4. Beeinträchtigung des Selbstwertgefühls
  5. Schlafstörungen
  6. Angstreaktionen und Panikanfälle
  7. Burnout
  8. Suizidgedanken
  9. Essstörungen
  10. Depressionen
  11. Magen-Darm-Erkrankungen
  12. Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Zudem besteht Suchtgefahr, wenn Betroffene aufgrund der Belastungssituation zu Alkohol, Beruhigungsmitteln und Ähnlichem greifen.

Mobbing: 7 Gründe, die dahinterstecken

Was bewegt Mobber überhaupt dazu, andere Personen wiederholt zu attackieren und zu terrorisieren?

Im Folgenden 7 mögliche Gründe:

1. Gefühl von Minderwertigkeit

Es mag vielleicht paradox klingen, aber häufig fühlen sich Mobber minderwertig. Durch ihre niederträchtigen Aktionen gegenüber Schwächeren fühlen sie sich besser.

2. Mangelnde Selbstsicherheit

Das Minderwertigkeitsgefühl basiert auf mangelndem Selbstbewusstsein und geringer Selbstsicherheit. Mobber fühlen sich stärker, wenn sie auf andere Macht ausüben können.

3. So wie mir geschehen, soll es dir ergehen

Wenn eine Person in ihrem persönlichen Umfeld (z. B. Familie, Beziehung, Schule, Arbeit) häufig Erniedrigungen und Kränkungen erfährt, kann sich in ihr das Bedürfnis entwickeln, andere Menschen auch zu erniedrigen und zu tyrannisieren – quasi so wie mir geschehen, soll es auch dir ergehen.

4. Neid auf andere

Mobber sind oft Personen, die mit sich selbst und ihrem Leben unzufrieden sind. Für Menschen, denen es in ihren Augen besser geht, empfinden sie starke Missgunst. Diese wird gemildert, indem sie durch Mobbinghandlungen dafür sorgen, dass es der entsprechenden Person schlechter geht.

5. Antipathie

Antipathie kann auch mit ein Grund für Mobbingverhalten sein – gemäß dem Motto: „Diese Person ist mir unsympathisch und das lasse ich sie spüren, indem ich sie runtermache.“

6. Die eigenen negativen Gefühle an anderen auslassen

Negative Gefühle können beispielsweise Frust, Ärger, Wut und Enttäuschung sein. Diese Emotionen werden dann immer wieder gezielt auf eine schwächere Person (z. B. Partner, Partnerin) projiziert.

7. Gruppendruck

Überall dort, wo Menschen in einer Gesellschaft leben oder in einer Gruppe agieren, kann Gruppendruck entstehen. Auch im betrieblichen Umfeld.

Beispiel: Ein Kollege wird ausgegrenzt, aus welchen Gründen auch immer. Ein neuer Mitarbeiter verhält sich diesem Kollegen gegenüber ebenso abschätzig, weil er befürchtet, sonst selbst gemobbt zu werden.

Die folgenden Tipps zeigen Ihnen Möglichkeiten und Wege auf, um sich aus der Mobbingbelastung zu befreien:

Gegen Mobbing wehren: 10 Tipps

1. Zeigen Sie Grenzen auf

Und das gleich zu Beginn! Je früher Sie sich wehren und zeigen, dass man sich mit Ihnen nicht alles erlauben kann, desto größer ist die Chance, eine Eskalation bereits im Keim zu ersticken.

Auch wenn Sie sich vor der Konfrontation scheuen – das ist völlig normal. Den meisten Menschen geht es so.

Wenn Sie sich nicht zur Wehr setzen, werden Sie immer mehr zum Opfer. Mobber müssen merken, dass sie es mit einer Person zu tun haben, die nicht „kuscht“ und einfach alles über sich ergehen lässt.

Etwa durch eine Reaktion auf eine spitze Bemerkung:

Fragen Sie die Person, was genau sie mit ihrer Bemerkung meint oder bezweckt. Auch eine passende Antwort: „Ich bin mir zu wertvoll, um mich mit diesen Beleidigungen auseinanderzusetzen.“

2. Stärken Sie Ihr Selbstbewusstsein

Häufig suchen Mobber Personen als Opfer aus, von denen sie keine Gegenwehr erwarten. Das sind meist Menschen, die in ihrem Verhalten und ihrer Körpersprache ein geringes Selbstbewusstsein ausstrahlen und sich dadurch noch angreifbarer machen.

Tipp: Affront-Situationen üben

Um sich gegen verbale Attacken zu wappnen und sicher zu kontern, können Sie Affront-Situationen mit einer Ihnen vertrauten Person durchspielen – ähnlich wie Rettungskräfte Extremsituationen immer und immer wieder üben, um dann sicher und souverän zu agieren.

Üben Sie im Rollenspiel mögliche Antworten auf beleidigende Bemerkungen. Kontern Sie mit fester Stimme in aufrechter Haltung und selbstbewusster Körpersprache.

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Auf Mobbing selbstsicher reagieren: Mobber suchen sich häufig Personen als Opfer aus, die ein geringes Selbstbewusstsein ausstrahlen. Stärken Sie Ihr Selbstbewusstsein, um auf Mobbingattacken souverän und selbstsicher zu reagieren.

REFERENZ: Übungen aus dem Downloadpaket werden u. a. von der KLINIK SGM LANGENTHAL (Psychotherapie/Psychosomatik) genutzt – zur Unterstützung der Patienten beim Erlangen von mehr Selbstbewusstsein im Alltag. Hilfe zur Selbsthilfe: 

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3. Suchen Sie Verbündete und Zeugen

Mobbing lässt sich selten alleine stoppen.

Abhängig davon, in welchem Bereich die Übergriffe stattfinden (Arbeitsplatz, Wohnumgebung, Schule) – suchen Sie Unterstützer, die von den Mobbingattacken mitbekommen: z. B. Kollegen, Nachbarn, andere Betroffene.

Wenn Sie Verbündete finden, die Ihnen beistehen, kann das die Mobber verunsichern und in ihrer Macht einschränken.

4. Führen Sie ein Mobbingtagebuch

Machen Sie sich Notizen. Notieren Sie sämtliche Mobbinghandlungen. Führen Sie ein Mobbingtagebuch (→ hier eine Vorlage mit Musterbeispiel).

5. Suchen Sie die Aussprache

Suchen Sie die Aussprache mit Ihrem „Gegner“ – am besten ziehen Sie eine dritte Person hinzu. Greifen Sie im Gespräch Ihr Gegenüber nicht persönlich an, bleiben Sie ruhig und sachlich.

Wenn ein Gespräch nichts bringt, dann wenden Sie sich an eine höhere Stelle:

6. Beschweren Sie sich

Sollte der Mobber bzw. die Mobberin die Übergriffe nicht unterlassen, informieren Sie Autoritätspersonen. Beschweren Sie sich z. B. beim Vorgesetzten. Wenn dieser selbst der Mobber ist, wenden Sie sich direkt an den Betriebsrat (falls es einen gibt).

Idealerweise untermauern Sie Ihre Beschwerde mit den Aufzeichnungen im Mobbingtagebuch. Sollten Sie zudem Personen als Zeugen vorweisen können, umso besser.

7. Reden Sie sich die Belastung von der Seele

Reden tut immer gut. Sprechen Sie mit vertrauten Personen über Ihre Mobbingsituation. Das können Freunde sein, Bekannte oder auch Vertrauensärzte.

Allein dieses „von der Seele reden“ kann entlasten und zur inneren Stärkung beitragen, um sich in weiterer Folge gezielt zur Wehr zu setzen.

8. Visieren Sie evtl. einen Jobwechsel an

Vielen fehlt oft die Kraft und Energie, gegen Mobbing vorzugehen. Dann sollte als Ausweg ein Jobwechsel angedacht werden.

Auch wenn damit der Mobber letztlich sein Ziel erreicht – aber es geht um Ihre Gesundheit, um Ihre Lebensqualität!

9. Informieren Sie sich

Es gibt mittlerweile zahlreiche Beratungsstellen, die auf Mobbing spezialisiert sind. Diese können Ihnen zu Ihrer individuellen Situation konkrete Ratschläge liefern.

Auch im Internet gibt es viele Anlaufstellen. Zudem finden Sie in einschlägigen Foren Unterstützung und können sich mit anderen Betroffenen austauschen.

Unten finden Sie eine Liste mit entsprechenden Informationsstellen (s. u. „Hilfe, Beratung & Anlaufstellen“).

10. Nehmen Sie rechtliche Hilfe in Anspruch

Mobbinghandlungen sind als Verletzung des Persönlichkeitsrechts strafbar. Dabei können zivil-, straf- und verwaltungsrechtliche Bestimmungen zur Anwendung kommen.

In Unternehmen gilt zudem für Vorgesetzte die arbeitsrechtliche Fürsorgepflicht. Werden Führungskräfte über Mobbingvorfälle informiert, müssen sie diese z. B. durch eine Ermahnung, Abmahnung, Versetzung oder Kündigung unterbinden.

Immer wieder kommt es vor, dass ein Arbeitsgericht einen Arbeitgeber zur Zahlung von Schmerzensgeld und Schadensersatz aufgrund von Mobbing verklagt.

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Mobbingtagebuch: Vorlage und Muster

Das Mobbingtagebuch ist eine immense Hilfe für Mobbingopfer, um sich gegen Täter wirkungsvoll zu wehren.

Darin wird JEDE Mobbingattacke chronologisch dokumentiert. Allein das Führen eines Mobbingtagebuchs kann zur inneren Stärke verhelfen.

Primär dient das Tagebuch der Beweisführung und als Gedächtnisprotokoll. Damit ist auch für Dritte (Betriebsrat, Vorgesetzte, Personalbüro, Anwalt etc.) die Schwere und Häufigkeit der Vorfälle nachvollziehbar.

Die Aufzeichnungen können digital (z. B. in einem Word-Dokument) oder handschriftlich (Notizbuch) erfolgen.

Beschreiben Sie die Vorfälle möglichst detailliert und sachlich. Sollte es Zeugen geben, werden diese auch angeführt.

Hier können Sie eine Mobbingtagebuch-Vorlage mit einem Musterbeispiel herunterladen. Die Vorlage können Sie dann einfach in der gewünschten Anzahl ausdrucken oder kopieren:

Was muss man machen wenn jemand dich mobbt

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Mobbingtagebuch
Vorlage & Muster

Mobbing-Test: 17 Anzeichen für Mobbing am Arbeitsplatz

Dieser Mobbing-Test soll Ihnen helfen, bereits Ansätze von Mobbing zu erkennen, um möglichst frühzeitig entgegenzuwirken.

Finden mehrere der folgenden Aktionen über einen längeren Zeitraum wiederholt statt, ist das ein eindeutiges Indiz für Mobbing:

  1. Ich werde in der Arbeit beschimpft und angeschrien.
  2. Ich werde ständig kritisiert.
  3. Mir wurde schon öfter gedroht (Kündigung etc.).
  4. Ich werde ignoriert und ausgegrenzt. Man spricht nicht/kaum mit mir.
  5. Über mich werden Gerüchte verbreitet.
  6. Mir werden Aussagen und Handlungen unterstellt.
  7. Hinter meinem Rücken wird über mich gesprochen.
  8. Ich werde indirekt kritisiert, Andeutungen werden gemacht.
  9. Ich bekomme bewusst Arbeiten zugeteilt, die mich überfordern.
  10. Mir wird keine Arbeit zugeteilt.
  11. Ich erhalte „erniedrigende“ Arbeiten.
  12. Wenn ich etwas sage, werde ich ständig unterbrochen.
  13. Man macht mich lächerlich.
  14. Man hat mich für Schäden oder Fehler verantwortlich gemacht, die ich nicht verschuldet habe.
  15. Man belästigt mich mit Telefonterror.
  16. Mir wurde psychische und/oder physische Gewalt angetan.
  17. Ich muss mich ständig für meine Handlungen rechtfertigen.

Hier können Sie den Test herunterladen und ausdrucken:

Gratis-Download:
Mobbing-Test

„Hilfe, ich werde gemobbt!“ Wie Sie Mobbingopfern helfen

Wenn Sie Mobbing in Ihrem Umfeld feststellen, sollten Sie nicht die Augen verschließen, sondern dem Opfer Ihre Unterstützung anbieten:

  1. Suchen Sie das Gespräch mit dem Mobbingopfer. Lassen Sie die Person erzählen und ihre Situation schildern. Hören Sie aufmerksam zu. Erst dann können Sie gezielt Hilfe anbieten. Versuchen Sie gemeinsam, die Gründe des Mobbers zu eruieren.
  2. Motivieren Sie zu aktivem Handeln. Machen Sie Mut. Unterstützen Sie alle Aktionen, die sich aus der Opferstarre bewegen. Zeigen Sie Möglichkeiten zur Gegenwehr auf. Orientieren Sie sich dabei auch an den obigen Tipps.
  3. Versuchen Sie, auf die Mobberperson einzuwirken (falls Sie die Möglichkeit haben). Mobbt z. B. eine Kollegin, sprechen Sie sie auf ihr Fehlverhalten an. Das schwächt die Machtposition der Mobberin und stärkt gleichzeitig das Opfer.
  4. Bieten Sie dem Opfer Rückhalt und stärken Sie sein Selbstvertrauen. Dadurch können Sie wesentlich dazu beitragen, dass die Person zukünftig besser gefeit ist gegen Mobbingattacken.

Was tun gegen Mobbing? Schritt-für-Schritt-Anleitung (PDF)

Wenn Sie gemobbt werden, sollten Sie das niemals passiv über sich ergehen lassen oder sich mit der Situation irgendwie arrangieren, sondern gezielt dagegen vorgehen.

In dieser Checkliste sind die oben angeführten Tipps nochmals als Anleitung zusammengefasst:

Was muss man machen wenn jemand dich mobbt

Checkliste:
Gegen Mobbing
wehren

Hilfe, Beratung & Anlaufstellen

Mobbing-Foren:

  • Mobbing-Forum
  • XING-Gruppe Mobbing

Mobbing-Beratungsstellen:

Mobbingerfahrungen:

Unten im Kommentarbereich können Sie die Beiträge von anderen Betroffenen lesen.

In eigener Sache

Auf Mobbing selbstsicher reagieren: Mobber suchen sich häufig Personen als Opfer aus, die ein geringes Selbstbewusstsein ausstrahlen. Stärken Sie Ihr Selbstbewusstsein, um zukünftig auf Mobbingattacken souverän und selbstsicher zu reagieren – mit dem ZEITBLÜTEN-Downloadpaket SELBSTBEWUSSTSEIN: