Was ist der unterschied zwischen phosphat und phosphor

Stand: 31.08.2018 12:20 Uhr  | Archiv

von Uwe Leiterer

Phosphate sind für die Lebensmittelindustrie extrem praktisch: Sie sorgen für den Geschmack in Cola-Getränken und konservieren ihn. Sie lassen Kaffeeweißer schön rieseln. Fertig-Cappuccino erhält durch Phosphate stabilen Schaum. In fast allen verarbeiteten Fleischprodukten werden Phosphate eingesetzt, um Wasser zu binden. Phosphate stecken auch in Schmelzsalzen von Schmelzkäse und machen Käsezubereitungen für Fertiggerichte butterweich.

Warum Phosphat so gefährlich ist

Der menschliche Körper braucht Phosphat für viele Stoffwechselvorgänge. Phosphat ist ein zentrales Element bei Muskelbewegungen und bildet die mineralische Grundsubstanz von Zähnen und Knochen. Der Körper bekommt Phosphat über die Nahrung. Fleisch, Hülsenfrüchte und Nüsse enthalten viel natürliches Phosphat. Davon geht nur etwa die Hälfte ins Blut über. Der Rest wird unverdaut ausgeschieden.

Künstlich zugesetzte Phosphate aber sind meist frei löslich und werden daher fast vollständig aufgenommen. Mit dem zunehmenden Verzehr von Fast Food und anderen hochgradig verarbeiteten Fertiglebensmitteln wird der Körper mit Phosphaten überschwemmt.

Was bewirkt zusätzliches Phosphat im Blut?

Nierenkranke Patienten können Phosphat oft nicht mehr über den Urin ausscheiden. Welche Gefahren das für die Gesundheit bringt, zeigt die Forschung:

  • Phosphat verändert die Innenwände der Gefäße: Herzinfarkt und Schlaganfall drohen.
  • Phosphat erhöht das Osteoporose-Risiko: Kalzium wird aus den Knochen gelöst, sie werden brüchig.
  • Phosphat kann Haut und Muskeln schneller altern lassen.

Bei gesunden Menschen wird Phosphat in den Nieren aus dem Blut herausgewaschen. Aber je mehr Phosphat der Mensch konsumiert, desto schneller verliert die Niere diese Fähigkeit. Und schon eine kleine Erhöhung des Phosphatwertes im Blut, die man heutzutage bei vielen Menschen findet, schädigt die Blutgefäße am Herzen.

"Experimentell konnte man zeigen, dass zu viel Phosphat im Blut zu Muskelabbau führt, auf der anderen Seite aber auch zu Verkalkungen an den Gefäßen, den Weichteilen oder zu einer Herzwandverdickung und nachfolgendem Herzpumpversagen", erklärt der Internist und Nierenexperte Dr. Kai-Michael Hahn.

Besser frische Lebensmittel essen

Experten raten, statt haltbar gemachter Lebensmittel oder Fertiggerichte frische Lebensmittel zu essen. Alarmiert von aktuellen Studien, fordern Mediziner zudem eine verständliche Kennzeichnung von Phosphat in Lebensmitteln - vor allem eine Mengenangabe. Nur dann könnten Verbraucher einschätzen, wie viel Phosphat sie wirklich zu sich nehmen.

Kennzeichnung für Verbraucher unzureichend

Der Zusatz von Phosphaten muss in der Zutatenliste angegeben werden - aber nur dann, wenn Phosphate im Endprodukt einen technischen Zweck erfüllen. Die Angabe kann entfallen, wenn Phosphat in einem Vorprodukt oder einer Zutat enthalten ist, aber im Endprodukt keine Funktion mehr erfüllt, so zum Beispiel bei Wurst oder Käse auf einer Pizza: Selbst wenn der Belag Phosphatzusätze enthält, muss der Phosphateinsatz auf der Verpackung der Pizza nicht mehr angegeben werden. Die Angaben auf den Verpackungen sind also nicht immer vollständig.

Auf loser Ware, zum Beispiel beim Schlachter, kann auch lediglich ein Hinweisschild "enthält Phosphat" angebracht sein. Doch mit all diesen Angaben kann der Verbraucher kaum etwas anfangen, denn die tatsächlich zugesetzte Phosphatmenge geht aus den gesetzlich vorgeschriebenen Angaben leider nicht hervor.

So erkennen Sie versteckte Phosphate

Phosphate werden auf der Verpackung zum Beispiel als Schmelzsalze, Stabilisatoren oder Konservierungsstoff deklariert. Außerdem verbergen sich Phosphate hinter diesen E-Nummern:

Hinter diesen E-Nummern stecken Phosphate
E-NummerZusatzstoff
E338Phosphorsäure
E339Natriumphosphat
E340Kaliumphosphat
E341Calciumphosphat
E343Magnesiumphosphat
E450Diphosphat
E451Triphosphat
E452Polyphosphat
E442Ammoniumphosphatide
E541Saures Natriumaluminiumphosphat
E1410Monostärkephosphat
E1412Distärkephosphat
E1413Phosphatiertes Distärkephosphat
E1414Acetyliertes Distärkephosphat
E1442Hydroxypropyldistärkephosphat

Das sagen die Hersteller

Markt hat die fünf größten deutschen Produzenten von Schmelzkäse um eine Stellungnahme gebeten: Warum steht der Phosphatgehalt nicht auf ihren Verpackungen? Und wie viel Phosphat enthalten die Produkte?

Die Hersteller Bayernland, Hofmeister und Milkana antworten nicht. Minus-L schreibt, dass sie die "zugelassene Höchstmenge" von Phosphaten "keinesfalls überschreiten". Hochland SE nennt eine "Höchstgrenze von 20 Gramm pro Kilogramm" Schmelzkäsezubereitung: Diese halte man ein, "vielfach liegt der Wert darunter".

Dieses Thema im Programm:

Markt | 03.09.2018 | 21:00 Uhr

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Lebensmittel

Phosphate
Was ist der unterschied zwischen phosphat und phosphor

Das Anion PO43−
Was ist der unterschied zwischen phosphat und phosphor

Ein Kondensat: Diphosphat
Was ist der unterschied zwischen phosphat und phosphor

Ein Ester: Phosphorsäureester

Phosphate sind die Salze und Ester der Orthophosphorsäure (H3PO4).[1] Im weiteren Sinn werden auch die Kondensate (Polymere) der Orthophosphorsäure und ihre Ester Phosphate genannt.[1] Die Ester werden unter Phosphorsäureester beschrieben. Phosphor liegt bei allen diesen Verbindungen in der Oxidationsstufe (V) vor. Sauerstoffverbindungen des Phosphors mit anderen Oxidationsstufen sind unter Phosphor aufgelistet.

Die Salze der dreibasigen ortho-Phosphorsäure (H3PO4) lassen sich in primäre, sekundäre und tertiäre Phosphate einteilen. Bei einwertigen Kationen M′ gelten die Summenformeln entsprechend M′H2PO4, M′2H1PO4 und M′3PO4. Durch die teilweise Neutralisation der Phosphorsäure erhält man Hydrogen- oder Dihydrogenphosphate. Diese können sowohl mit Säuren als auch mit Basen reagieren. Wegen dieser Eigenschaft enthalten viele Pufferlösungen Hydrogenphosphate.

primäre Phosphate
(Dihydrogenphosphate)
sekundäre Phosphate
(Hydrogenphosphate)
tertiäre Phosphate
Natriumdihydrogenphosphat, NaH2PO4 Dinatriumhydrogenphosphat, Na2HPO4 Natriumphosphat, Na3PO4
Kaliumdihydrogenphosphat, KH2PO4 Dikaliumhydrogenphosphat, K2HPO4 Kaliumphosphat, K3PO4
Calciumdihydrogenphosphat, Ca(H2PO4)2 Calciumhydrogenphosphat, CaHPO4 Calciumphosphat, Ca3(PO4)2
Weitere Beispiele siehe Kategorie:Phosphat

Kondensate

Phosphorsäure kann in einer Kondensationsreaktion (Wasserabspaltung) Diphosphorsäure (H4P2O7) bilden. Analog gibt es entsprechende Salze, die Diphosphate (Pyrophosphate) M'4P2O7. Bei einer fortgesetzten Reaktion bilden sich auch poly- oder cyclo-Phosphate. cyclo-Phosphate werden oft Metaphosphate genannt. Polyphosphate und Metaphosphate sind also Polymere der Salze der Phosphorsäure.

di-, poly- und cyclo-Phosphate
Name Reaktion Struktur des Anions
di-Phosphat
(auch: Pyrophosphat)
2   H 3 P O 4   → Δ   H 4 P 2 O 7   +   H 2 O {\displaystyle \mathrm {2\ H_{3}PO_{4}\ {\xrightarrow {\Delta }}\ H_{4}P_{2}O_{7}\ +\ H_{2}O} }    
tri-Phosphat
(allg.: poly-Phosphat)
H 4 P 2 O 7   +   H 3 P O 4   → Δ   H 5 P 3 O 10   +   H 2 O {\displaystyle \mathrm {H_{4}P_{2}O_{7}\ +\ H_{3}PO_{4}\ {\xrightarrow {\Delta }}\ H_{5}P_{3}O_{10}\ +\ H_{2}O} }    
meta-Phosphat
(allg.: cyclo-Phosphat)
H 5 P 3 O 10   → Δ   H 3 P 3 O 9   +   H 2 O {\displaystyle \mathrm {H_{5}P_{3}O_{10}\ {\xrightarrow {\Delta }}\ H_{3}P_{3}O_{9}\ +\ H_{2}O} }    

Pentanatriumtriphosphat (Na5P3O10) und Metaphosphate wurden zur Wasserenthärtung in Waschmitteln verwendet. Als Lebensmittelzusatzstoffe finden z. B. Pentanatriumtriphosphat und Diphosphate Anwendung.

Phosphate werden aus Mineralen wie zum Beispiel Apatit, Ca5[(PO4)3(OH,F,Cl)], gewonnen. Die Hauptvorkommen liegen im nördlichen Afrika (Marokko, Westsahara), Jordanien, Vereinigte Staaten (Florida), Russland (Kola-Halbinsel), Südafrika, Togo und China. Früher fanden sich die Phosphatvorkommen mit der höchsten Konzentration (Nauruit, welches aus Guano entstand) auf der Pazifikinsel Nauru. Die ursprünglichen Vorkommen sind seit 2003 erschöpft. 2004 wurden neue Vorkommen auf Nauru erschlossen. Saudi-Arabien ist seit 2006 einer der größten Produzenten weltweit.[2]

Die Ressourcen von Phosphaten sind begrenzt. Die meisten sind belastet mit Cadmium und/oder radioaktiven Schwermetallen. Manche Phosphatlagerstätten dienten bislang als Quelle für Uran. Man geht davon aus, dass die zur Düngerproduktion nutzbaren Phosphatlagerstätten früher erschöpft sein werden als die weltweiten Erdölvorkommen. Der Cadmiumgehalt der Phosphatlagerstätten ist sehr unterschiedlich. Viele Industrieländer haben bereits einen Grenzwert für Cadmium in Düngemitteln eingeführt. So ist weltweit nur noch eine Lagerstätte bekannt, die den Grenzwert der EU unterschreitet (Kola). In Entwicklungsländern dagegen wird Düngung mit billigeren cadmiumverunreinigten Phosphatdüngern durchgeführt.

Die früher in den Industrieländern praktizierte Nutzung von Thomasmehl (einem Nebenprodukt der Eisenerz-Verhüttung) ist auf Grund der hohen Chrombelastung aus Gesundheitsgründen ausgeschlossen. Eine weitere Möglichkeit ist, die im Klärschlamm vorhandenen gefällten oder biologisch angereicherten Phosphate zu nutzen oder zurückzugewinnen[3]. In Deutschland und anderen Ländern wird Klärschlamm bisher meist verbrannt, da er häufig zahlreiche Schwermetalle und endokrine Disruptoren enthält.

Da 85 % des in Deutschland verwendeten importierten Phosphats in die Landwirtschaft gehen, könnte ein Teil durch Klärschlamm ersetzt werden[3]. Im Wirtschaftsjahr 2003/2004 lag der Düngemittelabsatz laut den Erhebungen des Statistischen Bundesamtes bei 112.000 Tonnen Phosphor.[4] Dem sollte mit der Novellierung der Klärschlammverordnung 2017 Rechnung getragen werden, wonach „eine Rückgewinnung von Phosphor und eine Rückführung des gewonnenen Phosphors oder der phosphorhaltigen Klärschlammverbrennungsasche in den Wirtschaftskreislauf anzustreben“ ist.[5] Auch in der Schweiz wurden entsprechende Überlegungen angestellt.[6] Die Schweizer Dünger-Verordnung wurde 2001 entsprechend angepasst und es wurde ein Netzwerk für das Phosphorrecycling aufgebaut, an dem andere europäische Länder ebenfalls beteiligt sind. Inzwischen gibt es sieben entsprechende Pilotanlagen.[7]

In wässriger Lösung existieren Phosphat-Anionen in drei Formen. Unter stark basischen Bedingungen liegt das Phosphat-Anion hauptsächlich als (PO43−) vor, während unter schwach basischen Bedingungen das Hydrogenphosphat-Anion (HPO42−) dominiert. Unter schwach sauren Bedingungen liegt hauptsächlich das Dihydrogenphosphat-Anion (H2PO4−) vor. In stark saurer wässriger Lösung ist Phosphorsäure (H3PO4) die Hauptform.

Es liegen also drei pH-abhängige Gleichgewichtsreaktionen vor:

Gleichgewichtsreaktionen Gleichgewichtskonstante bei 25 °C
(1) H 3 P O 4 + H 2 O   ⇌   H 2 P O 4 − + H 3 O + {\displaystyle \mathrm {H_{3}PO_{4}+H_{2}O\ \rightleftharpoons \ H_{2}PO_{4}^{\,-}+H_{3}O^{+}} }   K a 1 = [ H 2 P O 4 − ] [ H 3 O + ] [ H 3 P O 4 ] ≃ 7 , 5 × 10 − 3 {\displaystyle K_{a1}=\mathrm {\frac {[H_{2}PO_{4}^{\,-}][H_{3}O^{+}]}{[H_{3}PO_{4}]}} \simeq 7{,}5\times 10^{-3}}  
(2) H 2 P O 4 − + H 2 O   ⇌   H P O 4 2 − + H 3 O + {\displaystyle \mathrm {H_{2}PO_{4}^{\,-}+H_{2}O\ \rightleftharpoons \ HPO_{4}^{2-}+H_{3}O^{+}} }   K a 2 = [ H P O 4 2 − ] [ H 3 O + ] [ H 2 P O 4 − ] ≃ 6 , 2 × 10 − 8 {\displaystyle K_{a2}=\mathrm {\frac {[HPO_{4}^{2-}][H_{3}O^{+}]}{[H_{2}PO_{4}^{\,-}]}} \simeq 6{,}2\times 10^{-8}}  
(3) H P O 4 2 − + H 2 O   ⇌   P O 4 3 − + H 3 O + {\displaystyle \mathrm {HPO_{4}^{2-}+H_{2}O\ \rightleftharpoons \ PO_{4}^{3-}+H_{3}O^{+}} }   K a 3 = [ P O 4 3 − ] [ H 3 O + ] [ H P O 4 2 − ] ≃ 2 , 14 × 10 − 13 {\displaystyle K_{a3}=\mathrm {\frac {[PO_{4}^{3-}][H_{3}O^{+}]}{[HPO_{4}^{2-}]}} \simeq 2{,}14\times 10^{-13}}  

 

Unter stark alkalischen Bedingungen, wie z. B. bei pH = 13 liegt im Wesentlichen PO43− und HPO42− vor. Ist die Lösung neutral (pH = 7.0) liegen H2PO4− (62 %) und HPO42− (38 %) vor. Bei pH = 7.4 dreht sich das Verhältnis der beiden Komponenten etwa um: 39 % H2PO4− und 61 % HPO42−. Unter stark sauren Bedingungen (pH=1) ist H3PO4 dominierend im Vergleich zu H2PO4−. HPO42− und PO43− sind praktisch abwesend.

Allgemeines

Mit Ausnahme der Alkali- und Ammonium-Verbindungen sind die meisten Phosphate schlecht wasserlöslich.

Phosphate können Verbindungen mit Schwermetallen eingehen. Diese Eigenschaft macht die Verwendung von Phosphaten problematisch, da die Phosphate aus dem Klärschlamm Schwermetalle mobilisieren können.

Zum überwiegenden Teil enthalten Lagerstätten von Phosphatverbindungen auch Schwermetalle, wie z. B. Cadmium und Uran.

Hauptartikel: Calcium- und Phosphathaushalt

In der menschlichen Ernährung spielt Phosphat eine wesentliche Rolle im Energiestoffwechsel und im Knochenumbau. Es verbindet sich mit Calcium zum festen Calciumapatit. Der Phosphatspiegel steht im engen Zusammenhang mit dem Calciumspiegel. Die Bedeutung von Phosphat für das Auftreten von Hyperaktivität bei Kindern gilt als widerlegt.[8]

Die Hauptmenge der Phosphate kommt als Dünger zum Einsatz (siehe Phosphatdünger, Superphosphat, Doppelsuperphosphat).[9] Die Eignung von Phosphaten für die Düngung wurde durch Zufall entdeckt: bei der Eisen- und Stahlerzeugung nach dem Thomas-Verfahren fiel als Nebenprodukt das phosphatreiche Thomasmehl an, das sich als hervorragender Dünger erwies.

Durch Erosion von landwirtschaftlichen Flächen gelangen Phosphate an Tonminerale gebunden in Flüsse und Seen und von dort weiter in die Meere. In limnischen als auch marinen Ökosystemen tragen sie erheblich zur Eutrophierung bei. Phosphate sind unter anderem ein Auslöser von Blaualgenblüten (Cyanobakterien) in der Ostsee.

Waschmittelzusatz

Zur Enthärtung von Wasser kann Pentanatriumtriphosphat verwendet werden. Auf den Einsatz von Phosphaten in Waschmitteln wird in Teilen Europas inzwischen verzichtet, da sie zu einer Überdüngung und schließlich zum Umkippen von Gewässern geführt haben. Als Ersatz wird hierzu Zeolith A eingesetzt. In Maschinengeschirrspülmitteln werden allerdings immer noch Tripolyphosphate als Enthärter verwendet.[10] Tests der Stiftung Warentest im Jahr 2015 und 2016 haben gezeigt, dass einige phosphatfreie Spülmaschinentabs bereits eine vergleichbar gute Reinigungswirkung erzielen wie phosphathaltige Mittel.[11][12] Die Detergenzienverordnung (EG) Nr. 648/2004 schreibt durch die Änderungsverordnung (EU) Nr. 259/2012 im Anhang VIa vor, dass ab dem 1. Januar 2017 nur noch Maschinengeschirrspülmittel für Privatverbraucher in den Verkehr gebracht werden dürfen, die weniger als 0,3 Gramm Phosphor pro Standarddosierung enthalten.[13][14]

Lebensmittelzusatzstoff

Natriumphosphat (E 339), Kaliumphosphat (E 340), Calciumphosphat (E 341), Magnesiumphosphate (E 343) und die Salze der ortho-Phosphorsäure Diphosphat (E 450), Triphosphat (E 451) und Polyphosphat (E 452) sind als Lebensmittelzusatzstoffe zugelassen und werden als Konservierungsmittel, Säuerungsmittel, Säureregulator, als Trennmittel und Emulgator eingesetzt. Phosphat wird für nichtalkoholische, aromatisierte Getränke (Colagetränke; in diesen auch als Phosphorsäure (E 338)), sterilisierte und ultrahocherhitzte Milch, eingedickte Milch, Milch- und Magermilchpulver und als technischer Hilfsstoff (verhindert das Zusammenklumpen von rieselfähigen Lebensmitteln) verwendet. Phosphate spielen auch bei der Lebensmittelherstellung (vor allem in der Fleischindustrie) eine sehr große Rolle und sind Komponenten des Schmelzsalzes für Schmelzkäse.

Eine erhöhte Phosphatzufuhr über die Nahrung steigert den Blutdruck und die Pulsrate auch bei gesunden jungen Erwachsenen.[15][16]

Sonstige Verwendungen

Futtermittel, Korrosionsschutzmittel (siehe Phosphatierung); Flammschutzmittel; Puffersubstanz für neutralen pH-Bereich (s. o.), Akkumulatoren (Lithium-Eisenphosphat-Akkumulator).

32P, ein radioaktives Isotop des Phosphors, wird in Form von Dihydrogenphosphat (oder Natriumphosphat) vielseitig in der Forschung und in der nuklearmedizinischen Therapie speziell bei Polycythaemia vera eingesetzt (Radiophosphortherapie).

Nachweisreaktionen von Phosphaten werden unter Phosphor beschrieben.

 

Wikibooks: Praktikum Anorganische Chemie/ Phosphat – Lern- und Lehrmaterialien

Phosphorama - Ohne Phosphor kein Leben Artikelserie mit Hintergrund-Recherchen rund um die lebenswichtige Ressource Phosphor bei RiffReporter.de (2021)

  1. ↑ a b Hans-Dieter Jakubke, Ruth Karcher (Hrsg.): Lexikon der Chemie. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 2001.
  2. Ma’aden Phosphate Development (Saudi Arabian Mining Company). Worley Parsons.
  3. ↑ a b Der letzte Dreck? Phosphor-Recycling aus Klärschlamm. In: RiffReporter. 9. März 2021, abgerufen am 4. November 2021. 
  4. Forschungsbericht zu Phosphorgewinnung aus Klärschlamm im Auftrag des Umweltbundesamtes, Seite 37
  5. siehe Klärschlammverordnung § 3 Absatz 1 Satz 2
  6. Bundesamt für Umwelt, BAFU 2009: Rückgewinnung von Phosphor aus der Abwasserreinigung
  7. Aktuelles aus dem Phosphornetzwerk Schweiz
  8. Manfred Döpfner: Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS). Hogrefe Verlag, 2013, ISBN 978-3-840-91939-8 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. Phosphorverbrauch in Deutschland und Europa. In: RiffReporter. 12. Februar 2021, abgerufen am 4. November 2021. 
  10. Phosphate in Geschirrspülmitteln. IDW-Online, 26. Januar 2012.
  11. Spülmaschinen-Tabs im Test der Stiftung Warentest In: test, 5/2015, S. 62–66 und test.de vom 23. April 2015.
  12. Geschirrspülmittel: Die Phosphatfreien können‘s jetzt auch! In: test, 8/2016, S. 71–75 und test.de vom 5. Oktober 2016.
  13. EU: Bericht der Kommission an das Europäische Parlament und den Rat gemäß Artikel 16 der Verordnung (EG) Nr. 648/2004 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 31. März 2004 über Detergenzien betreffend die Verwendung von Phosphaten in für den Verbraucher bestimmten Maschinengeschirrspülmitteln, 29. Mai 2015.
  14. EU: Verordnung (EU) Nr. 259/2012 des europäischen Parlaments und des Rates vom 14. März 2012 zur Änderung der Verordnung (EG) Nr. 648/2004 in Bezug auf die Verwendung von Phosphaten und anderen Phosphorverbindungen in für den Verbraucher bestimmten Waschmitteln und Maschinengeschirrspülmitteln, 30. März 2012.
  15. Erhöhte Phosphatzufuhr steigert den Blutdruck bei gesunden Erwachsenen. In: unibas.ch. 23. August 2018, abgerufen am 30. März 2019. 
  16. Jaber Mohammad, Roberto Scanni, Lukas Bestmann, Henry N. Hulter, Reto Krapf: A Controlled Increase in Dietary Phosphate Elevates BP in Healthy Human Subjects. In: Journal of the American Society of Nephrology. 29, 2018, S. 2089, doi:10.1681/ASN.2017121254.

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