Was bestimmt ob Wein trocken halbtrocken oder lieblich ist?

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Das Geschmacksgleichgewicht eines Weins wird zum einen von der Süße (Restsüße und Alkohol) auf der einen Seite und der Säure und den Tanninen auf der anderen Seite bestimmt. Bei Weißweinen vereinfacht sich dieses Gleichgewicht, da der Anteil der Bitterstoffe (der Tannine also) nur in geringem Maße vorhanden ist. Weine mit niedrigem Zuckergehalt können bei niedrigen Säure- oder Tanningehalt also durchaus süßlich schmecken.

Da der deutsche Weißwein meist einen vergleichsweise hohen Säureanteil hat, wird häufig versucht, den säurehaltigen Wein durch einen größeren Restsüßeanteil und/oder einen höheren Alkoholanteil harmonisch zu gestalten. Um dem Verbraucher eine Aussage über das vom Erzeuger angestrebte Geschmacksgleichgewicht zu liefern, wurden verschiedene Weinstile definiert.

Bei idealen Gärbedingungen (warme Vergärung) kann ein Wein bis auf einen Restzucker-Gehalt von 0,7 g/l runtergären, gilt aber bereits unter 4 g/l als „völlig durchgegoren“ (sehr trocken).

Trocken
Wein mit einem Restzuckergehalt von 4 g/l bzw. maximal 9 g/l, so lange der Säuregehalt höchstens 2 g/l niedriger ist.
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Halbtrocken (auch: feinherb)
Halbtrockener Wein darf 12 g/l unvergorenen Zucker bzw. maximal 18 g/l, wenn der Zucker nicht mehr als 10 g/l über dem Säuregehalt liegt. Diese Weine haben eine leichte Restsüße. Bei hohem Säuregehalt können sie durchaus noch trocken schmecken.
⇒ Feinherbe und halbtrockene Weine im Weinfurore Shop

Lieblich, Halbsüß Wein mit deutlich süßer Geschmacksausrichtung. Nach dem deutschen Weingesetz liegt der Restzuckergehalt über dem der halbtrockenen Weine, das heißt zwischen 18 – 45 g/l Restzucker.

⇒ Liebliche Weine im Weinfurore Shop

Süß (auch: fruchtsüß oder edelsüß)
Der Geschmack von süßen Weinen wird von Zucker oder anderen süßen Weininhaltsstoffen dominiert. Das europäische Weingesetz definiert bei süßen Weinen einen Restzuckergehalt von mehr als 45 g/l.
⇒ Süßweine im Weinfurore Shop

Geschmacksangaben Schaumwein
brut nature, zero dosage: 0 bis 3 g/l Restzucker
extra brut: 0 bis 6 g/l Restzucker brut: 0 bis 12 g/l Restzucker

extra dry: 12 – 17 g/l Restzucker

dry: 17 – 32 g/l Restzucker demi sec: 32 – 50 g/l Restzucker süß, doux, sweet, dolce: über 50 g/l

⇒ Schaumweine im Weinfurore Shop

Was macht den Unterschied? Das in einem trockenen Wein weniger Zucker und mehr Säure enthalten ist, ist klar. Aber wie kommt es dazu? Liegt es an der Lagerungzeit? Oder liegt es an der Reifezeit der Trauben?

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Was bestimmt ob Wein trocken halbtrocken oder lieblich ist?

Hallo Stevie - je besser das Wetter desto mehr Zucker speichert eine Weintraube. Wenn der Winzer nun die Trauben erntet haben sie einen Zuckergehalt den misst man in "Öchsle" meist haben in Deutschland Trauben zwischen 80 - 120 Öchsle... Der Zucker wird nun wenn der Wein zu gären beginnt durch spezielle Hefebakterien in Alkohol umgewandelt. Je mehr Zucker (Öchsle) desto mehr Alkohol kann theoretisch aus den Trauben erzeugt werden. 100 Öchsle = 12,5 % Alkohol Lässt der Winzer nun die Gärung einfach durchlaufen so bekommt er einen trockenen Wein mit hohem Alkohol und keinem Restzucker - der wurde ja von den Hefen umgewandelt. Wenn der Winzer nun die Gärung unterbricht ( da gibt es viele Methoden ) so bleibt noch Zuckler übrig, der nicht in Alkohol umgewandelt wurde - das ist der Restzucken. Gruss Janasse

Was bestimmt ob Wein trocken halbtrocken oder lieblich ist?

Per Gesetz bzw. Verordnung ist das so definiert:

bis 9g/l Restzucker trocken (aber die Restdüße darf nicht mehr als 2g/l über der säure liegen) bis 17 g/l Restzucker halbtrocken darüber leiblich

Mit der Rebsorte und dem Reifegrad hat das erstmal gar nichts zu tun.

Trocken ist aber genau genommen ein Wein nur dann, wenn er komplett durchgegoren ist, dann hat er nur noch ganz wenig Restzucker.

Entscheidend ist letztendlich der Geschmackseindruck, bei dem eben auch die Säure und die Gerbstoffe eine ganz erhebliche rolle spielen. Ich habe schon Leuten halbtrockenen Wein eingeschenkt und behauptet der sei trocken. Haben sie trotzdem mit Begeisterung getrunken.

Was bestimmt ob Wein trocken halbtrocken oder lieblich ist?

Das Thema ist zwar schon uralt, aber hier ist so viel Halbwissen verbreitet worden, dass auch ich noch meinen Senf dazugeben möchte, denn: Nix wissen macht nix - Lernen schadet aber auch nicht. Also zuerst: 1. Die Säure hat nichts mit einem trockenen oder lieblichen Wein zu tun. Die entsteht durch viele Komponenten, genau wie die Aromen beim Wuchs der Traube, durch die Beschaffenheit des Bodens, der Rebsorte, des Wetters und... und...und. Wenn allerdings das Verhältnis von Säure und Aroma/Extrakt nicht in einem ausgewogenen Verhältnis stehen, entstehen saure oder im Geschmack anderweitig scheussliche Weine. 2. Wie hier schon gesagt, wird der Zuckergehalt der Traube am Rebstock u.a. maßgeblich durch die Sonnenintensität und Länge der Einstrahlung bestimmt. Deshalb hatten früher südländische Weine meist einen höheren Alkoholgehalt. Dank EU-Verordnungen und Kellermeistertechnik haben heute auch deutsche Weine im Gegensatz zu vor 40 Jahren durchweg einen fast gleich hohen Alkoholgehalt. Kann eigentlich nur durch Wasserausfrieren passieren, wenn es nicht neue Sorten gibt, die bei wenig Sonne mehr Zucker produzieren. Jedenfalls: Durch Hefezusatz beginnt die Vergärung des Mostes und der Zucker wird in Alkohol umgewandelt und zwar vollständig (Fast: Ein ganz klein wenig bleibt immer Zucker, es stellt sich ein Gleichgewicht ein). Ausnahmen gibt es auch: Je nach Hefesorte sterben die Hefen ab 14 Vol% Alkohol an "Alkoholvergiftung" und die Gärung kommt auf natürliche Weise auch bei noch vorhandenem Restzuckergehalt zum Stillstand. Um Sherry- (14-16Vol%) oder Portwein (18 - 22 Vol% Alkohol) herzustellen, benötige ich besonders "trinkfeste" Hefen (Portwein u. Sherryhefen). Dann erhalte ich auch hier trockenen Wein mit bis zu 16%, evtl. sogar 18% Alkohol. Bei Portwein wird aber immer mit Branntwein oder anderem hochprozentigem Alkohol die Gärung unterbrochen, um die Rest-Süsse zu erhalten und den Alkoholgehalt des Weines zu erhöhen. 3.Definitionen: trockene Weine: bis 9g Zucker/Liter Wein halbtrockene: bis 14g Zu/Lit, darüber lieblich - süsses Gesöff Auch gute Spätlesen, Eisweine, und Sherrys sind von Haus aus trocken. Alles andere ist die Kunst des Winzers, dem Geschmack von Lieschen Müller zu entsprechen. 4.Wie wird der Wein süss? Früher nahm man tatsächlich auch Zucker. Das ist schon lange verboten, Glykol, das in den Weingütern des ehemaligen Berliner Wirtschaftssenators Pieroth den Wein lange versüsste, war schon damals verboten. Der Kellermeister wurde denn auch als Schuldiger entdeckt und in Rente geschickt. Bauernopfer?? Legal kann man Süsse erhöhen, indem man die Gärung abbricht - Hefen töten durch Kühlung oder Microfiltration - oder durchgären lassen, und dem durchgegorenen Most wird danach reiner Traubensaft hinzugefügt und so der Schlüpferstürmer hergestellt. Danach muss die Weitergärung aber verhindert werden: Wieder Schwefeln. Ob Schwefeln zum Gärungsabbruch in Deutschland noch erlaubt ist, weiss ich nicht, es schadet aber der Qualität, da zu hohe Mengen benötigt werden. Der kontrollierte Einsatz von Schwefel ist aber aus anderen Gründen notwendig und lässt sich nur schwer ersetzen, allen Versuchen mit Stickstoff zum Trotz..

Das waren ein paar Ergänzungen. Wer richtig was über Wein wissen möchte, besonders darüber, was Qualität ausmacht, schaut mal bei : Www.weinkenner.de nach.

Was bestimmt ob Wein trocken halbtrocken oder lieblich ist?

das liegt am Alkoholgehalt, lieblich bei 9%, halbtrocken so um die 10-11 % und trocken so 11-13%

Was bestimmt ob Wein trocken halbtrocken oder lieblich ist?

ein trockener Wein ist durchgegoren und hat keinen Restzucker. bei einem lieblichen wurde entweder Traubensaft (Süßreserve) zugegeben oder die Gärung wurde abgebrochen.

Gibt es bei Italienischen und Französischen Weinen Bezeichnungen wie trocken, halbtrocken, lieblich ect.?

Hatte in der Kaufhalle ma einen italienischen Weißwein namens "Epicuro" in der Hand, konnte aber nicht feststellen, ob er trocken, halbtrocken, oder lieblich ist. Dann ist mir aufgefallen, dass bei allen angebotenen Italienischen Weinen, dass nicht vermerkt ist. Ich bin z. Bsp. kein Fan von zu süßem Wein der ja meist bei deutschen Weinen als lieblich bezeichnet wird. Worauf kann ich bei den Etiketten italienischer Weine achten um so was herauszufinden, bzw. gibt es ein italienisches Pendant zu den oben genannten deutschen Bezeichnung? Das selbe gilt für Französische Weine. Im I-Net hab ich dazu auch nichts gefunden, sondern nur die Qualitätstufenbezeichnungen der italienischen Weine, hab bis jetzt nur deutsche Weine probiert (auch noch nicht so viele) aber möchte auch ma nen Italiener ne Chance geben oder ma einen aus Übersee.

Was bestimmt ob Wein trocken halbtrocken oder lieblich ist?