Warum schwimmen die Früchte im Rumtopf oben?

Rumtopf
Warum schwimmen die Früchte im Rumtopf oben?
Zutatenmenge für: 1 Rumtopf (Inhalt ca. 15 Liter)
Zeitbedarf: Zubereitung: ca. 2 Stunden + Marinierzeit: ab 1 Stunde + Ruhezeit: über das ganze Jahr
Hinweise:
Warum schwimmen die Früchte im Rumtopf oben?
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Schwierigkeitsgrad:
Warum schwimmen die Früchte im Rumtopf oben?

Der Rumtopf ist ein schon von der Großmutter zubereitetes "Obstdessert". Frische Früchte der Saison, über das ganze Jahr hinaus und schichtweise eingefüllt, in Rum mariniert, ein wahrer Leckerbissen, der es in sich hat. Traditionell wird der alkohollastige Nachtisch dann das erste Mal (frühestens) zu Weihnachten, besser noch zu Fastnacht genossen.

Clemens Wilmenrod, der erste deutsche Fernsehkoch, soll den Rumtopf in Süd- und Westdeutschland populär gemacht haben.

Grundsätzliches[Bearbeiten]

  • Man nehme nur abgetropftes Obst, 54-%-igen Rum und Feinkristallzucker
  • Man rechne pro kg Obst 1∕2 kg Zucker, den man auf das Obst streut und mindestens 1 Stunde einwirken lässt, bevor man es in den Rumtopf gibt.
  • Zu bedenken ist, dass das Jahr vielfältige Früchte beschert und der Rumtopf nur ein beschränktes Volumen hat.
  • Obst völlig mit Rum bedecken (ca. 2 cm darüber) und immer Rum nachfüllen, wenn neues Obst hinzukommt.
  • Zu beachten ist, dass das Obst ständig mit Rum überdeckt sein muss. Oben treibende Früchte mit einem kleinen Teller beschweren und nach unten drücken.
  • Um Aromaverlust und Alkoholverdunstung zu vermeiden, ist der Rumtopf mit einer Zellophanfolie zu verschließen. Der Rumtopf sollte zudem an einen kühlen Ort gestellte werden und drei Monate ruhen, nachdem das letzte Obst eingefüllt wurde.

Zutaten[Bearbeiten]

Früchte[Bearbeiten]

Anmerkung: Nur frische, vollreife Früchte verwenden! Man beachte den Saisonkalender Obst, nach dem man die folgenden Früchte einfüllt. Die folgende Auflistung ist nur ein Vorschlag, die tatsächliche Zusammenstellung liegt den Händen des Zubereitenden.

  • Erdbeeren
  • Kirschen (waschen, trocknen, entstielen, nach Belieben entsteinen)
  • Himbeeren (nicht waschen, nur sorgfältig verlesen)
  • entsteinte Schattenmorellen
  • Pfirsiche und Aprikosen (vorher 1–2 Minuten in kochendes Wasser legen, enthäuten, entsteinen, halbieren oder in Stücke schneiden)
  • Stachelbeeren
  • rote Ribiseln (Johannisbeeren) (waschen, abtropfen lassen, mit einer Gabel die Beeren von den Stielen streifen)
  • Äpfel und Birnen (schälen, vierteln oder achteln, Kerngehäuse entfernen, in Zuckerlösung weichdünsten, abtropfen lassen und ohne Zucker in den Rumtopf geben)
  • geschälte Honigmelone (Fruchtfleischkugeln mit dem Kugelausstecher ausstechen oder Fruchtfleisch würfeln, Schale und Kerne entfernen)
  • entsteinte und halbierte Zwetschgen
  • Pflaume und Mirabellen (waschen und trocknen, größere Früchte halbieren, Haut nach Belieben entfernen)
  • Weintrauben (waschen, trocknen, entstielen, nach Belieben halbieren und entkernen, nur reife Trauben nehmen)
  • unbehandelte und in Scheiben geschnittene Bio-Orangen
  • Ananas (schälen, längs vierteln, holzige Mitte ausschneiden und entfernen, Fruchtfleisch würfeln)
  • unbehandelte und in Scheiben geschnittene Bio-Limetten

Rum-Marinade[Bearbeiten]

Kochgeschirr[Bearbeiten]

Zubereitung[Bearbeiten]

  • Das Obst in zwei getrennte Schüsseln geben und mit jeweils der Hälfte des Zuckers bestreuen.
  • Dann mit Frischhaltefolie abdecken und mindestens 1 Std. im Kühlschrank marinieren.
  • Danach die Früchte in den Topf schichten und mit dem Rum aufgießen.
  • Die der Länge nach aufgeschlitzten Vanilleschoten zugeben und den Topf gut verschließen.
  • Die marinierten Früchte schichtweise in den Rumtopf füllen.
  • Mit Rum aufgießen, bis die Flüssigkeit etwa 2 cm über den Früchten steht.
  • Nach Zugabe der letzten Früchte im Oktober den Rumtopf mindestens drei Monate marinieren lassen.
  • Dann nochmals mit Rum aufgießen.
  • Mindestens eine weitere Woche ziehen lassen.
  • Dann ist der Rumtopf genussfertig, und die Früchte können genossen werden.

Beilagen[Bearbeiten]

Varianten[Bearbeiten]

  • Die Früchte lassen sich je nach Vorliebe variieren. Wichtig ist nur, dass immer vollreifes und frisches Obst verwendet wird.

Als Rumtopf wird eine Konservierungsmethode für frisches Obst mit Rum oder Arrak und Zucker bezeichnet.

Zur Herstellung werden im Laufe des Sommers nach und nach reife Früchte mit etwa der gleichen Menge Zucker und hochprozentigem Rum in einem glasierten Steinguttopf eingelegt. Die Früchte müssen dabei immer mit Flüssigkeit bedeckt bleiben. An einem kühlen, dunklen Ort aufbewahrt ist der Rumtopf im Winter fertig und kann als Kompott zu Griesspudding und anderen Süssspeisen serviert werden.

Geeignet sind Beeren, Kirschen, Pflaumen, Aprikosen und andere Früchte.

Inhaltsverzeichnis

Rezept

Im Juni wird der Rumtopf angesetzt. Benötigt werden:

  • Ein Steingut- oder Porzellantopf
  • Früchte
  • Zucker
  • 54-prozentiger Rum

Das Obst soll reif, aber nicht überreif und unbeschädigt sein. 500 g Früchte werden mit 250 g Zucker vermischt in den Topf gegeben, der mit Rum aufgegossen wird.

Juni: 500 g Erdbeeren waschen, trocken tupfen und putzen. Mit 250 g Zucker in dem Topf mischen. Nach einer Stunde 1 Liter Rum darauf giessen. Früchte mit einem Teller beschweren, damit sie sich voll saugen können und nicht oben schwimmen. Topf mit dem Deckel oder einer Folie bedecken und an einem kühlen Ort aufbewahren.

Juli: 500 g gewaschene Sauerkirschen (mit oder ohne Steine) und 250 g Zucker in den Topf dazugeben. Zusätzlich können gewaschene, entstielte rote oder schwarze Johannisbeeren und gewaschene, entsteinte Mirabellen mit Zucker darauf gegeben werden. Darauf wieder so viel Rum giessen, dass die Früchte bedeckt sind.

August: Nun kommen je 500 g abgezogene Aprikosen- und Pfirsichstücke mit 500 g Zucker in den Topf. Dazu können auch noch entsteine Pflaumen mit der entsprechenden Menge Zucker zugefügt werden. Alles mit Rum auffüllen.

September: 500 g gewaschenen Brombeeren mit 250 g Zucker einfüllen.

Oktober: Zufügen von Apfel- und Birnenschnitzen (ohne Schale und entkernt). Zucker und Rum zufügen.

Das Obst muss nun einige Wochen ziehen. Traditionell wird die "Rumtopf-Saison" am Ersten Advent eröffnet. Rumtopf hält sich 9 Monate, danach werden die Früchte hart.

Weblinks

Für einen Rumtopf werden mit der Erdbeersaison beginnend Früchte der jeweiligen Saison in hochprozentigem Rum eingelegt. Dazu können noch Aromaten wie Zimtstange und Vanilleschote hinzugefügt werden. Die Geschmacksstoffe der Früchte ziehen in den Alkohol und es entsteht ein Rumtopf, der je nach verwendetem Obst seinen eigenen unvergleichlichen Geschmack entwickelt.

Warum schwimmen die Früchte im Rumtopf oben?
Der durchgezogene Rumtopf bekommt von den Früchten eine dunkle Farbe

Rumtopf ist ein Herzenswärmer, im Mund ist er süß, schluckt man ihn herunter so spürt man wie er sich seinen Weg in den Bauch bahnt um dann nach und nach in den Kopf zu steigen.
Am gefährlichsten sind die Früchte selbst, man merkt zuerst nicht, welcher Wums dahinter steckt, doch dann …  

Ein Rumtopf hat in den meisten Familien eine gewisse Tradition, so auch bei uns. Ich erinnere mich noch gut daran, dass meine Mutter immer wieder den Rumtopf gefüllt und ihn dann wie einen Schatz gehütet hat. Am 1. Advent war es dann so weit, der Rumtopf wurde sozusagen das erste Mal verköstigt.

Rumtopf kann in einem Steinguttopf, einem spezielle Rumtopf oder auch in einem großen Glas geschichtet werden. Welche Früchte in den Rumtopf wandern, wird vom eigenen Geschmack bestimmt. Bei uns kommen Erdbeeren, Blaubeeren, Kirschen (Süß- und Sauerkirschen), Himbeeren, Zuckeraprikosen, Zwetschgen und Brombeeren hinein. Andere lassen einige Früchte weg oder fügen andere Früchte hinzu. Je länger der Rumtopf zieht, desto mehr Farbe bekommen die Früchte und der Alkohol. Von den Früchten wird bestimmt wie sich die Farbgebung entwickelt.

Zum Süßen nehmen wir Krümelkandis, es kann jedoch auch brauner Zucker oder der ganz normale weiße Zucker verwendet werden. Es soll sogar Rumtöpfe geben, die mit Gelierzucker angesetzt werden.

Zu beachten ist Folgendes:

  • Die Früchte immer reif aber nicht überreif sein sollten.
  • Obst mit Druckstellen sollte nicht verwendet werden.
  • Die Früchte müssen gesäubert und trocken zum Rumtopf hinzugefügt werden. Jeder Tropfen Wasser ist ein Tropfen zu viel.
  • Die Früchte müssen immer mit Alkohol bedeckt sein, schwimmen die Früchte oben so werden diese mit z. B. einem kleinen Teller beschwert.

Das Rezept wie wir unseren traditionellen Rumtopf zubereiten