Mit dem Beginn der Schwangerschaft hat die werdende Mutter den idealen Startzeitpunkt für die Folsäure-Prophylaxe bereits verpasst.
Da sich die Zellen des heranwachsenden Embryos sehr schnell teilen, sollte jede Frau zu Beginn der Schwangerschaft einen optimalen Folsäure-Wert haben. Dieser ist wichtig für den reibungslosen Zellteilungsprozess beim Kind. Wichtig ist auch das Timing: Spätestens drei Monate vor der Zeugung und bis zur zwölften Schwangerschaftswoche sollte jede werdende Mutter zusätzlich Folsäure in Tablettenform zu sich nehmen, da sich der Folsäure-Bedarf verdoppelt. Bei einem Folsäure-Mangel besteht ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines Neuralrohrdefekts, was dazu führen kann, dass das Kind mit einem offenen Rücken (Spina bifida) oder einem offenen Hirnschädel zur Welt kommt, was innert weniger Stunden zum Tod führt. Säuglinge mit Spina bifida überleben in aller Regel. Sie sind aber trotz sofortiger Operation unterhalb des Defektes mehrheitlich gelähmt und werden ihr Leben lang auf einen Rollstuhl angewiesen sein. Idealerweise beginnen Frauen mit Kinderwunsch bereits drei Monate vor der Schwangerschaft mit der Folsäure-Prophylaxe. Zusätzlich zu einer gesunden, folsäurereichen Ernährung sollten dabei täglich mindestens 400 Mikrogramm Folsäure in Tablettenform eingenommen werden. Nur so kann eine ausreichende Folsäure-Versorgung in den ersten Tagen und Wochen der Schwangerschaft sichergestellt werden. Das ist deshalb so wichtig, weil die Entscheidung bezüglich Spina bifida bereits zwischen dem 18. und dem 26. Tag der Schwangerschaft fällt. Die frühzeitige Folsäure-Prophylaxe senkt auch das Risiko von Früh- und Fehlgeburten sowie von Tumoren des Zentralnervensystems bei Neugeborenen. Zudem gibt es Hinweise, dass Folsäure auch andere Geburtsfehler wie Lippen-Kiefer-Gaumenspalten, angeborene Herzfehler, Down-Syndrom oder Harnwegfehlbildungen reduzieren hilft.
Die folgenden Präparate helfen, den erhöhten Folsäure-Bedarf vor, während und nach der Schwangerschaft zu decken.
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