Warum aktualisiert sich die Corona App nicht automatisch?

Mit der nun erschienenen Version 1.1.1 wird bei der Corona-Warn-App sichergestellt, dass ein Problem mit der automatischen Hintergrundaktualisierung bei bestimmten Android-Geräten behoben wird. Künftig muss auch bei diesen Smartphones die Corona-Warn-App für die Risikoermittlung nicht mehr aktiv geöffnet werden.

Wichtig zu wissen: Die Corona-Warn-App tauscht auch ohne die Hintergrundaktualisierung mit anderen Smartphones anonyme Codes aus, um die Kontaktnachverfolgung sicherzustellen. Sobald die App auf dem Smartphone geöffnet wurde, konnte auch die notwendige Hintergrundaktualisierung stattfinden. Dies ist der Abgleich aller aufgezeichneten Codes und die Prüfung, ob ein Kontakt mit Infektionsrisiko vorlag.

Manche Hersteller von Android-Smartphones verhindern, dass Apps dauerhaft im Hintergrund ihrer Geräte laufen. Das machen Sie zum Beispiel, um die Akku-Leistung des Handys zu verlängern. Die Hintergrundaktualisierung der App ist der Abgleich aller gespeicherten, anonymen Codes mit einem Server, um zu sehen, ob es bisher einen Kontakt zu einem infizierten Nutzer gab. Ist die Hintergrundaktualisierung abgeschaltet, funktioniert das nicht automatisch im Hintergrund - sondern nur, wenn man die App öffnet. Dieses Problem war bereits bekannt und konnte bisher in den Einstellungen im Gerät behoben werden.

Was bedeutet das Update für Sie?

Durch das Update der Corona-Warn-App auf die Version 1.1.1. lässt sich die App über einen Schieberegler die App dauerhaft scharf schalten. Und so funktioniert es: Aktivieren Sie in den App-Einstellungen einfach die Funktion "Priorisierte Hintergrundaktivität" . Damit werden die Einschränkungen des Geräteherstellers aufgehoben und die App tauscht sich automatisch im Hintergrund mit dem Server aus.

Auch betriebssystembedingte Einschränkungen bei der automatischen Warnung bei iOS-Geräten sind jetzt behoben. Weitere Informationen finden Sie auch beim Bundesgesundheitsministerium.

"Jeder, der sie nutzt, macht einen Unterschied"

Mehr als 16 Millionen Menschen haben die Corona-Warn-App seit dem Start vor gut sechs Wochen heruntergeladen. Die App funktioniert gut - wie bei allen Neuentwicklungen gibt es technische Herausforderungen. Darauf wiesen in einer gemeinsamen Erklärung am Sonntag der Chef des Bundeskanzleramtes, Helge Braun, Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sowie der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom AG, Timotheus Höttges, und der Vorstandssprecher der SAP SE, Christian Klein, hin.

Die App helfe, die Nutzer über Risikobegegnungen zu informieren und dadurch Infektionsketten frühzeitig zu unterbrechen, heißt es in der Erklärung. "Wir wollen noch mehr Menschen von der App überzeugen. Denn sie ist ein wichtiges Hilfsmittel im Kampf gegen die Pandemie. Jeder, der sie nutzt, macht einen Unterschied."

Mit jedem Update etwas besser

Mit dem Update auf die Version 1.1.1. gehen weitere Verbesserungen einher. Die umfangreichste Neuerung ist die türkische Version der App. Seit Mittwoch ist sie auf Türkisch kostenlos im  App Store und bei Google Play zum Download erhältlich. 

Zur besseren Verständlichkeit wurden zudem Beschreibungen optimiert. Jetzt heißt es: "Aktualisierung alle 24 Stunden" anstelle von "Tägliche Aktualisierung". Aus dem bisherigen Hinweis "14 von 14 Tagen aktiv" wurde jetzt "Risiko-Ermittlung dauerhaft aktiv". Außerdem gibt es eine neue Information zur Funktionsweise der Risikoermittlung.

Zu den wichtigsten Fragen und Antworten zur Corona-Warn-App geht es hier.

Bei hohen Infektionszahlen kommen viele Nutzer kaum aus den roten Corona-Warnmeldungen der App heraus. Das Robert-Koch-Institut (RKI) rollt jetzt ein Update für seine Warn-App aus.

Die Corona-Warn-App soll uns warnen, wenn wir einem Menschen begegnet sind, bei dem das Virus später nachgewiesen wurde. In Regionen mit hoher Inzidenz gehen bei permanent roten Corona-Warnmeldungen neue rote Meldung oft unter - denn die App war ja bereits vorher rot. Ab Mittwoch, 30. März, wird sich ein bisschen etwas ändern bei der Corona-Warn-App des RKI.

Welche Änderungen gibt es bei der Corona-Warn-App des RKI?

Es wird ein Update ausgerollt, wie die App-Entwickler sagen.

  • Damit ändert sich unter anderem, wie lange eine rote Warnmeldung auf dem Handy bleibt. Bisher waren das 14 Tage - in Zukunft soll eine Warnung nur noch zehn Tage zu sehen sein. Das funktioniert rückwirkend. Wenn sich also jemand infiziert hat und sein positives Corona-Test-Ergebnis in der App teilt, werden diejenigen Menschen gewarnt, die dieser Person in den vergangenen zehn Tagen begegnet sind.
  • Die App warnt künftig außerdem bei jeder neuen Begegnung. Das war bisher nicht der Fall, wenn die App sowieso schon rot war.
  • Und: Menschen, die selbst positiv waren, wurden bisher nicht mehr gewarnt, bis sie ihren eigenen, positiven Test aus der App gelöscht haben. Jetzt werden nach sieben Tagen wieder Risikobegegnungen angezeigt. Das ist der Zeitpunkt, ab dem man sich freitesten kann.

Corona-Lockerungen: Im Einzelhandel fällt die Maskenpflicht demnächst weg. dpa Bildfunk picture alliance/dpa | Marijan Murat

So kommt das Update der Corona-Warn-App auf das Mobiltelefon

Wer ein Smartphone mit Android-Betriebssystem hat, muss nichts weiter tun, das Update der Corona-Warn-App spielt sich automatisch auf. Es kann aber etwas dauern. Apple-Nutzer müssen die App selbst aktualisieren, haben dann aber sofort die neue Version 2.20.

Betroffene leiden nach einer Covid-19-Erkrankung weiter unter Beschwerden wie Müdigkeit, Atemproblemen, Nieren- und Stoffwechselerkrankungen. Neue Erkenntnisse zu Long Covid.  mehr...

Mo.7.2.2022 20:15 Uhr Doc Fischer SWR Fernsehen

Nach mehrfacher Überarbeitung: Wann schlägt die Warn-App momentan an?

Anfangs wurden alle Kontakte innerhalb eines Tages ausgewertet. Mittlerweile macht die App das für 30-minütige Zeitfenster. Innerhalb dieser Zeitfenster müssen bestimmte Kriterien erfüllt sein, damit Kontakte in die Risikobewertung einfließen.  

Ein Gerät muss zum Beispiel mindestens fünf Minuten lang in der Nähe eines anderen Geräts mit Corona-Warn-App gewesen sein. Ist einer der beiden Besitzer infiziert und meldet das, kommt es darauf an, wie nah die beiden sich gekommen sind und für wie lange. Kontaktzeiten ab neun Minuten oder länger führen zu einer roten Warnmeldung.

Leider wird aber nicht angezeigt, um welche 30 Minuten des Tages es ging. Das würde Gewarnten helfen einzuschätzen, wie hoch ihr Risiko ist - etwa ob sie drinnen oder draußen waren zu der Zeit. Es wäre auch einfacher herauszufinden, wer der oder die Infizierte war. Das geht jedoch nicht - derjenige soll ja anonym bleiben.

Was sagen die Verantwortlichen zum fast durchgehend roten Status?

Das Robert-Koch-Institut (RKI), das die Corona-Warn-App betreut, gibt sich überzeugt, dass die App weiter ihren Zweck erfüllt. Ein Sprecher erklärte auf SWR-Anfrage, die App warne weiter zuverlässig bei Kontakten mit Infizierten. Wer eine Warnung bekomme, verhalte sich auch vorsichtiger.

Man könne auch nachschauen, wie viele Menschen am Vortag andere gewarnt hätten und das mit dem 7-Tage-Mittelwert vergleichen. Die App liefere wichtige Informationen über den eigenen Risiko-Status hinaus.

Das Gesundheitsministerium wiederum hat eingeräumt, dass die App bei so hohen Infektionszahlen weniger dazu beiträgt, Infektionsketten zu unterbrechen. Darüber werde diskutiert. Die Corona-Warn-App werde auch künftig weiterentwickelt - allerdings sei momentan nichts geplant, was die Kontaktnachverfolgung betreffe.